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Dillwyn Knox

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Alfred Dillwyn "Dilly" Knox (* 23. Juli 1884, † 27. Februar 1943) war einer der ersten britischen Codeknacker im, etwa 70 km nordwestlich von London gelegenen, Bletchley Park. Er arbeitete als Kryptologie bereits vor dem Zweiten Weltkrieg an der Entzifferung von Funksprüchen, die mit der deutschen Schlüsselmaschine Enigma verschlüsselt wurden.

Schon während des Ersten Weltkriegs hatte Dilly Knox Erfahrungen in der Kryptanalyse deutscher Funksprüche gesammelt, als er im berühmten „Room 40“ erfolgreich deutsche U-Boot-Meldungen entzifferte. Nach dem Krieg entstand daraus die „Government Code and Cipher School“ („GC&CS“) und schließlich Bletchley Park.

Einen wesentlichen Anschub bekam seine analytische Arbeit, als es am 24. Juli 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, zu einem legendären Treffen englischer und polnischer Codeknacker im Wald von Pyry in der Nähe von Warschau kam. Dabei offenbarten die polnischen Codeknacker um Marian Rejewski ihre Methodiken Dilly Knox und seinem Chef Commander Alaister Denniston, dem Leiter der britischen Marinefunkaufklärung. Die Polen überreichten den Engländern ihre Enigma-Nachbauten inklusive aller fünf Walzen und erläuterten ihnen ihre erfolgreichen Methodiken zur Entzifferung der deutschen Funksprüche.

Mithilfe dieser Informationen gelang es den Engländern, die Arbeit der Polen erfolgreich fortzusetzen und die mit der Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche ab Frühjahr 1940 nahezu ohne Unterbrechung während des gesamten Krieges zu entziffern. Eine der herausragenden Leistungen von Dilly Knox war, das von der deutschen Abwehr benutzte Enigma-Modell G (mit rotierender Umkehrwalze) zu brechen und so entscheidend dazu beizutragen, dass deutsche Agenten bereits bei ihrer Einreise in Empfang genommen werden konnten.

Dillwyn Knox verstarb am 27. Februar 1943 an Krebs.