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Diskussion:Glenn Gould

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. September 2006 um 22:16 Uhr durch Phrood (Diskussion | Beiträge) (Marshall McLuhan). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von 62.134.234.100 in Abschnitt Gould als Cembalospieler

Ich möchte zu Goulds Artikulation anmerken, dass diese bei seinen Beethoven-Einspielungen größtenteils sehr weich und geschmeidig ist ebenso wie bei seinen Brahms-Interpretationen (Intermezzi und Balladen). Damit komme ich auch gleich zu einer zweiten Anmerkung: Gould hat doch einige Werke der Romantik eingespielt, z.B. Brahms, Mendelssohn (einige "Lieder ohne Worte"), Schumann (ein Klavierquartett), Schubert (für die CBS) etc, die wohl nicht seinem Wesen zuwider liefen. Also bitte auf die vorschnellen Verallgemeinerungen und Urteile verzichten, die man bei Gould leider so oft erleben muss! Ich werde den Artikel entsprechend ändern. --JensG 13:25, 6. Apr 2004 (CEST)

Klischees

Der Artikel enthält noch einige der üblichen unwahren Gould-Klischees, die durch eine genauere Darstellung relativiert werden müssten. Ich werde mich darum kümmern. --JensG 14:17, 6. Apr 2004 (CEST)

Formulierungen

Bitte den Artikel nur editieren, wenn inhaltlich etwas Substantielles abzuändern ist, aber nicht, um die bisherigen soliden, einfachen, aber trotzdem exakten Formulierungen in Klugscheißermanier zu modifizieren! Ein besonders hochgestochenes Deutsch bringt keinen von uns weiter. --JensG 12:42, 31. Aug 2004 (CEST)


Erfolg der 2. Aufnahme der Goldberg-Variationen

Im Artikel steht, dass der Erfolg der 2. Aufnahme der Goldberg-Variationen den der 1. noch in den Schatten gestellt hat. Ich habe mal gehört, dass die 1. Aufnahme lange Zeit die meistverkaufte klassische Platte war. Entweder stimmt mein Hörensagen-Wissen nicht, oder man sollte vielleicht die Formulierung ändern. SG

Ich habe die Erstfassung incl. dieser Formulierung geschrieben. Das stand in einer der Biographien, wahrscheinlich von Friedrich. Ich vermute mit "Erfolg" ist gemeint der anfängliche Abverkauf in den ersten Monaten, vielleicht 1-2 Jahren. Da ist natürlich auch zu beachten, daß Tonträger in den 50'ern ein ganz anderes Gut waren als in den 80'ern. Wenn ich persönlich Leute getroffen habe, die nur eine Version hatten, war es auch die späte. Ich denke also, der Passus ist gerechtfertigt. - 62.134.227.86 22:22, 10. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Tablettensucht

Gould war zwar Zeit seines Lebens hypochondrisch veranlagt und führte wohl immer ein stattliches Tablettenarsenal mit sich, inklusive Aufputsch- und Beruhigungsmitteln, aber was nun tatsächlich den Schlaganfall verusrsacht hat, ist, so viel ich weiß, nicht letztlich geklärt (z.B. ernährte sich Gould in seinen letzten Lebensjahren in einer Weise, die jedem Arzt die Haare zu Berge stehen ließe, sehr ungesund und cholesterinreich). Ich habe deshalb die Tablettensucht bei der Todesursache entfernt, denke mir aber, dass die Hypochondrie trotzdem erwähnt werden sollte. Ich muss aber noch darüber nachdenken, wie man das genau anstellen sollte. --JensG 14:44, 7. Sep 2005 (CEST)

Mitsummen

"Der […] leise, aber hörbar mitsummende Gould": v.A. im Wohltemperierten Klavier, insebesondere der digital remasterten Version, habe ich das Gefühl, dass Gould deutlich gegen die Melodie summt. Ich konnte die Linien nicht genau erkennen, aber ganz ofensichtlich summt Gould etwas anderes. Könnte sich jemand darum kümmern oder hier seine Interpretation schreiben? --5amsara 12:04, 17. Feb 2006 (CET)

Ich kenne Goulds Bach-Aufnahmen schon lange und kann mit Bestimmtheit sagen, dass sein Mitsummen immer in direktem Zusammenhang zum gespielten Stück steht. Er summt aber nicht immer die oberste Stimme mit, sondern oft z.B. auch das Kontrasubjekt einer Fuge. Es ist dann vielleicht ein bisschen schwieriger, das, was er summt, in den Klavierstimmen wiederzufinden. Gould hat immer mitgesummt, wenn er das Gefühl hatte, das Klavier stoße in seinen Wiedergabemöglichkeiten an Grenzen. Das Summen ist eine Art Ausgleich für gewisse technische Schwächen, die das Klavier aufgrund seiner Konstruktion immer hat. --JensG 13:30, 9. Mär 2006 (CET)
Vielen Dank, das war mir nicht bewusst/bekannt. Ich kann nicht beurteilen, in wie weit diese Information im Artikel enthalten sollte, gibt's dazu Meinungen? - 5amsara 13:45, 11.3.06 (CET)
Ich finde, dass nicht der Eindruck entstehen darf, Gould hätte mit seinem Summen die technischen Schwächen des Klavieres aufgehoben. Gould hat mit seinem Summen die Aufnahmen nicht besser und seine Interpretationen nicht schlüssiger gemacht und ich glaube nicht, dass es das auch durch sein Summen erreichen wollte. Gould summt alles mögliche, vielleicht bei Fugen auch mal das Kontrasubjekt. Oft aber auch irgendetwas und das dann auch noch sehr unsauber und unschön. Er konnte einfach nicht anders. Genie und Wahnsinn liegen halt nahe bei einander. Ich kenne niemanden der ernsthaft behauptet, die Aufnahmen nicht lieber ohne sein Summen zu haben. Ich finde allerdings, dass diese so gut sind, dass man das Summen in Kauf nehmen kann. --Thornard, Diskussion, 23:25, 21. Mär 2006 (CET)
Ich habe diese Aussage, dass er mit dem Summen Schwächen des Klaviers ausgleichen wollte, nicht aus der Luft gegriffen. Es gibt ein Interview mit Gould, in dem er genau das selbst sagt. Es geht hier nicht ums Glauben. Und nein, er summt nicht irgendetwas, sondern teilweise auch nur einzelne herausgegriffene Töne einer Melodie (kann man bei aufmerksamem Hören nachvollziehen). Wir wissen obendrein alle, dass er kein begnadeter Sänger war - er hat ja glücklicherweise auch Klavier gespielt... --JensG 22:52, 22. Mär 2006 (CET)
Schön das er das wollte! Hat er es denn auch geschaft? Meiner Meinung nach nicht. Hat Gould durch sein Summen etwas musikalisch Wertvolles geschaffen? Wird es mal Transkriptionen seiner Gesänge geben, und andere Pianisten die es nachsingen, weil auch sie die Schwächen des Instrumentes überwinden wollen? Auch das bezweifele ich. Der Kerl hat einfach einen Schaden gehabt, so geil seine Aufnahmen auch sind. --Thornard, Diskussion, 23:37, 22. Mär 2006 (CET)
An Transkriptionen glaube ich nicht... Ich will mich auch nicht mit dir streiten. Das Summen ist ungewöhnlich und für die meisten Hörer störend. Es wird ja auch einfach nur ganz wertneutral im Artikel erwähnt - nicht mehr, nicht weniger. Darüberhinaus wollte ich eigentlich auch nur 5amsaras Frage beantworten. --JensG 09:58, 23. Mär 2006 (CET)

ich finde das summen nicht störend sondern im gegenteil sehr wertvoll, da so glenn gould selbst/sein wesen und nicht nur seine musik auf der cd für immer eingebrannt ist und dies wiederum wichtig zum verstehen seiner interpretation ist

Alte Musik

Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Aufführungspraxis sich seit Gould schon ein Stückchen weiterentwickelt hat. Der Absatz über seine Interpretationen liest sich mal wieder so, als ob es nur eine romantische und dann Goulds mustergültige Wiedergabe Alter Musik gäbe, bestenfalls noch eine dogmatische ("akademischer Dünkel"). Das mag damals so gewesen sein. Tatsächlich ist Goulds sehr individualistische Interpretation aber heute auch für Verteidiger einer offenen und lebendigen Aufführungspraxis weitgehend überholt. Auch das unagogische Spiel von Barockmusik übrigens. Was ja nicht heißt, dass man seine Aufnahmen nicht mehr mit Vergnügen hören darf. Wollt's nur mal in die Runde werfen, bevor ich dementsprechend ergänze. --Feijoo 14:08, 12. Mär 2006 (CET)

Ich habe gerade erst ein Interview mit Gustav Leonhardt gelesen, in dem er doch immer wieder betont, dass die historische Aufführungspraxis eigentlich überhaupt keine Aussagen treffen kann, weil einfach viel zu wenig über die damaligen Gepflogenheiten überliefert ist. Es ist fragwürdig, ob man sagen kann, Goulds Stil sei überholt. Gould hat niemals für sich reklamiert, eine Art von historischer Aufführungspraxis in seine Interpretationen einfließen zu lassen. Er hat zwar wohl eine Weile darüber nachgedacht (Experimente mit Cembali), aber war der Überzeugung, seine moderne Interpretation mit einem modernen Instrument (Steinway bzw. in späteren Jahren Yamaha) abliefern zu wollen. Also nichts mit historischer Aufführungspraxis. --JensG 20:35, 20. Mär 2006 (CET)
Nachtrag: Ich habe gerade bemerkt, dass du, Feijoo, die Phrase "akademischer Dünkel" offenbar irgendwie missverstanden hast. Es geht mir überhaupt nicht darum, die historische Aufführungspraxis allgemein zu deklassieren (gibt ja sehr positive Beispiele). Die Formulierung bezieht sich vielmehr auf einen Vorwurf, der manchmal gegen Gould erhoben wird: Goulds Interpretationen sind ja hochgradig intellektuell geprägt und deshalb gibt es so manche Klaviermusikliebhaber, die Gould eine große Verkopftheit vorwerfen. Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass, wenn man sich einmal wirklich auf Gould einlässt, sein Klavierspiel absolut natürlich und mitreissend wirken kann, vorausgesetzt man findet einen Zugang. --JensG 20:15, 21. Mär 2006 (CET)
Das Klavier gilt ja bis heute gerade bei Bach'scher Musik für Tasteninstrument nicht als "veraltet", die Zahl diesbezüglicher Neueinspielungen ist weiter hoch. Insofern konkurriert Gould weiterhin nicht mit der Alte-Musik-Schule auf Cembali, sondern mit den anderen Klavierspielern. Bei diesen kommt mir meist ob der viel zu weichen, ja fast netten, Rokoko-artigen Artikulation das kalte Grausen. Jemand, der klanglich radikaler Bach auf dem Klavier gespielt hat als Gould ist mir jedenfalls bis heute nicht untergekommen (bestenfalls ich selbst als Gould-Epigone ;-)) ) - 62.134.227.86 22:28, 10. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Abgeschlossene Lesenswertdiskussion (gescheitert)

Glenn Herbert Gould (* 25. September 1932 in Toronto, Kanada; † 4. Oktober 1982 ebenda) war ein bedeutender kanadischer Pianist des 20. Jahrhunderts und zudem Komponist und Musikautor. Er ist vor allem für seine Bach-Aufnahmen bekannt.

  • pro etwas kurz, für die lesenswerten aber vielleicht ausreichend. --Carroy 15:00, 15. Mai 2006 (CEST)Beantworten
  • leider Kontra. So sehr ich Gould auch verehre, Sätze wie
    • Goulds Schriften gehören dennoch zum brillantesten, was über Musik geschrieben wurde...
    • genießt heute noch ein einzigartiges Ansehen, insbesondere aufgrund seiner Bach-Aufnahmen mit den zwei legendären Einspielungen...
    • Tatsächlich lag es Gould fern, in seinen Interpretationen romantische Effekte zu erzielen, wie es viele andere Pianisten (..) zu erreichen suchen
    und viele viele mehr können einfach nicht dem enzyklopädischen NPOV genügen. --Taxman Rating 15:10, 15. Mai 2006 (CEST)Beantworten
  • contra Wegen ausgeprägtem POV. --Phrood 20:44, 15. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Kontra -- Reißt mich nicht vom Hocker. Zu viele Formulierungen, die wirken, als seine sie recht unreflektiert von Plattencovern übernommen. Dabei scheint manches auch fraglich (siehe die Anmerkungen von Taxman). Allzu tief schürft der Artikel dann doch nicht. Sätze wie -> "Er tat sich aber ebenso als Interpret der Werke Ludwig van Beethovens hervor, die in seinen Einspielungen mit großer Leidenschaft, teils jugendlich-ungestüm, teils nachdenklich-stimmungsvoll erklingen. Weiterhin gilt er als großer Schönberg-Interpret. Allerdings ist auch sein respektloses Verhältnis zu Mozart bekannt, das sich in einer heftig umstrittenen Gesamtaufnahme seiner Klaviersonaten niederschlug." bleiben zu sehr im beliebigen, und klingen irgendwie etwas zu sehr nach Konzertführer. Gruß Boris Fernbacher 01:21, 16. Mai 2006 (CEST)Beantworten


Tja, das meiste als POV gerügte hat Benutzer:JensG hinzugefügt. Mein Original-Absatz aus der Artikel-Erstellung war weitaus kürzer und hat sich nicht mit langwierigen Verteidigungen von Goulds Aufnahmen beschäftigt. In einigen bemängelten Formulierungen kann ich jedoch auch gar kein POV erkennen, z.B. genießt heute noch ein einzigartiges Ansehen, insbesondere aufgrund seiner Bach-Aufnahmen mit den zwei legendären Einspielungen.... Amazon "Goldberg-Variationen" bester Treffer (Platz 3000, der zweitbeste relevante schon Platz 10.000) ist die 1981'er Gouldaufnahme. Letzte Woche Fernseher eingeschaltet, die x-te Wiederholung von Gould spielt Bach. Andere Pianisten haben tlw. auch viel Bach gespielt, aber damit bekannt ist nur einer geworden. - 62.134.227.177 17:09, 24. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Gould als Cembalospieler

Glenn Gould hat auch Stücke auf dem Cembalo eingespielt, z.B. von Händel. Vielleicht könnte jemand dazu noch etwas schreiben, der sich etwas auskennt. Mir kommt gerade die erste Goldberg-Einspielung sehr Cembalo-kompatibel vor. Gruß --Visu 20:11, 24. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Ja, das stimmt; das ist aber so wenig, daß man es getrost auch weglassen kann. Tatsächlich sind's nur 4 Suiten von Händel auf Platte und 4 Fugen aus dem Wohltemp. Clavier II für eine TV-Produktion, davon 3 aber nur in kurzen Auszügen. Ich habe auch noch in keinem Buch gelesen oder auf keinem Foto gesehen, daß Gould überhaupt selbst ein Cembalo besessen hätte. - 62.134.234.100 12:56, 25. Mai 2006 (CEST)MBeantworten
Über diese Einspielungen sollte man auch besser den Mantel des Schweigens legen... der Sound dieser Kiste (Händel) ist furchterregend. Gould spielt vielleicht Klavier, als hätte er ein Cembalo im Sinn, aber ein Cembalo garantiert so, dass man kein Cembalo vermutet... ;-) --AndreasPraefcke ¿! 21:59, 24. Jul 2006 (CEST)

Marshall McLuhan

Der Artikel geht leider nicht auf Gould's persönliche Beziehungen zu dem ebenfalls in Toronto lebenden Marshall McLuhan ein, den er außerordentlich bewunderte. McLuhans Maxime "The Medium IS the Message" konsequent folgend, sah Gould sich selbst als Medium. Der Komponist, so argumentiert Gould, schreibt lediglich Pünktchen auf Papier. Alle sonstigen Instruktionen des Komponisten lehnt er ab. Der Performer allein ist laut Gould das Medium, das die Musik erst interpretiert und ihr Gehalt verleiht. - Offensichtlich erklärt diese Ansicht Goulds sehr vieles und sollte nicht ignoriert werden.

PS: Gibt es kein Foto von dem schönen Glenn-Gould-Denkmal in Toronto? --Dunnhaupt 21:56, 24. Jul 2006 (CEST)

Neutralität

Insbesondere der Abschnitt "Goulds Interpretationen" ist zu fanlastig und enthält folgende nichtssagende, vage, unnötig blumige, zweifelhafte oder eindeutig falsche Formulierungen und Aussagen:

  • "genießt heute noch ein einzigartiges Ansehen"
  • "legendären Einspielungen"
  • "nicht romantisierenden Standpunkt"
  • "Es ist aber eine nicht den Tatsachen entsprechende - jedoch häufig angeführte - Behauptung, Goulds Klavierspiel sei unsensibel oder gar mechanisch."
  • "bis ins letzte Detail durchdacht, stark von seinem Intellekt geprägt"
  • "auf seine eigene, besondere Art tief empfindender Künstler"
  • "Seine untraditionelle Spieltechnik...ermöglichte ihm diese technische Virtuosität"
  • "einzigartige Technik"
  • "wirken beispielsweise seine Bach-Interpretationen gerade durch ihre rhythmische Intensität für viele Hörer mitreißend"
  • "teils jugendlich-ungestüm, teils nachdenklich-stimmungsvoll "
  • "wenig populäre Musik zu spielen, wie z. B. die von Bach, die zwar zu allen Zeiten als Meilenstein abendländischer Kunst galt, aber lange Zeit wegen ihrer Komplexität kaum zu größerer Beliebtheit innerhalb breiter Hörerschichten gelangte"
  • "lassen diese Hörspiele weit aus der Masse herausragen"

usw. Sämtliche dieser Aussagen sollten entfernt oder mit detaillierten Literaturangaben belegt werden, um den NPOV nicht grob zu verletzen. --Phrood 22:16, 22. Sep 2006 (CEST)