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Lifter (Fluggerät)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lifter bezeichnet Fluggeräte, deren Antriebsprinzip auf der Erzeugung eines Ionenwindes durch Ionisation von Luftmolekülen und deren Beschleunigung in einem elektrischen Feld mit starkem Gradienten beruht.

Funktionsprinzip

Lifter bestehen meist aus leichten Baumaterialen wie Balsaholz oder ähnlichem, die oft in dreieckigen Strukturen angeordnet sind (obwohl prinzipiell auch andere Geometrien möglich sind) und aus zwei Ebenen bestehen: An der Oberkante des Gerätes verläuft ein dünner Draht, die untere Hälfte besteht aus einem breiten Streifen Alufolie. Im „Flugbetrieb“ liegt zwischen dem Draht (Anode) und der Alufolie (Kathode) eine starke Hochspannung (Bereich 10 kV und aufwärts) an. Durch den kleinen Radius entsteht ein starker Feldgradient, in dem um den Draht Luftmoleküle ionisiert und in Richtung der Alufolie beschleunigt werden. Dabei beschleunigen sie durch Stoßprozesse weitere, nichtionisierte Luftmoleküle, die einen Nettoschub nach unten erzeugen. Man spricht vom Biefeld-Brown-Effekt.

Beschränkungen

Da der Biefeld-Brown-Effekt das Vorhandensein eines ionisierbaren umgebenden Mediums voraussetzt, können Lifter im Hochvakuum nicht funktionieren. Die größte Einschränkung für den Bau von Liftern ist jedoch ihre Höchstmasse. Da der durch den „Ionenwind“ erzeugte Schub in erster Näherung proportional zur angelegten Spannung ist, erreichen die zum Abheben benötigten Feldstärken bei größeren Massen schnell die kritische Feldstärke von Luft. Dann bilden sich Lichtbögen, die den Ionenwind zusammenbrechen lassen. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass bislang noch keine glaubhaften Demonstrationen von manntragenden Liftern vorgelegt wurden.

Der Lifter ist kein Perpetuum mobile: Die erzeugte Schubleistung muss zur Erzeugung und Aufrechterhaltung der Hochspannung zwischen Kathode und Anode zugeführt werden.

Pseudowissenschaft

Der Lifter ist immer wieder das Thema pseudowissenschaftlicher Texte. Im Internet kursieren diverse Seiten, auf denen der Lifter mit "Antigravitation" oder ähnlichen obskuren Phänomenen erklärt wird. Auf künstlerischen Darstellungen werden manntragende Lifter, oft sogar im Raumflug außerhalb der Erdatmosphäre dargestellt. Es muss daher hier deutlich klargestellt werden, dass es keine glaubhaften Demonstrationen von manntragenden Liftern oder der Funktionstüchtigkeit von Liftern in vacuo gegeben hat. Das zugrundeliegende physikalische Prinzip lässt derartige Realisierungen auch nicht erwarten. Der Biefeld-Brown-Effekt lässt sich problemlos im Rahmen des physikalischen Weltbildes erklären (sogar in dem der klassischen Physik) und bedarf keines Postulats bislang unbekannter Naturkräfte oder -Effekte.

Patente