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Llevant

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Lage

Zone Llevant

Der Llevant (deutsch: Osten) ist eine Landschaftszone auf der Ostseite der Balearen-Insel Mallorca. Sie beinhaltet die Gemeindengebiete von Artà, Capdepera, Manacor, Son Servera und San Lorenzo.

Beschreibung

Hügel und Berge, Steilküsten und Sandstrände, verträumte Buchten und fruchtbare Felder machen aus dem Landschaftsgebiet eine Art Mallorca-Konzentrat. Nirgendwo auf der Insel sind alle Elemente auf so engen Raum vereint. Das trifft nich nur auf den geographischen Sinn zu, sondern in vielem mehr.

Wind, Wetter und Regen haben sanfte Hügel aus Kalkfelsen geformt, bewachsen von Mastix- und Ginstersträuchen, Heidekraut, wilden oder verwilderten Olivenbäumen, Pinien und Allepokiefern, und umgeben vom Duft der Lavendelsträucher, Rosmarin und Zistrossen. Wie ein roter Faden zieht sich die garriga durch den Osten. Hochoben vom Cap Ferrutx blickt man über die Sierra de Artàna, mit der höchsten Erhebung (509 Meter) von Son Salvador, bis hinunter zur den 1300 Meter tiefen Drachenhöhlen Coves del Drac.

Richtung Nordosten wartet der Llevant mit zahlreichen Buchten auf, aufgereiht wie die Perlen der Majòricas, darunter die bekannten Strände von Cala Millor, Sa Coma und S`Illot, die längst vom Geheimtipp zum Massenziel geworden sind.

Im Westen des Llevant liegen die weiten Felder der Landwirtschaft im Gebiet von Sant Llorenç und Manacor. Arbeiten, den Pflug ziehen, Säcke voll Getreide schleppen, aus einer sinia (einem maurischen Schöpfbrunnen) in endlosen Kreisen um die Achse Wasser pumpen, das alles verrichteten die zahllosen Esel und Maultiere. Nach und nach wurden sie durch moderne Traktoren und Maschinen ersetzt. Die Pferde auf Mallorca hatten mit all der Arbeit nichts zu tun, allenfalls einen Wagen ziehen, was nicht so sehr zu Transportzwecken diente, denn die mallorquinischen Pferde sind echte Renner.

Zweimal im Jahr finden sich im Llevant alle Traberfans, Wettbürobesitzer und Züchter auf der Trabrennbahn von Manacor, wenn es um den Gran Premio para Potros de Tres Años (Trabrennen der Dreijährigen) geht. Nicht die Edelleute begannen mit der Pferdezucht, sondern im frühen 20. Jahrhundert die Bauern aus dem Llevant.

Statistik

Landschaftsgebiet: Name* Einwohnerzahl** Gebietsfläche: Stand:**
Llevant * 69.801 346 km² Dez. 2003
Gemeinden des Llevant: * * Gemeindefläche Entfernung von Palma
Artà * 6.273 140 km² 71 Km
Capdepera * 10.793 55 km² 78 Km
Sant Llorenç des Cardassar * 6.692 82 km² 61 Km
Manacor * 35.192 26 km² 50 Km
Son Severa * 11.043 43 km² 68 Km
  • * Namen sind teilweise noch in Verwendung oder in anderer Schreibweise
  • ** Stand der Einwohnerzahlen Dezember 2003

Geschichte

Historisch sind im Llevant alle wichtigen Epochen und Ereignisse zu finden. Gleich hinter dem Bahnhof von Artà sind es nur wenige Schritte in die Frühgeschichte der Insel und ihrer Bewohner. In der Talayot-Siedlung Ses Païsses haben rund 2000 v. Chr. die Ureinwohner der Insel aus riesigen Steinplatten Wohnhäuser, Verteidigungstürme und Schutzmauern gebaut. Jene seltsamen Türme heißen talàia; das arabische Wort ergab den Namen talayot, oft auch talaiots geschrieben.

Neben dem wichtigsten Fundort, dem Ses Païsses, gibt es weiter im Süden des Llevants noch eine weitere bekannte Siedlung "Capocorb Vell" aus gleichem Zeitraum.

Die überwiegenden anderen Bauten der Meister des Steins sind im Laufe der Zeit von Invasoren und Herrschern der Insel als Steinbrüche benutzt worden. Die Kathedrale von Palma wurde mit Megalithen, große Steinen aus der Vorzeit, gebaut. Über die Bewohner der Talayots und ihre Lebensart herrscht bis heute Unklarheit.

Obwohl die Ureinwohner nicht schreiben konnten, ist doch ein Name untrennbarer aus ihrer Kultur mit Mallorca verbunden: Die Kunstfertigkeit der Els Foners Balears, mit Wurfsteinen und einer passenden Schleuder umzugehen, gab der ganzen Inselgruppe ihren Namen: Balearen, vom Griechischen ballein, auf deutsch: werfen.

Im Llevant findet das geübte Auge noch allerlei Spuren der Herrschaft der Mauren. Die üppigen Gärten, Obst- und Gemüseanpflanzungen vor den Toren der Städte wurden nämlich allesamt von den Mauren angelegt.

Naturschutz

Llevant hat den jüngsten Naturschutzpark der Insel Mallorca. Er wurde im November 2001 zum Schutzgebiet PARC NATURAL DE LA PENÍNSULA DE LLEVANT erklärt und umfasst insgesamt 21.507 Hektar davon sind 16.232 ha Landfläche und 5.275 ha Meeresfläche. Er befindet sich im Nordosten des Gebietes. Man findet hier unberührte Buchten und Berge mit zahlreichen Zwergpalmen. Unter den Vögeln gibt es die Korallenmöwen, die Wanderfalken und die Zwergadler. Die meisten Landschildkröten Mallorcas befinden sich in diesem Naturpark.

Klima

Das mediterrane Klima der Region Llevant sind kurze, warme und feuchte Winter sowie lange, trockene und zum Teil sehr heiße Sommer. Die sommerlichen Meerwinde beeinflussen insbesondere das Mikroklima der Gebiete in Meeresnähe, die wesentlich milder sind. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge, die zu 90 % von Herbst bis weit ins Frühjahr fällt, beläuft sich auf 450-500 mm/m2 pro Jahr.

Frühjahr

Im Frühjahr blüht die Landschaft. Schon im Januar beginnt die Mandelblüte in den Tälern. Wenn es im März Frühling wird, stehen auch die anderen Obstbäume in Blüte: soweit das Auge blicken kann, eine einzige blühende Landschaft - ein unvergesslicher Anblick. Das Wetter wird allerdings erst im Mai so richtig sommerlich sonnig.

Sommer

Im Sommer ist es sehr heiß und trocken, die Vegetation geht zurück, die Zwergpalmen mögen es. Während dieser Zeit kann man praktisch nur Strandurlaub machen. Das Wasser ist spätestens ab Juni und mindestens bis September angenehm warm. Die Sonne scheint so gut wie jeden Tag. Regen kommt in den Sommermonaten äußerst selten vor. Im Juli und vor allem im August ist im Gebiet von Son Servera Hochsaison.

Herbst

Der Herbst ist nach den heißen Sommermonaten im September zunächst schwül und gewittrig. Erst ab Oktober ist das Herbstklima angenehm: Es ist schon etwas kühler, die Sonne scheint aber noch recht häufig und wird gelegentlich von kurzen Regenschauern unterbrochen. Dafür wird die über den Sommer verdorrte Natur wieder wunderbar grün. In der Sonne ist es vor allem über Mittag angenehm warm, im Schatten sowie morgens und abends ist es recht frisch.

Winter

Der Winter ist recht mild, da das Gebirge wie ein Schutzschild vor den kühlen Winden aus dem Norden abschirmt. Die Temperaturen liegen meist um 10 Grad Celsius. Zum Wandern oder Radfahren ist also auch der Winter warm genug, im Januar setzt dann bereits die Mandelblüte ein.

Niederschlag

Im Llevant werden das ganze Jahr über Niederschläge registriert. Der trockenste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 8,8 l/m². Im Oktober verzeichnet man die höchste Niederschlagsmenge mit duchschnittlich 101,3 l/m². 1945 wurde der höchste Wert mit 224,3 l/m² gemessen.

Verkehr

Die Aufsicht über den Verkehr auf den Balearen untersteht dem Govern de les Illes Balears (Ministerium für Verkehrs- und Bauwesen).

  • TIB ist die untergeordnete Zentralgesellschaft.

Zuständigkeit: Koordination des Bahn-, Autobus-, Schiff- und Flugverkehr

Straßen und Wege

Alle Wege führen nach Palma de Mallorca. So wollten es schon die Römer, als sie anfingen Mallorca mit einem Straßennetz zu überziehen.

Das Straßenbild der Insel gleicht der gespreitzten linken Hand, wobei der Daumen nach unten zeigt: Die Hauptverkehrsadern entsprechen den fünf Fingern:

  • Dem Daumen folgend, die südliche Verbindung (C-174) Palma - Santanyí, die weite Teile der Südküste erschließt.
  • Der Zeigefinger weist von Plama über Manacor (C-175) an die Ostküste in das Landschaftgebiet Llevant. Von Manacor aus zweigen weitere Hauptstraßen ab:
    • Manacor - Portocristo (PM-402) südöstlicher Teil Llevant
    • oder von Manacor in Richtung Sant Llorenç und dann:
    • Sant Llorenç - Artà - Capdepera (C-175) nordöstlicher Teil Llevant
    • Sant Llorenç - Son Servera - Cala Millor (PM-403) Ostteil mit den größten Badestränden und Hotelanlagen des Llevant.
  • Der Mittelfinger, die Straße Palma - Inca - Alcúdia, verbindet das Landwirtschaftsgebiet von Sa Pobla und die Nordostregion mit der Hauptstadt (C-713).
  • Folgt man dem Ringfinger als Wegweiser, kommt man nach Sóller (C-711).
  • Der kleine Finger deutet auf Valldemosa, wo er auf die C-710 lenkt, die der Nordwestküste von Andratx bis Pollença folgt.

Neben diesen rund 1200 Kilometer sehr gut ausgebauten asphaltierten Hauptstraßen sind auch die zum Teil schmalen Querverbindungen mit einer Teerdecke versehen und im allgemeinen gut befahrbar. Es gibt nur wenige so genannte "weiße Straßen". Kein Ort der Insel ist weiter als vierzig Kilometer vom Meer entfernt.

Bus

Mallorca verfügt über ein dichtes Busnetz. Rund 65 Buslinien, die von verschiedenen Unternehmen betrieben werden, verbinden Palma mit fast allen Orten der Insel. Der Hauptknotenpunkt ist der Plaça d´Espanya im Zentrum von Palma. Dort befindet sich auch das Oficina de Informatión turistica.

Eisenbahn

Der Hauptbahnhof ist ebenfalls am Plaça d´Espanya. Es gibt eine sehr reizvolle Zugverbindung von Palma nach Sóller. Der so genannte "Rote Blitz" verkehrt mehrmals täglich in beide Richtungen. Von Sóller nach Port Sóller, dem Hafen, weiter mit der historischen Straßenbahn.

Die Haupteisenbahnlinie Palma - Inca - Manacor fährt ebenfalls im Stundentakt in das Gebiet des Llevant.

Mietwagen

Autovermietungen findet man fast an jedem Ferienort. Es gibt etwa 55 Verleihfirmen mit rund 35.000 Leihwagen. Voraussetzung für die Anmietung ist: Alter 23 Jahre und/oder seit 2 Jahren im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis.

Radwege

Zwischenzeitlich wurde das Radwegenetz erheblich ausgebaut. Ciclismo ist eine mallorquinische Leidenschaft. Für Radler eignen sich besonders die wenig befahrenen Straßen und Wege des Llevant in der Umgebung von Cala Millor, im Gemeindegebiet von Son Servera gelegen.

Schiff

Eine direkte Schiffs- oder Fährverbindung vom Llevant zum Festland gibt es nicht. Ausflugsboote von den wichtigsten Häfen im Llevant z.B.: Portocristo, Cala Bona oder Cala Millor verkehren regelmäßig in den Sommermonaten.

Strände und Badebuchten

Folgende Strand und Badebereiche liegen im Landschaftgebiet des Llevant (Wassertemperaturen siehe: Klimadaten Mallorca).

Strände und Buchten Artà
Strände und Buchten Capdepera>/small>
Strände und Buchten Manacor
Strände und Buchten Son Servera
Strände und Buchten San Lorenzo


Sport

Im Gebiet des Llevant ergeben sich neben den Landschaftlichen Gegebenheiten, Meer, Strände, Gebirge und Ebenen zu den verschiedenen Jahreszeiten vielfältige sportliche Aktivitäten.

Golf

Dieses Rasenspiel kommt seit Jahren immer mehr in Mode. Zu den auf Mallorca neun existierenden Golfanlagen gehören im Llevant:

  • Canyamel Golf Club , bei Capdepera, 18 Loch
  • Son Servera Golfclub, Costa de los Pinos, 18 Loch

Reiten

Manacor, Cala Millor, Cala Bona, Artà und Capdepera

Tauchen

Tauchschule im Hafen von Cala Bona

Schiessen

Auf dem Gemeindegebiet von Manacor, in Son Carrio, befindet sich eine Wurftauben (Tontauben) Schiessanlage Clup de Tiro San Marina, ausgestattet mit zwei Trap-, zwei Skeet- und diversen Compac-Ständen die den Anforderungen für nationale und internationale Wettbewerben entsprechen. Öffnungszeiten: Sommermonate, täglich ausser Montag.

Segeln

Costa de los Pinos, Portocristo, Cala Bona

Tennis

  • Sandplätze beim EURO -Hotel, Costa de los Pinos, Son Servera
  • Hartplätze hat fast jedes grösser Hotel in der Region Llevant

Wandern

Wasserski

Strand von Cala Millor, auch Jet-Ski Verleih.

Agrarwirtschaft

Weinbau

Die Insel Mallorca ist ein Gebiet mit der längsten Weinbautradition, da hier seit den Zeiten der Besetzung durch die Römer Weinberge kultiviert werden.

Nach der Anerkennung dieses Gebiets 1993 als Weinbaugebiet wurde die Geschäftstätigkeit auf diesem Sektor in der gesamten Gegend beträchtlich ausgebaut (Anpflanzung neuer Rebstöcke, Einführung neuer Rebsorten, Verbesserung der Anbautechniken, etc.) und gleichzeitig stieg auch die Anzahl der Weinkellereien. Bei den bereits bestehenden Betrieben wurden zudem bedeutende Investitionen in neue Technologien vorgenommen, was zu einer Produktionssteigerung und insbesondere einer Verbesserung der Qualität der hier erzeugten Weine führte.

Anbaugebiet

Das Anbaugebiet umfasst die Landstriche in den Gemeinden Artà, Capdepera und Sant Llorenç. Im Gebiet von Son Servera wird kein Weinbau betrieben. Die Anbaugebiete haben Ursprungsschutz, dies wurde vom Ministerium für Agrarwirtschaft und Fischerei am 20. März 2001 ratifiziert.

Sorten

Es gibt rote, Rosé-, Weiß- und Schaum-Weine sowie Perlweine und Likörweine mit Ursprungsbezeichnungen von anerkannter Qualität. Die Rotweine werden aus folgenden roten Traubensorten gewonnen: Callet, Fogoneu, Tempranillo, Manto Negro, Monastrell, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Weißweine werden aus den Sorten Chardonnay, Moll, Macabeo, Parellada und Moscatel erzeugt.

Bodenbeschaffenheit

Der Grund besteht aus kalkhaltigem Gestein (Mergel und Dolomit), wodurch sich ein kalk- und tonhaltiger Boden mit einem leicht alkalischen pH-Wert gebildet hat und die Erde Tönungen aufweist, die von der Rotskala bis fast ins Weiße reichen.

Diese Eigenschaften des Bodens führen zu einer guten Drainage, was auch wegen der nur geringfügig vorhandenen, organischen Materie zu einer schnellen Durchwurzelung des Bodens führt, wodurch der Weinbau unter sehr guten Bedingungen durchgeführt werden kann.

In den Bestimmungen zur Ursprungsbezeichnung Llevant wurden die folgenden Rebsorten festgeschrieben, mit denen die Weine mit Ursprungsbezeichnung hergestellt werden dürfen:

  • Rotweine: Manto Negro, Callet, Fogoneu, Tempranillo, Monastrell, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah
  • Weißweine: Prensal Blanco, Parellada, Macabeo, Moscatel und Chardonnay

Für den Weinbau wird die traditionelle Anbaupraxis verwendet, was insgesamt dazu führt, dass Trauben von größerer Qualität erzielt werden. Die Pflanzdichte wurde auf 2500 bis 5000 Weinstöcke je Hektar beschränkt.

Die Ausbildung und Führung der Weinstöcke erfolgt nach dem so genannten "Vasosystem" bzw. am Spalier.

Merkmale der Weine

Hier sind besonders die Weißweine der Rebsorte Chardonnay mit ihren sehr ausgeprägten Aromen nach tropischen Früchten zu erwähnen, die auch einen milchig-vanilleartigen Geschmack annehmen können, wenn sie in Holzfässern vergoren wurden. Die trockenen Muskatellerweine bieten uns eine Reihe blumiger Aromen, während die frischen, jungen Weine aus den Sorten Prensal Blanco, Macabeo und Parellada eher an säuerliche Früchte erinnern. Werden die Weine untereinander verschnitten, ergeben sich komplexe, aromatische Verbindungen, die den Gaumen angenehm erfrischen.

Bei den Rotweinen werden aufgrund der verschiedenen Rebsorten, die hier verwendet werden, sehr interessante Geschmacksvariationen erzielt, die sich durch ihre intensive Farbe und vielschichtigen Fruchtaromen auszeichnen. Das enthaltene Tannin ist sanft am Gaumen und von ausgewogener Säure und vermittelt insgesamt einen Eindruck von Frische.

Benotung der Jahrgänge

Produktionsdaten 2003: 9 Weingüter, 9.983 Hektoliter Weinproduktion

  • Jahrgang 1998 Ausgezeichnet
  • Jahrgang 1999 Sehr gut
  • Jahrgang 2000 Ausgezeichnet
  • Jahrgang 2001 Sehr gut
  • Jahrgang 2002 Gut
  • Jahrgang 2003 (Benotung noch offen)

Industrie und Handwerk

Handwerk und Industrie erwirtschaften rund 24 Prozent des malloquinischen Bruttosozialproduktes. Grossindustrie gibt es im Llevant mit Ausnahme der Kieswerke und Betonsteinfabrik Manacor und Son Servera nicht. Die meisten Produktionsstätten sind Kleinindustrie und Handwerksbetriebe, die sich in der Regel an einem Ort konzentrieren.

Korbflechter

Die Korbflechterei ist eines der ursprünglichsten Kunsthandwerke, älter noch als die Töpferei. So hat man in archäologischen Fundstätten Reste von geflochtenen und gewobenen Pflanzenfasern gefunden. Bis heute hat sich diese Tradition in der Region Llevant bei Artà gehalten.

Siehe auch: Herstellung

Möbel

Möbelherstellung im Schatten de Minaretts. Im Gebiet des Llevant ist Manacor die bedeutenste Stadt in Sachen Möbelfabrikation. Nirgendwo anders auf der Insel gibt es neben der Herstellung auch so viele Möbelgeschäfte wie in diesem Teil, mit einem Angebot von neuen Designer- und Massenmöbeln bis hin zu handgefertigten Einzelstücken. Neben den einheimischen Produkten sind inzwischen auch einige ausländische Möbelhersteller durch Verkaufsfilialen vertreten.

Perlen

Kunstperlen-Majòricas, 1902 wurde die Fabrik in Manacor von dem deutschen Unternehmer Friedrich Hugo Heusch errichtet. Aus einem Perlmutt ähnlichen Brei werden dort die bekannten Kunstperlen aus Mallorca produziert. Majòricas beschäftigt rund tausend Mitarbeiter. Seit dem Jahre 2003 sind Übernahmeverhandlungen eines Ausländischen Investors in Gange. Mann befürchtet die Schliessung der Produktionsstätten und Verlagerung nach China.

Tourismus

Amtssprachen sind Katalanisch und Kastilisch. In Deutsch werden diese beiden Sprachen meist als Spanisch zusammengefasst bezeichnet. Der auf der Insel gesprochene katalanische Dialekt wird Mallorquí genannt. Seit 1983 ist Mallorquí gleichberechtigte Amtssprache. In den touristischen Zentren der Insel wird zunehmend Deutsch und Englisch gesprochen.

Die Mehrzahl der Touristen stammt aus Deutschland und Großbritannien. Geradezu zum Symbol für den deutschen Massentourismus hat sich das Gebiet um Artà, Cala Millor, Sa Coma und S´Illot entwickelt. Haupteinkommensquelle des Llevant ist mit 75 Prozent der Dienstleistungbereich Tourismus, gefolgt von der Bauindustrie mit rund 8 Prozent. Die landwirtschaftliche Nutzflächen, tragen aber nur 3,5 Prozent zum Bruttosozialprodukt bei und stellen rund 11 Prozent der Arbeitsplätze.

Fomento del Turismo de Mallorca (Tourismusförderung auf Mallorca) wurde 1905 als älteste Institution dieser Art in ganz Spanien gegründet, mit dem Ziel, Touristen zu helfen und die spätere Haupteinnahmequelle der Insel zu fördern.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa machte den Weg frei für das Phänomen Tourismus auf der ganzen Welt und vor allem auf Mallorca. In dieser Zeit war die Öffentlichkeitsarbeit des Formento sehr wichtig, aus der die Werbekampagne "Hochzeitsreise nach Mallorca" hervorstach. In den 60er und 70er Jahren wurde sehr viel audiovisuelle Darstellung durch Werbefilme, Verbreitung des Miró-Gemäldes Sol de Mallorca und die Organisation des internationalen Festivals "Musical Mallorca" betrieben.

In der letzten Zeit hat das Tourismusbüro ehrgeizige Projekte durchgeführt, etwa das Programm "Un inverno en Mallorca" (Ein Winter auf Mallorca) und die Restauration der alten Windmühlen im Llevant, gefolgt von zahlreichen Umweltschutz-Projekten.

In Vorbereitung sind Aktivitäten zur anstehenden 100-Jahrfeier der Organisation im Jahre 2005.

Sehenswürdigkeiten

  • Die vorgeschichtliche Siedlung Hospitalet Vell an der Landstraße Manacor-Cales de Mallorca, (1800-1500 v. Chr.) eine Talaiotsiedlung. Besonders bemerkenswert ist der Talaiot, eine Art Turm mit quadratischem Grundriss, von dem die mittelländische Säule und die Bedachung aus großen Steinplatten sowie eine rechteckige Einfriedung erhalten sind.
  • Die frühchristliche Kirche Son Peretó an der Landstraße Palma-Artà, gegen Ende des fünften Jahrhunderts n. Chr. gebaut. Sie besteht aus einer Taufkirche mit zwei Taufbecken und der Kapelle.
  • Der Turm Torre dels Enagistes an der Landstraße Ctra. Manacor-Cales de Mallorca, Schutzbau und Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert (anschließend an die katalanische Eroberung 1229). Heute ist das Gebäude Sitz des Museums von Manacor mit einer Ausstellung der Archäologie und Völkerkunde Manacors. Die bemerkenswertesten Ausstellungsstücke sind das Grabmosaik der Balèria, eines der Mosaiken der frühchristlichen Kirche Son Peretó und die Miniaturmöbel. In der ersten Etage sind Graffiti vom 15. bis 18. Jahrhundert zu sehen.
  • Windmühle Molí en Polit an der Straße en Modest Codina in Manacor. Es handelt sich dabei um eine Windmühle aus dem 19. Jahrhundert.
  • Coves del Drach (Tropfsteinhöhlen) Porto Cristo. Der Martelsee, einer der größten unterirdischen Seen der Welt, wo täglich Konzerte klassischer Musik dargeboten werden.
  • Kirche Nostra Senyora dels Dolors am Platz Rector Rubí in Manacor. Die Pfarrkirche wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts im gotischen Historizismusstil gebaut. Sie steht an der gleichen Stelle, wo früher andere Kirchen waren. Die älteste wurde schon 1232 dokumentarisch belegt und war wahrscheinlich über einer arabischen Moschee errichtet worden (Fund einer arabische Grabinschrift, die sich heute im Museu Diocesà in Palma befindet). An dem neuen Gebäude sind sowohl Bauelemente als auch Kunstgegenstände, die von lokalen Künstlern stammen, erhalten. Der Glockenturm ist unter dem Namen Torre Rubí bekannt, zur Erinnerung an den Baumeister der Kirche. Er ist an die Apsis angebaut, wo die vorherige Kirche das Hauptportal hatte. Es ist das höchste Gebäude der Stadt, ein neogotisches Werk des Architekten G. Bennassar Moner.
  • Torre de Canyamel an der Straße von Capdepera nach Son Servera. (Im Gebäude neben dem Torre befindet sich ein Restaurant, in dem ausschließlich lechona (deutsch: Spanferkel) am Spieß serviert werden.)
  • Wallfahrtskirche Sant Salvador (1832), umgeben von den dominanten Festungsmauern, auf dem Gipfel der Stadt Artà im Zentrum gelegen.

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