Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen
Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen ist eine amerikanische Krimiserie, die seit 2003 läuft. Sie wurde entwickelt von Meredith Stiehm, Executive Producer sind Jerry Bruckheimer und Shaun Cassidy. Im Zentrum stehen Polizisten, die bereits zu den Akten gelegte Kriminalfälle lösen (daher auch der Titel: Der Ausdruck cold case steht im Englischen für einen ungeklärten, zu den Akten gelegten Kriminalfall). Spielort ist Philadelphia, USA.
Beschreibung
Die Serie ist nicht nur als Krimi, sondern auch als Drama anzusehen. Den Machern gelingt es, das Schicksal der Mordopfer stets besonders herauszustellen, so dass dem Publikum eine Identifikation möglich ist, die über gängige Serien hinausgeht. Hierfür werden verschiede Tricks verwendet. Zum einen werden - wie in Without a Trace bei Zeugenaussagen stets die entsprechenden Szenen nachgestellt, so dass man die unmittelbare Reaktion der Opfer selber sieht. Die Menschen werden gezeigt, wie sie heute leben, dann wie sie zum damaligen Zeitpunkt aussahen. Ein funktionierendes Mittel ist der elegante Einsatz von Musik, Kostümen und Kamera, wodurch die Flashbacks einen realistischen Charakter erhalten. Insbesondere das Ritual am Ende des Falls, wenn die Hauptperson die verschiedenen Personen mit ihrem damaligen und heutigen Aussehen sieht, während zeittypische Musik läuft, ist sehr wirksam. Es erweckt Identifikation, Glaubwürdigkeit ihres Handelns und gibt den Fällen immer einen gewissen Realismus, da immer sichtbar wird, welche Folgen die Taten für die Überlebenden haben. Cold Case ist aber auch eine der wenigen modernen Krimiserien, die so gut wie keine Actionszenen für die ermittelnden Beamten beinhalten. Selbst in den Rückblenden, die den Mord zeigen, sind die Handlungen meistens eher tempoarm. Erwähnenswert ist außerdem, dass in Cold Case die Fälle zwar in den Mittelpunkt gerückt werden, aber das Privatleben der Hauptcharaktere immer wieder am Rande auftritt -- besonders verstärkt schließlich in der zweiten Staffel, wo sowohl ein Teil der Vergangenheit die Protagonisten Lilly Rush einholt, ebenso, wie die Erwähnung von Scotty Valens' Freundin und ihrem schließlichen Selbstmord.
Hauptcharaktere
- Lilly Rush (Kathryn Morris): Sie stammt aus einem sehr schwachen sozialen Umfeld. Ihre Mutter war Alkoholikerin, während das Verhältnis zu ihrer Schwester ein sehr gespaltenes ist, da diese mit ihrem Verlobten ein Verhältnis hatte. Sie besitzt einen logisch denkenden Verstand und die nötige Wärme, um sowohl ihre Fälle zu lösen, als auch sich in die Hinterbliebenen hinein zuversetzen. Sie lebt allein mit zwei Katzen: eine von ihnen, Olivia, hat nur ein Auge, während die andere nur drei Beine besitzt.
- Scotty Valens (Danny Pino): Der aus Puerto Rico stammende Valens wird Lilly Rushs neuer Partner, nachdem Chris Lassing die Abteilung verlässt. Seine schizophrene Freundin Elisa, die er seit seiner Jugend kennt, begeht während der zweiten Staffel Selbstmord. Danach hat er eine Affäre mit Lilly Rushs Schwester Christina. Obwohl er zu Anfang ein Hitzkopf ist, kühlt sich sein Gemüt im Laufe der Serie ab und er und Rush werden ein eingespieltes Team.
- Lt. John Stillman (John Finn): Er ist Lilly Rushs direkter Vorgesetzter und füllt außerdem die Rolle eines väterlichen Freundes aus. Er lebt in Scheidung von seiner Frau, die es ihm nicht verzeihen konnte, seinen Beruf seinem Privatleben vorzuziehen.
- Nick Vera (Jeremy Ratchford): Nick Vera ist einer von Lilly Rushs Kollegen, der vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, eine Zeugenaussage zu bekommen. Er ist aufbrausend und kann sehr deutlich werden. Während der zweiten Staffel wird deutlich, dass er eine problematische Ehe führt und vermutlich eine Affäre hat.
- Will Jeffries (Thom Barry): Der eher zurückhaltende Will Jeffries ist am längsten in Lilly Rushs Abteilung tätig. Er hält meistens Informationen über weiter zurück liegende Fälle bereit und während der zweiten Staffel wird bekannt, dass er eine drogenabhängige Nichte besaß, die schließlich an AIDS starb.
Optik
Es wird mit vielen Bildfiltern und Tönungen gearbeitet. So erscheint die Gegenwart meist in einer leicht hellblauen Tönung, die zusammen mit der seriösen Kleidung der Ermittler einen kühlen oder sogar sterilen Eindruck vermittelt. Die in der Vergangenheit spielenden Szenen (bzw. kurze Darstellungen damals Beteiligter als jüngeres Alter Ego in der Gegenwart) dagegen werden in zeitgenössischer Qualität gezeigt und/oder mit einer zur damaligen Szenerie passenden Farbtönung versehen. Dies steigert den authentischen Schein noch zusätzlich.