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Ückendorf

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Ückendorf ist eine ehemals selbständige Gemeinde und heute ein Stadtteil von Gelsenkirchen.

Geografie

Die Installationen des Lichtkünstlers Dan Flavin im Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Die Stadtteile Gelsenkirchens mit Ückendorf im Südosten

Ückendorf ist im Südosten Gelsenkirchens an den Stadtgrenzen zu Bochum-Wattenscheid und Herne-Wanne gelegen. Im Norden und Westen grenzt Ückendorf an die Gelsenkirchener Stadtteile Bulmke-Hüllen, Neustadt und Rotthausen. Neben den beiden zuletzt genannten Stadtteilen zählt Ückendorf zum Stadtbezirk Gelsenkirchen-Süd.

Wichtigster Verkehrsknotenpunkt ist der Ückendorfer Platz. An ihm treffen sich die drei wichtigsten Verkehrsadern: Zum einen die Bochumer und die Ückendorfer Straße, die den Stadtteil spitz zulaufend von Nord nach Süd durchziehen und von dieser Stelle an als Ückendorfer Straße nach Bochum-Wattenscheid führen, sowie zum anderen die nach Bochum-Günnigfeld verlaufende Osterfeldstraße.

Auf der Bochumer Straße verkehrt die Straßenbahnlinie 302 der BOGESTRA, die den Hauptbahnhof Bochum mit dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof, der Veltins-Arena und dem Gelsenkirchener Stadtteil Buer verbindet.

Ückendorf ist in an die Bundesautobahn 40, den sog. Ruhrschnellweg, angeschlossen. Die Abfahrt "Gelsenkirchen-Süd" befindet sich im äußersten Süden des Stadtteils.


Historie

Das bereits im 9. Jhdt. als "Hugincthorpe" erwähnte Ückendorf bestand bis in die Neuzeit hinein aus einigen Bauernhöfen, deren Namen (wie etwa Niermann, Schüffler, Dördelmann, Grollmann) sich zum Teil noch heute in den Straßennamen Ückendorfs erhalten haben. Im Jahre 1486 leben in Ückendorf 60 Einwohner, die sich im wesentlichen auf 14 Höfe verteilen; 1855 sind es 337 Einwohner.

Das rasche Wachstum Ückendorfs wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts durch den Ruhrbergbau begründet. Mit dem Beginn der Kohleförderung auf der Zeche Holland im Jahre 1856, auf der Zeche Rheinelbe im Jahre 1861 und auf der Zeche Alma im Jahre 1872 "explodierte" die Bevölkerungszahl binnen 35 Jahren auf das Vierzigfache (1855: 337 Einwohner; 1875: 5.275 Einwohner; 1890: 13.129 Einwohner). In kürzester Zeit entsteht in Ückendorf die entsprechende Infrastruktur, wie beispielsweise

  • das 1905 eröffnete - heute nur noch zu Wohnzwecken genutzte - Knappschaftskrankenhaus in der Knappschaftststraße, das anfänglich über 200 Betten verfügte,
  • die Bergabeitersiedlung Flöz Dickebank (sie ist in ihrer äußeren Struktur noch weitgehend unverändert erhalten und vermittelt einen guten Eindruck der damaligen Wohnverhältnisse),
  • die 1874 in Betrieb genommene Bahnstrecke der Rheinischen Eisenbahn über Bochum nach Dortmund (ein Relikt aus dieser Zeit ist der - heute genau auf der Stadtgrenze von Bochum und Gelsenkirchen liegende – Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid),
  • die Almaschule an der heutigen Hohenfriedberger Straße (1883), die Parkschule in der Parkstraße (1899), die Rheinelbeschule in der heutigen Carl-Mostert-Straße,
  • das Elektrizitätswerk (das lediglich in einigen baulichen Reste auf dem Werksgelände der Fa. W. Geldbach noch erkennbar ist)
  • der 1906 stillgelegte Schlachthof an der Ückendofer Straße Ecke Dördelmannshof oder
  • die katholische Kirche St. Josef, deren Grundstein am 11. November 1894 an der Ecke Ückendorfer Straße und Südstraße (heute Virchowstraße) gelegt wird; die Pfarrgemeinde St. Josef wächst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zur größten Pfarrgemeinde Deutschlands.

Aufgrund seiner Größe wird Ückendorf im Jahre 1876 ein eigenes Amt im Landkreis Gelsenkirchen und löst sich damit vom Amt Wattenscheid. Erster Amtmann ist Karl Schäfer, ihm folgt Major Adalbert Cramer. Das erste Amtshaus stand in der Ziegelstraße; später wird ein neues Amtshaus in der Knappschaftsstraße (Ecke Bochumer Straße) errichtet.

1903 wird Ückendorf Teil der neu entstehenden Großstadt Gelsenkirchen und verliert damit seine Eigenständigkeit. Zu diesem Zeitpunkt zählt die Gemeinde 21.937 Einwohner. Der ab 1896 amtierende letzte Amtmann, Carl von Wedelstaedt, wird später erster Oberbürgermeister Gelsenkirchens.

Städtebauliche Entwicklung

Ückendorfer Platz

Der Ückendorfer Platz bildet das historische Zentrum Ückendorfs. Er entwickelte sich aus dem sog. Burbrink, dem ursprünglichen Dorfplatz der Gemeinde. Der Platz war von Lindenbäumen umgeben (an die heute noch die Bezeichnung der nahegelegenen Straße "Im Lindacker" erinnert) und verfügte über einen von einer natürlichen Quelle gespeisten Dorfteich, der 1898 im Rahmen des Gleisumbaus für die Straßenbahnlinie 2 zugeschüttet wurde. Auf dem Platz befand sich der "Lindenstein", ein Findling, der seinen Namen seinem Standort unter der Dorflinde verdankt. Der Lindenstein markierte die Versammlungsstätte der Dorfbauern und war zugleich Richtstätte der untersten Gerichtsbarkeit, an der bis ins 18. Jahrhundert hinein noch Recht gesprochen wurde. Als sich am Ückendorfer Platz ein Verkehrsknotenpunkt entwickelte, fand der Lindenstein zunächst einen neuen Platz am Amtshaus in der Ziegelstraße; heute befindet er sich am Haupteingang des Von-Wedelstaedt-Parks.

Ückendorfer Straße

Historisch betrachtet bildet nicht die Bochumer, sondern die Ückendorfer Straße die eigentliche Hauptstraße Ückendorfs. Sie verband den Hellweg in Wattenscheid mit dem Lippe-Hellweg und durchkreuzte dabei den dörflichen Mittelpunkt Ückendorfs, den heutigen Ückendorfer Platz. Nachdem an der Ecke zum heutigen Festweg die erste Ückendorfer Schule errichtet wurde, erhielt die Straße erstmals einen Namen und wurde "Schulstraße" genannt. Ihren heutigen Namen erhielt die Ückendorfer Straße erst mit der Eingemeindung Ückendorfs nach Gelsenkichen. Auch die Straßenbahnlinie 2, die heutige Linie 302 der BOGESTRA, verlief seinerzeit nicht über die Bochumer, sondern über die Ückendorfer Straße, und zwar Anfangs lediglich eingleisig. Der Straßenbahnverkehr auf der Ückendorfer Straße wurde 1955 eingestellt.

Bochumer Straße

Die heutige Bochumer Straße war ursprünglich lediglich ein kleiner Feldweg, der am Dorfplatz von der Ückendorfer Straße abbog. Schon früh gab es jedoch Planungen, an diesem Weg das "großbürgerliche Viertel" Ückendorfs einzurichten. Die befestigte Straße wurde daher beginnend am Ückendorfer Platz mit einer heute noch bemerkenswerten Breite als Allee angelegt, was der Straße im damaligen Volksmund die Bezeichnung "Chaussee" einbrachte. Als erste Straße in Ückendorf erhielt die Bochumer Straße eine Kanalisation und eine Beleuchtung. Die großbürgerliche Prägung dieses Viertels lässt sich bis heute an der Fassadengestaltung der Häuser ablesen, die an der Bochumer Straße zwischen Ückendorfer Platz und Virchowstraße errichtet wurden. Hier befanden sich die Direktorenvillen der großen in Ückendorf ansässigen Unternehmen, die örtliche Sparkasse und auch das zweite Amtshaus, das 1880/1881 an der Ecke Bochumer und (heutiger) Knappschaftsstraße errichtet wurde und in dem sich nicht nur die Diensträume, sondern auch die Privatwohnung des Ückendorfer Amtmannes befanden (um 1955 abgerissen und ersetzt durch den Neubau der Polizeiwache).


Wirtschaftliche Bedeutung

Das 1970 erbaute Marienhospital
Wissenschaftspark Gelsenkirchen (mit dem Arbeitsgericht im Hingergrund)

Die wirtschaftliche Entwicklung Ückendorfs war lange Zeit von der Entwicklung des örtlichen Bergbaus abhängig. Nachdem die Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) 1878 die bis dahin eigenständigen bergrechtlichen Gewerkschaften Alma und Rheinelbe übernommen hatte, entwickelte sich die Gesellschaft bald zu dem wichtigsten Unternehmen Ückendorfs. Die GBAG hatte ihren Sitz auf dem Gelände der Zeche Rheinelbe und stand bald nach dessen Eintreten in das Unternehmen unter dem prägenden Einfluß von Emil Kirdorf. Aufgrund der einzigartigen Bedeutung, die dem Bergbau zu dieser Zeit für die Gemeinde zukam, wird Kirdorf für jene Zeit wohl nicht zu Unrecht als "tatsächlicher Regent" Ückendorfs angesehen.

Mit der Krise des Ruhrbergbaus in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts gerieten auch die in Ückendorf ansässigen Folgeindustrien in schwieriges Fahrwasser.

Einen neuen Aufschwung erhielt der Ortsteil mit dem Bau des neuen Marienhospital Gelsenkirchen 1970. 1976 folgten die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW und das Schulzentrum an der Bochumer Straße. Die Gesamtschule Ückendorf wurde 1982 als zweite Gesamtschule Gelsenkirchens eröffnet und verdrängte die bis dato im Schulzentrum Ückendorf angesiedelten drei Schulformen.

Die Glückauf Brauerei AG braute bis zu ihrer Eingliederung in den Konzern der Brau und Brunnen AG im Jahre 1980 an der Leithestraße. Die Gesellschaft war 1895 aus der Brauerei Glückauf Fritz Schulte im Hofe, Pokorny & Co hervorgegangen und zählte seinerzeit mit 180.000 Hektolitern Produktionskapazität zu den größten Brauereien des Reviers. Im Jahre 1928 gründete die Glückauf Brauerei AG eine Interessengemeinschaft mit der Dortmunder Ritter Brauerei, die über Jahrzehnte ihr größter Aktionär blieb. Der Abschluß eines Beherrschungsvertrages mit der Schultheiss-Brauerei folgte 1971. Die Brauerreigaststätte, der sog. Glückaufkeller, befindet sich noch heute an der Leithestraße. Das Gebäude wurde von dem Architekten Josef Franke entworfen.

Die ehemalige Maschinenhalle der Zeche Rheinelbe wurde 1993 zum Tagungshotel "lichthof" umgebaut.

Auf dem Gelände der früheren Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerke AG entstand 1995 der Wissenschaftspark Gelsenkirchen, eines der markantesten Symbole für den Strukturwandel nicht nur Ückendorfs, sondern ganz Gelsenkirchens. Das im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park errichtete Gebäude beherbergt heute Dienstleistungs- und Forschungsunternehmen aus den Bereichen (Solar-)Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Gesundheit. Im Wissenschaftspark befinden sich ferner das Institut für Arbeit und Technik des Landes Nordrhein-Westfalen und die städtischen Dienststellen für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Die 300 Meter lange Glasarkarde wird zudem für Ausstellungen und Empfänge genutzt.

Im Exterbruch befindet sich seit 1994 das Institut für Unterirdische Infrastruktur, das sich mit der Entwicklung innovativer Kanalisationstechniken befaßt.

Im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerke AG ist seit 1995 das Gelsenkirchener Arbeitsgericht ansässig.

Kunst

1931 errichtete die Stadt Gelsenkirchen auf dem 1928 von dem Bauern Halfmann erworbenen Hof die Künstlersiedlung Halfmannshof. Bezug genommen wird dabei auf die schon aus Zeiten des Weimarer Bauhauses bekannte Idee, mehrere Künstler unter einem Dach zu vereinen. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts stellte die Künstlersiedlung Halfmannshof ein überregional bedeutendes Zentrum der bildenden Künste dar.

An der Bergmannstraße befindet sich das Atelier und die Galerie des Holzschneiders und Lyrikers Heinz Stein, der sein Werk der zeitgenössischen Grafik gewidmet hat.

Architektur

Katholische Pfarrkirche "Heilig Kreuz"

Die von Josef Franke entworfene Heilig-Kreuz-Kirche

In architektonischer Hinsicht bildet der Ortsteil vor allem wegen seiner von Josef Franke entworfenen, an der Bochumer Straße gelegenen katholischen Pfarrkirche "Heilig Kreuz" einen Anziehungspunkt für auswärtige Besucher. Die zwischen 1927 und 1929 entstandene Kirche zählt zu den bedeutendsten Bauten des sog. Backstein-Expressionismus. Ihre Westseite wird beherrscht von dem 41 Meter hohen Hauptturm, der über drei Portale verfügt und in den ein großes Fenster in Form einer Parabel eingelassen ist. Der Hauptturm verklammert die beiden Glockentürme, die von einem mächtigen aus Backsteinen geprägten Kruzifix verbunden werden, das auf einen Entwurf des Gelsenkirchener Bildhauers Hans Meyer zurückgeht. Auf der Ostseite endet das Kirchenschiff in einem weiterem Turm, der wegen seiner Gestaltung an die in der Frühzeit des Ruhrbergbaus verwendeten Malakowtürme erinnert. Den inneren Sakralraum bildet eine 19 Meter hohe und 17 Meter breite hyperbolisch geformten Tonne, die aus Eisenbeton besteht.

Wissenschaftspark Gelsenkirchen

Wenige Meter von Frankes Pfarrkirche "Heilig Kreuz" wurde 1995 der mit den Deutschen Architekturpreis ausgezeichnete Wissenschaftspark Gelsenkirchen errichtet, dessen Entwurf von dem Münchener Architekten Uwe Kiessler stammt. Das Gebäude verfügt über eine etwa 300m lange Glasarkarde, die sich zu einer neu angelegten Park- und Teichlandschaft öffnet. Zu ihrer Rückwand im rechten Winkel stehen die angeschlossenen Bürotrakte. Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Glasfassade durch die Installation des Lichtkünstlers Dan Flavin illuminiert. Auf dem Dach des Gebäudes wurde das bei seiner Errichtung 1996 weltweit größte Aufdach-Solarstromkraftwerk installiert, das etwa ein Drittel des Strombedarfs des Gebäudes abdeckt.

Zwillingsmalakowturm Zeche Holland Schacht 1/2

An der der Ückendorfer Straße unmittelbar vor der Stadtgrenze zu Bochum-Wattenscheid gelegen ist die Schachtanlage 1/2 der Zeche Holland. Sie ist die einzige im Ruhrgebiet erhaltene Schachtanlage, die über einen Zwillingsmalakowturm verfügt. Im Jahre 2006 wurden im Innern der beiden denkmalgeschützten Türme und des sie verbindenden Mittelteils Wohnungen und Büroräume eingerichtet. Die ehemalige Kesselhalle - ergänzt um einen in Beton, Glas und Stahl ausgeführten Anbau – beherbergt heute ein Restaurant.

Verwaltungsgebäude Kokerei Alma, Lüftergebäude Zeche Holland Schacht 1/2

Kaum bekannt ist, daß sich in Ückendorf auch zwei von Fritz Schupp und Martin Kremmer erbaute Gebäude befinden. Schupp und Kremmer, die als Architekten der zwischenzeitlich auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes verzeichneten Zeche Zollverein Berühmtheit erlangt haben, entwarfen auch die 1928 in Betrieb genommene Kokerei der Zeche Alma. Sie diente vor allem dem Betrieb des nördlich angrenzenden Stahlwerks des Schalker Vereins. Die Kokerei wurde in den 60er Jahren des 20. Jhdts. abgerissen, mit Ausnahme des Verwaltungsgebäudes, das noch heute von der Almastraße aus erkennbar ist.

Schupp und Kremmer haben des weiteren das von 1925 stammende Lüftergebäude entworfen, das auf der Schachtanlage 1/2 der Zeche Holland erhalten ist.

Katholische Pfarrkirche "St. Thomas Morus"

Die Himmelstreppe auf der Halde Rheinelbe
Blick mit dem Teleobjektiv von der Himmelstreppe

1966 entstanden ist die am Schulte-im-Hofe-Platz gelegene katholische Pfarrkirche "St. Thomas Morus", entworfen von dem Kirchenbaumeister Gottfried Böhm. Das in Backstein ausgeführte Gebäudeensemble - es enthält auch Pfarrhaus, Pfarr- und Jugendheim sowie einen Kindergarten - wird in seiner Gestaltung zwar durch die für Böhm typischen Vor- und Rücksprünge geprägt; diese sind jedoch anders als beispielsweise in Böhms berühmten Nevigeser Wallfahrtsdom in diesem Gebäude rechtwinkelig ausgeführt. Für das Erscheinungsbild bestimmend ist das schräg geneigte Dach, das mit Ausnahme des Turms alle Baukörper bedeckt.

Halde Rheinelbe; "Himmelstreppe"

Überregionale Bedeutung hat inzwischen zudem die Umgestaltung der Halde Rheinelbe und insbesondere die dort installierte Himmelstreppe des Künstlers Herman Prigann erlangt.

Grünflächen

Ückendorf verfügt über zahlreiche Grünflächen.

Von-Wedelstaedt-Park

Von besonderem gartenarchitektonischen Interesse ist der Von-Wedelstaedt-Park. Er hat eine Fläche von etwa neun Hektar und verfügt über einen künstlich angelegten Teich mit Fontäne. Im Gegensatz zu dem im schweizerischen Fachwerkstil ausgeführten Gärtnerhaus sind die ursprünglich errichteten Tiergehege – in denen u.a. der kaukasische Braunbär "Philipp" logierte – heute nicht mehr vorhanden. Der Name des an der Parkstraße gelegenen Parks geht auf Carl von Wedelstaedt zurück, dem letzten Amtmann des selbständigen Amtes Ückendorf. Von Wedelstaedt hatte den Park 1899/1900 errichten lassen.

Rheinelbepark

Der Ursprung des Rheinelbeparks geht zum einen auf den Garten der heute nicht mehr existierenden Villa von Emil Kirdorf und zum anderen auf einen von der Zeche Rheinelbe ausschließlich für ihre leitenden Angestellten errichteten hoch umzäunten Privatpark zurück, in dem diese sogar der Jagd nachgingen. Die Stadt Gelsenkirchen erwarb dieses Gelände 1959 und machte es für alle Bürger zugänglich. Der Park zeichnet sich durch seinen sehr alten Baumbestand aus; zu finden sind beispielsweise ca. 180 Jahre alte Buchen. Im Park erhalten ist zudem die sog. 'Sachsenwaldeiche'. Sie wurde am 10. April 1896 als Geschenk Otto von Bismarcks an Emil Kirdorf gepflanzt. Der Baum ist ca. 12 m hoch und verfügt über einen Stammumfang von 180 cm.

"Alter Friedhof"; Südfriedhof

Als kleine Parkanlage an der Elsa-Brandström-Straße erhalten geblieben sind die Reste des sog. "Alten Friedhofs". Er hatte für die Ückendorfer Bevölkerung ursprünglich vor allem deshalb große Bedeutung, weil seine Anlage im Jahre 1892 es nicht länger erforderlich machte, die Verstorbenen in Wattenscheid beizusetzen. Als Trauerhalle des "Alten Friedhofes" diente das Gebäude des heutigen Kulturzentrums Spunk am Festweg. Obgleich die Stadt Gelsenkirchen den Friedhof 1961 in die heutige Parkanlage umwandelte, blieben seine Wurzeln lange Zeit anhand einiger im Buschwerk verbliebener Grabsteine erkennbar.

Angesichts der rasanten Bevölkerungsentwicklung wurde der "Alte Friedhof" bald zu klein. Schon um 1900 wurde daher an der Osterfeldstraße der zweite Ückendorfer Friedhof, der heutige "Südfriedhof", angelegt.


360°-Panorama, Blick von der Halde Rheinelbe in Ückendorf

(u.a. mit dem Marienhospital, den Gebäuden der ehemaligen Zeche Rheinelbe und dem Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid)


Sport

Sportstätten

Die größte Ückendorfer Sportstätte ist das etwa 21.000 Zuschauer fassende Südstadion, in dem der SG Eintracht Gelsenkirchen e.V. (Fußball-Zweitligist in den Jahren 1950-52, 55-63, 64-69, 70-73) seine Heimspiele austrägt. Der Hauptplatz verfügt über eine Laufbahn sowie über eine überdachte und mit Sitzplätzen ausgestattete Haupttribüne.

Als Sportstätten stehen weiter u.a. die Sportanlagen auf dem Gelände der Gesamtschule, mehrere Tennisplätze sowie eine Indoor-Socceranlage zur Verfügung.

Sportvereine

Zu den bekanntesten Ückendorfer Sportvereinen zählen SG Eintracht Gelsenkirchen, Arminia Ückendorf und die Gelsenkirchener Schützengilde.

Persönlichkeiten

  • Emil Kirdorf, Industrieller, prägte als Generaldirektor der in Ückendorf ansässigen Gelsenkirchener Bergwerks AG als Keimzelle des späteren Veba-Gelsenberg-Konzerns bis zum Zweiten Weltkrieg die wirtschaftliche Entwicklung des Stadtteils.
  • Dr. Ludger Volmer, Gründungsmitglied und von 1991 bis 1994 Bundesvorsitzender der Partei Die Grünen sowie von 1998 bis 2002 Staatsminister im Auswärtigen Amt, wuchs in Ückendorf auf.
  • Michael Skibbe, Fußballtrainer von Bayer Leverkusen (vormals Trainer der deutschen Nationalelf) und ehemaliger Fußballspieler (FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.), wuchs in Ückendorf auf.
  • Hans-Jürgen Gede Fußballtrainer (u.a. bis 2005 der usbekischen Nationalmannschaft) und ehemaliger Fußballspieler (FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.) wurde am 14. November 1956 in Gelsenkirchen-Ückendorf geboren.


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