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Jamaika

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Jamaika (eng. Jamaica) ist ein selbstständiger Inselstaat innerhalb des Commonwealth of Nations in der Karibik. Die Insel liegt südlich von Kuba und westlich von Haiti, sie ist die drittgrößte der Großen Antillen.

Der Name leitet sich vom arakwakischen Xaymaca oder Chaymakas ab, was soviel wie Quellenland oder Holz- und Wasserland bedeutet.

Geografie und Natur

Lage

Jamaika liegt 145 Kilometer südlich von Kuba und 160 Kilometer westlich von Hispaniola mit den Staaten Haiti und Dominikanische Republik. Das mittelamerikanische Festland ist rund 635 Kilometer von der Westspitze der Insel entfernt.

Die Hauptinsel ist rund 235 km lang und zwischen 35 und 82 km breit. Mit einer Fläche von 10.991 km² ist Jamaika das größte Mitglied des Commonwealth in der Karibik.

50 bis 70 Kilometer vor der Südküste liegt die Pedro Bank, eine der größten Sandbänke der Karibik mit Wassertiefen zwischen 13 und 30 Metern. Auf einer Fläche von 2.400 km² ist die Wassertiefe geringer als 20 Meter. In der Bank liegen die zu Jamaika gehörenden Pedro Cays, eine kleine Inselgruppe mit einer Fläche von 23 Hektar.

Landschaft

Jamaika südlich von Kuba, Satellitenbild der NASA

Jamaika lässt sich landschaftlich in drei Gebiete unterteilen. Der Osten wird von den Blue Mountains geprägt, einer Bergkette, die sich auf einer Länge von rund 100 km von Nordwesten nach Südosten erstreckt, mit zahlreichen Ausläufern nach Norden und Süden. Der höchste Punkt der Insel, die 2256 m hoch gelegene Blue Mountain Peak befindet sich hier. Das Zentrum des Landes bildet ein Hochplateau aus Kalkstein. Die mehrere hundert Meter dicken Kalksteinschichten haben sind entstanden, bevor die Insel sich vor zehn Millionen Jahren aus dem Meer erhoben hat. Das rund zwei Drittel der Insel umfassende Gebiet ist von tiefen Tälern durchzogen. Im weichen Gestein hat Wasser große Höhlen und unterirdische Flüsse ausgewaschen.

Lovers' Leap

Besonders viele Klammen und Höhlen haben sich im Cockpit County, im Süden von Motego Bay, gebildet. An einigen Stellen fällt das Land mehr als 500 m zur See ab, der bekannteste Punkt ist Lovers' Leap in Saint Elizabeth. Entlang der 1.022 km langen Küste gibt es an vielen Stellen schmale fruchtbare Ebenen, besonders im Süden. In Clarendon weitet sich der Streifen zu einer großen Anbaufläche.

Jamaika wird von vielen kurzen Flüssen durchzogen. Nur zwei können von kleineren Booten befahren werden: der Black River im Südwesten, mit 53,4 km auch der längste Fluss der Insel, und der 39,7 km lange Cabaritta River. Wirtschaftlich besonders bedeutend ist der Rio Cobre der in Saint Catherine eine Anbaufläche von 73 km² bewässert und Spanish Town mit Elektrizität versorgt. Bemerkenswert ist der auf einer Länge von sechs Kilometern unterirdisch verlaufende Hector's River. Moneague Lake ist einer der wenigen Seen auf Jamaika, im Laufe des Jahres verändert sich seine Größe erheblich.

Klima

Das tropische Klima Jamaikas wird vom Nordostpassat geprägt. Die Temperaturunterschiede sind im Jahresverlauf gering. In Kingston beträgt die mittlere Monatstemperatur im Januar 25 °C und im Juli 27 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge ist hingegen regional sehr unterschiedlich. Mehr als 5.000 mm Regen fallen in den Bergen des Nordostens; in der Umgebung von Kingston an der wechselfeuchten Südküste liegt der Mittelwert bei 813 mm. Die niederschlagsreichsten Monate sind Mai, Juni, Oktober und November. Im Spätsommer und Frühherbst ziehen häufig Stürme über die Insel hinweg, in dieser Zeit besteht Gefahr durch Hurricanes.

Wichtige Städte

Aufgrund des bergigen Inlands befinden sich fast alle größeren Städte an der Küste. Kingston, die Hauptstadt, ist mit 583.958 Einwohnern die größte Kommune. Zusammen mit der naheliegenden Retortenstadt Portmore bildet sie ein Ballungszentrum in dem fast 700.000 Menschen leben, rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Neben praktisch allen Regierungseinrichtungen befinden sich hier die größte Universität und der wichtigste Flughafen der Insel. Kingston hat, besonders seit Beginn der 1990er Jahre, große Kriminalitätsprobleme. Teile der Stadt werden von Banden beherrscht, die sich in den vergangenen Jahren sowohl gegenseitig bekämpften, als auch offene Auseinandersetzungen mit Polizei und Militär führten.

Einige Kilometer westlich liegt Spanish Town, mit 145.018 Einwohner die mit Abstand zweitgrößte Stadt. Sie ist Zentrum eines Anbaugebietes für Bananen und Zuckerrohr, die hier weiterverarbeitet werden.

Im Nordwesten, ganz in der Nähe des Punktes, an dem Christoph Columbus als erster Europäer die Insel betrat, liegt Montego Bay. Die 82.867 Einwohner zählende Stadt ist Touristenziel und wichtiger Exporthafen. In der Nähe befindet sich der zweite internationale Flughafen der Insel. Hier begann um 1900 der Tourismus auf der Insel.

Fauna und Flora

Eine Echte Karettschildkröte
Ein Karibik Manati

Ein großer Teil Jamaikas wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Lediglich Regionen an der Nordküste, das Cockpit County und die Pedro Bank sowie die höchsten Regionen der Blue Mountains sind weitestgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Auf der abgeschiedenen Insel haben sich viele Tierarten entwickelt, die es nur hier gibt.

Datei:Doctor Bird.png
Der Wimpelschwanz, auf Jamaika bekannt als Doctor Bird

Das Cockpit County ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für Vögel. 79 der 100 auf der Insel vorkommenden Arten sind hier zu finden, darunter auch der nur auf Jamaika lebende Nationalvogel, der Wimpelschwanz. In den zahlreichen Höhlen leben verschiedene Fledermausarten. Einige Kolonien umfassen mehr als 50.000 Tiere. Die Jamaikaeule und die Jamaikaboa, das größte Landraubtier, ernähren sich von den Flugtieren.

1990 wurde der 79 Hektar große Crow Mountains National Park in den Blue Mountains eingerichtet. Neben Mahagony Gewächsen wachsen vor allem Zedern und Mahoe. Der Regenwald beherrbergt 28 Vogelarten, die nur hier vorkommen. Der giant swallowtail butterflie, ein Ritterfalter, gilt als einer der größten Schmetterlinge der Welt.

Neben Sandbänken und ausgedehnten Seegrasfeldern bietet die Pedro Bank die letzten noch gut erhaltenen Korallenriffe des Landes. Obwohl die Bank ein wichtiges Fischereigebiet ist und immer mehr Touristen anlockt konnten die Behörden sie durch gesetzliche Regelungen und intensive Überwachungsmaßnahmen vor der Zerstörung bewahren. Die kleinen Inseln werden unter anderem von Maskentölpeln und Rosenseeschwalbe aber auch von der bedrohten Karettschildkröte zur Eiablage benutzt. Sie sind teilweise als Schutzgebiete ausgewiesen. In der Bank und entlang der Küste leben die seltenen Karibik-Manatis.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung zwischen 1960 und 2005

Im Juli 2006 lebten auf Jamaika schätzungsweise 2.758.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen in Städten, allein eine Million in den fünf größten. Das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren, etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre. Lediglich 7,3 % haben das 64 Lebensjahr vollendet. Damit ist die Bevölkerung im Vergleich zu den meisten Industriestaaten sehr jung. Von 1000 lebend geborenen Kindern sterben im Durchschnitt 16, die Lebenserwartung liegt zur Zeit für Frauen bei 75 und für Männer bei 71 Jahren. Das Bevölkerungswachstum hat sich seit 1960 von 1,6 % auf 0,5 % 2005 reduziert, es ist also zu erwarten, dass das Durchschnittsalter in Zukunft erhöhen wird, auch weil viele junge Menschen die Insel verlassen.

Rund 91 % der Einwohner stammen von afrikanischen Sklaven ab, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert auf die Insel gebracht wurden. 1,3 % kamen aus anderen Staaten der Karibik nach Jamaika, jeweils 0,2 % sind europäischer oder chinesischer Herkunft. Die Ureinwohner, die Arawak und Taino, haben nicht als eigene Völker überlebt; dezimiert von eingeschleppten Krankheiten vermischten sie sich mit anderen Gruppen.

Neben der Amtssprache Englisch wird Jamaika-Kreolisch (auch Patois genannt) gesprochen, eine Kreolsprache Sprache mit englischen Wurzeln, die in Europa vor allem durch den Hip Hop bekannt wurde. Viele Einwohner beherrschen beide Sprachen und vermischen sie zu regionalen Dialekten.

Religionen

Knapp zwei Drittel der Einwohner gehören einer protestantischen Kirche an, ein Ergebnis der britischen Herrschaft über die Insel. Die wichtigsten sind die Church of God (ca. 21,2 %), die Baptisten (ca. 8,8 %), die Anglikaner (ca. 5,5 %), die Siebenten-Tags-Adventisten (ca. 9 %), die Pentecostal (ca. 7,6 %), die Methodisten (ca. 2,7 %), die United Church of Christ (ca. 2,7 %), die Brethren (ca. 1,1 %), die Zeugen Jehovas (ca. 1,6 %) und die Moravian (ca. 1,1 %).

Die ursprünglich von den Spaniern verbreitete römisch-katholische Kirche hat heute einen Anteil von lediglich 4 %.

Einige der von Sklaven auf die Insel mitgebrachten Naturreligionen konnten überleben. Mehr oder weniger stark übernahmen sie Elemente anderer Kulturen und Religionen was zu einer Vielzahl kleiner Glaubensgruppen führte, die mit den Santería auf Kuba und den Voodoo auf Haiti vergleichbar sind. Daneben gibt es Minderheiten, die dem Islam und dem Judentum, sowie dem Buddhismus angehören.

Rastaman mit Dreadlocks

Rastafari

Hauptartikel: Rastafari

Kaum eine Gruppe prägte und prägt das Bild Jamaikas im Ausland mehr als die Rastafari. Es handelt sich um eine christliche Glaubensgemeinschaft und eine eigene Lebensweise. Sie entstand in den 1930er Jahren unter den Nachkommen afrikanischer Sklaven. Die Anhänger sehen im ehemaligen äthiopischen Kaiser Haile Selassie, von dessen Geburtsname Ras Tafari sich die Bezeichnung Rastafari ableitet, den neuen Messias. Mit ihm war die Hoffnung auf einen Befreiung Afrikas von der kolonialen Unterdrückung verbunden.

Rastafari besteht aus verschiedenen Bewegungen. Die meisten stellen das Individuum ins Zentrum, das einerseits frei von Gesetzen und Vorschriften leben, die Reinheitsvorschriften des Alten Testaments aber befolgen soll. So lehnen diese Gruppen den Genuss von Alkohol und Tabak ab und verurteilen Homosexualität. Einige Anhänger konsumieren Cannabis, das sie Ganja nennen, um zu meditieren; viele zeigen ihre Glaubenszugehörigkeit durch das Tragen von Dreadlocks. Häufig wird die Glaubensrichtung zu Unrecht auf diese Merkmale reduziert.

Bekannt wurde die Bewegung im Ausland vor allem durch Reggae-Sänger wie Bob Marley.

Geschichte

Vorkolonialzeit

Um 700 v. Chr. erreichten die ersten aus Südamerika stammenden Taíno (ein zu den Arawak gehörendes Volk) die Insel. Als Christoph Kolumbus 1494 während seiner zweiten Reise als erster Europäer auf Jamaike landete lebten dort schätzungsweise 100.000 Menschen in einfachen Strohhäusern und ernährten sich von Fischerei und Obstanbau. Bei Pedro Bluff in Saint Elizabeth wurden Höhlen mit Malereien gefunden die denen auf anderen Karibikinseln gleichen.

Spanische Kolonie (1509-1655)

1509 besetzte Spanien die Insel und nannte diese Santiago. Dieser Name bürgerte sich nie ein. Auch die Spanier gebrauchten die ursprünglichen indianischen Namen Chaymakas oder Xaymaca, den sie in Jamaica verdrehten. In weniger als zehn Jahren zerfiel die Kultur der Ureinwohner, sie wurden von eingeschleppten Krankheiten und der brutalen Behandlung durch die Siedler dezimiert. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gilt sie als Ausgestorben. Um den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren brachten die Spanier ab 1517 die ersten afrikanischen Sklaven auf die Insel, die vorwiegend von der Gold- und Sklavenküste stammten. 1611 wurden erstmals mehr schwarzafrikanische als europäische Einwohner gezählt. Hauptstadt wurde Nueva Sevilla, das heutige Spanish Town.

siehe auch Agrarstrukturen in Lateinamerika (Auch für die karibischen Kolonien zutreffend)

Da keine Edelmetalle auf der Insel gefunden wurden verlagerte sich das Interesse der spanischen Krone schnell nach Mexiko. Viele Siedler verließen die Insel wieder, zurück blieb eine schwache Garnison.

Datei:Moll - The Island of Jamaica.png
Herman Molls Karte The Island of Jamaica (1726) zeigt die damalige Einteilung der Insel in die einzelnen Parishes

Britische Kolonie (1655-1962)

1655 besetzten englische Truppen die Insel, die wenigen verbliebenen Spanier flohen kampflos. In der Hoffnung eines Aufstandes hatten sie zuvor ihre Sklaven befreit und mit Waffen ausgestattet. Es kam aber zunächst nicht zu Kämpfen, da die ehemaligen Sklaven sich ins unzugängliche Landesinnere zurückzogen, wo sie unter der Bezeichnung Maroons lebten. Jamaika ging 1670 durch den Vertrag von Madrid formal in den Besitz Großbritanniens über. Es wurde eine gewählte Versammlung eingerichtet, die lokale Verwaltungsaufgaben wahrnahm.

Der Sklavenhandel und die Zuckerplantagen machten das Land über 150 Jahre lang zu einem der wertvollsten Besitztümer der Welt. Die Insel war auch eine bedeutende Anlaufstelle für Freibeuter und Piraten, die, meist mit britischer Duldung, die die neu gegründete Hauptstadt Port Royal anliefen. Das Piratenzeitalter auf der Insel endete mit der Zerstörung der Stadt durch ein Erdbeben am 7. Juni 1692. Spanisch Town wurde wieder Hauptstadt bis sie 1755 durch Kingston abgelöst wurde. Mehrere Sklavenaufstände und zwei Maroon-Kriegen (1730-1740 und 1795/96) erschütterten die Insel. 1831 brach unter der Führung von Samuel Sharpe der Weihnachtesaufstand in der Umgebung von Montego Bay aus. Obwohl schnell und blutig niedergeschlagen war er Teil einer Entwicklung die 1834 zum Slavery Abolition Act, also zur Abschaffung der Sklaverei, führte. Bis zur Durchsetzung des neuen Gesetzes auf Jamaika dauerte es noch vier weitere Jahre.

Die Lebensbedingungen der befreiten Sklaven waren damals katastrophal. Sie hatten zwar die Freiheit erlangten, waren aber meist besitzlos und konnten sich aufgrund einer Wahlsteuer nicht an der Verwaltung der Insel beteiligen. Die Wut und Verzweiflung der Bevölkerung entlud sich im Aufstand von Morant Bay unter Führung von Paul Bogle und George William Gordon. Der Aufstand wurde von den Briten mit massiver Gewalt niedergeschlagen, die lokale Verwaltung aufgelöst und Jamaika zur Kronkolonie erklärt.

Im späten 19. Jahrhundert verlor Zucker an Bedeutung für den Handel und die Insel stellte teilweise auf den Anbau von Bananen um. Ab den 1930er Jahren gab es, teilweise durch die Arbeit Marcus Garveys motiviert, Unruhen und Aufstände gegen die britische Politik. Im Jahr 1938 wurde die People's National Party (PNP) von Norman Manley gegründet. 1944 trat eine neue Verfassung in Kraft, die dem Land wieder eine gewisse Selbstverwaltung zugestand. Im selben Jahr fanden die ersten freien, allgemeinen und gleichen Wahlen statt. 1958 schlossen sich Jamaika und neun weitere britische Gebiete in der Karibik zur Westindischen Föderation zusammen. Jamaika schied 1961 wieder aus dem Bund aus, da die Wähler die Mitgliedschaft ablehnten.

Souveräner Staat

Die Unabhängigkeit von Großbritannien wurde am 6. August 1962 erlangt, zusammen mit der Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Jamaika ist seitdem freies Mitglied des Commonwealth. Der erste Premierminister war Alexander Bustamante von der Jamaica Labour Party (JLP).

Bis zur Wahl Michael Manleys zum Premierminister 1972 verfolgte das Land eine pro-westliche Außenpolitik. Manley ließ zahlreiche Betriebe verstaatlichen und pflegte enge Beziehungen zu Kuba. Ziel war ein vom Ausland unabhängiger sozialistischer Staat. 1979 brachen die Beziehungen zum Internationalen Währungsfonds ab, die Wirtschaft stagnierte. Ein Jahr später wurde Manley abgewählt, sein Nachfolger Edward Seaga kehrte zur alten Politik zurück. Es dauerte aber noch zehn Jahre, bis die Wirtschaft sich erholen konnte.

Durch das Lomé-Abkommen von 1975 trat Jamaika den AKP-Staaten bei. Das Abkommen und sein Nachfolger, das Cotonou-Abkommen von 2002 sicherten dem Land Entwicklungshilfe und Zollpräferenzen, unter anderem auf dem europäischen Markt, zwang es aber auch einen Teil seiner Märkte für ausländische Produkte zu öffnen. Viele der Vergünstigungen, vor allem auf dem Bananenmarkt, sind 2006 ausgelaufen.

Am 12. September 1988 traf Hurrikan Gilbert Jamaika. Das Auge des Sturm überquerte die Insel auf der vollen Länge und richtete große Verwüstungen an. Dennoch war die Wirtschaftslage 1990 wieder relativ günstig und förderte die Gründung vieler Banken und Versicherungen. Die gingen große finanzielle Risiken ein. 1996 führten unerwartet stark steigende Zinsen zu einem Zusammenbruch des gesamten Finanzsektors.

2001 übernahm Jamaika für ein Jahr den Vorsitz des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.

Emigration

Wie in fast der gesamten Karibik verlassen seit Ende des 19. Jahrhunderts viele Menschen die Insel auf der Suche nach Arbeit und besserer Lebensqualität. Die Auswanderung geht zurück bis in die 1850er Jahre, als immer mehr Arbeiter von besseren Löhnen, beispielsweise in Trinidad und Britisch Guyana (heute Guyana), angelockt wurden. Die erste große Welle verließ das Land ab 1881 um sich am Bau des Panamakanals zu beteiligen. Viele Arbeiter schickten Teile ihrer Löhne in die Heimat zurück. Das Panama money wirkte sich spürbar auf die Wirtschaft aus und brachte wichtige Devisen ins Land.

Mittel- und Südamerika sowie die USA waren Hauptziele der Auswanderer, bis in den 1930er Jahren verstärkt Einwanderungsgesetze erlassen wurden. So beschränkte der Immigration Act von 1924 die Einreise in die Vereinigten Staaten erheblich. Nach der Unabhängigkeit nutzten viele Einwohner die Reisefreiheit im Commonwealth um nach Großbritanien zu gelangen, mehr als eine Million Menschen verließen die Insel seitdem. Von dort aus wanderten viele dann in die nordamerikanischen Staaten aus. Heute wird dieser Umweg nicht mehr so oft benutzt, da die meisten Emigranten direkt, teilweise illegal, in die USA und Kanada einreisen. Die Entwicklung wird Jamaican diaspora genannt.

Besonders New York, Toronto und London beheimaten heute die größten Gruppen ehemaliger Jamaikaner. 7 % der 2,5 Millionen Einwohner Torontos stammen von der Insel. In den drei Städten leben zusammen mehr Jamaikastämmige als im Heimatland.

Auswanderer aus Jamaika nach Jahrzehnt
1951-1960 1961-1979 1971-1980 1981-1990 1990-2001
Migrationsbalance -195.200 -296.500 -216.959 -181.601 -216.392
Auswanderer in die USA [1] 8.869 74.906 137.577 208.148 ?

Der Bevölkerungsverlust wird seit den 1980er Jahren durch eine verstärkte Zuwanderung aus Nordamerika und Europa, aber auch aus dem Rest der Karibik, teilweise kompensiert.

Politik

Verfassung

Jamaika ist eine stabile parlametarische repräsentativ demokratische Monarchie. Die 1962 durch einen gemeinsamen Ausschuss der im jamaikanischen Parlament vertreten Parteien erarbeitete Verfassung basiert auf dem System des Vereinigten Königreichs (Westminster-System). Stimmberechtigt ist jeder Bürger ab 18 Jahren. Staatsoberhaupt ist Elizabeth II., die den Titel Königin von Jamaika trägt. Sie wird vertreten durch einen Generalgouverneur, der durch den Premierminister und sein Kabinet ernannt wird. Sowohl Königin als auch Generalgouverneur haben größtenteils zeremonielle Aufgaben, darunter die Ernennung des Premierministers und der Minister.

Das Rechtssystem orientiert sich am englischen Common Law. Das letztinstanzliche Gericht ist der Justizausschuss des Privy Council in London. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern des Commonwealth hält Jamaika an der Todesstrafe fest.[2] Da des Privy Council Todesurteile meist umwandelt gibt es Bestrebungen einen Karibischen Gerichtshof zu gründen, der dann die letzte Instanz darstellt.

Das jamaikanische Parlament besteht aus einem Abgeordnetenhaus und einem Senat. Die 60 Mitglieder des Abgeordnetenhauses (Members of Parliament oder MPs) werden alle fünf Jahre (zuletzt 2002) direkt gewählt. Der Führer der Mehrheitspartei im Abgeordnetenhaus wird automatisch Premierminister. Koalitionen spielen keine Rolle, die starke Position der Regierung beschränkt die tatsächlichen Einflussmöglichkeiten der Kammer.

Der Senat hat 25 Mitglieder. 13 Senatoren werden durch den Premierminister und acht durch den Oppositionsführer benannt, der Generalgouverneur muss den Kandidaten zustimmen. Ein Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen besteht nur in wenigen Gebieten.

Jamaika hat traditionell ein Zweiparteiensystem, einzig die People's National Party (PNP) und die Jamaica Labour Party (JNP) sind im Parlament vertreten, beide stellten in der Vergangenheit mehrfach den Premierminister. Zur Zeit hält die PNP mit 34 gegenüber 26 Abgeordneten die Mehrheit. Andere Parteien spielen praktisch keine Rolle.

Regierung

Am 30. März 2006 ersetzte Portia Simpson-Miller von der PNP den aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen langjährigen Premierminister P. J. Patterson. Sie ist damit die erste weibliche Regierungschefin ihres Landes. Bruce Golding ist Oppositionsführer.

Ergebnis der Parlamentswahl 2002[3]
Partei Stimmen % Veränderung Sitze Veränderung
People's National Party 383.887 52,2 -3,5 34 -15
Jamaica Labour Party 346.860 47,2 +8,1 26 +15
National Democratic Movement und
Jamaica National Alliance for Unity
2.790 0,38 ? 0 +/- 0
Andere 1.091 0,13 ? 0 +/- 0
Abgegebene Stimmen 734.628 60
Wahlbeteiligung 57,7 %

Der zu erkennende Abwärtstrend der PNP setzte sich bei den Kommunalwahlen 2003 weiter fort. Dort gelang der JLP ein knapper Sieg [4].

Siehe auch:

Parteien und Gewerkschaften

Datei:JLP Logo jamaica.jpg
Logo der JLP

Schon vor der Unabhängigkeit Jamaikas etablierte sich ein Zweiparteiensystem. Sowohl der People's National Party (PNP), als auch der Jamaican Labour Party (JLP) waren seit 1962 mehrmals an der Macht. Andere Parteien spielen sind unbedeutend und zur Zeit auch nicht im Parlament vertreten.

Datei:PNP Logo jamaica.png
Logo der PNP

Beide Parteien sind eng mit je einer der beiden großen Gewerkschaften, Bustamante Industrials Trade Union BITU und Trade Union Congress TUC, verbunden. Aus der 1938 von Alexander Bustamante gegründeten BITU ging 1943 die JLP hervor, die nach der Unabhängigkeit die ersten Premierminister stellte. Bustamantes Cousin Norman Manley gründete 1938 die PNP in deren Umfeld sich die TUC formierte.

Viele Seiten werfen den Parteien vor, bewaffnete Banden zu unterhalten und ganze Stadteile Kingstons gewaltsam zu kontrollieren. Tatsächlich kam es bei allen bisherigen Wahlen zu Unruhen, meistens mit mehreren Toten.

Außenpolitik

Jamaika ist Mitglied einer großen Zahl internationaler Organisationen, darunter die karibischen Gemeinschaft (CARICOM), die karibische Entwicklungsbank, die UNO und Interpol. Seit vielen Jahren ist es einer der Wortführer der karibischen Staate, 2005 führte es den Vorsitz der Entwicklungsländerkonferenz G77. Jamaika ist in keine internationalen Konflikte verwickelt, seine Soldaten werden nicht außerhalb des Landes eingesetzt. In den letzten Jahren gab es Unstimmigkeiten mit der US-Regierung, die die Parteien verdächtigt Banden in Kingston beim Drogenschmuggel aus Süd- nach Nordamerika zu unterstützen und vor dem Polizeizugriff zu schützen. Abgesehen davon ist die Beziehung zwischen beiden Staaten gut, Jamaika erhielt 2004 18.5 Millionen Dollar Wirtschaftshilfen.

Die Beziehungen zur Europäischen Union haben sich verschlechtert, nachdem diese ihre Märkte für Produkte aus weiteren Länder zugänglicher gemacht hat. Die erhöhte Konkurrenz gefährdet den, ohnehin in einer Krise steckenden, Anbau von Bananen und Zuckerrohr. EU finanzierte Infrastrukturprojekte sollen dem Land helfen, die Probleme zu überwinden. Jamaika unterhält Botschaften in fast allen europäischen Ländern.

Traditionell spielt der Handel eine wichtige Rolle für die internationalen Beziehungen weshalb Handels- und Außenministerium unter Minister Anthony Hylton zusammengefasst sind.

Staatsausgaben und Verschuldung

Im Jahr 2001 lag die Staatsverschuldung bei rund 10 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 147 % des BIP. Im Laufe der 1990er Jahre haben sich die Auslandsschulden zwar verringert, dafür vergrößerten sich die teuren Inlandsschulden um den Faktor 14. Grund ist der Zusammenbruch des Finanzsektors um 1995, dessen Verluste die Regierung kompensieren musste. Die Zinszahlungen machen zur Zeit rund 60 % der Staatsausgaben aus, auch wenn die Neuverschuldung sich stark reduziert hat.

Das Geschäftsjahr dauert von April bis Mai des Folgejahres. 2005/2006 wurden 187 Milliarden jamaikanische Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro(1)) ausgegeben. Dem standen Einnahmen in Höhe von rund 2,15 Milliarden Euro entgegen, die Neuverschuldung lag bei rund 48,4 Millionen Euro)[5].

Das Bildungssystem erhielt 18 % des Budgets, das Sicherheitsministerium (Polizei und Militär) 9 % und in das Gesundheitssystem wurden 7 % investiert.

(1) Umrechnungskurs vom 2. September 2006: 1:84.5123

Militär

Die jamaikanische Armee heißt Jamaica Defence Force (JDF). Sie besteht aus einer gut 3.000 Mann starken Berufsarmee und einer Reserve. Ihre Hauptaufgabe ist der Schutz des Landes und die Gewährleistung der inneren Sicherheit. Sie untersteht dem Premierminister, vertreten durch den Minister für Sicherheit und Justiz. Oberbefehlshaber ist zur Zeit Konteradmiral Hardley M. Lewin.

Gegründet wurde die JDF wenige Tage vor der Unabhängigkeit Jamaikas am 6. August 1962. Sie ging aus dem West Indies Regiment hervor. Während der beiden Weltkriege hatte es bereits eine Freiwilligenarmee gegeben, die Großbritannien unterstützte.

Die JDF gleicht in ihrer Organisation der britischen Armee, Ausbildung, verwendete Waffensysteme und Traditionen sind mit denen anderer Commonwealth Staaten vergleichbar. Der Verteiligungsetat 2003 belief sich auf 31,17 Millionen US-Dollar, was rund 0,4 % des Staatshaushaltes entsprach. 1998 gab es 3.320 Berufssoldaten, 90 % waren dem Heer zugeteilt, je 5 % Marine und Luftwaffe. Offiziersanwärter werden größtenteils im Ausland ausgebildet, hauptsächlich in Großbritannien und Kanada. Im Laufe ihrer Karriere kehren sie zu Fortbildungen dorthin zurück. Soldaten unterer Ränge erhalten ihr Training in einer heimischen Kaserne.

In den vergangenen Jahren übernahm das Militär immer wieder Polizeiaufgaben. Es wurde vor allem zur Bekämpfung des Drogenhandels und krimineller Banden eingesetzt. 2001 war sei in Unruhen in der Hauptstadt Kingston verwickelt, bei denen 140 Menschen zu Tode kamen. In der Folge wurde das Land immer wieder von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen verurteilt[6].

Heer

Das Heer ist mit einer Mannstärke von knapp 3.000 Mann die größte Teilstreitkraft. Es besteht aus zwei Bataillonen sowie einer Reserve. Neben der Kriminalitätsbekämpfung ist der Katastrophenschutz die wichtigste Aufgabe. Außer einer kleinen Anzahl gepanzerter Fahrzeuge vom Typ Cadillac V-150 stehen vor allem geländegängige Transportfahrzeuge zur Verfügung.

Marine

Die Marine ist der technisch bestausgestattete Teil der Armee. Neben zwei modernen, in den Niederlanden gefertigten, Fregatten kommen eine Reihe kleinerer Boote zum Einsatz, vor alle in Küstennähe. Zusammen mit der US Marine führt sie Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenschmuggels durch und überwacht die Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen.

Luftwaffe

Neben einigen Helikoptern vom Typ Bell stehen vor allem unbewaffnete Flächenflugzeuge zur Verfügung. Zusammen mit der Marine überwachen sie den Schiffsverkehr. Schwerpunkt ist dabei die Suche nach Schmugglern und illegalen Einwanderern.

Soziale Probleme und Kriminalität

Die Inflation seit den 1980er Jahren und die Verteuerung des US-Dollars im Vergleich zum Jamaikanischen haben die Preise, insbesondere für Importgüter, steigen lassen. Durch die geringeren Exporte sind viele Arbeitsplätze weggefallen, besonders in der Landwirtschaft. Zudem hat fast jeder Einwohner zumindest einen Teil seiner Ersparnisse beim Zusammenbruch des Finanzsektors verloren. Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Stadt, wo sie, besonders in Kingston, in Slumartigen Wohnvierteln leben. Die Regierung hat große Anstrengungen unternommen, um Wohnraum zu schaffen; unter anderem wurden in Portmore zehntausende billige Wohnungen gebaut. Die grundlegenden sozialen Probleme wurden aber nicht gelöst. Viele Musiker heizen mit ihren gewaltverherrlichenden Texten die Situation an, beschuldigen die ehemaligen Kolonialherren der fortgesetzten Unterdrückung oder greifen Minderheiten an.

Die schlechte Lebensqualität fördert die Kriminalität, die heute wohl das größte Problem der Insel ist. In den Städten haben sich Banden gebildet, die durch Drogenhandel und Schutzgelderpressung Geld verdienen. Seit den 1970er-Jahren unterhalten auch die Gewerkschaften und die eng mit ihnen verbundenen Parteien bewaffnete Banden, die Viertel kontrollieren, in denen besonders viele der eigenen Anhänger leben. Gerade junge Menschen sehen in den Banden die einzige Möglichkeit, schnell an Geld zu kommen. Im Jahr 2002 wurden 1139 Menschen ermordet, was etwa 40 Toten pro 100.000 Einwohnern entspricht, wobei von Polizei und Armee Erschossene nicht berücksichtigt wurden. Zur gleichen Zeit lag die Quote in den USA bei 5,7 pro 100.000. Durch zusätzliche Polizisten und einen verstärkten Einsatz der Armee im Inland seit 2001 konnte die Zahl der meisten Schwerverbrechen bis 2005 reduziert werden. Die Kriminalitätsrate ist immer noch eine der höchsten der Welt; die Aufklärungsrate liegt bei etwa 40 %. Die wenigen Gefängnisse stammen größtenteils noch aus der Kolonialzeit und sind überbelegt. Die Haftbedingungen sind meist schlecht. Jamaika ist Durchgangsstation des Drogenhandels von Süd- nach Nordamerika. Den Schätzungen des Sicherheitsministeriums zufolge wird passieren jährlich rund 80 Tonnen Kokain die Insel. Der Schmuggel ist für die Zwischenhändler sehr lukrativ. Viele Küstenregionen werden von mafiösen Organisationen kontrolliert, was auch daran liegt, dass sich die Polizei auf die Städte konzentriert. Eine Zusammenarbeit mit den USA konnte die Geschäfte nicht beeinträchtigen, was unter anderem daran liegt, dass Korruption unter hohen Beamten weit verbreitet ist. Transparency International führt Jamaika an Platz 64. [7]

Homosexualität

Capleton live beim Bob Marley Birthday Bash 2K6 im MX3 in Negril

Die Menschenrechtssituation von Homosexuellen in Jamaika wird als äußerst gravierend gesehen. Artikel 76 des Gesetzes über Straftaten gegen die Person ahndet Analverkehr (theoretisch auch zwischen Mann und Frau) als „abscheuliches Verbrechen der Sodomie (buggery)“ mit bis zu 10 Jahren Gefängnis, verbunden mit schwerer Zwangsarbeit. Akte körperlicher Intimität zwischen Männern werden nach Artikel 79 mit bis zu 2 Jahren Haft bestraft, verbunden mit der Möglichkeit, zu schwerer Zwangsarbeit verurteilt zu werden.

In neueren jamaikanischen Dancehall-Songs wird darüber hinaus regelmäßig zur Ermordung von Homosexuellen aufgerufen; dazu gehören die bekannten Künstler Beenie Man, Bounty Killer, Capleton, Elephant Man, Buju Banton, Sizzla und Vybz Kartel. Homophobe Gewalt kommt recht häufig vor. Nach Angaben von Amnesty International haben in den letzten Jahren in Großbritannien mehrere Jamaikaner alleine aufgrund ihrer Homosexualität Asyl erhalten. In den letzten 5 Jahren wurden über 30 Jamaikaner aufgrund ihrer Homosexualität ermordet.

Verwaltungsgliederung

Hauptartikel: Administrative Gliederung Jamaikas

Jamaika besteht aus drei Countys (Grafschaften) die wiederum in insgesamt 14 historisch gewachsene Parishes (Landkreise) zerfallen.

Karte Jamaikas, Farblich hervorgehoben sind die Countys, Nummerierung nach Parishes
Karte Jamaikas, Farblich hervorgehoben sind die Countys, Nummerierung nach Parishes
Parish Fläche (km²) Einwohner
2001
Hauptstadt
Cornwall County
1 Hanover Parish 450,4 67.037 Lucea
2 Saint Elizabeth Parish 1.212,4 146.404 Black River
3 Saint James Parish 594,9 175.127 Montego Bay
4 Trelawny Parish 874,6 73.066 Falmouth
5 Westmoreland Parish 807,0 138.947 Savanna-la-Mer
Middlesex County
6 Clarendon Parish 1.196,3 237.024 May Pen
7 Manchester Parish 830,1 185.801 Mandeville
8 Saint Ann Parish 1.212,6 166.762 Saint Ann's Bay
9 Saint Catherine Parish 1.192,4 482.308 Spanish Town
10 Saint Mary Parish 610,5 111.466 Port Maria
Surrey County
11 Kingston Parish(1) (2) 21,8 96.052 Kingston
12 Portland Parish 814,0 80.205 Port Antonio
13 Saint Andrew Parish(1) 430,7 555.828 Half Way Tree
14 Saint Thomas Parish 742,8 91.604 Morant Bay

(1) Kingston Parish und Saint Andrew Parish bilden seit 1927 die Verwaltungseinheit Kingston and St Andrew Corporation.
(2) Kingston Parish umfasst nicht die ganze Stadt Kingston.

Wirtschaft

Gesamtvolumen 95,275 Milliarden J$ (rund 1,12 Milliarden €)[8]
Gesamtvolumen 295,568 Milliarden J$ (rund 3,48 Milliarden €)[8]

Jamaika gehört zu den wohlhabenderen Ländern der Karibik, der Human Development Index lag 2003 bei 0,738 Punkten, was einem Land mittleren Entwicklungsstands entspricht. Dennoch muss jeder fünfte Einwohner unterhalb der Armutsgrenze leben. Bis in die 1940er Jahre war der Export landwirtschaftlicher Produkte die einzige Einnahmequelle des Landes. Seitdem haben sich Tourismus sowie der Abbau und die Verarbeitung von Bodenschätzen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen entwickelt.

Seit Anfang der 1980er Jahre gab es Versuche mit Hilfe internationaler Fördergelder die Wirtschaft zu modernisieren und eine stabile Infrastruktur aufzubauen. Von 1985 bis 1995 wuchs die Wirtschaft langsam aber kontinuierlich. Trotzdem erreichte die Inflation 1991 einen Rekordwert von 80.2 %, unter anderem von steigenden Mineralölpreise und finanzielle Instabilitäten auf der Insel verursacht. In den 1990er Jahre gelang es der Regierung, durch eine Liberalisierung des Marktes, mehr ausländische Investoren anzulocken, was besonders den Tourismus förderte und die Preise stabilisierte. Bis 1995 entwickelte sich die Wirtschaft gut, bis erneute Finanzierungsprobleme und 1997 die größte Dürre seit 70 Jahren zu vier Jahren negativem Wirtschaftswachstum führten.

Seit 2000 kann wieder ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnet werden, die Inflation hatte mit 6.1 % ihren Tiefpunkt erreicht. Die Terroranschlägen am 11. September 2001 und die verheerende Hurricane Saison 2005 wirkten sich zwar negativ aus, konnten den positiven Gesamttrend aber nicht stoppen. Die Wichtigsten Handelspartner sind die USA, Kanada, Frankreich sowie Trinidad und Tobago.

Die Arbeitslosenrate lag im April 2006 bei 10,7 % (Männer 7,3 %, Frauen 14,9 %). 2004 arbeiteten 61,5 % im Dienstleistungsgewerbe, 16,6 % in der Industrie und 19,3 % in der Landwirtschaft. Das Kaufkraftparitäts bereinigte Bruttoinlandsprodukt betrug 12,17 Milliarden US-Dollar 1,5 % mehr als im Vorjahr. Pro Einwohner sind das 4.400 Dollar.

Wie bei vielen anderen Karibikstaaten ist die wichtigste Devisenquelle nach wie vor Geld, dass von Auswanderern an Verwandte auf der Insel überwiesen wird.

Landwirtschaft

Yams, wichtige Grundlage der jamaikanischen Küche

2004 arbeiteten rund 200.000 Menschen in der Landwirtschaft. Angebaut werden vor allem Bananen, Kaffee, Zitrusfrüchte und Zuckerrohr für den Export. Dazu kommen Pimento, Kokosnüsse, Getreide, Ingwer, Süßkartoffeln, Yams, Bohnen, Erbsen, Annatto sowie Sisal für den lokalen Markt. Ein Teil des Zuckerrohrs wird direkt auf der Insel zu Zucker und Alkohol verarbeitet.

Trotz der hohen Beschäftigung trägt der Wirtschaftszweig nur 4,9 % zum BIP bei. Neben einer großen Anzahl kleiner Betriebe wird die Exportware vor allem auf großen Plantagen erzeugt.

In den vergangenen Jahren wuchs die Konkurrenz für jamaikanische Erzeugnisse. Wurden 2001 noch 205 Millionen metrische Tonnen Zucker exportiert waren es 2005 nur noch 127 Millionen. Lediglich die Ausfuhrmenge von Rum wuchs in diesem Zeitraum von 23,7 auf 24,7 Millionen Liter. Die EU verfolgt zur Zeit Pläne zur Liberalisierung des Bananenmarktes, der für Drittländer zugänglicher gemacht werden soll. Jamaikanische Handelspräfernenzen sollen bis 2006 fallen. Mit internationaler Förderung soll die Produktivität der Betriebe gesteigert werden um ihr Überleben zu sichern.

Bodenschätze

Wichtigstes Exportgut der Insel ist Bauxit, eine Erz aus dem Aluminium gewonnen wird. Es macht zwei Drittel der Exporteinnahmen aus. 2005 waren 3.939 Menschen in diesem Wirtschaftszweig beschäftigt. In Nain in Saint Elizabeth wurde für 125 Millionen US-Dallar eine Aluminiumhütte errichtet. In der Nähe, sowie in Saint Ann wurden wichtige Tiefwasserpiere angelegt.

[9] 1978 1990 1999 2001 2003
Gewonnene Menge in 1000t 11.740 10.966 11.600 12.350 13.445
Anteil an Weltförderung 13,9 % ? 8,6 % 9,2 % 9,3 %
Platz noch Abbaumenge 3. 3. 4. 4. 4.

Neben Bauxit wird auch Tonerde, Gips und Zement abgebaut.

Tourismus

11 Kilometer langer Sandstrand in Negril

Im Jahr 2005 besuchten rund 2,61 Millionen Touristen die Insel. Im selben Jahr waren 55.000 Menschen im Hotelgewerbe beschäftigt. Dazu kommen zahlreiche Arbeitsplätze im Dienstleistungsgewerbe. Ein großer Teil der Hotelanlagen gehören ausländischen Investoren, die mit Steuervergünstigungen in den 1970er Jahren angelockt wurden. So kommen große Teile der Einnahmen nicht Jamaika zugute, sonder verlassen die Insel wieder.

Bananentransporter brachten um 1900 die ersten Touristen auf die Insel, große Gruppen kamen ab 1970. Die meisten reisen über einen der beiden internationalen Flughäfen in Kingston und Montego Bay oder mit einem Kreuzfahrtschiff ein. Zum Bild des Tropenparadises trug der Schauspieler Errol Flynn bei, der sich in den 1950er Jahren ein großes Anwesen kaufte. Die meisten Besucher konzentrieren sich in Zentren wie Negril im Westen und Montego Bay im Norden. Neben den typischen Strandtouristen wird Ökotourismus im Inland und in der Pedro Bank immer wichtiger. Nach dem ersten September 2001 brach die Besucherzahl zunächst ein, erholte sich aber schnell wieder. Es wird erwartet, dass sich die Zahl der Besucher weiter erhöhen wird. Besonders großes Wachstum erhofft die Regierung sich von Tagesausflüglern von Kreuzfahrtschiffen.

Infrastruktur

Die Infrastruktur Jamaikas hat unter dem Konsolidierungskurs der Regierung und den damit verbundenen Sparmaßnahmen gelitten. Dennoch zählt sie zu den am besten entwickelten in der Karibik. Im Telekommunikationsbereich und im Straßenbau in den Touristengebieten wurden neben den staatlichen auch private Investitionen getätigt.

Telekommunikation

Jamaika verfügt über ein Kommunikationssystem mit vollautomatischer Vermittlung. Seit 1997 wird das ehemalige Monopol des Anbieters Cable and Wireless immer weiter aufgehoben. 2001 erhielten die irische Digicel und Oceanic Digital die Lizenz zum Betrieb eines Funktelefonnetzwerks, die Telefonleitungen blieben im Besitz von Cable and Wireless. In der Folge reduzierte sich die Anzahl der Festnetzanschlüsse von über einer Million auf 390.700 im Jahr 2004, während sich die Zahl der benutzten Mobiltelefone auf über 2,2 Millionen erhöhte. Der Mobilmarkt ist unter den drei Anbietern umkämpft. Alle haben in den vergangenen Jahren große Summen in den Ausbau ihrer Netze investiert die heute fast vollständig mit dem GSM Standard arbeiten. Außlandsgespräche werden entweder über Sateliten der Firma Intelsat abgewickelt oder über eines der drei unterseeischen Datenkabel.

2005 benutzten rund eine Million Menschen das Internet. Die meisten besuchten günstige Internetcafés die vor allem in den Städten zu finden sind.

Straßen- und Schienennetz

Wie die meisten ehemaligen britischen Kolonien verfügte Jamaika über ein umfangreiches Schienennetz. 272 Kilometer wurden in 1,435 m Schienenbreite angelegt. Die Hauptstrecke führte von Kingston über Spanish Town und May Pen, wo eine Nebenstrecke nach Frankfield abzweigte, nach Montego Bay. Die Jamaica Railway Corporation erhielt das Netz bis 1992 als 207 Kilometer stillgelegt wurden. Die verbleibenden 57 Kilometer werden von der Minengesellschaft ALCAN betrieben und vor allem zum Bauxittransport benutzt.

Das wichtigste Transportmittel ist der Bus. Regelmäßige Verbindungen bestehen zwischen allen größeren Städten. Auf diesen Strecken ist die Straße normalerweise auch asphaltiert, insgesamt waren 1999 13.009 der 18.700 Kilometern geteert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt außerorts bei 80 km/h, es gilt Linksverkehr. Während der starken Regenfälle im Herbst kommt es immer wieder zu starken Beschädigungen des Belags, die aufgrund der schlechten Haushaltslage oft nur notdürftig repariert werden können.

Seit 1999 läuft das Highway 2000 Projekt. Bis 2010 soll eine vier- bis sechsspurige Straße von Kingston über Spanish Town und Ocho Rios nach Montego Bay gebaut werden. Der erste Abschnitt bis Mandeville ist bereits fertig gestellt. Der Bau wird hauptsächlich von privaten Investoren finanziert, die Strecke wird mautpflichtig sein. Neben der verbesserten Verbindung der großen Städte soll die Entwicklung des Landesinneren gefördert werden.

Flugverkehr

Ein Airbus A 340-300 der Air Jamaica

Aufgrund der großen Bedeutung des Tourismus verfügt die Insel über zwei internationale Flughäfen. Norman Manley International Airport in Kingston, mit rund 1,6 Millionen Besuchern im Jahr, und Sir Donald Sangster International Airport in Montego Bay.

Die seit 2004 befindet sich die einzige Fluggesellschaft der Insel wieder im Staatsbesitz. Air Jamaica fliegt vor allem Ziele in Nord- und Südamerika sowie in Großbritannien an. Ihre Tochtergesellschaft Jamaica Air Express konzentriert sich auf Inlandsflüge und Verbindungen zu den anderen Karibikinseln. Beide Gesellschaften verfügen zusammen über 16 Großraumflugzeuge der Firma Airbus und mehrere kleine Maschinen vom Typ De Havilland Canada DHC-8.

Energieversorgung

Wichtigster Energieträger ist Erdöl, das aufgrund des immer weiter steigenden Preises mehr und mehr durch alternative Energien abgelöst wird. 2005 lag der Anteil von Wind- Sonnen und Bioenergie bei rund 9 %. Von den 3,72 Milliarden kWh zur Verfügung stehender Energie wurde ein Drittel von der Aluminiumindustrie beansprucht. Das Netzt gilt als stabil.

Bildung

Bis zum Ende der Sklaverei im 19. Jahrhundert gab es kein flächendeckendes Schulsystem. Vor der Unabhängigkeit wurden zwar eine Reihe von Schulen aufgebaut, viele Kinder, besonders aus den armen Bevölkerungsschichten, konnten sie aber nicht besuchen. Erst in den 1970er Jahren wurden die Schulen für den Großteil der Bevölkerung zugänglich.

Die Grundschule kann kostenlos besucht werden, für eine weitere Ausbildung muss ein Schulgeld entrichtet werden. Eine allgemeine Schulpflicht besteht nicht. Das Bildungssystem ist zentralisiert, Lehrpläne und Schulbuchlisten werden vom Bildungsministerium vorgegeben. Die Alphabetisierungsrate Jamaikas liegt bei 79,9 %, verglichen mit der restlichen Karibik eher schlechter Wert. Analphabeten sind vor allem unter den Erwachsenen zu finden.

Das Bildungssystem ist in vier Teile eingeteilt. Kindergarten und Vorschule sind flächendeckend vorhanden, 86,8 % der Drei- bis Fünfjährigen besucht eine solche Einrichtung. Der Anteil der Sechs- bis Elfjährigen, die die Grundschule besuchen liegt bei 98,9 %. Nach der sechsten Klasse folgt ein Leistungstest, der entscheidet, ob eine weiterführende Schule besucht werden kann. Es haben sich eine ganze Reihe angesehene Highschools und Colleges im Land entwickelt, die von 84,1 % eines Jahrgangs besucht werden. Neun von zehn Schülern erhalten nach fünf bis sieben Jahren einen Abschluss. [10]

Hochschulen

Die bekannteste Hochschule der Insel ist die 1948 gegründete University of the West Indies die eine ihrer Zweigstellen in einem Vorort von Kingston unterhält. Besonders angesehen ist sie für ihre medizinische Fakultät. Dazu kommen unter anderem die Technische Universität, die Northern Caribbean University und das University College of The Caribbean. Zusammen studieren etwa 44.000 Menschen im Land.

Kultur

Die Herkunft der Jamaikaner aus fast allen Teilen der Erde führte in allen Bereichen zu einer sehr abwechslungsreichen Kulturszene. Besonders auffällig sind afrikanische Einflüsse, aber auch europäische und asiatische Traditionen haben sich ausgewirkt.

Musik und Tanz

Musik ist ein wichtiger Teil der nationalen Identität Jamaikas, und des Bildes der Insel im Ausland. Viele Stielrichtungen verbreiteten sich von hier in der ganzen Welt. Gesungen wird häufig in Jamaika-Kreolisch (Patois genannt).

Die von den Sklaven aus Afrika mitgebrachte Musik hatte oft religiösen Charakter. Im Wechsel trägt ein Sänger einen Text vor und ein anderer erwidert darauf, wichtigstes Musikinstrument war die Trommel. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich daraus der Mento, die erste eigene Musikform der Insel. Der Stil war vor allem in den 1940er und 1950er Jahren populär. Aus ihm entwickelten sich die späteren Musikrichtungen und der jamaikanische Volkstanz. Die direkten, teilweise pornographischen Texte, wurden auf Druck der Kirche häufig im Geheimen vertrieben.

Bob Marley

Ende der 1950er Jahren entstand die sogenannte erste Welle des Skas in den armen Wohnvierteln Kingstons. Neben dem Mento wurde er von amerikanischen Rhythm and Blues und Jazz beeinflusst, eine der ersten bedeutenden Vertreter war die Gruppe The Skatalites von denen wohl auch der Name Ska stammt. Ursprünglich waren die meisten Interpreten durch die Unabhängigkeit des Landes 1962 optimistisch und sangen von einer besseren Zukunft. Die sich verschlechternden Lebensbedingungen führten zu einer Radikalisierung, die Interpreten begannen soziale Probleme zu thematisieren. Die Besetzung einer Skaband besteht üblicherweise aus einer Rhythmusgruppe mit Gitarren, Bass, Klavier oder Orgel und Schlagzeug und Bläsern wie Saxophon, Trompete oder Posaune. Der zum Ska gehörende Tanz heißt Skank.

Ende der 1960er Jahre entwickelte sich die wohl berümteste Musik Jamaikas, der Reggae. Der bekannteste Interpret ist Bob Marley mit seiner Band, The Wailers. Neben Blasinstrumenten und Trommeln kommen auch elektronische Musikinstrumente und Studioeffekte zum Einsatz. Zwei Formen haben sich im Land besonders durchgesetzt. Roots-Reggae ist stark von den Rastafari beeinflusst. Neben religiösen Themen geht es in den Texten vor allem um Armut und Soziale Ungerechtigkeit. Das erste Album war Catch a Fire von the the Wailers. Die Popularität hat mittlerweile stark abgenommen wird aber immer noch praktiziert. Dancehall ist vom Hip-Hop beeinflusst, die Texte sind häufig gewaltverherrlichend und homophob. Zu den bekanntesten Interpreten zählt Elephant Man.

Kulinarisches

Jerk Chicken, ein typisches Gericht

Die jamaikanische Küche ist sehr vielfältig und sowohl von afrikanischen, als auch europäischen und asiatischen Einflüssen geprägt. Sie ist bekannt für ihre scharfen Saucen. Es werden vor allem lokal erzeugte Produkte verwendet, sowie vor der Küste gefangener Fisch. Die Speisen sind meist würzig, vor allem werden Ingwer und Piment genutzt. Fleisch wird im Vergleich zu Obst, Gemüse, Fisch und Geflügel nicht so häufig verwendet. Eine traditionelle Zubereitungsart ist das Marinieren und anschließendes Braten im offenen Feuer oder in aufgeschnittenen Metallfässern. Die Rastafari, die meist den Konsum von Schweinefleisch und Alkohol ablehnen, pflegen eine eigene Küche. Als Dessert werden gerne süße Gerichte aus Mango und Soursopeis gegessen.

Auf Jamaika werden viele verschiedene Spirituosen hergestellt, vor allem auf der Basis von Rum. Sehr beliebt ist auch das jamaikanische Lagerbier, das von zwei Brauereien auf der Insel hergestellt wird. Der seit einigen Jahren verstärkt angebaute Kaffee bleibt teilweise im Land und wird genau wie Tee sowohl zu Mischgetränken verarbeitet als auch direkt getrunken.

Sport

Datei:8th British Empire and Commonwealth Games- Kingston 1966.gif
Emblem der Commonwealth Games 1966

Das bisher wichtigste sportliche Ereignis auf Jamaika war die Ausrichtung der British Empire and Commonwealth Games 1966 in Kingston, an denen 1300 Sportler beteiligt waren. Das größte Stadion der Insel, Independence Park mit 36.000 Plätzen, wurde zu diesem Anlass errichtet.

Der verbreitetste Sport im Land ist die Leichtathletik, die bekanntesten Sportler kommen aus diesem Bereich. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 gewann Veronica Campbell die Goldmedaillen im 200 Meter lauf, ebenso war die 4x100 Meter Staffel der Frauen erfolgreich. Bei den Commonwealth Games 2006 belegte das Land den 7. Platz mit 10 Goldmedaillen.

Die Reggae Boyz, so der Spitzname der jamaikanischen Fußballnationalmanschaft, feierten 1998 ihren größten Erfolg bei der Weltmeisterschaft in Frankreich. Nach der bisher einzigen erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde schied die Mannschaft nach zwei Niederlagen und einem Sieg aus. 1991, 1998 und 2005 gewann sie die Fußball-Karibikmeisterschaft.

Die Jamaikanische Bobmannschaft erlange Berühmtheit, als sie 1988 in Calgary an den Olympischen Winterspielen teilnahm. Der Film Cool Runnings erzählt die Geschichte.

Berühmte Jamaikaner

Einzelnachweise

  1. Introduction to the Pan-Caribbean S. 133
  2. http://web.amnesty.org/pages/deathpenalty-countries-eng
  3. http://jamaicaelections.com/election2002/index.php
  4. http://jamaicaelections.com/index.php
  5. http://www.mof.gov.jm/estimates/2005/docs%5CStatement-IX.pdf
  6. http://www.amnestyusa.org/countries/jamaica/news.do
  7. http://www.transparency.org/policy_research/surveys_indices/cpi/2005
  8. a b http://www.statinja.com/stats.html#4
  9. http://www.welt-auf-einen-blick.de/bodenschaetze/bauxit.php
  10. http://portal.unesco.org/education/en/ev.php-URL_ID=36027&URL_DO=DO_TOPIC&URL_SECTION=201.html

Literatur

  • Tracey Skelton (Herausgeber): Introduction to the Pan-Caribbean,2004, Verlag:Oxford University Press ISBN 340705809
  • Wendelin Ettmayer: Jamaika-mehr als Rum und Reggae, Trautner Verlag ISBN 3854875576
  • Caroline Sullivan: Jamaikanische Küche, Verlag: Asfahani , ISBN 3927459852
Wiktionary: Jamaika – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Jamaika – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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