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Topos (Geisteswissenschaft)

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Unter Topos (der, Plural Topois; aus dem griechischen τόπoς, "Orth") versteht man einen Ort im übertragenen Sinn, aber auch eine Formkategorie.

das ist doch alles voll doof oder???*In der klassischen Rhetorik sind Topoi allgemeine Eigenschaften, aus denen man Argumente schöpfen kann. (Quintilian: sedes argumentorum, in quibus latent, ex quibus sunt petenda). Die Herkunft einer Person oder die Zeit einer Handlung sind Topoi, wenn sie etwas Typisches über sie aussagen. Aristoteles fasst den Begriff Topos als Spektrum von Funktionen auf: sowohl heuristisch (als Suchort), argumentativ (als Anstoß zu einer Argumentation) und rhetorisch (als Teil der Rede selbst). Der Teilbereich der Rhetorik, der sich mit dem Topos befasst, wird Topik genannt.

Siehe auch

Topik (Linguistik), Gemeinplatz, Metapher

Literatur

  • Edgar Mertner: "Topos und Commonplace." In: Peter Jehn (Hrsg.). Toposforschung (Respublica Literaria 10). [1956]. Frankfurt am Main: Athenäum 1972. S. 20–68.
  • Saunders MacLane u. Ieke Moerdijk: Sheaves in Geometry and Logic: A First Introduction to Topos Theory. New York: Springer, 1992.
  • J. Lenerz: Zur Abfolge nominaler Satzglieder im Deutschen. (=SdG 5), Tübingen: Narr, 1977.