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Hattenhofen (Württemberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Hattenhofens Deutschlandkarte, Position von Hattenhofen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 366 m ü. NN
Fläche: 7,64 km²
Einwohner: 3004 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 393 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 5,0 %
Postleitzahl: 73110
Vorwahl: 07164
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 029
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 45
73110 Hattenhofen
Website: www.hattenhofen.de
E-Mail-Adresse: info@rathaus.hattenhofen.de
Politik
Bürgermeister: Jochen Reutter

Hattenhofen ist eine kleine Gemeinde im Albvorland in Baden-Württemberg

Geografie

Geografische Lage

Hattenhofen liegt zwischen Stuttgart und Ulm im Vorland der Schwäbischen Alb. Der Ort ist umgeben von zahlreichen Streuobstwiesen. Er gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.

Geologie

Die Gemeinde liegt auf dem Schwarzjura einer fossilreichen Schieferschicht, auch Posidonienschiefer genannt.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Albershausen, Sparwiesen (Uhingen), Bezgenriet (Göppingen), Zell unter Aichelberg, Schlierbach (Württemberg) und Ohmden.

Geschichte

  • In römischer Zeit lässt sich eine Besiedlung der Gemarkung archäologisch nachweisen. Im Schäferesch bestand ein Gutshof.
  • Während der Merowingerzeit entsteht am Südwestrand der Gemarkung eine Siedlung, die ausweislich archäologischer Funde mindestens bis ins 13. Jahrhundert Bestand hat. Es handelt sich um die Wüstung Pippendorf.
  • In der späten Merowingerzeit entstand der Ortsnamen: Er leitet sich von einem alemannischen Geschlecht der Hatto oder Hatten ab. Eine Besiedlung im Umfeld des späteren Dorfes darf angenommen werden. Die weitere Siedlungsentwicklung ist unbekannt. Wahrscheinlich stellen die Ortsteile Reustadt und Zebedäi eigene Siedlungskerne dar, die schließlich zu einem Dorf zusammengewachsen sind.
  • 1275 Erste urkundlich Erwähnung des Ortes Hattenhoven.
  • 12. Jahrhundert Erste urkundliche Erwähnung durch die Herzöge von Zähringen
  • 1334 bis 1339 Mit der Grafschaft von Aichelberg kam Hattenhofen an Württemberg.
  • Bis 1365 Verpfändung an die Herren von Lichtenstein
  • 1485 Nach vorübergehender Zugehörigkeit zum Amt Kirchheim kam Hattenhofen an das Amt Göppingen.
  • 1637 Der Dreißigjährige Krieg und die Pest fordern ihren Tribut: von ehemals 600 Einwohnern überleben nur 20.
  • 1938 Die Gemeinde wird dem Landkreis Göppingen zugesprochen.
  • 1970 Zusammen mit den Gemeinden Aichelberg, Boll, Dürnau, Gammelshausen bildet der Ort den Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll.

Religionen

Seit der Reformation ist Hattenhofen evangelisch geprägt. Auch heute gibt es lediglich eine evangelische Kirchengemeinde. Römisch-katholische Gläubige werden von Göppingen aus geistlich betreut.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung zwischen 1837 und 2004.

Datum Einwohner
1837 1004
1907 971
17. Mai 1939 879
13. September 1950 1373
27. Mai 1970 1714
31. Dezember 1983 2671
31. Dezember 2005 3004

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

BGH 47,5 % -6,3 7 Sitze -1
FWG 40,8 % -5,4 6 Sitze ±0
CDU 11,7 % +11,7 1 Sitz  +1

Wappen

Die Gemeinde führte seit 1916 ein Dienstsiegel mit einem Wappen, auf dem ein silbernes Obereck, und ein Baum neben einem Haus abgebildet waren. Das inzwischen entfernte Obereck stand für die Grafen von Aichelberg. Haus und Baum stehen für das Wort Hof, das im Ortsnamen steckt. Es handelt sich daher um ein so genanntes teilredendes Wappen. Das Wappen in heutiger Form wurde am 15. August 1959 offiziell von dem Innenministerium verliehen.

Die Ortsfarben sind Weiß-Rot.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Ort zeichnet sich durch ein charakteristisches Ortsbild mit restaurierten Fachwerkhäusern aus, das im Jahre 1985 zur Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden führte. Der Ort verfügt über einen Sauerbrunnen, aus dem trinkbares, hydrogencarbonathaltiges Wasser fließt. Bis in die 1950er Jahre diente der Brunnen noch zur Wasserversorgung der Einwohner.

Natur

Neben den zahlreichen Streuobstwiesen, die den Ort umgeben, wurden auf der Gemarkung Hattenhofen mehrere Biotope angelegt, die für eine Vielzahl von Pflanzen und Tiere Lebensraum bietet. Die Gemeinde ist seit 1993 Mitglied im weltweiten „Klima-Bündnis“ und wurde für mehrere Klimaschutzprojekte ausgezeichnet.

Einrichtungen und Infrastruktur

Schule, Sillerhalle, Sportplatz (1975), Sauerbrunnenanlage (1978)

Verkehr

Hattenhofen liegt ca. 4 km von der Anschlussstelle Aichelberg an der Bundesautobahn A 8 entfernt. Durch den Ort führt die Verbindungstraße K1419, die ihn mit Schlierbach und Bezgenriet verbindet. Über die Kreisstraße K1443 ist der Ort mit Albershausen, über die K1421 mit Zell u.A. verbunden.

Bildung

Hattenhofen verfügt über eine eigene Grund- und Hauptschule und einen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Aus Hattenhofen stammen zudem der Urgroßvater des Dichters Ludwig Uhland, die Großmutter des Dichters Friedrich Hölderlin und Emanuel Christoph Klüpfel (1712 - 1776), dem Begründer des Gothaischen Hofkalenders.