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Peter Westenthaler

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Peter Westenthaler (* 6. November 1967 in Wien; gebürtig Peter Hojač) ist ein österreichischer Politiker und langjähriger Spitzenrepräsentant der FPÖ, später des BZÖ. Westenthaler ließ seinen ursprünglichen (tschechischen) Familiennamen auf den Mädchennamen der Mutter ändern.

Westenthaler besuchte das Gymnasium (AHS) von 1979 bis 1983, danach die HTL Spengergasse, Abteilung EDV und Betriebliche Organisation 1983 bis 1987. 1995 leistete er seinen Präsenzdienst. Nach verschiedenen Tätigkeiten im EDV-Bereich war Westenthaler ab 1988 freier Mitarbeiter im FPÖ-Parlamentsklub. Von 1989 bis 1991 war er hauptamtlicher Pressereferent im FPÖ-Parlamentsklub unter Klubobmann Norbert Gugerbauer. Danach war Westenthaler persönlicher Sekretär von Bundesparteiobmann Jörg Haider bis 1993. 1996 wurde er zum Leiter des neu installierten Kommunikationsbüros bestellt, von 1996 bis 1999 war er auch Generalsekretär der FPÖ. Den Höhepunkt in seiner Parteikarriere erreichte Westenthaler als Stellvertreter von FPÖ-Bundesparteiobfrau Riess-Passer von 2000 bis 2002.

Westenthaler war von 1991 bis 1999 als Mitglied des Wiener Gemeinderates tätig. Nach der Nationalratswahl 1999 wechselte er in den Nationalrat. Dort wurde er nach der Regierungsbildung im Frühjahr 2000 Klubobmann der FPÖ-Fraktion. In dieser Funktion war er vor allem durch seine Doppelconférencen mit ÖVP-Klubobmann Andreas Khol (den er 1999 noch als Undemokratie in Person, später einmal als väterlichen Freund bezeichnet hatte), in denen Regierungsvorhaben angekündigt wurden, medial präsent. Medienpolitisch war Westenthaler nicht nur als Mitglied des ORF-Kuratoriums ab 1999 tätig, Aufregung erzeugten auch seine Interventionsversuche auf die politische Berichterstattung des ORF. Die Bestellung von Alexander Wrabetz zum neuen Generaldirektor im August 2006 habe laut einiger österreichischer Printmedien den Einfluss des BZÖ im ORF erhöht. Die Stimmen des BZÖ waren im ORF-Stiftungsrat entscheidend für den Sieg von Wrabetz über seine Mitkonkurrenten, was die ÖVP in der Person von Liese Prokop dazu veranlasste, Westenthaler "mangelnde Handschlagqualität" zu attestieren. Auf der Vorschlagsliste des neuen Generaldirektors für die neuen Fachdirektoren stehen zahlreiche Wunschkandidaten des BZÖ.

Nach dem Knittelfelder Putsch legte Westenthaler gemeinsam mit Susanne Riess-Passer und Finanzminister Karl-Heinz Grasser alle Parteifunktionen zurück, Neuwahlen auf Bundesebene waren die Folge.

Nach seiner ersten Polit-Karriere wurde er von Frank Stronach in seinem Magna-Steyr-Konzern angestellt und war in dessen Auftrag als Vorstand der österreichischen Fußball-Bundesliga tätig.

In der Nationalratswahl 2006 firmiert das BZÖ mit seinem Namen

Im Oktober 2005 trat Westenthaler kurz vor den Wiener Landtagswahlen wieder parteipolitisch in Aktion, indem er mittels eines offenen Briefs zur Wahl des BZÖ aufrief. In der Folge wurde er immer wieder als möglicher Vorsitzender des BZÖ gehandelt. Nachdem er am 20. Mai 2006 offiziell bekannt gab, für diese Position zur Verfügung zu stehen, wurde er am 22. Mai 2006 vom BZÖ als Spitzenkandidat der Partei für die Nationalratswahl 2006 präsentiert. Die offizielle Wahl zu diesen Funktionen fand am 23. Juni 2006 beim Bundeskonvent in Salzburg statt. Parteikollege Eduard Mainoni kommentiert Westenthalers Funktion in der Partei mit den Worten, er sei einer, „der die Proleten abdeckt“[1].

Analog zum Chef der FPÖ, Heinz Christian Strache, hat Westenthaler im Zuge des Wahlkampfes 2006 ebenfalls ein Lied herausgebracht.

Quellen

  1. Florian Klenk (Die Zeit): „Da haben wir uns eingekauft“ - Der BZÖ-Staatssekretär enthüllt das Kalkül der NS-Restitution, 21. September 2006