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Fürstenberg (Lichtenfels)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fürstenberg
Wappen von Fürstenberg
Koordinaten: 51° 10′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 51° 10′ 13″ N, 8° 50′ 1″ O
Höhe: 415 (371–457) m
Fläche: 8,47 km²
Einwohner: 444 (15. Jan. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 35104
Vorwahl: 05636

Fürstenberg ist ein Dorf mit historischen Stadtrechten am Übergang der bis 490 m erreichenden Hochfläche der Höhnscheid zur Waldeckischen Schweiz im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Die ehemals kleinste Stadt Waldecks ist heute Ortsteil der 1971 gegründeten Sammelgemeinde Lichtenfels.

Geographische Lage

Fürstenberg liegt etwa 11 km südsüdwestlich der Kreisstadt Korbach. Der Edersee ist nach Ostnordosten nur 4 km entfernt, seine Staumauer steht knapp 16 km (je Luftlinie) östlich. Westlich vorbei am Dorf fließt der Heimbach; in der Nähe von dessen Mündung in die Orke steht das Schloss Reckenberg.

Geschichte

Nach einer Sage ließ Karl der Große im Zusammenhang mit den Sachsenkriegen im Jahr 772 westlich des heutigen Fürstenberg einen heidnischen heiligen Hain zerstören und an seiner Stelle eine Taufkirche errichten, die so genannte Forsten- oder Fürstenkirche. Später entstand an ihrer Stelle die Siedlung Forstenhagen. Diese wurde mit Gründung der Stadt Fürsteberg um 1240 (Ersterwähnung 1254) aufgegeben. Reste der alten Stadtmauer sind im historischen Ortskern noch erkennbar.

Die Fürstenkirche verfiel und wurde schon 1410 als Ruine vermerkt. Heute sind nur noch bewachsene Schutthaufen inmitten eines Wäldchens zu sehen[2].

Fürstenberg war einst die kleinste Stadt Waldecks und Hessens.

Igelsage und Igelfest

Viele alte Geschichten und Sagen ranken sich um das kleine Städtchen. Eine davon ist die Igelsage, nach der Fürstenberg auch den Namen "Igelstadt" erhalten hat. Ein Igel soll den Grafen Heinrich von Waldeck vor einem Sturz von einer Klippe in einen Abgrund bewahrt haben, weil sein Pferd vor dem Igel scheute. Für den Dienst, den ihm der Igel erwiesen hatte, verlieh der Graf der Ortschaft „Vorsteburg“ die Stadtrechte und einen silbernen Kelch, der beim Igelfest als Ausschank herumgereicht wird. Bis heute wird am Montag vor Pfingsten in Fürstenberg das Igelfest gefeiert.

Neugliederung

Am 1. Oktober 1971 bildeten Fürstenberg und sieben weitere Gemeinden die neue Stadt Lichtenfels.[3]

Persönlichkeiten

  • Victor Schultze (* 1851 in Fürstenberg; † 1937 in Greifswald), evangelisch-lutherischer Theologe, Kirchenhistoriker, Archäologe und Hochschullehrer

Literatur

  • Eckhard Schmidt: Fürstenberg. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1993 (= Waldeckische Ortssippenbücher 45); Bearbeiteter Zeitraum 1727–1988, 1274 Familien

Einzelnachweise

  1. http://www.stadt-lichtenfels.de/index.php?sp=0&mid=125
  2. Texttafel bei der Fürstenkirche
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.