Biophoton
Vorlage:Doppeleintrag Biophotonik -- Pjacobi 18:46, 29. Jul 2004 (CEST)
Biophotonen sind Photonen (siehe auch Licht), die in Zellen erzeugt werden. Diese Erscheinung wird auch als ultraschwache Biolumineszenz bezeichnet. Woher diese Emissionen stammen, ist weiterhin nicht ganz geklärt.
Den Namen erhielten diese Teilchen von Fritz Albert Popp.
Wie alle Gegenstände emittieren Zellen eine charakteristische Schwarzkörperverteilung von Photonen, die direkt mit der Temperatur zusammenhängt. Vernachlässigt man diese Art der Emission, bleiben eine gewisse Anzahl an Photonen (in der Größenordnung von etwa 100 photons/cm²/sec), die Wellenlängen im Radio- Mikrowellen- und UV-Bereich haben. Die Lichtmenge ist recht gering, vergleichbar mit dem Licht einer Kerze, die aus 10 Kilometern Entfernung betrachtet wird. Die Messung dieser Photonen bedurfte der Entwicklung sensitiver Photomultiplier in den 1960er und 1970er Jahren.
Die Produktion von Licht als Folge des Stoffwechsels einer Zelle ist nicht besonders überraschend. Beispielsweise produzieren viele Bakterien und andere Zellen Licht durch Nutzung eines bestimmten Proteins (Luciferin). Aufgrund der geringen ausgestrahlten Lichtmenge war die lange Zeit die vorherrschende Theorie, dass die Photonen ein zufälliges Nebenprodukt des Zellstoffwechsels seien.
Der normale Zellstoffwechsel findet in Ketten von Einzelschritten statt, wobei jeder Schritt einer kleinen Energieänderung bedarf. Mit einem gewissen Grad der Zufälligkeit aufgrund der Gegebenheiten der Thermodynamik kann es passieren, dass eine unbekannte Anzahl der Einzelschritte übersprungen werden. Der resultierende Verlust an Effizienz würde dann als emittiertes Photon gemessen.
Nach dem einfachsten Modell dieser Theorie müsste die beobachtete Frequenz der Emission einer Poisson-Verteilung folgen. Hingegen messen einige Wissenschaftler signifikante Abweichungen von der erwarteten Verteilung, sowie zusätzlich Kohärenz beim Abstrahlungszeitpunkt durch verschiedene Zellen. Die Photonen, die als Teil dieses (unbekannten) lumineszenten Prozesses abgestrahlt werden, wurden (durch F. A. Popp) Biophotonen genannt, um ihren Ursprung zu unterstreichen.
Gegenwärtig gibt es keine adäquat getestete Theorie für die Entstehung dieser zusätzlichen Photonen. Die endgültige Antwort könnte eine ausgiebige Untersuchung der experimentellen Methoden verlangen. Beispielsweise, um bei der Theorie der "zufälligen Entstehung" zu bleiben, zeigt sich, dass mehr Biophotonen von beschädigten Zellen abgestrahlt werden, möglicherweise aufgrund der Präsenz freier Radikale.
In der Absenz von Mechanismen, die diese Photonen produzieren, haben einige Wissenschaftler spekuliert, dass Biophotonen in verschiedene Zellprozesse wie etwa die Mitose, eingebunden sind.
Weiterhin wird spekuliert, dass diese Emission Teil eines Systems der Zellkommunikation sind, das komplexer als die bekannten Mechanismen, wie z. B. chemische Botenstoffe, ist; und dass sie eine Rolle in der Entwicklung größerer Strukturen spielen, etwa bei Organen.
Teilweise wird vertreten, dass die Photonen mit dem Konzept des Qi mancher östlicher Religionen und New Age-Theorien korrespondieren.
Literatur
- Marco Bischof: Biophotonen: Das Licht in unseren Zellen ISBN 3861500957
- Fritz-Albert Popp: Die Botschaft der Nahrung. Unsere Lebensmittel in neuer Sicht ISBN 3596114594
- Fritz-Albert Popp: Biologie des Lichts. Grundlagen der ultraschwachen Zellstrahlung ISBN 382632692X