Benutzer:CWKC/NP
Fledermausfalke | ||||||||||||
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![]() Fledermausfalke (Falco rufigularis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Falco rufigularis | ||||||||||||
Daudin, 1800 |
Der Fledermausfalke (Falco rufigularis) ist eine fleischfressende Vogelart aus der Familie der Falkenartigen] (Falconidae). Die vornehmlich in lichten Wäldern lebende Art ist über weite Teile Süd- und Mittelamerikas verbreitet und gilt als nicht gefährdet. Neben den namensgebenden Fledermäusen jagen diese Falken vor allem kleinere Vögel und große Insekten.
Merkmale
Körperbau und Aussehen
Der Fledermausfalke ist ein eher kleiner und kompakter Vertreter seiner Familie. Die Flügel sind lang und spitz zulaufend, im Flug werden sie in einer angedeuteten M-Form gehalten. Der Schwanz ist mittellang, mit eckiger Spitze ohne einzelne hervorstehende Steuerfedern. Besonders im Gleitflug erinnert die Silhouette leicht an die eines besonders großen Vertreters der Segler. Der Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper groß und klobig, was besonders beim Männchen durch aufstellbare Federn im Nacken und an den Wangen verstärkt wird. Die Füße sind eher klein, enden jedoch in langen, starken Zehen und Klauen. Der Schnabel ist kurz und die obere Mandibel falkentypisch stark nach unten gebogen.[1] Die Proportionen des Körperbaus ähneln insgesamt denen des auch in Europa verbreiteten Merlins (F. columbarius). Wie dieser ist auch der Fledermausfalke morphologisch an Sturzflüge mit besonders hoher Beschleunigung angepasst.[2] Hinsichtlich Größe und Gewicht liegt bei der Art ein besonders ausgeprägter Sexualdimorphismus vor, wobei die Weibchen im Schnitt 18 % größer und 64 % schwerer als ihre männlichen Artgenossen werden können.[3] Ausgewachsene Vögel erreichen Größen von 24 bis 29 cm. Die Flügelspannweite der Männchen liegt zwischen 51 und 58 cm bei einem Gewicht im Bereich von 108 bis 150 g. Bei weiblichen Exemplaren wurden hingegen Flügelspannweiten von 56 bis 58 cm und ein Gewicht zwischen 177 und 242 g gemessen.[3] Rücken, Mantel sowie die Oberseite der Flügel wirken aus der Entfernung einheitlich schwarz, aus kürzerer Distanz lassen sich jedoch schiefergraue bis bläulich-schwarze Säume und sehr dunkle Federschäfte erkennen. An Handdecken und Schwungfedern finden sich gelegentlich schmale, weiße Spitzen. Die Unterseite der Flügel zeigt eine dunkelgraue Grundfärbung, die von einem weißen Fleckenmuster durchzogen ist. Diese Musterung ist an den Rand- und kleinen Armdecken sehr feingliederig. Von dort aus werden die weißen Flecken in Richtung der äußeren Schwungfedern graduell größer und die Abstände zwischen ihnen nehmen zu. Färbung und Muster setzen sich an den Flanken fort, wobei die Flecken dort eher zu schmalen, weißen Streifen werden. Stirn, Haube, Wangen und Ohrdecken sind mattschwarz gefärbt. Zügel und Kehle sind davon in dunklem Weiß abgesetzt. Die Wachshaut und ein schmaler Ring um die Augen sind kräftig gelb gefärbt. Über Nacken, Hals und obere Brust zieht sich ein breites, weißes bis cremefarbenes Band das einen starken Kontrast zu den ansonsten dunklen Tönen der Oberseite bietet. Individuell variierend kann dieser Bereich auch orangefarbene oder rotbraune Einschläge aufweisen. Die untere Brust und der obere Bauchbereich sind wiederum schwärzlich gefärbt, durchzogen von einer schmalen weißen Sperberung. Der untere Bauch und die Unterschwanzdecken erscheinen in zimtfarbenen bis orange-braunen Farbtönen. Die Steuerfedern sind beiderseits mattschwarz, mit schmalen, weißen Spitzen. An beiden Seiten findet sich ein Muster schmaler, weißer Streifen, das an der Oberseite jedoch sehr unauffällig ist. Die unbefiederten Beine sind orange-gelb, der Schnabel bläulich-grau mit etwas hellerer Basis. Die Iris des Auges zeigt ein wenig auffälliges dunkelbraun.[3]
Jungvögel
Das Jugendkleid entspricht weitestgehend dem Aussehen der Adulten, Jungvögel können jedoch vor allem durch ein leicht bräunliches Gefieder an der Oberseite unterschieden werden. Die farblich abgesetzten Säume in diesem Bereich fehlen zunächst noch, entwickeln sich jedoch bereits im Alter von circa sechs Monaten. Eindeutigstes, jedoch oft nur schwierig zu sehendes Merkmal ist ein schwarzes Fleckenmuster an den Unterschwanzdecken. Des Weiteren tendieren Jungvögel an allen helleren Körperpartien zu eher zimt- oder cremefarbenen als weißen Tönen. Diese Eigenschaft ist jedoch auch bei älteren Vögeln recht variabel. Beine und Füße sind außerdem in blasserem Gelb gefärbt, die Wachshaut wirkt gelegentlich eher grünlich als gelb.[3]
Verwechslungskandidaten

Verwechslungen mit dem optisch sehr ähnlichen und eng verwandten Rotbrustfalken (F. deiroleucus) kommen regelmäßig vor. Diese Tatsache stellt besonders für die Bestandseinschätzung des seltenen Rotbrustfalken ein großes Problem dar. Offensichtlichstes Unterscheidungsmerkmal der beiden Arten ist die deutlich kleinere Körpergröße des Fledermausfalken, wobei jedoch die größten Weibchen in etwa eine ähnliche Größe wie die kleinsten Männchen des Rotbrustfalken erreichen können. Darüber hinaus wirkt der Kopf des Rotbrustfalken noch klobiger, die Füße und Klauen größer und massiver. Die Unterschiede bei der Gefiederfärbung sind jedoch eher subtil und können selten zur eindeutigen Unterscheidung herangezogen werden.[4] Seltener kommen darüber hinaus Verwechslungen mit dem Aplomadofalken (F. femoralis) vor, der jedoch ein anderes Flugbild und ein leichter zu identifizierendes Muster am Kopf aufweist. Durch die ähnliche Flugsilhouette sind außerdem Verwechslungen mit dem Halsbandsegler (Streptoprocne zonaris) nicht unbekannt.[3]
Habitat und Lebensweise

Verhalten und Lebensweise des Fledermausfalken sind für einen neotropischen Raubvogel vergleichsweise gut erforscht.
Verbreitung und Gefährdung

Systematik
Weblinks
- Aufnahmen von Rufen und Gesängen bei xeno-canto.org
Einzelnachweise
- ↑ Richard O. Bierregaard: New World Vultures to Guineafowl. In: Handbook of the Birds of the World. Band 2. Lynx Edicions, Barcelona 1994, ISBN 84-87334-15-6, S. 267–268.
- ↑ Margaret N. Parker, David F. Whitacre: Neotropical Birds of Prey: Biology and Ecology of a Forest Raptor Community. Hrsg.: David F. Whitacre. Cornell University Press, Ithaka/London 2012, ISBN 978-0-8014-4079-3, S. 281–295.
- ↑ a b c d e James Ferguson-Lees, David A. Christie: Raptors of the World. Christopher Helm, London 2001, ISBN 0-7136-8026-1, S. 889–891.
- ↑ Steve N. G. Howell, Andrew Whittaker: Field identification of Orange-breasted and Bat Falcons. In: Cotinga. Band 4, 1995, S. 36–43.