Kanak Sprak – 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft
Die Kanak sind die indigene Bevölkerung der französischen Kolonie Neukaledonien.
Daraus entwickelte sich die rassistisch-abschätzig gemeinte Bezeichnung Kanaken, mit der viele Deutsche Einwanderer und Gastarbeiter insbesondere türkischer Abstammung bedachten.
In Deutschland geborene und aufgewachsene Nachkommen der Einwanderergeneration haben diese Bezeichnung mittlerweile umgemünzt, um so Stolz auf ihre Herkunft auszudrücken.
Sie haben Kanak daher auch als Bezeichnung des neudeutschen Dialekts eingeführt, der vor allem von Deutschen mit türkischer Abstammung in Ballungszentren gesprochen wird, in denen sich durch Ghettoisierung eigene Sprachstrukturen und Färbungen bilden können. Kanak zeichnet sich durch dialektale grammatische Strukturen und Lautverschiebungen gegenüber der hochdeutschen Normsprache aus. Wie andere dialektale Färbungen wird dies durch Menschen mit einfachem Humor als lustig empfunden und dem gemäß in gespielten Witzen ausgenutzt.
Eine aus der Sicht der Betroffenen verfasste kritisch-offensive Bearbeitung des Themas findet sich in dem 1998 erschienenen Roman "Kanak Sprak" von Feridun Zaimoglu, mit dem der Ausdruck "Kanak" zugleich im positiven Sinne hoffähig gemacht und von seinem abwertenden Beigeschmack befreit werden sollte.