Wetterballon

Ein Wetterballon ist ein Ballon der in der Meteorologie zum Transport von Messgeräten und dabei speziell Radiosonden verwendet wird. Er kann eine Höhe von über 30 km erreichen und dehnt sich dabei auf einen Durchmesser über 12 m aus. Der Ballon besteht meist aus Latex und hat ein Eigengewicht von lediglich etwa 200 g. Gefüllt wird er normalerweise mit Helium oder Wasserstoff, wobei sich beispielsweise bei der Schweizer Armee Wasserstoff durchgesetzt hat: im Gegensatz zum raren und teuren Helium ist dieser billig und leicht verfügbar, das Problem der Entflammbarkeit wird bei den erforderlichen Mengen als beherrschbares Risiko eingeschätzt.
Die Sonde wird am Wetterballon befestigt. Es ist dabei zu beachten, dass die Sonde einen genügend grossen Abstand zum Wetterballon hat um nicht ihn seinem Windschatten zu fliegen. Sobald sich der Ballon ausdehnt und der Windschatten zu gross werden würde, wären die Verfälschungen der Messergebnisse enorm.
Die Haut des Wetterballons ist sehr empfindlich und fein, so dass sie nur mit Schutzhandschuhen berührt werden darf. Selbst minimale Beschädigungen, die am Boden folgenlos bleiben, können in großer Höhe und bei voll gespannter Haut zum Platzen des Ballons führen.
Wenn ein Wetterballon in der Nacht startet und kurz vor Sonnenaufgang auf seiner maximalen Höhe ist, kann man ihn auch bei einer Höhe von 30 km mit freiem Auge sehen, da er sich bereits extrem ausgedehnt hat und schon von der Sonne beleuchtet wird, wobei man selbst noch im Dunkeln steht. Mit entsprechenden optischen Hilfsmitteln kann man sogar die Sonde selber und den Fallschirm ausmachen.
Trivia
Der US-Amerikaner Lawrence Walters (besser bekannt als Lawnchair Larry) bastelte sich 1982 aus 42 Helium-gefüllten Wetterballons und einem Gartenstuhl ein provisorisches Luftfahrzeug mit dem er in einem etwa zweistündigen Flug auf ca. 5 km Höhe aufstieg und dabei etwa 20 km zurücklegte.