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Sais

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Sais (auch Saïs, heute Sa el-Hagar) ist eine ägyptische Stadt im westlichen Nildelta.

Geschichte

Die Stadt erscheint schon seit dem Alten Reich in ägyptischen Texten. Ausgrabungen haben aber gezeigt, dass der Ort schon seit ca. 4000 v. Chr. besiedelt war. Die hier verehrte Gottheit war Neith, die hier auch einen großen Tempel hatte. Pharao Psammetich I., der Begründer der sogenannten saitischen Dynastie, verlegte die Hauptstadt Ägyptens nach Sais, das damals das Zentrum des griechisch-ägyptischen Handels war und da seine Dynastie wohl aus diesem Ort stammte. Von der Stadt ist wenig erhalten. Herodot beschreibt den Tempelkomplex mit den Grabanlagen der 26. Dynastie.

Die Könige von Sais (26. Dynastie) regierten während der Spätzeit (664 v. Chr.-525 v. Chr.) in Ägypten.

Laut Platon brachte Solon seinen Bericht über Atlantis aus Sais mit, wo er ihn nach einem Hinweis durch einen Priester in alten Schriften fand.

Die Könige von Sais

Beispiele in der Literatur

Der romantische Dichter Novalis verfasste den Fragment gebliebenen Roman Die Lehrlinge zu Sais, in dessen Mittelpunkt die Erkenntnis der Natur steht, u. a. allegorisiert durch ihre Verkörperung in der Göttin Isis und ihre Entschleierung. Eine Quelle dieser Überlieferung entstammt Plutarchs Peri Isidos, Kap. 9. Dort heißt es: "In Sais hat der Sockel [des Standbildes] der Athena ägyptisch Neith die sie auch für die Isis halten, folgende Inschrift: 'Ich bin alles, das noch nicht geworden ist und ist und sein wird, und mein Gewand hat noch kein Sterblicher je abgestreift.' " (nach Jan Assmann, 2001).Siehe auch die Ballade von Friedrich von Schiller "Das verschleierte Bild zu Sais" mit der Aussage: "Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld! Sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein". (W.Brockmann 2006)

Atlantis-Scout: Platons Dialog Timaios, in dem Sais als Herkunftsort des Atlantis-Berichtes erwähnt wird.

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