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Mompós

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Verkehrszeichen Einbahn-Pfeil handgeschmiedet

Mompós (auch Mompóx) ist eine kolumbianische Stadt in Bolívar südöstlich von Cartagena. Sie hat etwa 30.000 Einwohner.

Mompós liegt am Unterlauf des Río Magdalenas. Hier mündet der Cauca in den Rio Magdalena. Die Stadt ist auch bekannt für ihre Goldschmiedearbeit.

Kulturdenkmal

Das historische Zentrum der Stadt wurde 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. In der Altstadt gibt es u. a. die Iglesia San Agustin (gebaut 1606), die Iglesia Santa Bárbara (gebaut 1613), die Iglesia San Francisco (gebaut 1564), die Kathedrale La Concepción oder die Iglesia Santo Domingo.

Besonderheiten

Die Insel ist Heimat der in Kolumbien berühmten Musikerin und Sängerin Totó la Momposina und ihrer Musiker (viele Familienangehörige). Ihre Musik ist eine Verschmelzung von afrikanischen und spanischen Einflüssen sowie den Harmonien der Ureinwohner der Region. Diese indianischen Elemente werden besonders deutlich in den polyphonen Melodien, die die Gaitas (Flöten) spielen. Die Texte nehmen häufig Bezug auf das Leben am Magdalena, der in der Geschichte Kolumbiens eine wichtige Rolle als Transportweg gespielt hat. Afrikanische Sklaven wurder hier transportiert, und auch die Cumbia hat auf diesem Strom ihre Verbreitung gefunden. Anhand der verwendeten Instrumente wird die Vielzahl der ethnischen Einflüsse deutlich: bombo, tambor macho (llamador), tambor hembra (repicador) oder tambor mayor, guache, marimbula, millo flute. Im Gesang findet man häufig das Call-and-Response-Schema. Es gibt also einen Chor, der im Dialog steht mit einer Einzelperson. Durch Kombination der Melodien der Gaitas und den Rhythmen der verschiedenen Trommeln wird die Musik oft als hypnotisch aufgenommen.

Geschichte

Die Stadt Mompós wurde am 3. Mai 1537 von Alfonso de Heredia, im Namen des Gouverneurs von Cartagena Juan de Santa Cruz, auf dem Gebiet der Malibues gegründet. Der Indianerhäuptling der Malibúes Mompoj half den Konquistadoren bei der Siedlungsgründung. Aus Dank benannten die Spanier die Stadt nach dem Häuptling und dem Gouverneur von Cartagena: Santa Cruz de Mompóx.

Mompós war eine wichtige Stadt im Vizekönigreich Neugranada. Als der deutsche Forscher Alexander von Humboldt 1801 seine Südamerika-Reise unternahm, rastete er vom 25. April bis zum 5. Mai in Mompós.

Entwicklung

  • 1801 14.000 Einwohner
  • 1985 17.908 Einwohner
  • 1993 19.810 Einwohner
  • 1999 25.611 Einwohner
  • 2003 28.926 Einwohner

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