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Soissons

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Vorlage:Infobox französische Gemeinde Soissons [swaˈsɔ̃] ist eine Stadt in der Picardie im Norden von Frankreich. Sie war bereits zu Zeiten der römischen Besetzung als Augusta Suessionum bekannt. Danach war sie Hauptstadt des Reiches von Soissons. Heute ist die Stadt noch immer Bischofssitz.

Rathaus

Geschichte

siehe Grafschaft Soissons, Reich von Soissons, Schlacht von Soissons

Bauwerke

Kathedrale von Soissons

Die Kathedrale von Soissons (auch Kathedrale Saint-Gervais-et-Saint-Protais) wurde ab 1180 errichtet. Die Fassade stammt aus der Zeit um 1400. Die Vollendung des Nordturms ist durch den hundertjährigen Krieg verhindert worden. Das Radfenster in der Mitte ist sehr viel später eingesetzt worden. Der plastische Schmuck der Portalzonen ist bereits 1567 den Zerstörungszügen der Hugenotten zum Opfer gefallen. Später hat vor allen Dingen der erste Weltkrieg starke Schäden hinterlassen.

Fassade

Kathedrale Saint Gervais und Saint Protais (Portal)

In der Gestaltung der Fassade hat Soissons das Pariser Beispiel von Notre-Dame nachgeahmt - mit der durchgehenden waagerechten Geschossgliederung und der nur wenig betonten Mittelzone. Die Ansicht des Chor von außen beweist, wie fundamental und schnell sich die Pariser Erfindung des Strebewerkes auf die französische Architektur ausgewirkt hat. Hier in Soissons ist das Strebewerk von vorneherein mit eingeplant worden, da die Fenster des Mittelschiffes ansonsten nicht so hoch geworden wären.

Innenraum

Der Innenraum ist wesentlich besser erhalten ist als die Fassade. Auch die Fensterrose der Westfassade verliert von innen ihren behelfsmäßigen Eindruck. Die moderne Orgel hat man in Soissons auf das Maßwerk abgestimmt. Das Glas innerhalb des Maßwerks ist neu ist.

Kathedrale Saint Gervais und Saint Protais

Das Langhaus gehört schon einer späteren Entwicklungsphase der Gotik an. Es wurde kurz nach 1190 gebaut und hat wieder einen dreizonigen Wandaufriss wie zu Beginn der Gotik, aber in ganz anderen Maßverhältnissen. Das Arkadengeschoss ist sehr nach oben gezogen und die Fenster sind wesentlich vergrößert. Dazwischen liegt ein vierteiliges Triforium. Hier ist also ein völliger Ausgleich erreicht worden zwischen den Arkaden und den Hochschifffenstern. Beide haben die gleichen Abmessungen. Nirgendwo in der gesamten Architekturgeschichte hat es bisher Fenster von einer solchen Größe gegeben ([1].

Die Fenster der Obergadens stehen direkt vor der Stufe zum Maßwerk. Noch sind es drei getrennte Fenstereinheiten, auch wenn der Rest von Mauer zwischen ihnen sehr dünn geworden ist. Aber um als Maßwerk bezeichnet zu werden, müssen sich diese drei Teile zu einer Einheit zusammenfinden, was erst wenige Jahre später 1215/20 in Reims geschehen wird. Das Gewölbe ist jetzt schon vierteilig, allerdings nicht zum ersten Mal, sondern nach dem Vorbild in Chartres.

Querhäuser

Der älteste Bauteil von Soissons ist dieses südliche Querhaus von 1180. Es hat einen runden Abschluss und noch den traditionellen vierteiligen Wandaufbau, der des Langhauses war bereits dreiteilig. Dieses Querhaus mit seiner sehr engen und leichten Säulenstellung wird in der Fachliteratur als eines der schönsten der Frühgotik bezeichnet.

Die Fähigkeit der gotischen Baumeister, aus den einstmals eher technischen Möglichkeiten des Kreuzrippengewölbes und des Spitzbogens ästhetische Gebilde im Sinne des ordo-Gedankens von brillanter Schönheit zu schaffen, sind hier an der Schwelle zur Hochgotik schon sehr entwickelt.

Das nördliche Querhaus von Soissons steht auf einer ganz anderen Stilstufe. Es wurde zu Beginn des 14. Jhs. errichtet und besitzt noch die originalen Rayonnant-Fenster, also die strahlenförmige Version zwischen 1270 und 1380.

Weitere sehenswerte Bauwerke

Saint-Jean-des-Vignes
  • Ehemalige Abteikirche Saint-Médard
  • Ehemalige Gemeindekirche Saint-Pierre-au-Parvis
  • Ehemalige Abtei Saint-Léger
  • Ehemalige Abtei Saint-Jean des Vignes

Persönlichkeiten

[{{canonicalurl:Commons:
Category:Soissons|uselang=de}} Commons: Soissons] – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Kurmann, Peter: Kathedralarchitektur in Frankreich. Von der monumentalen Hochgotik zum preziösen style rayonnant. In: Kunsthistorische Arbeitsblätter 11/00, S. 6)