Clostridium botulinum
Clostridium botulinum | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Clostridium botulinum | ||||||||||||||
(van Ermengem 1896) Bergey et al., 1923 |
Clostridium botulinum ist ein obligat anaerobes, grampositives stäbchenförmiges Bakterium und gehört zur Familie der Clostridiaceae (Sporenbildner). Bei der Vermehrung bildet C. botulinum ein Gift, das Botulinumtoxin, welches die Ursache für die unter dem Namen Botulismus bekannte Krankheit ist. Es gibt 10 - 15 verschiedene Typen des C. botulinum. Bei der Vermehrung bilden sieben Typen (A-G) des C. botulinum toxine von denen Typ A - E Humanpathogen sind. Botulinumtoxin (BoNT od. BTX) ist das stärkste bekannte Bakterientoxin und hemmt die Reizübertragung von den Nervenzellen zum Muskel, indem es die Ausschüttung des Transmitters Acetylcholin präsynaptisch verhindert, es kommt zu einer chemischen Denervierung, die Kontraktion des Muskels wird in Abhängigkeit zur Toxindosis schwächer oder fällt ganz aus. Alle Formen des Botulismus zeigen (mit Ausnahme der unterschiedlichen Inkubationszeiten) eine ähnliche neurologische und systemische Symptomatik. Der Nahrungsmittelbotulismus beginnt typischerweise mit gastrointestinalen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Krämpfe, Diarrhoe), gleichzeitig oder im Gefolge treten Doppelbilder und Mundtrockenheit auf. In unterschiedlichem Ausmaß kommt es dann zu einer absteigenden Schwäche der Extremitäten sowie der Atemhilfsmuskulatur. Die Symptome sind typischerweise rein motorisch. tödliche Dosen: Bei Inhalation sind 3 ng/kg, bei einer Injektion ist schon 1ng/kg tödlich. Todesursache ist Atemlähmung.
Dieses Bakterium kann bei der Verarbeitung von Honig das Lebensmittel konterminieren. Daher wird von Landesärztekammer Badenwürtemberg und anderen medizinischen Einrichtungen dringend empfohlen Säuglinge im ersten Lebensjahr nicht mit Honig zu konfrontieren. Säuglinge reagieren schon in geringsten Mengen sehr empfindlich auf diesen Erreger, so daß dadurch sogar der plötzliche Tod eintreten kann. Im Volksmund nennt man dieses "Gift" deshalb Imkergift. Da Clostridium botulinum-Bakterien beim Konkurrenzkampf zwischen den Bakterien eher schlecht abschneidet, überlebt es in einem Erwachsenendarm zwischen den Probiotischen Bakterien nur in hohen Dosen. Diese fehlen einem Säugling jedoch, deshalb die hohe Unverträglichkeit bei einer Infektion durch Nahrungsaufnahme.
Erstmals wurde dieses Bakterium 1895 von dem belgischen Mikrobiologen Emile van Ermengem aus einem verdorbenen Schinken isoliert und Bazillus botulinus genannt.
Das Bakterium kann sich unter Sauerstoffabschluss, z. B. in geschlossenen Konserven oder im Zentrum von großvolumigen Lebensmitteln, wie z. B. Rohschinken, wenn das Lebensmittel nicht gekühlt wird, vermehren und Toxine bilden, die eine Lebensmittelintoxikation auslösen können. Die Toxine sind hitzelabil, d.h. sie können durch Erhitzen auf mind. 80°C in 20 - 30 Minuten inaktiviert werden.