Hammonia
Hammonia ist die neulateinische Bezeichnung für die Stadt Hamburg. Als allegorische Darstellung tauchte eine Frauenfigur im späten 17. Jahrhundert als schmückendes Beiwerk auf Stadtansichten und Karten im Geschmack der Zeit auf. In den mittelalterlichen Chroniken war die lateinische Bezeichnung der Stadt noch Hammaburgum.
Die Herkunft des Namens ist unklar; in alten Chroniken wird der männliche sächsische Gott Hamm oder auch Hammon als Quelle vermutet. Als Schutzheilige der Stadt galt bis zur Reformation die heilige Maria. Im Stadtwappen haben sich die beiden Mariensterne über den Türmen bis heute erhalten.
Neben einem nach ihr benannten Asteroiden haben zahlreiche Vereine, Firmen und Produkte sich nach ihr benannt, um eine Verbindung zu Hamburg herzustellen.
Darstellung
Die Figur der Hammonia wird meist mit einer zinnenbewehrten Mauerkrone abgebildet, die übrigen Attribute, die die Frauenfigur begleiten, wechseln. Teilweise trägt sie das Stadtschild, teilweise den Merkurstab, manchmal wird ihr auch ein Anker oder ein Steuerrad beigegeben.
Literatur
Neben der 1828 entstandenen Hamburg-Hymne von Georg Nikolaus Bärmann prägte natürlich Heinrich Heines Beschreibung von der Begegnung mit der Stadtgöttin in "Deutschland. Ein Wintermärchen" das Bild. In den Schlusskapiteln (Caput 23ff) [1] beschreibt er das nächtliche Treffen mit ihr, die er an der Drehbahn, einer Nebenstraße des Gänsemarktes, trifft. Aus ihrem von Karl dem Großen geerbten Nachtgeschirr liest er zum Abschluss seiner Reise die Zukunft Deutschlands.

Bildnisse
- das Museum für Hamburgische Geschichte hat eine Andrea Palladio zugeschriebene Statue Hammonias erst 1997 identifiziert
- Über dem Rathauseingang ist ein Mosaik angebracht.
- Der Brunnen auf dem Hansaplatz in St.Georg wird teilweise als Hammonia, teilweise auch als Darstellung der Hansa interpretiert.
- Auf der Brooksbrücke waren anlässlich der Eröffnung der Speicherstadt durch den Kaiser (2. Oktober 1888) Statuen der Germania und Hammonia (Aloys Denoth) aufgestellt, die im 2. Weltkrieg verloren gingen. 2003 wurden von Jörg Plickat neu geschaffene Plastiken von Hammonia und Europa an der neu gebauten Brooksbrücke aufgestellt.
- Auf der Börse steht seit 2005 eine Statue von Waldemar Otto, welche die zerstörten Plastiken von 1841 (August Carl Kiss) im Giebelfeld ersetzen.
- Am Haus der Seefahrt ist eine Skulptur angebracht - die Hammonia mit einem Löwen.
Münzen und Medaillen
Mindestens seit 1754 (Gaedechens: Nr.1885 (I.51)) wird die Figur auf medaillenartigen Prägungen der Stadt regelmäßig verwendet.
siehe auch: Nationalallegorie Germania