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Butte aux Cailles

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Butte aux Cailles ist ein Hügel in Paris. Er befindet sich im 13. Arrondissement, auf dem linken Ufer der Seine („Rive Gauche“), und steigt vom Bett des heute unterirdisch verlaufenden Seine-Nebenflusses Bièvre bis auf eine Höhe von 63 Metern über Normalnull an. Der höchste Punkt dieser natürlichen Erhebung liegt im Bereich der rue de la Butte-aux-Cailles.

Der Hügel gehörte ursprünglich zu dem vor den Toren von Paris gelegenen, eigenständigen Vorort Ivry-sur-Seine und kam erst im Jahr 1860, im Zuge der bisher letzten Eingemeindung, durch eine Teilung von Ivry zu Paris.

Dieses unweit des Place d'Italie gelegene frühere Arbeiterviertel steht in starkem Kontrast zu den dort entstandenen Hochhäusern. Hier ist das Bild geprägt von kleinen, malerischen, oft noch mit Kopfsteinpflaster versehenen Straßen, vorwiegend niedrigen Häusern und zahlreichen Restaurants und Cafes.

Geschichte

Bis in das 17. Jahrhundert blieb der waldige Hügel nahezu unberührt. Erste Aktivitäten waren die Gewinnung, im Untertagebau, von Kalksandstein so wie die an den Ufern der Bièvre angesiedelten Gerbereien, welche die Umgebung durch ihren Gestank verpesteten.

Die Errichtung der mur des fermiers généraux genannten Akzisemauer in den Jahren 1784 bis 1785 isolierte das Gebiet von Paris. Erst 1860 wurde es nach Paris eingemeindet.

Als die Stadtverwaltung in den Jahren von 1828 bis 1910 den Flusslauf der Bièvre nach und nach in einen unterirdischen Kanal verlegte, verwandelte die Butte aux Cailles sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts langsam in das Dorf, das es dank der von den Steinbrüchen hinterlassenen Stollen, die eine Bebauung mit hohen Häusern untersagen, bis zum heutigen Tag inmitten der pulsierenden Weltstadt geblieben ist.

Denkwürdige Ereignisse

  • 1783, 21. November: Auf der Butte aux Cailles landeten mit einer Montgolfière (Heißluftballon) nach dem ersten erfolgreich durchgeführten bemannten freien Flug der Menschheit der Luftfahrtpionier Pilâtre de Rozier und sein Gefährte, der Gardeoffizier François d'Arlandes. Der Ballon war in Paris gestartet. Er schwebte zwischen den heutigen Strassen rue Bobillot und Vandrezanne zu Boden.
  • 1871, 24. Mai: Während der Pariser Kommune (18. März bis 28. Mai) schlugen die als "Fédérés de la Butte aux Cailles" zusammengschlossenen und von Walery Wroblewski angeführten republikanischen Proletarier die Regierungstruppen mehrmals zurück. An die blutigen Ereignisse erinnern der Name des Restaurants "Aux Temps des Cérises", eine Anspielung auf ein berühmtes Lied zu Ehren der gefallenen Kommunarden, so wie die im Jahr 2000 getaufte "Place de la Commune-de-Paris" an der Kreuzung der Strassen "rue Buot" und "rue de l'Esperance".

Sehenswürdigkeiten

Die Butte ist über mehrere Buslinien und die Metrostationen Place d`Italie und Corvisart zu erreichen. Sehenswert sind:

  • die Kirche St. Anne-de-la-Butte-aux-Cailles (188 rue Tolbiac)
  • das Schwimmbad "Piscine de la Butte-aux-Cailles" (1929-1924, Louis Bonnier, 5 Pace Verlaine)
  • die Fontaine Wallace an der Kreuzung der Strassen rue de la Butte-aux-Cailles und rue de l'Espérance
  • das bunte Treiben auf dem grossen Lebensmittelmarkt des Boulevard Blanqui (Dienstags, Donnerstags und Sonntags)

Literatur

  • Gaston Digard: "La Butte-aux-Cailles", Paris, 1995, Editions municipales
  • Jacques Hillairet: "Dictionnaire Historique des rues de Paris", Paris, 1963, Editions de Minuit, ISBN 2-7073-0092-6