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Bahretal

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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Bahretal hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Sächsische Schweiz
Fläche: 36,48 km²
Einwohner: 2.396 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Höhe: 240 - 370 m ü. NN
Postleitzahl: 01819 (alt: 8301)
Vorwahl: 03 50 23 (Gersdorf)
03 50 25 (alle anderen Ortsteile)
Geografische Lage: 50° 53' 15" n. Br.
13° 54' 0" ö. L..
Kfz-Kennzeichen: PIR
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 14 2 87 040
Gliederung des Gemeindegebiets: 8 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Gersdorf Nr. 31
01819 Bahretal
Tel.: 03 50 23 - 6 22 18
Fax.: 03 50 23 - 6 99 95
Offizielle Website:
E-Mail-Adresse: bahretal@gmx.de
Politik
Bürgermeisterin: Brigitte Kolba (parteilos)
Gemeinderat: Bürgervereinigung
für Bahretal - 11 Sitze
PDS - 3 Sitze

Geografie

Die Gemeinde Bahretal liegt südlich von Pirna und erstreckt sich über die Nordabdachung des östlichen Erzgebirges, dem so genannten Elbtalschiefergebiet zwischen Gottleuba und Dohna.

Die Gemeinde ist durch eine hügelige Mittelgebirgslandschaft geprägt. Die Dörfer sind als Reihendörfer in hoch- und spätmittelalterliche Rodungsgebieten (Waldhufenflur) entstanden und liegen zwischen 240 und 370 m ü. NN in den Tälern der Bahre und Seidewitz sowie auf den Höhen dazwischen. Einige markante Erhebungen auf dem Gemeindegebiet sind die Berge Schärfling (418 m ü. NN), Herbstberg (442 m ü. NN), Roter Berg (428 m ü. NN), Mühlberg (339 m ü. NN) und Bahreberg (295 m ü. NN).

Blick über Borna nach Gersdorf

Die Gemeinde durchzieht das Flüsschen Bahre, welches als Bahrebach ca. 1,5 km nördlich des Ortes Breitenau (Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel) bei 505 m ü. NN entspringt und bei Gersdorf durch drei weiter Quellbäche (Gersdorfer Bach, Wingendorfer Bach und Bornaer Bach) gespeist wird. Zwischen den Ortsteilen Borna-Gersdorf und Friedrichswalde-Ottendorf wurde 1970 ein Rückhaltebecken fertig gestellt, welches im Ergebnis des Hochwassers der osterzgebirgischen Flüsse (Gottleuba, Bahre, Seidewitz, Müglitz) von 1957 geplant wurde.

Blick über Gersdorf nach Friedrichswalde. Ganz im Hintergrund erkennt man das Elbtal zwischen Dresden (links) und Pirna (rechts).

Durch die Ortsteile Nentmannsdorf und Niederseidewitz fließt auch die Seidewitz, die kurz hinter Zuschendorf die Bahre in sich aufnimmt und in Pirna in Höhe des Senioren- und Pflegeheimes an der Einsteinstraße in die Gottleuba fließt, welche kurz darauf in die Elbe mündet.


Geschichte

Die Entwicklung der Orte im Mittelalter (ca. ab 1300) wird wesentlich durch die Familien von Bünau auf Liebstadt und Weesenstein und von Bernstein, von Lindenau und von Carlowitz in Ottendorf geprägt. Sie wurden hauptsächlich über das Schloss Ottendorf (erbaut im 16./17. Jh.) sowie das Rittergut Gersdorf verwaltet.

Gersdorf wurde erstmals 1299 als Gerhardisdorf urkundlich erwähnt. Der Name stammt von einem sog. Locator (lateinisch so viel wie Verpachter, Vermieter), der die Besiedlung im Auftrag der zuständigen Feudalgewalt (wahrscheinlich aus Liebstadt oder Pirna) organisierte und Siedler anwarb. Ähnliches trifft auf die Ortsnamen von Ottendorf, Friedrichswalde und Göppersdorf zu. In der genannten Urkunde wurde auch der heutige Ortsteil Gabel als „Villa Gabele“ erwähnt. Der Name stammt vermutlich vom slawischen „Jablonne“ ab. Dies bedeutet soviel wie „Apfelbaumort“.

Der Name Bornas leitet sich vom wendischen „Borne“ ab, was „Lehmbach“ oder „Lehmfeld“ bedeutet. Seine erstmalige Erwähnung stammt aus dem Jahre 1388.

Wie alle Dörfer der Region wurde auch Göppersdorf durch fränkische und thüringische Bauern besiedelt. Gotfridersdorf (wiederum der Name eines Locatoris) wurde erstmals um 1437 urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert erhielt der Ortsname seine heutige Gestalt. Das Waldhufendorf gehörte bis 1855 zur Herrschaft Liebstadt.

Der Name von Netmannsdorf ist sächsisch und leitet sich vom heiligen Nantwin (althochdeutsch so viel wie "nantha" = wagemutig oder kühn, "wini" = Freund ) ab. Die erste Erwähnung geht auf 1338 zurück, die von Niederseidewitz auf das Jahr 1411.

Kalkabbau wird in Borna schon seit 1551 betrieben. 1713 lieferte Borna den Marmor für den Plattenbelag in der alten Katholischen Hofkirche Dresden. Durch die Kalkbrüche erlangten die Bornaer einen gewissen Wohlstand.

Wie in Borna wurde auch in Nentmannsdorf seit 1586 Kalk abgebaut (heute wird im Hartsteinwerk Nentmannsdorf im Seidewitztal durch die Sächsische Baustoffunion SBU Dresden Amphibolit und durch ProStein in Friedrichswalde Diabas abgebaut). Der Bergbau verhalf auch den Nentmannsdorfern zu einigem Wohlstand. Der Untertageabbau erlebte um 1878 mit dem Bau der Talstraße von Pirna nach Liebstadt noch einmal einen kräftigen Aufschwung. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Brüche aber aus Rentabilitätsgründen stillgelegt.

Durch die Lage an der Alten Dresden Teplitzer Poststraße brachten die kriegerischen Auseinandersetzungen und die marodierenden Truppen im 30jährigen und im 7jährigen Krieg sowie besonders während des Napoleonischen Krieges 1813 (hier lieferten sich Russen und Franzosen auch in den Nentmannsdorfern Kalkbrüchen blutige Gefechte), von dem noch die sog. „Napoleonschanze“ bei Herbergen zeugt, Not und Elend über die Bewohner der Region.

1877 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gersdorf gegründet. Ihre Feuertaufe musste sie bereits ein Jahr später bestehen. Sie löschte vier brennende Wohnhäuser in Berggießhübel und ging als „Retter von Berggießhübel“ in die dortige Stadtgeschichte ein.

Aber auch in Gersdorf selbst hatte sie große Bewährungsproben zu bestehen: So z. B. beim Brand des Rittergutes am 19. Juli 1888, zu dem sie vormittags um 10.45 Uhr alarmiert wurde. Durch den Sturm fielen aber weitere 13 Häuser den Flammen zum Opfer.

Das Hochwasser im Jahr 1927, man wollte gerade das 50jährige Feuerwehrjubiläum begehen, war eine weitere Bewährungsprobe. Das Fest am 28. August 1927 musste ausfallen. Es wurde am 28. und 29. Februar 1928 nachgeholt. Die Schäden, die das Hochwasser hinterließ, waren immens. Der Pirnaer Anzeiger schrieb über „beträchtliche Wald- und Flurschäden“.

Als grenznahe Gemeinde zu Tschechien waren die Dörfer 1968 durch den Truppenaufmarsch der Roten Armee stark betroffen. Starke Panzerverbände blockierten während der Niederschlagung des Prager Frühlings die Straßen der Region.

1970 und 1973 erfolgten erste Zusammenlegungen der Dörfer zu den Gemeinden Friedrichswalde-Ottendorf, Nentmannsdorf-Niederseidewitz und Borna-Gersdorf. Mit der Gemeindegebietsreform von 1994 wurden diese Gemeinden zusammen mit Göppersdorf und dem Ortsteil Wingendorf zur Gemeinde Bahretal zusammengelegt.

2000 haben sich die Städte Bad Gottleuba-Berggießhübel und Liebstadt mit der Gemeinde Bahretal zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengeschlossen mit Bad Gottleuba-Berggießhübel als erfüllender Gemeinde.

Das Hochwasser vom Sommer 2002 hat auch vor der Gemeinde Bahretal nicht halt gemacht. Da die Gemeinde sich über die Täler der Bahre und Seidewitz erstreckt, war sie auch von den Schäden dieser beiden Flüsse betroffen. Besonderen Schaden nahm die Infrastruktur der Gemeinde, insbesondere Straßen und Brücken. Allein im Tal der Bahre mussten 5 Brücken neu gebaut bzw. saniert werden. Dazu kamen umfangreiche Arbeiten zur Sanierung der Flussläufe, ihrer Stützmauern und der Straßen. Mit der Sanierung der Dorfstraße in Borna werden diese Arbeiten zum größten Teil Ende 2004 abgeschlossen. Insgesamt summierten sich die Schäden in der Gemeinde auf ca. 10 Millionen EUR.


Kultur, Sport und Bildung

Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde Bahretal verfügt über drei Kirchen in den Ortsteilen Ottendorf, Friedrichswalde und Borna.

Kirche zu Ottendorf

Die Kirche in Ottendorf ist romanischen Ursprungs und damit die älteste in der Gemeinde. Im 14. Jahrhundert wurde sie gotisch erneuert. Besonders sehenswert sind Fresken im Chorraum mit Abbildungen der Apostel und Evangelisten, die um 1500 entstanden sind, aber erst in letzter Zeit wieder entdeckt wurden.

Eng verbunden ist die Geschichte der Kirche mit den Besitzern des Ottendorfer Schlosses. Hans von Lindenau stiftete der Kirche 1591 eine komplette Innenausstattung.

Besonders beeindruckend ist der geschnitzte, dreigeschossige Renaissancealtar von Franz Dittrich d. Ä. sowie das Portrait des Stifters, eine Arbeit von Lucas Cranach d. J.

Später wurde die Kirche die Grablege der Familie von Carlowitz. Davon zeugen zahlreiche Epitaphien in Chorraum und Kirchenschiff.

Der heutige Kirchenbau in Friedrichswalde geht bis auf das Jahr 1647 zurück.

Im 30jährigen Krieg mussten der Ort Friedrichswalde und auch die Kirche schwere Verwüstungen ertragen.

Aus den Trümmern erstand die heutige Kirche. Der Turm und der Westgiebel kamen Ende des 19. Jahrhunderts hinzu, und die Innenausstattung wurde dem Zeitgeschmack angepasst und neogotisch erneuert. Zu den Gottesdiensten erklingt eine Orgel der Gebrüder Jehmlich, gebaut 1905.

Die Kirche in Borna wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Damals war sie eine Kapelle für die Bergleute. 1752 war sie schließlich so baufällig, dass sie abgerissen werden musste. Bereits ein Jahr später stand an ihrer Stelle die heutige Kirche mit schlichtem Äußerem, dafür aber weithin sichtbar auf einem Hügel.

Kirche zu Borna

Umso bemerkenswerter ist die Innenausstattung mit dem spätbarocken Ädikula-Kanzelaltar (1756), ein Werk des Dresdner Hofmarmorierers Andrea Salvatore Aglio.

Der Marmor stammt aus den Bornaer Brüchen. Der Altar ist ein Geschenk an die Bornaer - als Gegenleistungen für Marmorlieferungen an den Dresdner Hof.

Die Orgel stammt vom Dresdner Orgelbauer Jahn und wurde 1858 geweiht. 1981 wurde sie vom Nentmannsdorfer Siegfried Creuz restauriert.

Ihre drei Bronzeglocken musste die Kirche in den letzten beiden Weltkriegen jeweils zur Waffenproduktion abgeben. Sie wurden durch Stahlgussglocken ersetzt. 1976 konnte mit den Spenden der 100 Gemeindemitglieder ein neues Bronzegeläut in der Apoldaer Glockengießerei in Auftrag gegeben werden.

2003 feierte die Kirche ihr 250. Jubiläum und wurde aus diesem Anlass außen renoviert.

In Nentmannsdorf (Nr. 35a) wurde 1995 von Norbert Creuz (einem gelernten Porzellanmaler) im Seitengebäude seines Bauernhofes ein Bauernmuseum mit der so genannten „Garagenorgel“ (seit 1978) seines Vaters Siegfried Creuz eröffnet. Nach vorheriger Anmeldung kann man auch eine „Hörprobe“ dieses Instruments erleben. Bis 1989 wurde sie auch zu Konzerten gespielt.

Oberhalb von Gersdorf ist die Gersdorfer Ruine (388 m ü. NN - um das Jahr 1800) zu besichtigen. Diese wurde als künstliche Ruine errichtet und sollte als Jagdunterkunft dienen. Die Ruine gilt als Ausdruck romantischer Naturschwärmerei im beginnenden 19. Jahrhundert.

Zuletzt ist vor allem die landschaftliche Lage der Gemeinde mit ihren Hügeln und Tälern hervorzuheben. Hinzu kommen zwischen Gersdorf, Cotta und Berggießhübel interessante Sandsteinformationen, die sog. Felsenbrücken (399 m ü. NN) und die Zehistaer Wände.

Kulturelle Höhepunkte und Freizeitaktivitäten

Kultureller Höhepunkt ist das Ortsfest in Gersdorf (seit 1968). Es findet jährlich Anfang August statt. Das Ortsfest hat dabei immer in Verbindung mit dem Vogelschießen der Freiwilligen Feuerwehr stattgefunden. Erstmals wurde dieses Vogelschießen 1885 veranstaltet.

Zu einer Tradition soll „Borna singt und musiziert“ werden. Diese Veranstaltung fand 2003 erstmalig statt.

Weitere Veranstaltungen werden regelmäßig durch den Heimatverein Borna-Gersdorf e. V. und die Freiwillige Feuerwehr Bahretal (sie entstand aus den Ortswehren Borna-Gersdorf, Göppersdorf-Wingendorf, Friedrichswalde-Ottendorf und Nentmannsdorf-Niederseidewitz) organisiert. Auch die Sportvereine und die in der Gemeinde ansässigen Betriebe und Handwerker beteiligen sich regelmäßig an den kulturellen Aktivitäten in den Ortsteilen.

Gelegentlich bildet auch das Schloss Ottendorf die Kulisse für kleinere klassische Konzerte, Lesungen oder Rockkonzerte.

Die Jugend, besonders aus Ottendorf und Friedrichswalde, trifft sich gern im Club am Rückhaltebecken, einer ehemaligen Baubaracke, zum Quatschen, Billard oder Tischtennis spielen oder zum Feiern. Weitere Jugendclubs befinden sich in Borna und Göppersdorf.

In Niederseidewitz bietet „Nr. 3 Management für Kultur, Fortbildung und Freizeit“ Urlaub, Reiten und Musik auf einem etwas anderen Bauernhof als spezielles Angebot nicht nur für Kinder und Jugendliche an.

Seit dem 01.01.2000 hat auch der Landesverband Sachsen der Jeunesses Musicales Deutschland die Nr. 3 in Niederseidewitz zu seinem Sitz gewählt. Die Jeunesses Musicales Deutschland, Landesverband Sachsen e. V. versteht sich ebenso wie der Bundesverband als Fachverband für junge Musiker, veranstaltet mehrere Kurse pro Jahr, fördert den internationalen Austausch von jugendlichen Künstlern und ist bei "Jugend musiziert" engagiert.

Sport

Seit den 90er Jahren haben sich zwei Sportvereine gebildet, die das sportliche Leben der Gemeinde bestimmen: die Volleyballmannschaften des SV Nentmannsdorf e. V. und die Eishockeymannschaft der Borna-Gersdorfer Büffel (1999).

Reiten bieten neben dem o. g. „Nr. 3 Management für Kultur, Fortbildung und Freizeit“ auch der Pferdehof Löwe in Niederseidewitz und das Fjord-Gestüt Sächsische Schweiz in Gersdorf (Gabel) an.

Schule

Schulgebäude gibt es in den Ortsteilen Friedrichswalde, Gersdorf (1842), Göppersdorf (1868), Nentmannsdorf (1836) und Ottendorf. Bereits in den 60er und 70er Jahren gab es eine Konzentration auf die Schule in Gersdorf. Dazu wurde Mitte der 60er Jahre in Gersdorf ein neues Schulgebäude gebaut. Da dennoch die Raumkapazitäten nicht reichten und einzelne Unterrichtsstunden in den Nachbargemeinden abgehalten werden mussten sowie die Bausubstanz den Erfordernissen eines modernen Unterrichts nicht mehr stand hielt, wurde in den 80er Jahren eine gänzlich neue Schule gebaut. Dieser typische DDR-Plattenbau wurde 1989 eingeweiht.

Mit dem Schulgesetz für den Freistaat Sachsen vom 3. Juli 1991 wurden zum Schuljahresbeginn am 1. August 1991 aus der Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule (POS) Borna-Gersdorf die Grund- und die Mittelschule Gersdorf.

Aber auch die Gemeinde Bahretal ist nicht vom Rückgang der Geburtenrate und damit der Schülerzahlen verschont geblieben. Somit musste die Grundschule zum 1. August 2001 schließen. Die Beschulung der Grundschüler erfolgt seitdem in der Grundschule in Liebstadt.

Ein ähnliches Schicksal wird auch die Mittelschule ereilen. Nachdem die Stadt Liebstadt seinen Einwohnern empfohlen hat, ihre Kinder in der Mittelschule in Bad Gottleuba anzumelden, wird auch die Mittelschule Bahretal schließen müssen. Bereits seit 2003 darf in Gersdorf keine neue 5. Klasse mehr eingerichtet werden.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Haupterwerbszweige waren und sind die Landwirtschaft und der Bergbau (Marmor, Kalkstein, Diabas oder „Grünstein“, Amphibolit). Nachdem das Kalkwerk Borna (von 1965 bis 2000 mit drei Hochöfen, die das Bild Bornas prägten) im Jahr 2000 endgültig geschlossen wurde, ist ein wesentlicher Arbeitgeber in der Region weggefallen. Zu DDR-Zeiten wurden in Nentmannsdorf noch Fotoapparate repariert. Später nutzte das Grundstück eine Präzisionssysteme-Firma, die, weil sie nicht erweitern konnte, ins Gewerbegebiet nach Dohna abwanderte. Geblieben sind neben der Landwirtschaft, 2 Steinbrüche in Nentmannsdorf und Friedrichswalde sowie eine Reihe von Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe sowie seit 2003 die österreichische Anlagenbau-Firma Zeta, die Nentmannsdorf als Ausgangspunkt für ihre Expansion auf den deutschen Markt nutzen will.

Verkehr

Die Gemeinde durchziehen von Pirna her mehrere Staats- bzw. Kreisstraßen. Die S173 ist dabei eine Hauptmagistrale, die zwar das Gemeindegebiet im Osten nur streift, aber als Zubringerstraße zum Grenzübergang Bahratal von großer Bedeutung ist.

Weitere Tangenten führen in den Tälern der Bahre (K8757) und der Seidewitz (S176) sowie auf der Höhe von Pirna-Zuschendorf nach Herbergen (Stadt Liebstadt – K8760) durch das Gemeindegebiet.

Das Gemeindegebiet liegt an der historischen Alten Dresden Teplitzer Poststraße, die durch die historischen Postmeilensäulen (eine Ganzmeilensäule von 1729 am Ehrlichtteich in Göppersdorf, eine Halbmeilensäule von 1729 in Nentmannsdorf sowie ein Viertelmeilenstein von 1729 in Niederseidewitz) bekannt ist.

Mit dem Bau der Autobahn A17 erhält die Gemeinde Bahretal eine Abfahrt in Höhe der Ortsteile Nentmannsdorf und Friedrichswalde. Nach Fertigstellung (voraussichtlich Ende 2005) wird die A17 auf insgesamt 11 km beginnend mit der Autobahnbrücke über das Seidewitztal bis nach Börnersdorf (Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel) das Gemeindegebiet durchschneiden.

Im Zuge des Autobahnbaus ist auch eine Umfahrung (S170) der Ortsteile Friedrichswalde und Ottendorf in Richtung der S173 geplant (Baubeginn 2004).


Quellen


Bilder der Fotothek der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden

Weitere Bilder

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