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Schiersteiner Brücke

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Die Schiersteiner Brücke ist eine 1.282 Meter lange, insgesamt vierspurige, Autobahnbrücke der A 643. Zusammen mit der Theodor-Heuss-Brücke und der Weisenauer Brücke (A 60) ist sie eine der drei Straßenbrücken über den Rhein zwischen den beiden Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden.

Die Brücke zwischen Mainz-Mombach und Wiesbaden-Schierstein besteht aus sechs Teilbrücken - davon hundert Meter aus Spannbeton - und wurde von 1959 und 1962 erbaut.

Die Schiersteiner Brücke beginnt kurz nach der Autobahnanschlussstelle Wiesbaden-Äppelallee auf der hessischen Seite und führt über den Rhein. Der Einfachheit halber und um unnötige Höhenunterschiede zu vermeiden, wurde die Brücke auf der rheinland-pfälzischen Seite über die Anschlussstellen Mainz-Mombach nach Mainz-Gonsenheim (nähe Naturschutzgebiet Mainzer Sand) verlängert. Dies hat zur Folge, dass die Anschlussstelle Mombach zu einer der wenigen gehört, die auf einer Brücke liegen. Beim damaligen Bau hatte man nicht, oder nicht richtig, die Verkehrssituation in der Zukunft bedacht, sodass es an der besagten Anschlussstelle nur sehr kurze Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen gibt. Dafür wurden aber mehrere Beleuchtungsanlagen angebracht, um die Anschlussstelle auszuleuchten, aus Kostengründen bleiben diese allerdings seit einigen Jahren dunkel. Ebenfalls an der AS Mombach befinden sich zwei Wechselverkehrszeichenanlagen, diese sind aber ebenfalls (ungefähr seit Ende der 1980er Jahre) außer Betrieb. Des Weiteren verfügt die Brücke zwischen den AS Gonsenheim und Mombach über keinen Standstreifen, was bei Verkehrsunfall oder Autopannen unweigerlich sofort zum Stau führt, da rund 80.000 Fahrzeuge täglich über die Brücke rollen. Sie ist die letzte Brücke am Mittelrhein bis zur 105 km rheinabwärts gelegenen Südbrücke in Koblenz.

Als Besonderheit verfügt diese Autobahnbrücke über einen kombinierten Rad- und Fußweg auf der Ostseite.

Sanierung

Von 1997 bis 1999 erfolgte eine erste Sanierung der Konstruktion aus Stahl, Stahlverbund und Spannbeton. Auch der Fahrbahnbelag der Brücke wurde dabei zwischen Mombach und Schierstein, nebst den auf beiden Seiten vorhandenen Zweirad- und Fußgängerweg komplett erneuert. Seit 2006 gilt sie als nicht mehr sanierungsfähig und kann nach einem Gutachten nur noch bis zum Jahr 2015 genutzt werden. Dies hat zur Folge, dass die Brücke vierteljährlich auf eventuelle Schäden überprüft werden muss. Normalerweise werden in Deutschland Brückenbauwerke alle drei Jahre einer einfachen Überprüfung und alle sechs Jahre einer Hauptüberprüfung unterzogen. Ein Neubau der Schiersteiner Brücke ist in Planung.

Geplanter Neubau

Nach derzeitigem Planungsstand soll die neue Brücke rheinabwärts parallel zur bestehenden Brücke erbaut werden, sodass die beiden AS Äppelallee und Gonsenheim jeweils den Ausgangspunkt hierfür bilden sollen. Die AS Mombach wird ebenfalls angeschlossen. Erst nach der Fertigstellung der „neuen Schiersteiner Brücke“ soll die alte Brücke abgerissen werden - bis auf die Stützpfeiler, diese sollen auch die neue Autobahnbrücke tragen.

Von Naturschutzverbänden angedacht ist eine Übertunnelung der Autobahn in Höhe des Naturschutzgebiets Mainzer Sand, das höchsten Schutz auf europäischer Ebene genießt, denn es ist als FFH- und als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Die Autobahn hatte das intakte Gebiet zweigeteilt.

Auch das Naturschutzgebiet Mombacher Rheinufer wird durch die möglichen Baumaßnahmen betroffen. Die dort liegenden Wiesen dienen u.a. den Weißstörchen in der Region als wichtige Nahrungsbiotope. Dort muss mit größter Rücksicht vorgegangen werden.

Siehe auch

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