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Athene

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Athene von Paul Troger, 1739
Athene
Athene von Velletri (Paris, Louvre)

Pallas Athene, auch Athene Parthenos (attisch und ionisch Athéne, dorisch Athána, neugriechisch Athiná, Beiname Atrytone; Parthénos altgr.: die Jungfrau) ist eine Göttin der griechischen Mythologie (in der römischen Mythologie wird sie analog zur Gestalt der Minerva).

Zuschreibungen

Rollen

Sie galt als Göttin der Weisheit sowie der Kriegstaktik und Strategie und war Schirmherrin der Künste und Wissenschaften. Sie war die wehrhafte Palast- und Schutzgöttin der mykenischen Herrscher und außerdem handwerkskundig. Ihr verdanken unter anderem die Frauen das Weben und die Männer das Zimmern. (vergleiche unten Prometheus).

Familie

Athene ist eine Tochter des Zeus und der Metis (vergleiche die Theogonie des Hesiod). Zeus hatte die von ihm mit zwei Kindern schwangere Metis verschlungen, da prophezeit worden war, eine Tochter wäre Zeus ebenbürtig, ein Sohn würde ihn jedoch stürzen. Hephaistos zerschlug das Haupt des Zeus (was dieser jedoch überstand), weil er (Zeus) so große Kopfschmerzen hatte. Daraus entsprang in voller Rüstung Athene. Sie wird daher als eine Verkörperung des Geistes (da aus dem Kopf des Zeus) und damit der Weisheit und Intelligenz angesehen. Der Bruder der Athene blieb in Metis (beziehungsweise in Zeus) ungeboren und unbenannt.

In einer anderen Version der Sage entspringt Athene in voller Rüstung dem Mund des Zeus und zwingt ihn ihre verschlungenen Geschwister wieder freizugeben. Als Schutzgöttin der Stadt Athen wird sie daher auch oft in voller Kriegsrüstung dargestellt.

Athene wurde vom Flussgott Triton gemeinsam mit dessen Tochter Pallas aufgezogen, die während eines Kampfspiels mit Wurfspeeren von Athene unbeabsichtigt getötet wurde. Zum Andenken an sie schuf Athene eine Statue, das Palladion, und übernahm ihren Namen (Pallas Athene).

Charakterisierung

Wie viele griechische Gottheiten war sie leicht zu kränken: Arachne, die versuchte, Athene in der Webkunst zu übertreffen, wurde von ihr in eine Webspinne verwandelt.

Sie ging niemals eine Liebesbeziehung ein, daher auch der Beiname Parthenos (vergleiche auch Artemis). Doch hat sie auf Bitten ihres Freundes, des Titanen und Freundes der Menschen Prometheus, den Menschen ihr Wissen und die Weisheit eingehaucht. Poseidon und Athene buhlten um die Gunst einer Stadt. Sie hielten einen Wettkampf ab. Wer der Stadt das schönste Geschenk macht, hat gewonnen. Poseidon schenkte der Stadt/Bewohnern einen Brunnen. Dieser spuckte aber nur Salzwasser aus und Athene schenkte ihnen den Olivenbaum. Dieser spendete neben Nahrung und Öl auch noch Holz. Die Stadt wurde Athen genannt.

Sie war (neben Poseidon) die Schutzgöttin der Stadt Athen, ihr Heiligtum war der Parthenon, die Statue der Athene Promachos, (der vor-/vorrauskämpfenden), die sie in voller Rüstung zeigt, ist ihre größte Statue auf der Akropolis.

Rollen in den Mythen

In den zwei größten Epen Griechenlands, der Ilias und der Odyssee von Homer, ist Athene (auch als Gegnerin Trojas) die Schutzgöttin des Odysseus. Ihr bei Homer stehendes Attribut "eulenäugig" (glaukopis) verweist vielleicht darauf, dass sie im Dunkeln sehen konnte; nach einer anderen Interpretation verweist das Attribut auf ihre großen Augen, was in der Antike als besonderes Schönheitsmerkmal galt (in ähnlicher Weise findet sich bei Athene auch der Beiname "die Kuhäugige", was keinesfalls herabwürdigend, sondern wieder als Verweis auf die großen Augen zu verstehen ist). Jedenfalls war die Eule ihr symbolisch zugeordnet (und erschien auch auf den athenischen Münzen - daher die Redensart "Eulen nach Athen tragen" für "etwas Überflüssiges tun".)

Nachwirkung

In Buchtiteln erscheint ihr Name häufig. Im klassischen Jahrhundert der deutschen Literatur (etwa bei Friedrich Schiller) wird für "Athene" oft der damals geläufigere lateinische Name "Minerva" benutzt, so auch in Hegels berühmtem Zitat zu der Tatsache, dass die Philosophie den Ereignissen oft erst hinterdrein folge: "…; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug." (G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Frankfurt am Main, 1972, S. 14. ISBN 3-548-02929-9).

Siehe auch

Commons: Athene – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien