Bergkittel
Der Bergkittel ist die traditionelle Tracht der Berg- und Hüttenleute. Da die Verhüttung der Erze früher oft in direkter Nähe der Bergwerke stattfand, wurde diese bergmännische Tradition auch von den (sich erst später als eigenständige Berufsgruppe definierenden) Hüttenleute übernommen.
Die Schnittform der Bergkittel ist für jede Region spezifisch. Oftmals zeigen Applikationen oder Stickereien an den Ärmeln und am Kragen die genaue Berufszugehörigkeit des Trägers (Schlägel und Eisen: Bergleute, Tiegelzange und Abschlackeisen: Hüttenleute).
Bergkittel werden heute noch von Knappenvereinen, Bergmannschören und ähnlichen Vereinen zur Brauchtumspflege bei öffentlichen Auftritten regelmäßig getragen.
Auch an ehemaligen Bergakademien wird der Bergkittel von angehenden Montaningenieuren als Traditionskleidung gepflegt. Besonders Angehörige studentischer Verbindungen tragen ihn anstelle einer sonst üblichen Pekesche.
In Clausthal tragen die Aktiven der drei Corps (Corps Hercynia Clausthal, Corps Montania Clausthal und das Corps Borussia Clausthal) Bergkittel zu Couleur. In Aachen sind dies die Corps Franconia Fribergensis und das Corps Paleo-Teutonia Freiberg zu Aachen (nur Studenten des Bergbaus).
An der Montanuniversität Leoben gehört der Bergkittel zur akademischen Tracht und wird von Professoren und Studenten bei offiziellen Anlässen wie dem berühmten Ledersprung getragen. Er erfreut sich einer großen Wertschätzung und wird auch als Abendgarderobe akzeptiert.