KZ Dachau
Das KZ Dachau bei Dachau, nördlich von München, war das erste Konzentrationslager in Deutschland. Der Bau begann am 21. März 1933. Das Lager war Prototyp und Musterlager für alle weiteren KZs. Obwohl es kein Vernichtungslager war, wurden mindestens 30.000 seiner Häftlinge erschossen oder starben an den menschenunwürdigen Bedingungen im Lager. Neben dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz wurde es zum Inbegriff für Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus.


Geschichtlicher Überblick interessiert nicht
1933-1945

Das am 21. März 1933 gegründete KZ Dachau war das erste nationalsozialistische Konzentrationslager und zugleich Prototyp und Modell aller weiteren. Sowohl die grundlegende Organisationsform, die Lagerordnung als auch die bauliche Anlage – ein separat gesichertes Lager neben dem Kommandaturbereich mit Wohnanlagen, Verwaltung und Kasernen – wurden durch den Kommandanten Theodor Eicke entwickelt und später als verbindlich für alle weiteren Konzentrationslager erklärt. Eicke, der im Juni 1933 seinen Posten in Dachau antrat, stieg später zum Inspizienten aller Konzentrationslager auf und formte die weiteren Lager nach diesem Modell. Anfangs diente das Lager, um politische Gefangene einzusperren: vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten, Gewerkschafter, aber auch vereinzelte liberale und konservative Politiker. Da sich die nationalsozialistische Politik des Terrors und der Vernichtung mit der Zeit über immer weitere Bevölkerungsschichten ausbreitete, wurden auch die Einlieferungen nach Dachau vielfältiger: in den 1930ern kamen Sinti und Roma, Juden, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Kriminelle hinzu.
Dachau war auch ein zentrales Lager für Inhaftierte aus dem kirchlichen Umfeld und verfügte über einen eigenen Pfarrerblock. Nach Informationen der katholischen Kirche sollen dort allein 3000 Geistliche gewesen sein. Unter ihnen sind Karl Leisner (kath.) und Martin Niemöller (ev.) hervorzuheben.
Alleine nach der Reichspogromnacht wurden 10.000 Juden in das Lager eingewiesen, die meisten aber unter der Auflage, Deutschland zu verlassen, wieder entlassen. Nach dem Befehl Heinrich Himmlers vom 5. Oktober 1942, die in Deutschland liegenden KZs „judenfrei“ zu machen, wurden die in Dachau gefangenen Juden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Am 1. April 1938, nur drei Wochen nach dem Anschluss Österreichs, kamen mit dem sogenannten "Prominententransport" die ersten 151 großteils bekannten Österreicher nach Dachau. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs füllte sich das Lager mit Juden aus den eroberten Ländern, Widerstandskämpfern, oder einfach nur Menschen, die die Eroberung ihres Landes nicht unkommentiert hinnehmen wollten.
Ebenso begann in den 1940ern systematischer Massenmord in dem Lager. Ab Oktober 1941 wurden sowjetische Kriegsgefangenen zu tausenden in das Lager deportiert und dort erschossen. Ab Januar 1942 schaffte die SS insgesamt etwa 3.000 „Invalide“ Gefangene in das Schloss Hartheim bei Linz wo sie im Rahmen der Aktion 14f13 vergast wurden (siehe auch "NS-Tötungsanstalt Hartheim"). Ab Winter 1942 begannen grausame medizinische Experimente im Lager, wie sie auch in anderen Konzentrationslagern üblich waren.
Insgesamt waren über 200.000 Häftlinge aus mehr als 50 Staaten in Dachau inhaftiert. Insgesamt wurden 30.000 Morde registriert, mehrere Tausend weitere Opfer gelten jedoch als sicher, insbesondere durch den Ausbruch einer Typhusepidemie Anfang 1945 und die folgenden Evakuierungsmärsche. Im Zusammenhang mit der Typhusepidemie ist der "Engel von Dachau", der Sudetendeutsche Pater Engelmar Unzeitig zu nennen, der sich, selbst Häftling, freiwillig zur Pflege der Kranken meldete und sich dabei selbst ansteckte und starb. Als das Krematorium des Lagers erweitert wurde, weil das existierende die Massen der ermordeten Menschen nicht mehr bewältigen konnte, wurde auch eine Gaskammer eingerichtet. Dass diese nie in Betrieb war, hatte jedoch keinen humanen Hintergrund, denn die Häftlinge wurden von Dachau in andere Lager verschoben, um sie dort zu ermorden.
Die von den Gefangenen besetzten Positionen innerhalb der Lagerverwaltung blieben von Anfang bis Ende des Lagers in den Händen der politischen Gefangenen, denen es weitgehend gelang, auch eine interne Organisation innerhalb der Gefangenen aufzubauen und so das SS-System wenigstens ein bisschen zu bremsen. Letzter Lagerältester war Oskar Müller (KPD), der spätere hessische Arbeitsminister. Pater Johannes Maria Lenz berichtet, dass der Lagerälteste es bewerkstelligte, zwei Häftlinge als Kundschafter der US-Armee entgegenzusenden, da die Ermordung aller Häftlinge kurz bevor stand.
Befreiung 1945
Am 26. April mussten 7.000 Häftlinge einen Todesmarsch weiter in den Süden Deutschlands antreten. Am 28. April verließen die eigentlichen SS-Wachtruppen das Lager. Die US Army befreite am 29. April 1945 das Lager und etwa 30.000 Gefangene. Im Verlaufe dessen kam es zu Übergriffen der US-Soldaten und Gefangenen auf das Lagerpersonal, die im nachhinein als das sogenannte Dachau-Massaker bezeichnet wurden. Das Lager diente dann noch lange Jahre als Wohnstätte für Flüchtlinge.
Die heutige Gedenkstätte
Erst in späteren Jahren, nachdem ehemalige Häftlinge nach einem Treffen anlässlich eines Jahrestages den unglaublichen Umstand anprangerten, dass immer noch Menschen unter diesen menschenunwürdigen Bedingungen vegetieren müssten, wurde die Errichtung der heutigen Holocaustgedenkstätte in Angriff genommen.
Die Ausstellung zeichnet unter anderem auch in erschreckender Weise den Weg der Neuankömmlinge durch das Lager nach und berichtet über sehr viele Einzelschicksale. Sie ist seit dem Frühjahr 2003 in überarbeiteter Form wieder eröffnet und zu besuchen. Es ist zusätzlich zur Ausstellung der Nachbau einer Baracke zu besichtigen, deren Innenausbau einen Querschnitt durch die gesamte Bestehenszeit des Lagers reflektiert. Die Original-Baracken wurden, aufgrund ihres baufälligen Zustandes, bei Errichtung der Gedenkstätte abgerissen. Die Umrisse der anderen 32 Baracken wurden in Beton nachgegossen.
Struktur des KZs
Außenlager
Die Gefangenen des Lagers mussten nicht nur das Lager selbst bewirtschaften, sondern auch zahlreiche andere Arbeiten verrichten: sie schufteten in SS-eigenen Handwerksbetrieben, im Straßenbau, in Kiesgruben und bei der Kultivierung von Mooren. Ab 1939 mussten sie zusätzlich für die deutsche Rüstungsindustrie arbeiten. Ab 1942 entstanden Außenlager, in denen etwa 37.000 Häftlinge arbeiteten. Ab März 1944 sollten vor allem Kriegsgefangene aus Osteuropa riesige unterirdische Komplexe errichten, um die deutsche Flugzeugproduktion unterirdisch weiterzuführen. Allein in elf Außenlagern bei Landsberg am Lech schufteten 30.000 Sklavenarbeiter. Erst Ende April 1945 wurden diese Lager vor den heranrückenden Truppen evakuiert, die Gefangenen auf Todesmärschen an andere Stellen geschafft.
Siehe auch: Liste der Außenlager des KZ Dachau
System des KZs
Schule der Gewalt
Da das Konzentrationslager in Dachau das erste reguläre KZ in Deutschland war, spielte es eine zentrale Rolle beim weiteren Ausbau des KZ-Systems und der Ausbildung von SS-Personal (SS-Totenkopfverbände) zur Bewachung. Im an das Schutzhaftlager angeschlossenen SS-Lager waren Wachmannschaften untergebracht, die nach ihrer Ausbildungszeit in anderen Lagern eingesetzt wurden. Der erste Lagerkommandant Eicke schuf eine Lagerordnung, die als Grundlage für einen breiten Strafenkatalog diente, jedoch eine bewusst-willkürliche Auslegung bei den Wachleuten erfuhr. Sie wurde auch in anderen KZs angewendet. Oft verhängte Strafen waren:
- Prügelstrafe (auf dem sog. "Bock") durch SS-Wachleute oder gezwungene Mithäftlinge
- Bunkerhaft (manchmal mehrtägige Haft in Stehzellen oder mehrwöchige Unterbringung in Dunkelzellen)
- Strafstehen (üblicherweise auf dem Appellplatz)
- Verlegung in die Strafkompanie
- Pfahlhängen (auch Baumhängen, wurde im Bunkerinnenhof aber auch im Duschraum im Hauptgebäude durchgeführt)
Des weiteren wurde durch eine perfide Ordnungswut der SS vor allem in den Häftlingsbaracken und bei der Kleiderordnung der Häftlinge ein permanenter Druck auf die Gefangenen ausgeübt. Bei kleinsten Vergehen drohten drastische, oft tödliche Strafen.
Versuche an Insassen
Wie in anderen Konzentrationslagern auch, wurden in Dachau Versuche an Insassen durchgeführt. Dies waren in erster Linie Unterkühlungsversuche und Höhenversuche, die unter der Leitung des SS-Arztes Sigmund Rascher durchgeführt wurden. Daneben wurden Experimente mit Malaria und andere Versuche an Insassen vorgenommen. Die Menschenversuche sind im Artikel Nürnberger Ärzteprozess ausführlich beschrieben.


Häftlingsgruppen
Die Wachmannschaften der SS benutzen zur Unterscheidung der einzelnen Häftlinge ein System der sogenannten farbigen Winkel[1]. Diese Abzeichen in den Konzentrationslagern waren kleine Dreiecke aus Stoff, die an der Häftlingsuniform (oberer Ärmel, oberes Hosenbein oder linker Brustbereich) angebracht waren. Sie sollten schon von Weitem erkennen lassen, zu welcher Gruppe der Häftling gehörte. Oftmals waren die Winkel mit einem weiteren Symbol einer Unterkategorie kombiniert. Diese konnten sein:
- Rückfällige, gekennzeichnet durch einen Balken in der selben Farbe des Winkels, oberhalb desselben angebracht (für Häftlinge die bereits zum wiederholten Mal in ein KZ eingewiesen worden waren)
- Strafkompanie, gekennzeichnet durch einen schwarzen Kreis unterhalb des Winkels
- Jüdische Häftlinge, gekennzeichnet durch einen zweiten gelben Winkel, welcher mit dem "Primärwinkel" den Davidstern symbolisieren sollte
- Spezielle Buchstaben für Häftlinge aus bestimmten Ländern, so z.B. F=Frankreich, P=Polen, R=Russland, T=Tschechei
- Fluchtgefährdete Häftlinge hatten oftmals einen roten Punkt/Kreis auf der Häftlingskleidung angebracht
- Spezielle Abzeichen (z.B. Armbinden) für sog. "Funktionshäftlinge", die zum Beispiel in der Häftlingsverwaltung eingesetzt waren
Das System der farbigen Winkel wurde von Dachau aus auch auf andere Konzentrationslager übertragen.
Politische Häftlinge (roter Winkel)
Benutzt für politische Häftlinge die in der Frühphase des Lagers den Hauptteil der Häftlinge bildeten und auch später wichtige Schlüsselpositionen, wie z.B. in der Häftlingsverwaltung (Blockälteste, Stubenälteste, Kapos) besetzten. Hierzu zählten Sozialdemokraten, Kommunisten, Sozialisten, Gewerkschaftsvertreter, Journalisten oder sonstige "politisch-aktive" Personen. Auch nahezu alle inhaftierten Geistlichen wurden von den Nazis als "Staatsfeinde" eingestuft und mussten den roten Winkel tragen; bis Ende 1944 durften sie allerdings - mit wenigen Ausnahmen - keine leitenden Funktionen in der Häftlingshierachie innehaben.
Kriminelle auch "Berufsverbrecher" (grüner Winkel)
Speziell ab Mitte der 30er Jahre wurden verstärkt auch kriminelle Häftlinge ins Lager eingewiesen. Oft wurde ihnen die Rolle des Vorarbeiters (Kapo) zugewiesen. Oftmals bediente sich die SS der Spitzeldienste von kriminellen Häftlingen[2].
"Emigranten" (blauer Winkel)
"Bibelforscher" weitgehend Zeugen Jehovas (violetter Winkel)
Im Jahr 1933 wurden die Zeugen Jehoves in Deutschland verboten, weil sie sich dem Nationalsozialismus verweigerten, insbesondere den Kriegsdienst[3]. Sie galten als "Sendboten des jüdischen Bolschewismus" und waren den Nazis auch wegen der internationalen Verbreitung mit dem Zentrum in den USA ein Dorn im Auge.
Homosexuelle (rosa Winkel)
Homosexuelle Häftlinge wurden als eigene Häftlingsgruppe gekennzeichnet und waren üblicherweise in einer eigenen Häftlingsbaracke untergebracht.
"Asoziale" (schwarzer Winkel)
Der schwarze Winkel wurde für viele Personengruppen und Einzelpersonen verwendet, die nicht in eine der anderen Gruppen eingeordnet werden konnten[4]. Dies konnten "Roma, Sinti und Jenische" sein, Obdachlose, Arbeitslose/-unwillige, Personen mit Drogenproblemen aber auch Menschen in einer schwierigen persönlichen Lebenslage wie z.B. alleinerziehende, berufstätige Mütter.
Bekannte Häftlinge

Juden
- Bruno Bettelheim, seit 1938, 1939 entlassen und emigriert
- Viktor Frankl Psychotherapeut aus Wien, Österreich
- David Ludwig Bloch Maler, November 1938 im Zusammenhang der "Reichskristallnacht"
- Georg Elser, der Mann hinter dem Hitlerattentat 1939, von Ende 1944/Anfang 1945 bis zu seiner Ermordung 9. April 1945
Regimekritiker


Im KZ Dachau gab es einen eigenen Priesterblock. Insgesamt waren 2720 Geistliche inhaftiert (2579 katholisch, mindestens 1 Alt-Katholischer, 109 evangelisch, 22 griechisch-orthodox, 8 altkatholisch, 2 muslimisch). Den größten Anteil stellten die 1780 polnischen Priester. Von ihnen überlebten 868 die Haft nicht. Weitere Nationalitäten (Tote in Klammern): Deutsche 447 (94); Franzosen 156 (10); Tschechoslowaken 109 (24); Holländer 63 (17); Belgier 46 (9); Italiener 28 (1); Luxemburger 16 (6). Insgesamt starben 1034 Geistliche im KZ Dachau
Der Franziskanerpater Petrus Mangold († 1943 in Dachau) hat zusammen mit dem Pfarrer Emil Thoma aus Eppingen bis zum 3. Mai 1942 in der Lagerhaft von Dachau eine Liste [1] aller ihnen als dortige KZ-Häftlinge bekannter katholischer und evangelischer Geistlicher anfertigt, die über Kuriere außerhalb des KZ Dachau gebracht werden konnte.
- Martin Niemöller, seit 1941, 4. Mai 1945 befreit
- Paul Richter, Pfarrer aus Wilsdruff in Sachsen, seit März 1942, † 13. August 1942 im KZ Dachau
- Alexander Falzmann (Aleksander Falzmann), polnischer Geistlicher, † 4. Mai 1942 im KZ Dachau
- Edmund Friszke (Frischke), polnischer Pastor aus Radom, seit dem 14. Dezember 1940 bis zur Befreiung

- Alois Andritzki, Priester aus dem Bistum Meißen, Häftlgs.-Nummer 27829, seit Oktober 1941, † 3. Februar 1943 in Dachau
- Pater Theodor Averberg, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare, Häftlgs.-Nr. 50046, seit 30. Juli 1943, befreit durch ehem. Mithäftlinge auf dem Evakuierungsmarsch April 1945, † 31. Juli 1973 in Everswinkel/Westfalen
- Pater Josef Averesch, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, Häftlgs-Nr. 27651, seit 19. September 1941, 28. März 1945 entlassen, † 20. Juli 1949 in Hörstel/Westfalen
- Pater Werner Barkholt, Jesuit, Häftlgs.-Nr. 26890, seit 8. August 1941, † 18. Juli 1942 in Dachau
- Pater August Benninghaus, Jesuit, Häftlgs.-Nr. 29373, verhaftet 27. Juni 1941 in Münster, KZ Sachsenhausen seit Sommer 1941 (Schutzhäftl.-Nr. 39790), KZ Dachau seit 11. März 1942, † 20. Juli 1942 in Dachau
- Jean Bernard, Pfarrer aus Luxemburg, inhaftiert Mai 1941 bis August 1942, entlassen
- Der selige Titus Brandsma, Karmeliter, † 26. Juli 1942 nach medizinischen Experimenten an ihm
- Wilhelm Braun, Priester aus Frankfurt/Oder, Häftlgs.-Nr. 15332, 11. Dezember 1935 bis (?), 2. Inhaftierung 16. August 1940; 1941 Transport ins KZ Buchenwald, weiteres Schicksal unbekannt
- Anton Bornefeld, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 63120, seit 6. Februar 1944, befreit 29. Mai 1945 † 14. März 1980 in Liesborn/Westfalen
- Pater Franz Dabeck, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare, Häftlgs.-Nr. 37036, seit 25. September 1942, entlassen 27. März 1945
- Alfons Duschak, Priester aus dem Bistum Meißen, seit ?,
- Gottfried Engels, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 22638, seit 14. Dezember 1940, überstellt im Mai 1942 an das Sondergericht Oldenburg zur Verurteilung und zweijährigen Haft im Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel, † 28. Mai 1961 in Kapellen/Rheinland
- Anton Fränznick, seit 1942, † 27. Januar 1944 im KZ Dachau
- Reinhold Friedrichs, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 27182, seit 12. September 1941, entlassen 5. April 1945, † 28. Juli 1964 in Münster
- Pater Alkuin Hubert Gassmann, Franziskaner, Häftlgs.-Nr. 38595, seit 6. November 1942, entlassen 5. April 1945,
- Georg Häfner, Priester aus dem Bistum Würzburg, christlicher Märtyrer, seit November 1941, † 20. August 1942 im KZ Dachau
- Josef Helmus, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 41408, seit Dezember 1942, entlassen 5. April 1945, † 11. November 1966
- Heinrich Hennen, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 29133, seit 30. Januar 1942, entlassen 5. April 1945, † 2. November 1967
- Bernhard Hürfeld, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 63117, seit (?) 1945, entlassen (?)1945, † 12. Oktober 1966
- Josef Kentenich, Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung, seit 13. März 1942, 6. April 1945
- Johannes Klumpe, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 28961, seit 25. Dezember 1941, entlassen 6. April 1945, † 13. Mai 1970
- Josef Knichel, Pfarrer von Stadtkyll im Bistum Trier bzw. Pfarradministrator von Ligneuville (Ardennen / Belgien) im Bistum Lüttich, Hftlgs.-Nr. 69815, seit Juni 1944, befreit 1945, † 14. Oktober 1955 in Wallhausen
- Heinrich Kötter, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 28828, seit 20. November 1941, entlassen 6. April 1945, † 15. Juni 1973 in Borghorst/Westfalen
- Michał Kozal († 26. Januar 1943 im KZ Dachau), polnischer Bischof, selig gesprochen
- Adam Kozłowiecki, polnischer Priester und Jesuit, 1939 zunächst im KZ Auschwitz, sechs Monate später in das KZ Dachau deportiert, dort bis zur Befreiung 1945
- Pater Anton Krähenheide, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare in Münster-Hiltrup (Hiltruper Missionare), Häftlgs.-Nr. 35599, seit 2. September 1942, entlassen 6. April 1945, † 21. Mai 1974 in Hiltrup bei Münster/Westfalen
- Karl Leisner, Diakon aus dem Bistum Münster, 17. Dezember 1944 im KZ heimlich zum Priester geweiht, Häftlgs.-Nr. 22356, seit 14. Dezember 1941, 4. Mai 1945 befreit, † 12. August 1945 in Planegg bei München an den Folgen der im KZ zugezogenen schweren Krankheiten
- Josef Lodde, Pfarrdechant in Coesfeld, Häftlgs.-Nr. 41551, seit 31. Dezember 1942, † 28. Februar 1943 in Dachau
- Karl Maierhofer, Priester aus Wien, Häftlgs.-Nr. 34950, 26. August 1939 bis (?), (?) Transport ins KZ Buchenwald, weiteres Schicksal unbekannt
- Pater Petrus Karl Mangold, Franziskaner, kommissarischer Provinzial im Sudentengau, Kloster Mährisch-Trübau, seit 6. Juni 1941, † 18. Juli 1942 in Dachau
- Pater Dr. Albert Maring, Jesuit, Häftlgs-Nr. 30516, KZ Sachsenhausen seit Sommer 1941, KZ Dachau seit 19. Juni 1942, † 8. April 1943in Dachau
- Pater Elpidius Josef Markötter, Franziskaner aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 27720, KZ Sachsenhausen seit Januar 1941, KZ Dachau seit 26. September 1941, 5. April 1945, † 28. Juni 1942 in Dachau
- Matthias Mertens, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 29753, seit 17. April 1942, entlassen 9. April 1945, † 1. Februar 1970 in Kassel
- Josef Meyer, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 30219, seit Pfingsten 1942, entlassen Gründonnerstag 1945, † 24. Juli 1974 in Goch/Niederrhein
- Wilhelm Meyer, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 26204, seit 6. Juni 1941, entlassen 29. März 1945, † (?)
- Pater Maurus Münch, Benediktiner aus Trier, von Oktober 1941 bis (?) 1942
- Wilhelm Oberhaus, Priester aus dem Erzbistum Paderborn, Häftlgs.-Nr. 27826, seit 10. Oktober 1941, verstorben 20. September 1942 im KZ Dachau
- Heinrich Oenning, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 26985, seit 22. August 1941, entlassen 13. Januar 1942, † 12. November 1977
- Pater Anastazy Pankiewicz, polnischer Franziskaner, † 1942 im KZ Dachau, selig gesprochen
- Pater Otto Pies, Jesuit, seit 1941, entlassen März 1945, Leiter von Befreiungsaktionen für frühere Mithäftlinge auf dem Evakuierungsmarsch Ende April 1945
- Bischof Gabriel Piguet, Erzbischof von Clermont/Frankreich, seit ?,
- Bernhard Poether, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 24479, KZ Sachsenhausen seit Dezember 1941, KZ Dachau seit April 1941, † 13. Januar 1942 in Dachau
- Robert Regout, niederländischer Jesuit, † 28. Dezember 1942
- Pater Engelbert Rehling, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Oblaten, Häftlgs-Nr. 28963, seit 26. Dezember 1941, geflohen auf dem Evakuierungsmarsch 27. April 1945, † 25. November 1976 in Aachen
- Fritz Remy, Priester aus dem Bistum Meißen, Häftlgs.-Nr. 22704, seit 14. April 1942, entlassen 29. Januar 1944, † 22. September 1967 in Beul/Rheinland
- Josef Reukes, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 27833, KZ Sachsenhausen seit 9. Juni 1942, seit 10. Oktober 1941, befreit durch ehem. Mithäftlinge auf dem Evakuierungsmarsch April 1945, † 31. Dezember 1961
- Johannes Rothe, Priester aus dem Bistum Meißen,
- Hermann Scheipers, Priester aus dem Bistum Meißen, Häftlgs.-Nr. 24255, 28.03.1941 bis 27.04.1945, geflohen auf dem Evakuierungsmarsch, Autor des Buches "Gratwanderungen - Priester unter zwei Diktaturen", lebt seit August 1983 im Ruhestand im Bistum Münster, wohnt jetzt in Ochtrup/Westfalen
- Laurenz Schmedding, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 58284, KZ Dachau seit 19. November 1943, entlassen 10. April 1945, † 21. März 1972 in Westfalen
- Richard Schneider, seit 22. November 1940, 29. März 1945 entlassen
- Aloys Scholze, seit Mai 1941, † 1. September 1942
- Benno Scholze, Priester aus dem Bistum Meißen,
- Pater Augustin Franz Karl Schulze Hessing, Benediktiner aus der Abtei Gerleve bei Coesfeld/Westfalen, Häftlgs.-Nr. 27835, seit 10. Oktober 1941, entlassen 27. März 1945, † 29. Juli 1975
- Pater Emil Schumann, Angehöriger der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare, Häftlgs.-Nr. 28808, KZ Dachau seit 5. Dezember 1941, befreit Mai [1945]], † 2. Juni 1982 in Mülheim an der Ruhr
- Pater Gregor Theodor Schwake, Benediktiner aus der Abtei Gerleve bei Coesfeld/Westfalen, Kirchenmusiker, Häftlgs.-Nr. 60931, seit 2. Januar 1944, entlassen 10. April 1945, † 13. Juni 1967
- Erich Selzle, Priester aus Gmünd, Häftlgs.-Nr. 21997 (nach der 2. Inhaftierung in Dachau) 27. September 1939 bis (?), von dort Überstellung in das KZ Mauthausen; Rücküberstellung ins KZ Dachau 1940 bis zur Befreiung [1945]]
- Johannes Sonnenschein, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 30224, seit 1942, entlassen 1945, †
- Hermann Stammschröer, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 27837, seit 10. Oktober 1941, entlassen 10. April 1945, † 7. Oktober 1957
- Gerhard Storm, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 32281, seit 23. Juli 1942, † 28. August 1942 in Dachau
- Emil Thoma, Pfarrer aus Eppingen, seit 10. September 1941, bis ?
- Pater Engelmar Unzeitig, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Marianhiller Missionsgesellschaft, seit ?, Pfleger in der Flecktyphusbaracke, † 1945 in Dachau
- Wilhelm Weber, Priester aus dem Bistum Münster, Häftlgs.-Nr. 64053, KZ Dachau seit 19. Februar 1944, entlassen 10. April 1945, † 2. Februar 1963
- Dr. Bernhard Wensch, Jugendseelsorger aus dem Bistum Meißen, zunächst im KZ Oranienburg, seit dem 7. November 1941 im KZ Dachau, † 15. August 1942 in Dachau
- August Wessing, Pfarrer und Dechant von Hoetmar/Westfalen, Häftlgs.-Nr. 37138, KZ Dachau seit 2. Oktober 1942, † 4. März 1944 in Dachau
- Jakob Anton Ziegler, seit 12. Dezember 1941, † 12. Mai 1944
- Johannes Zietsch, Priester aus dem Bistum Meißen, seit ?,
- Johannes Zimmermann, Priester aus dem Bistum Meißen, seit ?,
In dem Kino-Film von Volker Schlöndorff Der neunte Tag spielt Ulrich Matthes nach der authentischen Vorlage "Pfarrerblock 25487" von Jean Bernard einen Luxemburger Priester im KZ, der von den Nazis zur Kollaboration verführt werden soll.
Bürgerliche Politiker
- Fritz Bock, seit 01. April 1938 bis ?
- Alois Hundhammer, seit 21. Juni 1933, 6. Juli 1933 entlassen
- Alfred Maleta
- Alfons Gorbach
- Leopold Figl, seit 1938, 8. Mai 1943 entlassen
- Gustav Ritter von Kahr, am 30. Juni 1934 im KZ Dachau ermordet
Sozialdemokraten
- Josef Felder, Augsburger Reichstagsabgeordneter und späterer Bundestagsabgeordneter
- Ernst Heilmann, bis 1933 Fraktionsvorsitzender der SPD im Reichstag, September 1939 nach KZ Buchenwald verlegt, dort am 3.4.1940 mit einer Giftspritze ermordet
- Franz Olah, späterer Innenminister Österreichs, Gefangener von 1939 bis 1945
- Alfred Schmieder, Dresdner Kommunalpolitiker, † 1943 in Dachau
- Kurt Schumacher, seit Juli 1935, 1939 verlegt nach KZ Flossenbürg und erneut seit 1940, 16. März 1943 schwerkrank entlassen
- Alfred Andersch, 1933 6 Monate
- Hans Beimler Kurze Zeit April 1933 bis er flüchten konnte. Im August 1933 erschien im Ausland seine Broschüre Im Mörderlager Dachau, der erste authentische Bericht über die Zustände in einem faschistischen KZ.
- Emil Carlebach seit 1937, 1938 verlegt nach KZ Buchenwald
- Adolf Maislinger seit 1942, 1945 befreit
- Oskar Müller, seit 1939, 1945 befreit
- Karl Wagner, seit 1939, 1945 verlegt nach KZ Buchenwald
- Viktor Rajakovitsch, seit 1944, 1945 tod durch "Krankheit"
Schriftsteller und Journalisten
- Fritz Gerlich (Journalist und Historiker), ermordet am 30. Juni 1934 im KZ Dachau
- Raoul Auernheimer vom 1. April 1938 bis ?, freigelassen.
- Fritz Grünbaum (österreichischer Kabarettist, Textdichter, Regisseur), vom 24. Mai 1938 bis 23. September 1938, verlegt nach KZ Buchenwald, † 14. Januar 1941 im KZ Dachau.
- Bruno Heilig vom 01. April 1938 bis ?
- Heinrich Eduard Jacob vom 1. April 1938 bis 23. September 1938, verlegt nach KZ Buchenwald.
- Fritz Löhner-Beda vom 24. Mai 1938 bis 23. September 1938, verlegt nach KZ Buchenwald.
- Jura Soyfer, vom 23. Juni 1938 bis 23. September 1938, verlegt nach KZ Buchenwald.
- Julius Zerfaß, 1933-34, danach Flucht in die Schweiz, Veröffentlichung von Dachau - Eine Chronik unter dem Pseudonym Walter Hornung (1936; mehrfach übersetzt) in Zürich.
Musiker und Komponisten
- Robert Dauber (1922-1945)
- Herbert Zipper (österreichischer Komponist, komponierte das Dachau-Lied)
Juristen
Täter
Lagerkommandanten
SS-Ärzte
- Hans Kurt Eisele Axishistory, 23. Mai 2006
- Fritz Hintermayer Axishistory, 23. Mai 2006
- Fridolin Puhr Axishistory, 23. Mai 2006
- Sigmund Rascher
- Klaus Karl Schilling
- Heinrich Schütz
- Wilhelm Witteler Axishistory, 23. Mai 2006
Aufseher
Quellen
- ↑ Konzentrationslager Dachau, Comité International de Dachau 1978, ISBN 3-87490-524-1 S. 54
- ↑ Das Konzentrationslager Dachau 1933-1945, Bayerische Landeszentrale für politische Bildung 1994, S. 8
- ↑ Homosexuelle und Gemeinschaftsfremde, Wolgang Benz In: Dachauer Hefte, Nr. 14, Nov. 1998 S.6 ff.
- ↑ Asoziale - die verachteten Verfolgten, Wolgang Ayaß In: Dachauer Hefte, Nr. 14, Nov. 1998 S.50 ff.
Literatur
- Comité Internationale de Dachau; Barbara Distel: Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945. Dachau, 2005. ISBN 3-87490-750-3
- Bruno Heilig: Men Crucified. London: Eyre & Spottiswood, 1941.
- Bruno Heilig: Menschen am Kreuz. Dachau - Buchenwald. Weitra: Bibliothek der Provinz, [o.D.] (1989), ISBN 3-85252-454-7.
- Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Frankfurt am Main: Verlag der Frankfurter Hefte, 1948.
- Hans-Günter Richardi: Schule der Gewalt. Die Anfänge des Konzentrationslagers Dachau 1933 - 1934. München: Beck, 1990. ISBN 3406091423
- Stanislav Zamečnik: Das war Dachau. Luxemburg, 2002. ISBN 2-87996-948-4
- Julius Zerfaß (pseudonym Walter Hornung): Dachau - Eine Chronik. Zürich: Europa-Verlag, 1936 (Reprint Kirn/Nahe 1988).
Siehe auch
- Dachauer Prozesse
- Liste der NS-Konzentrationslager
- Dachaulied (Text des Dachauliedes)
- Arbeit macht frei
- Dachau-Messe
Weblinks
- Website der KZ-Gedenkstätte Dachau
- Neugestaltung der Dokumentation in der KZ-Gedenkstätte Dachau
- Gedenkstättenpädagogik in Bayern
- Gesichter der Lagerstrasse - Dachauer Häftlinge Im Nachkriegseuropa
- Interview mit Max Mannheimer
- Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Dachauer Zeitgeschichte e.V.
- Zeitzeugen auf Videofilmen
- Dokumentarfilm mit Überlebenden aus ganz Europa, 1995, 90'
- Bürgerinitiative "Todesmarsch von Dachau"