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Murmansk

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Murmansk Lage von Murmansk im Polargebiet
Basisdaten
Staat: Russland
Föderationskreis: Nordwestrussland
Föderationssubjekt: Oblast Murmansk
Gemeindeart:
Fläche: ??? km²
Einwohner: 329.092 (2004)
Bevölkerungsdichte:
Höhe: ??? Meter ü. NN
Postleitzahlen:
Telefonvorwahl: +7 (81 52)
Geografische Lage:
Kfz-Kennzeichen:
Stadtgliederung:
Adresse
der Stadtverwaltung:
Offizielle Website:
E-Mail-Adresse:
Politik
Oberbürgermeister:
Liste der Städte in Russland

Murmansk (russisch Мурманск, von murman für Nordmänner, Norweger, finnisch Muurmanni) ist eine nördlich des Polarkreises gelegene Hafenstadt auf der russischen Halbinsel Kola.

Die Stadt wurde 1916 unter dem Namen Romanow-na-Murmanje (russisch: Романов-на-Мурмане) gegründet und nach der Oktoberrevolution von 1917 in Murmansk umbenannt. Der im Winter aus dem Golf von Mexiko kommende Golfstrom beschert der Stadt einen eisfreien Hafen, welcher bis 1991 militärisches Sperrgebiet war.

Sie liegt am Arktischen Ozean, nahe der Grenze zu Norwegen (Kirkenes) und hat ca. 329.000 Einwohner (2004); damit ist Murmansk die größte Stadt der Arktis und die nördlichste Großstadt Europas.

Geschichte

Datei:Alosja.jpg
„Aljoscha“, Denkmal zur Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg

Die Geschichte der Stadt ist nicht einmal 100 Jahre alt. In der Zeit der Sowjetunion wurden von hier im Sommer die arktischen Siedlungen in Sibirien über den Seeweg und die Flüsse versorgt. Dieses System ist in der nachsowjetischen Ära aufgrund seiner Unwirtschaftlichkeit weitgehend zusammengebrochen, so dass diese entlegenen Außenposten nur noch per Flugzeug beliefert werden.

Während des Russlandfeldzugs der deutschen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg, war Murmansk ab dem Frühsommer 1941 Ziel mehrerer Operationen (Unternehmen Silberfuchs), die teils gemeinsam mit finnischen Truppen durchgeführt wurden. Murmansk war aufgrund seines ganzjährig eisfreien Hafens ins Interesse gerückt, vor allem wollte man die Russen durch Eroberung der Stadt vom Zugang zur Barentssee und somit zum Nordatlantik abschneiden. Weiterhin erhoffte man sich durch das Unternehmen, dass Russland Truppen aus dem Süden bei Leningrad abzöge. Als Endziel des Unternehmens war geplant die gesamte Kola-Halbinsel vom Rest Russlands abzukapseln. Jedoch gerieten aufgrund widriger Witterungsbedingungen, Schwächung der Streitkräfte und Nachschubproblemen die Operationen ins Stocken und es kam zu Stellungsgefechten mit den Russen, die für beide Seiten mit hohen Verlusten einhergingen.

Wirtschaft und Verkehr

Der Lenin-Prospekt, die Hauptstraße von Murmansk

Verschiedene Forschungseinrichtungen zur Fischereiforschung und Ozeanographie haben in Murmansk ihren Sitz. Außerdem ist Murmansk samt der Nachbarstadt Seweromorsk der Hauptstützpunkt der russischen Nordmeerflotte. Der Hafen von Murmansk bleibt durch die Ausläufer des Golfstroms auch im Winter eisfrei.

Zusätzlich zur Nordmeerflotte ist in Murmansk (2 km nördlich der Stadt, Atomflot) ebenfalls die russische Eisbrecherflotte mit nuklear sowie konventionell betriebenen Schiffen beheimatet.

Die Flotte umfasst fünf Nukleareisbrecher (Stand: 1994), ein nuklearbetriebenes Transportschiff und einen Flusseisbrecher. Betreiber der Flotte ist die Murmansk Shipping Company, eine private Gesellschaft, aber der Staat hat noch immer einen sehr hohen Anteil an dieser. Die Nukleareisbrecher werden sowohl zur Versorgung der östlichen Eismeergebiete als auch für andere zivile, vornehmlich touristische Zwecke, verwandt. Quelle:[1]

Über die Murmanbahn besteht eine Verbindung nach Sankt Petersburg (die Fahrtendauer beträgt rund 12 Stunden) und Moskau. Nach Sankt Petersburg führt auch die Fernstraße M18/E105. Die geografische Lage ist: Vorlage:Koordinate Text Artikel

Die Gegend um Murmansk gilt als das größte Atommülllager der Welt. Einen großen Teil davon bilden ausgebrannte Brennstäbe und Kernreaktoren ehemaliger, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stillgelegter Atom-U-Boote.

Die Nachbarstadt Seweromorsk und Teile des Hafens sind nach wie vor militärisches Sperrgebiet, die Stadt selbst kann aber inzwischen auch von Ausländern problemlos besucht werden. Auf regelmäßige Kontrollen muss man sich jedoch einstellen.

Bildung und Kultur

Eine russische Münze mit Murmansker Motiv

Einmal im Jahr wird in der Stadt ein großes Fest gefeiert, wenn die Polarnacht dem Polartag weicht. Dieses Fest besteht aus einer Vielzahl von Veranstaltungen, z. B. Aufführungen nationaler Lieder und Tänze der Ureinwohner, aber auch Rentierrennen oder Eissegeln.

In der Stadt vorhandene weiterführende Bildungseinrichtungen

  • Fakultät der Staatlichen Universität für Verkehrsverbindungen St. Petersburg
  • Filiale der Nordöstlichen Akademie für Staatsdienst
  • Filiale des A.-S.-Gribojedow-Instituts für internationales Recht und Ökonomie
  • Filiale des Hauptstädtischen Geisteswissenschaftlichen Instituts
  • Filiale des Geisteswissenschaftlich-Ökonomischen Instituts Moskau
  • Abteilung für Fernausbildung Murmansk der Akademie St. Petersburg des Innenministeriums Russland
  • Geisteswissenschaftliches Institut Murmansk
  • Institut für Ökonomie und Recht Murmansk
  • Staatliche Fischereiflottenakademie Murmansk
  • Staatliche Technische Universität Murmansk
  • Staatliches Pädagogisches Institut Murmansk

Söhne und Töchter der Stadt