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Ringo Starr

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Datei:Beatles Ringo Starr 1964.jpg
Ringo Starr (1964)

Richard Starkey MBE (* 7. Juli 1940 in Liverpool), besser bekannt als Ringo Starr, war Schlagzeuger und gelegentlicher Sänger bei den Beatles vom 16. August 1962 (als er Pete Best ersetzte) bis zu deren Auflösung 1970.

Starr ist bekannt für sein zuverlässiges, stetiges Schlagzeugspiel und seine innovativen Improvisationen. Durch seine umgängliche, integrative Persönlichkeit passte er gut zu den anderen Beatles. Er war die Verbindung zur Realität, wenn die anderen abzuheben drohten, da er der Natürlichste war, der stets mit beiden Beinen fest auf dem Boden stand.

1965 heiratete er seine langjährige Freundin Maureen Cox, die er noch aus der Liverpooler Zeit kannte und mit der er die Kinder Zacharias, Jason und Lee bekam. Zak Starkey ist ebenfalls Schlagzeuger und zur Zeit Mitglied von Oasis. 1975 wurde die Ehe geschieden. 1981 heiratete Ringo Starr die amerikanische Schauspielerin Barbara Bach.

Leben

Ringo Starr wuchs im Liverpooler Hafenviertel Dingle auf. Seine Eltern ließen sich früh scheiden. Zusätzlich wurde seine Kindheit durch zahlreiche Krankheiten erschwert. Umso wichtiger wurde für ihn die Musik. Bevor er sich den Beatles anschloss war er Schlagzeuger für die Liverpooler Band Rory Storm & the Hurricanes von 1959 bis 1962. Da die Bands sich sowohl in Liverpool als auch bei ihren Auftritten in Hamburg oft einander ablösten und auch untereinander aushalfen, hatte er bereits in dieser Zeit engen Kontakt mit seinen späteren Mitstreitern.

Beatles

Als die Beatles im August 1962 ihren Plattenvertrag erhielten und einen neuen Schlagzeuger benötigten, holten sie Ringo Starr fest in die Band. Trotzdem wurde Starr auf Wunsch von George Martin während der ersten Aufnahme-Session in den Abbey Road Studios durch den Schlagzeuger Andy White ersetzt, mit dem das Lied Love Me Do eingespielt wurde.

Im Sommer 1964 wurde Starr für einige Konzerte durch den Schlagzeuger Jimmy Nicol ersetzt, da Starr sich kurzfristig eine Mandel- und Halsentzündung zugezogen hatte.

Seine musikalischen Talente zeigten sich vor allem im Schlagzeugspielen, weniger im Singen oder Komponieren. Von allen Beatles schrieb er die wenigsten Songs. Seine Eigenkompositionen waren Octopus's Garden (auf Abbey Road) und Don't Pass Me By (auf The Beatles). Außerdem war er an den Titeln What Goes On und Flying beteiligt. Im Allgemeinen sang er mindestens einen Song auf jedem Studioalbum; in manchen Fällen schrieben John Lennon und Paul McCartney die Liedtexte und Melodie extra für ihn, wie z. B. Yellow Submarine oder With a Little Help from My Friends auf Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band. Die Melodien waren häufig eingeschränkt, um den Tonumfang von Starrs Stimme nicht zu überschreiten. So ist With a Little Help from My Friends weitgehend innerhalb von fünf Tönen zu singen.

Wenn Starr sich an Textideen und Songtiteln von Lennon und McCartney beteiligte, geschah dies oft unfreiwillig. Eines der berühmtesten Beispiele hierfür ist der Titel des ersten Filmes der Beatles, A Hard Day's Night. Starr war nach einem langen Tag voller Arbeit aus dem Studio gekommen und meinte zu den anderen, es sei „a hard day...“ (ein harter Tag...) - bevor er jedoch den Satz beendete, bemerkte er, dass es bereits Abend war und fügte „...night“ (Abend) hinzu. Lennon und McCartney mochten den verdrehten Satz so gerne, dass sie sich entschieden, ihn für den noch unbenannten Film zu verwenden. Ein anderes Beispiel ist der Titel zur Lennon-Komposition Tomorrow Never Knows.

Viele Kritiker haben versucht, seine Mitwirkung an der Band herunterzuspielen, jedoch prägte Starrs einzigartiger Schlagzeugstil das Klangbild der Band entscheidend mit. Waren die frühen Songs der Beatles noch vom off-beat geprägt, wurde ab 1965 der Rhythmus immer anspruchsvoller. Dies wird bereits bei der ersten Single dieses Jahres (Ticket To Ride) deutlich. Bis heute nennen viele berühmte Schlagzeuger Starr als einen ihrer Haupteinflüsse, wie zum Beispiel Max Weinberg von The E Street Band, Liberty DeVitto von Billy Joels Band, Phil Collins oder Andy Sturmer von Jellyfish. Laut Collins ist Ringo „...stark unterbewertet. Die Schlagzeuganteile von "A Day In The Life" sind ausgesprochen komplex. Man könnte einen großen Schlagzeuger von heute nehmen und ihm sagen 'So soll es klingen'. Sie würden nicht wissen, was sie tun sollen.“ Ein anderes Beispiel für sein sehr eigenwilliges und schwer imitierbares Schlagzeugspiel ist in dem Song Come Together zu hören, ein drittes Beispiel ist Strawberry Fields Forever mit seinen komplizierten Einsätzen. Lennon, McCartney und Harrison behaupteten stets, Ringo Starr sei der beste Rock-'n'-Roll-Schlagzeuger der Welt. Anderseits scherzte Lennon darauf angesprochen in einem Interview einmal, Ringo Starr sei nicht einmal der beste Schlagzeuger der Beatles, womit er auf die Aufnahmesessions im Jahr 1968 zum sogenannten „White Album“ anspielte, die Starr im Streit für zwei Wochen verlassen hatte, so dass Paul McCartney bei den Aufnahmen zu Back In The U.S.S.R. und Dear Prudence den Schlagzeugpart übernahm. McCartney sprang ein weiteres Mal für Starr ein, bei den Aufnahmen zu The Ballad Of John And Yoko, bei dem außer ihm nur Lennon beteiligt war.

Solo-Karriere

Bereits vor der endgültigen Trennung der Beatles arbeitete Ringo an seinem ersten Solo-Projekt Sentimental Journey, für das er mehrere alte Standards einspielte und zahlreiche Freunde als Arrangeure gewinnen konnte, darunter auch Paul McCartney, George Martin und Klaus Voormann. 1971 folgte mit Beaucoups of Blues ein Ausflug in die Country & Western-Musik. Den eigentlichen Durchbruch als Solointerpret schaffte er im gleichen Jahr mit seiner ersten Rock-Pop-Single It Don't Come Easy/Early 1970 auf. Beide Lieder waren Eigenkompositionen. Die Platte erreichte sowohl in den USA, in Großbritannien und in Deutschland die Top Five der Hitparaden.

1972 freundete sich Ringo mit Marc Bolan an, der zu der Zeit mit seiner Gruppe T. Rex die Nummer Eins der Hitlisten und der Teens war. Starr kümmerte sich zu der Zeit um "Apple Films" und was lag da näher als das T.Rex Phänomen auf Film festzuhalten: In Born To Boogie wirken außer Bolan & T.Rex auch Elton John und Ringo Starr selbst mit. Der Film besteht in der Hauptsache aus einem am 18. März 1972 im Londoner "Empire Pool" mitgeschnittenem Konzert vor 10.000 kreischenden Fans. Aber auch zahlreiche Sketche und Nonsens sind enthalten. Außerdem wirkte er in dem Western-Film Blindman mit. Auch in diesem Jahr erschien eine sehr erfolgreiche Single mit zwei Eigenkompositionen, dem von Marc Bolan inspirierten Back Off Boogaloo und dem von Klaus Voormann produzierten Film-Titelsong Blindman.

1973, drei Jahre nach der Trennung der Beatles, erreichte Starrs Solosingle Photograph Platz 1 der Billboard Charts. Es handelte sich dabei um eine Auskopplung aus seinem dritten Soloalbum „Ringo“, die er gemeinsam mit George Harrison verfasst hatte. Auch die zweite Singleauskopplung des Albums, You're Sixteen, erreichte in den USA Platz 1 der Hitparade. Ringo Starr gelang es, für dieses Album alle Beatles-Mitglieder zu einer Mitwirkung zu bewegen. Seit dieser Zeit veröffentlichte er in regelmäßigen Abständen Alben mit einer großen Zahl von befreundeten Gastmusikern, die sich aus der Creme de la Creme der internationalen Rockmusikszene speisten. Allerdings wurde kein weiteres Album so erfolgreich wie Ringo 1973.

1974 erschien Goodnight Vienna, dessen Titelsong John Lennon geschrieben hatte. Die Single The No No Song erreicht Platz 3 in den Billboard Charts. Im Folgejahr erschien das Greatest-Hits-Album Blast From Your Past, dann endete der Vertrag mit Apple. Zwar erschien in den drei folgenden Jahren jeweils ein Album von Ringo Starr, doch ließ der Erfolg zusehends nach.

1981 erschien das Album Stop and Smell the Roses, das den vorherigen Ankündigungen in keiner Weise gerecht werden konnte, obwohl auch Paul McCartney und George Harrison mitwirkten. Auf dem Cover verarbeitete Ringo Starr seine Trauer um John Lennon. Die folgende LP Old Wave wurde 1983 sogar nur in wenigen Ländern veröffentlicht (darunter in Deutschland). Danach wirkte Ringo Starr nicht mehr als Solo-Interpret, sondern vor allem als Gast- und Studio-Musiker, nicht zuletzt auch bei seinen alten Beatles-Gefährten Paul McCartney und George Harrison.

Regelmäßig tourte er (bspw. 1989 unter dem Namen "Ringo and his All Starr Band" mit Gruppen wechselnder Besetzung. So trat er mit Stars wie Jack Bruce, Peter Frampton, Greg Lake, Gary Brooker, Dave Edmunds, Joe Walsh, Randy Bachmann, Nils Lofgren, John Entwistle und zahlreichen anderen namhaften Musikern auf.

1992 erschien sein Album Time Takes Time, das gute Kritiken bekam und dessen Auskopplungen Weight of the World und Don't Go where the Road Don't Go oft im Radio gespielt wurden. An die Verkaufszahlen der frühen 1970er Jahre konnte jedoch auch dieses Album nicht aufschließen.

1998 folgte das erfolgreiche Album Vertical Man.Als Gastmusiker wirkten u.a. Paul McCartney, George Harrison, Ozzy Osbourne, Steven Tyler und Brian Wilson mit. Ein Promo-Auftritt bei Wetten, dass ...? folgte und im Video zur Single "La De Da" wirkte auch McCartney mit.

1999 erschien sein erstes Weihnachtsalbum, I Wanna Be Santa Claus.

2003 und 2005 erschienen die Alben Ringo Rama und Choose Love, die beide von Mark Hudson produziert wurden. Als Gastmusiker wirkten hier Eric Clapton und Billy Preston mit.

Er war darüber hinaus Schauspieler in mehreren Filmen wie Candy (1968), The Magic Christian (1969, mit Peter Sellers), Son of Dracula (1974) und Caveman (1980). Er arbeitete auch an den Kinderfernsehsendungen Shining Time Station und Thomas the Tank Engine and Friends. In der Zeichentrickserie Die Simpsons tauchte er als "Ringo Starr" auf. Im Januar 2005 wurde eine von Stan Lee entwickelte Zeichentrickserie angekündigt, in der Ringo Starr der Figur des "Super-Ringo" seine Stimme leihen soll.

Diskografie

  • Sentimental Journey, 1970
  • Beaucoups Of Blues, 1970
  • Ringo, 1973
  • Goodnight Vienna, 1974
  • Blast From Your Past, 1976
  • Ringo's Rotogravure, 1976
  • Scouse The Mouse, 1977
  • Ringo The 4th, 1977
  • Bad Boy, 1978
  • Stop And Smell The Roses, 1981
  • Old Wave, 1983
  • Starr Struck - The Best Of Vol.2, 1989
  • Ringo Starr And His All-Starr Band, 1990
  • Time Takes Time, 1992
  • Live In Montreux, 1993
  • Vertical Man, 1998
  • VH1 Storytellers, 1998
  • Ringo Starr & His All New Starr-Band - Volume 1, 1998
  • I Wanna Be Santa Claus, 1999
  • The Anthology...So Far, 2001
  • Ringo Starr & His New All-Starr Band 2003
  • Extended Versions, 2003
  • Ringo Rama, 2003
  • Tour 2003, 2004
  • Choose Love, 2005

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