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Jesiden

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Der Begriff Yezidentum (Jesidismus) bezeichnet eine ausschließlich unter den Kurden verbreitete Religion. Muttersprache der Jesiden (kurd. Êzidîtî) ist das nordkurdische Kurmanji. Den Begriff Jesid leiten einige Forscher von den persischen Vokabeln "yezdan" bzw. "ezdan" ab, die Schöpfer/Gott bedeuten. Andere verweisen auf Omajjadenkalif Yazid I. (Yazîd Ibn-Mu´âwiya 680-683), der für viele Muslime von negativer Bedeutung ist, da er mit dem Tod der Ali-Söhne Hussain und Hassan in Verbindung gebracht wurde. Sein Name wurde für Muslime zu einem Synonym für "Abtrünnige" der Lehre und für Minderheiten anderen Glaubens. Die Geschichte der Jesiden ist von daher erfüllt von Unterstellungen und Verfolgungen.

Yeziden in der Türkei

In den letzten 30 Jahren haben die Jesiden in großen Auswanderungswellen die Türkei verlassen, vor den terror des türkischen staates. Sie haben Asyl beantragt und die Staatsbürgerschaft des jeweiligen Landes angenommen. Sie lebten überwiegend in Südostanatolien. Heute befindet sich die große Mehrheit der Kurdischen Jesiden in Europa. 423 leben laut der Volkszählung 2000 in der Türkei, Altersdurchschnitt etwa 50.

Siedlungsgebiete & Kopfzahlen

Provinz Kopfzahl 1985 Kopfzahl 2000
Türkei-insg. 22.632 423
Batman 5.726 72
Diyarbakır 1.356 9
Mardin 9.243 87
Şanlıurfa 6.307 255

Hier sind die Siedlungsgebiete und Kopfzahlen zu den Jesiden in der Türkei laut den Volkszählungen im Jahre 1985 und 2000:

1985 lebten in der Provinz Siirt insgesamt 5.726 Jesiden.

  • Kurtalan ilçesi (800) - Beşpınar kasabası- Dorf Kurukavak.
  • Beşiri ilçesi (4.806)- Oğuz kasabası: Onbaşı mezrası, Uğrak, Kuşçukuru, Ekinciler mezrası, Uğurca, Kumgeçit, Üçkuyular, Meydancık mezrası, Deveboynu, Yolkonak, İkiköprü.
  • Batman ilçesi (120): Dorf Yolveren.

2000 lebten in der Provinz Batman insgesamt 72 Jesiden.

  • Beşiri ilçesi:
    • Dorf Kumgeçit: 15 Personen
    • Dorf Kurukavak: 10 Personen
    • Dorf Oğuz: 13 Personen
    • Dorf Uğurca: 7 Personen
    • Dorf Uğrak: 11 Personen
    • Dorf Üçkuyular: 6 Personen

1985 lebten in Diyarbakır insgesamt 1356 Jesiden.

  • Dorf Bahçecik: 348 Personen.
  • Bismil ilçesi- Dorf Yasince: 608 Personen
  • Çınar ilçesi- Dorf Gürses: 400 Personen

2000 lebten in Diyarbakır nur noch 9 Jesiden (Bahçecik).

1985 lebten in der Provinz Mardin insgesamt 9.243 Jesiden.

  • Midyat ilçesi: 5600 Personen im: Dorf Çayırlı , Çörekli mezrası, Koçan mezrası, Dorf Güven, Dorf Oyuklu und Dorf Yenice.
  • İdil ilçesi: Dorf Mağara: 680 Personen
  • Nusaybin ilçesi: 2.963 Personen in den Dörfern: Çilesiz, Balaban, Güneli, Kaleli, Değirmencik, Dibek, Selvik mezrası, Fıskin mezrası, Berhok mezrası und Arpalia mezrası.

2000 lebten in der Provinz Mardin insgesamt 87 Jesiden.

  • Midyat ilçesi:
    • Dorf Güven: 9 Personen
    • Dorf Yenice: 6 Personen
  • Nusaybin ilçesi: 72 Personen, davon:
    • Dorf Çilesiz: 42 Personen
    • Dorf Balaban: 14 Personen
    • Dorf Turgutlu: 11 Personen
    • Dorf Girmeli: 5 Personen

1985 lebten in der Provinz Şanlıurfa insgesamt 6.307 Jesiden

  • Viranşehir İlçesi (6.307): Altınbaşak köyü, Burç köyü, Bozca köyü, Dinçkök köyü, Oğlakçı köyü, Yaban köyü, Büyükçavuş mezrası, Diktaş mezrası, Tepeyolu mezrası, Aşağıkoşanlar mezrası, Çörekli mezrası, Çınarlı mezrası, Küçükaltınbaşak mezrası, Soğanya mezrası, Koçar mezrası, Hırbıari mezrası, Üçgül mezrası, Dirgen mezrası, Işıklı mezrası, Gezdik mezrası, Aşağışölenler mezrası, Yaprak mezrası, Yukarıbağ mezrası.

2000 lebten in der Provinz Şanlıurfa insgesamt 255 Jesiden

  • Viranşehir ilçesi : 255 Personen
    • Viranşehir Zentrum: 60 Personen
    • Dorf Oğlakçı: 56 Personen
    • Dorf Burç: 49 Personen
    • Dorf Bozca: 35 Personen
    • Dorf Çavuşlu: 7 Personen
    • Dorf Fıstık: 4 Personen
    • Dorf Şölenli: 15 Personen
    • Dorf Yapraklı: 19 Personen

Lehre und Kosmologie

Die jesidische Religion ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln nach eigener Sicht weit vor dem Christentum liegen. In der Forschung werden verschiedene Elemente je nach Publikation erkannt - altbabylonischer Planetenkult, Sonnenverehrung eventuell aus der Mithras-Religion, Einflüsse des Zoroastrismus, jüdische (jüdische Speisegesetze), orientchristliche, besonders nestorianische (Eucharistie), islamische (Beschneidung, Fasten, Opfer), schiitisch-sufische (Taqiya, Inanspruchnahme vieler sufischer Scheiche als ihrer Heiligen), mandäische, manichäische, gnostische sowie regionale Einflüsse (Ahl-i Haqq und Sabbak). Viele Jesiden favorisieren heute selbst eine mindestens vorchristliche Herkunft ihrer Religion, etwa als Entwicklung aus dem Mithraismus, den Kulten der Meder oder dem Zoroastrismus.

Noch im Mittelalter bekannten sich nach jesidischer Auffassung die meisten Kurden zum Jesidentum.

Nach jesidischen Vorstellungen ist Gott allmächtig und erschuf die Welt. Er wäre schwach, wenn er noch eine zweite Kraft neben sich existieren lassen würde. Folglich fehlt in der jesidischen Theologie die Gestalt des Bösen. Die Jesiden sprechen den Namen des Bösen nicht aus, weil allein sein Aussprechen die Anzweiflung der Allmächtigkeit Gottes bedeuten würde. Damit einher geht auch die Vorstellung, dass der Mensch in erster Linie selbst verantwortlich für seine Taten ist. Aus jesidischer Sicht hat Gott dem Menschen die Möglichkeit gegeben, zu sehen, zu hören und zu denken. Er hat ihm den Verstand gegeben und damit die Möglichkeit, für sich den richtigen Weg zu finden.

Die Jesiden glauben, dass das Leben nicht mit dem Tod endet, sondern dass es nach einer Seelenwanderung einen neuen Zustand erreicht. Der neue Zustand ist abhängig von den Taten im vorherigen Leben. In diesem Zusammenhang spielen der „Jenseitsbruder“ (biraye achrete) für einen Mann bzw. die „Jenseitsschwester“ (chucha achrete) für eine Frau eine wichtige Rolle für einen Jesiden / eine Jesidin. Unter den Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft sucht man sich zu Lebzeiten einen Bruder bzw. eine Schwester für das Jenseits aus. Diese Wahlgeschwister übernehmen im Jenseits gegenseitig die moralische Mitverantwortung für ihre Taten, und in der Totenzeremonie „begleiten“ sie den Verstorbenen / die Verstorbene auf dem Weg zur neuen Bestimmung. Nach den jesidischen Vorstellungen bestand die Verbindung der Jenseitsgeschwister bereits im vorherigen Leben und wird im künftigen Leben weiterbestehen.

Taus-i-Melek

Eine zentrale Bedeutung in den jesidischen Glaubensvorstellungen hat Taus-i Melek, der „Engel Pfau“, dessen Symbol – wie es der Name sagt – ein Pfau ist. Nach der jesidischen Mythologie hat er in besonderer Weise der Allmächtigkeit Gottes gehuldigt und wurde deshalb von Gott zum Oberhaupt der sieben Engel erkoren. Er nimmt eine Art Stellvertreterfunktion Gottes ein, wurde allerdings vorübergehend in die Hölle verbannt und dann wieder in die Gnade Gottes aufgenommen. So symbolisiert Taus-i Melek in der jesidischen Theologie nicht das Böse und ist auch kein in Ungnade gefallener Engel.

Nach der Schöpfungsgeschichte der Jesiden ist Taus-i Melek, den Gott mit sechs weiteren Engeln aus seinem Licht schuf, an der gesamten Schöpfung, an dem göttlichen Plan, aktiv beteiligt. Folglich verkörpert Taus-i Melek nicht den Widerpart in einem dualen Weltbild, sondern ist der Beweis für die Einzigartigkeit Gottes.

Die Figur des Taus-i Melek war ein Anlass für die Ablehnung sowohl durch Moslems als auch durch Christen. Wegen der vorübergehenden Verstoßung Taus-i Meleks wurden die Jesiden von beiden anderen Religionen als "Teufelsanbeter" bezeichnet. Die Bedeutung und die Stellung von Taus-i Melek innerhalb des jesidischen Glaubenssystems kann man nur dann verstehen, wenn man sich von der abrahamitischen Sichtweise löst: Die jesidische Vorstellung von Gut und Böse ist älter als die biblische und islamische Interpretation; eine Identifizierung mit dem gefallenen Engel ist daher verfehlt. Richtiger ist es, die Negierung des Bösen im Jesidentum als eigenständigen, altiranischen Glaubensansatz zu begreifen.

Scheich Adi

Eine zweite wichtige Gestalt für die Jesiden ist der als Reformer geltende Scheich Adi aus dem 11./12. Jahrhundert. In der Religionswissenschaft wird die These vertreten, er sei identisch mit dem sufischen Mystiker Shaikh Adî Ibn-Musafîr (1075-1162), dessen Anhänger unter den Hakkari-Kurden den ’Adawîya-Orden ins Leben riefen, der sich schließlich inhaltlich so weit von der islamischen Orthodoxie entfernte, daß seine Verfolgung ausgerufen wurde.

Scheich Adi ist für die Jesiden eine Inkarnation des Taus-i Melek, der kam, um das Jesidentum in einer schwierigen Zeit neu zu beleben. An seinem Grab in Lalish findet jedes Jahr vom 6.-13. Oktober das „Fest der Versammlung“ (Jashne Jimaiye) statt. Jesiden aller Gemeinden aus den Siedlungs- und Lebensgebieten kommen zu diesem Fest zusammen, um ihre Gemeinschaft und ihre Verbundenheit zu bekräftigen. Leider erschweren oder verhindern politische Umstände häufig die Pilgerfahrt nach Lalish, die eine Pflicht für jeden Jesiden ist. Aus Lalish bringen die Jesiden geweihte Erde mit, die mit dem heiligen Wasser der Quelle Zemzem zu festen Kügelchen geformt wurde. Sie gelten als „heilige Steine“ (Sing. berat) und spielen bei vielen religiösen Zeremonien eine wichtige Rolle.

Nach jesidischer Auffassung kann ein Jeside ein guter Mensch sein, aber um ein guter Mensch zu sein, muss man nicht Jeside sein. Das heißt: das Jesidentum ist von vornherein tolerant gegenüber anderen Religionen. In einem Gebet der Jesiden heißt es: „Gott, schütze erst die 72 Völker und dann uns.“ Die Jesiden haben keine Berührungsängste mit anderen Religionsgemeinschaften. So ist z. B. das Verhältnis zwischen Jesiden und Christen sehr gut, eine Konsequenz aus der gemeinsamen Leidensgeschichte der Jesiden und Christen in den kurdischen Gebieten.

Gesellschaft

Die Jesiden sind eine religiöse Gemeinschaft ausschließlich unter den Kurden. Der jesidische Glauben ist nicht missionarisch.

In ihren Heimatgebieten im Vorderen Orient waren und sind die Jesiden einer doppelten Verfolgung ausgesetzt: Einmal ethnisch als Kurden und zum anderen religiös, weil sie in den Augen fundamentalistischer Muslime als „Ungläubige“, „vom wahren Glauben Abgefallene“ gelten, die es entweder zu bekehren oder umzubringen gilt. Es wird von muslimischen Übergriffen auf die jesidische Bevölkerung berichtet. In ihren Heimatgebieten konnten die Jesiden bis vor kurzem nur öffentlich in Erscheinung treten, wenn sie ihre religiöse Identität verleugneten.

Bis heute ist auch Jesid ein in der Türkei und anderen Gebieten der Region übliches Schimpfwort, um jemanden verächtlich zu machen. Seit Jahrzehnten werden die Jesiden in der Türkei verfolgt und unterdrückt. Als Kurden erleiden sie das gleiche Minderheiten-Schicksal wie muslimische Kurden. Die Geburtsurkunden jesidischer Kinder werden bewusst falsch mit der Religionsbezeichnung "Islam" ausgestellt.

In Armenien leben die Jesiden - zum größten Teil in mehrheitlich jesidischen Dörfern - ohne größere Probleme. Sie sind als eigenständige Volksgruppe anerkannt; in Personenstandsurkunden von Jesiden wird "jesidisch" als Volkszugehörigkeit eingetragen. Es gibt in Armenien auch Eheschließungen zwischen Jesiden und Angehörigen anderer Volksgruppen.

Die heutige Situation der kurdischen Gebiete im Nordirak hat für die Jesiden zum ersten Mal die Möglichkeit mit sich gebracht, auch öffentlich in Erscheinung zu treten. Inwieweit diese in den letzten Jahrhunderten für die Jesiden außerordentliche Situation von Dauer sein wird, bleibt abzuwarten.

Viele Jesiden sind aufgrund der politischen und religiösen Verfolgung durch den türkischen Staat nach Europa, v.a. nach Deutschland, aber auch Frankreich und Belgien geflohen. Der Großteil der Jesiden lebt heute in Deutschland. Die Anzahl der jesidisch-deutschen Heiraten und Partnerschaften nimmt zu. Zudem haben der Großteil der in Deutschland lebenden Jesiden die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Überlieferungen

Das Jesidentum kennt keine verbindliche religiöse Schrift, wie es vergleichbar die Bibel für die Christen ist. Die Vermittlung religiöser Traditionen und Glaubensvorstellungen beruhte – bisher – ausschließlich auf mündlicher Überlieferung. In der Literatur über die Jesiden werden zwei Bücher erwähnt, das „Buch der Offenbarung“ (Kiteb-i Jilwe) und die „Schwarze Schrift“ (Meshef Resch). Von beiden Büchern sind lediglich Auszüge 1921 bekannt geworden, wobei man davon ausgehen kann, dass diese nicht in allen Teilen authentisch die Glaubensvorstellungen aller Jesiden wiedergeben. Sie gelten in der Religionswissenschaft als nachträgliche Aufzeichnungen - relativ zu der Gegenauffassung, etwa das Buch der Offenbarung sei von Scheich Adi selbst verfasst -, haben aber doch den Status heiliger Schriften. Schließlich stellen sie eine wichtige "Neuerung" für die jesidische Religion dar, war doch das Fehlen solcher Schriften einer der Gründe für die Verfolgungen im Islam. In der jesidischen Diaspora in Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Syrien, USA und Deutschland hingegen ermöglicht die Verschriftlichung und Kodifizierung der ehemals mündlichen Traditionen den Erhalt der religiösen Identität.

Der Glauben wird überwiegend durch Lieder (so genannte Qewals) und Bräuche weitergegeben. Genannt sei hier das Buch von Hilmi Abbas in deutscher Sprache, er schrieb einige der bisher nur mündlich überlieferten altkurdischen Legenden nieder, im Jahre 2003 erschien es in München unter dem Titel "Das ungeschriebene Buch der Kurden". Es stellt die Schöpfungsgeschichte aus jesidischer Sicht dar und die mythische Wanderung des Kurdischen Volkes von Osten in den Westen in das heutige Siedlungsgebiet

Verbreitung

Die Verbreitung der Jesiden innerhalb der kurdischen Verbreitungsgebiete sind - analog Kurdistans - in keinem eigenen Staat zusammengeschlossen, sondern verteilen sich auf den Irak, Syrien, die Türkei und den Iran – hier leben nur wenige Jesiden. Weiterhin siedeln Jesiden in den ehemaligen Sowjetstaaten Armenien und Georgien. Es gibt keine offizielle Zählung der Jesiden, ihre Gesamtzahl wird jedoch auf zwischen 300.000 und 800.000 Personen geschätzt. Die Jesiden stellen heute also eine religiöse Minderheit unter den mehrheitlich muslimischen Kurden dar.

Das Hauptverbreitungsgebiet der Jesiden ist der Nordirak. Hier leben ca. 550.000 jesidische Gläubige, und hier befindet sich nicht allzuweit von Mosul entfernt Lalisch, das religiöse Zentrum der Jesiden. Nahe bei Lalish residiert in Baadhra das weltliche und geistige Oberhaupt der Jesiden, der Mir, auch nach dem Distrikt Shaikhan Mire Shaikhan genannt.

Jesiden in Deutschland

Mittlerweile leben Jesiden in nennenswerter Zahl auch in Deutschland. Die Repressionen trieben sie besonders in den 1980ern insbesondere aus der Türkei zur Flucht nach Deutschland.

Der mit den Gegebenheiten vor Ort vertraute Orientalist Gernot Wießner der Universität Göttingen erwirkte mit einem Gutachten beim Verwaltungsgericht Stade 1982 die Anerkennung von Jesiden als Flüchtlinge, die sich 1993 bis zum Oberverwaltungsgericht Lüneburg allgemein durchgesetzt hat. Auf politischer Ebene bereitete 1989 Herbert Schnoor in seiner Amtszeit als Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen den Weg für ein Bleiberecht der Jesiden vor. Auch die Gesellschaft für bedrohte Völker, dessen Beiratsmitglied Prof. Wießner war, hat sich als Menschenrechtsorganisation für die Jesiden eingesetzt.

In Deutschland leben etwa 35.000 - 40.000 Jesiden, vorwiegend in den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wo sie häufig größere Gemeinden bilden, insbesondere in Hannover, Oldenburg, Celle, Bielefeld, Halle (Westf.) und Kalkar.

Feleknas Uca, die seit 1999 die PDS bzw. Linkspartei im Europaparlament vertritt, ist Jesidin.


Literatur


Erwähnungen in der Populärliteratur