Creglingen
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Creglingen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Landkreis: | Main-Tauber-Kreis |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 310 m ü. NN |
Fläche: | 117,22 km² |
Einwohner: | 4857 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 1,6 % |
Postleitzahl: | 97993 |
Vorwahl: | 07933 |
Kfz-Kennzeichen: | TBB |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 28 020 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Torstraße 2 97993 Creglingen |
Website: | www.creglingen.de |
E-Mail-Adresse: | info@creglingen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hartmut Holzwarth |
Creglingen ist eine Stadt im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.
Geschichte
Während der vorrömischen Eisenzeit, in der jüngeren La-Tène-Zeit, bestand das Oppidum Finsterlohr. Archäologische Untersuchungen haben bisher nur in sehr beschränkten Umfang stattgefunden, zeigen aber eine Befestigungsanlage mit Pfostenschlitzmauer.
Erstmals schriftlich erwähnt wird Creglingen 1045 in einer Urkunde des Bischofs von Bamberg. Im Jahr 1088 gelang der Ort an das Kloster Comburg. Im 13. Jahrhundert ging das Dorf in den Besitz des Grafengeschlechts der Hohenlohe über, das unter anderem die Burg Brauneck bewohnte. Im Jahr 1349 erhielt Gottfried von Hohenlohe-Brauneck für Creglingen das Stadtrecht.
Einer Sage nach fand am 10. August 1384 ein Bauer beim Pflügen außerhalb Creglingens eine unversehrte Hostie. Über dem Fundort errichtete man 1389 die Herrgottskirche, die von Konrad und Gottfried von Hohenlohe gestiftet wurde. In ihr befindet sich der Marienaltar Tilman Riemenschneiders, der um das Jahr 1505 entstanden ist.
Nach dem Aussterben der Linie Hohenlohe-Brauneck 1390 machte Creglingen eine wechselhafte Geschichte durch - es gehörte zeitweise dem Haus Weinsberg, dem thüringischen Grafen von Schwarzenburg, dann dem Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, wurde 1791 preußisch, 1806 bayrisch und 1810 württembergisch.
Stadtgliederung
Creglingen umfasst seit der Gemeindereform 1972 folgende Teilorte:
- Archshofen
- Blumweiler
- Craintal
- Finsterlohr: Zur Ortschaft Finsterlohr gehören auch die Dörfer Schonach und Burgstall.
- Frauental
- Freudenbach
- Münster
- Niederrimbach
- Oberrimbach
- Lichtel
- Reinsbronn
- Schmerbach
- Waldmannshofen
Politik
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Hartmut Holzwarth endet am 30. Juni 2006. Am 7. Mai 2006 wurde er für die Amtsperiode 2006-2014 wiedergewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Jüdisches Museum Creglingen
Am 8. November 2004 wurde das Jüdische Museum Creglingen mit der ständigen Ausstellung Wurzeln und Wege eröffnet. In Creglingen existierte von Anfang des 17. Jahrhunderts bis 1939 eine jüdische Gemeinde. Die Ausstellung zeigt die regionalen Wurzeln und Besonderheiten jüdischen Lebens in Creglingen und in der Teilgemeinde Archshofen. Sie skizziert Wege und Schicksale, die die tauberfränkischen Juden aus der Heimat in die Fremde führten und bringt die gemeinsame Vergangenheit von Juden und Nichtjuden wieder in Erinnerung. Zu finden ist das Museum in der Badgasse 3. - Lindleinturm-Museum
Der Lindleinturm gehörte als Wehr- und Wachturm zur spätmittelalterlichen Befestigungsanlage der Stadt Creglingen. 1795 ließ der damalige Eigentümer einen Fachwerkaufbau auf den Steinsockel setzen, um den Turm bewohnbar zu machen. Margarete Böttiger, Dienstmagd in Creglingen und Umgebung, erwarb 1927 den Turm mit zwei beheizbaren Zimmern, Küche und Abort und lebte darin bis 1993. Bereits 1979 wurde die Stadt Eigentümerin des Turms. Seit 1999 ist der original eingerichtete Turm für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Einblick in die Lebensweise seiner letzten Bewohnerin. Zu finden ist das Museum im Stadtgraben 12. - Feuerwehrmuseum im Schloss von Waldmannshofen.
- Fingerhutmuseum an der Herrgottskirche/Kohlesmühle
Bauwerke

- Marienaltar von Tilman Riemenschneider in der Herrgottskirche ca. 1 km südlich der Stadt. Dieses 1487 geschaffene Retabel ist eines der wichtigsten Werke mittelalterlicher Holzbildhauerkunst. Im Jahr 2005 wurde sein 500-jähriges Bestehen gefeiert.
- ältestes ländliches Bauernhaus von 1352
- ehemaliges Zisterzienserinnenkloster Frauental
Parks
- Das Erholungsgebiet Münsterseen stellt mit seinem Badesee, dem großen Liegebereich, einem vielseitigen Wasserspielplatz und insgesamt 900 m Barfußpfad ein vorbildliches Naherholungsangebot dar. Es ist nahe dem Ortsteil Münster hinter dem Campingplatz gelegen.
- Zwischen Finsterlohr, Schonach und Schmerbach liegt der Karrodsee. Neben der Bademöglichkeit existieren auch 2 Grillplätze. Jedes Jahr Ende Juli findet ein Karrodsee-Fischerfest der Interessengemeinschaft Karrodsee statt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der zweite Mittwoch im Februar ist in Creglingen seit über 80 Jahren ein Festtag. Der Creglinger Pferdemarkt bietet allen Pferdefreunden aus dem Taubertal und den bayerischen Nachbargemeinden eine Mischung aus alter Pferdemarkttradition und regem Markttreiben. Neben der Pferdeprämiierung und dem Krämermarkt ist der Höhepunkt an diesem Tag der traditionelle Festumzug mit anschließendem Platzkonzert.
Darüber hinaus finden alljährlich die bereits traditionellen Oster-, Pfingst- und Weihnachtsmärkte statt.
Vereine
Creglingen ist geprägt durch ein reges Vereinsleben. Hierzu gehören z.B.
- 9 Sportvereine
- 15 Gesangvereine
- 8 Posaunenchöre bzw Musikkapellen
- 11 Landfrauenvereine
- 14 Jugendclubs
- freiwillige Feuerwehren
- sowie andere
Literatur
- K. Bittel: Das keltische Oppidum bei Finsterlohr. Württ. Franken 24/25, 1950, S. 69-86.
- H. Zürn: Grabungen im Oppidum von Finsterlohr. Fundber. Bad.-Württ. 3, 1977, S. 231-264.
- Horst F. Rupp und Hartwig Behr: Vom Leben und Sterben. Juden in Creglingen. Königshausen und Neumann, Würzburg 1999, ISBN 3-8260-1834-6
- Creglingen bei Wikitravel
- Internetauftritt der Stadt
- Homepage der Herrgottskirche
- Barfußpfad und Erholungsgebiet Münsterseen