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Bad Camberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Bad Cambergs Deutschlandkarte, Position von Bad Camberg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Limburg-Weilburg
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 209 m ü. NN
Fläche: 54,64 km²
Einwohner: 14.932 (16. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 273 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 65520 (alt: 6277)
Vorwahl: 06434
Kfz-Kennzeichen: LM
Gemeindeschlüssel: 06 5 33 003
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Amthof 15
65520 Bad Camberg
Offizielle Website: www.bad-camberg.de
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Erk (SPD)
Karte
Lage der Gemeinde im Landkreis Limburg Weilburg

Bad Camberg ist mit 15.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Landkreis Limburg-Weilburg in Mittelhessen, Deutschland. Sie liegt im Taunus im Goldenen Grund. Es ist der älteste hessische und drittälteste deutsche Kneippkurort. Wahrzeichen ist die Kreuzkapelle.

Geografie

Geografische Lage

Bad Camberg, die südlichste Stadt im Regierungsbezirk Gießen, liegt in ca 200 m Höhe, nördlich vom Hauptkamm des Taunus, zwischen Wiesbaden und Limburg. Die höchste Erhebung ist mit 526 Metern Höhe das "Kuhbett".

Nachbargemeinden

Bad Camberg grenzt im Norden an die Gemeinde Selters, im Osten an die Gemeinde Weilrod (Hochtaunuskreis), im Südosten an die Gemeinde Waldems, im Süden an die Stadt Idstein, im Südwesten an die Gemeinde Hünstetten (alle drei im Rheingau-Taunus-Kreis), sowie im Westen an die Gemeinde Hünfelden (Landkreis Limburg-Weilburg).

Stadtteile

Die Stadt besteht aus den sechs Stadtteilen Bad Camberg, Erbach, Würges, Oberselters, Schwickershausen und Dombach.

Bad Camberg: Die Kernstadt ist mit 6.515 Einwohnern der größte Ort im Goldenen Grund. Anno 1000 wurde Camberg erstmals urkündlich erwähnt. 1281 bekam man die Stadtrechte.

Erbach: 2.869 Leute leben in Erbach, das 768 erstmals erwähnt wurde.

Würges: Der südlichste Ort im Regierungsbezirk Gießen umfasst 2.453 Seelen. Zusammen mit Erbach wurde Würges 768 erstmals erwähnt.

Oberselters: Der nördlichste Stadtteil von Bad Camberg umfasst 1.221 Einwohner.

Schwickershausen: Im 13.Jahrhundert wurde Schwikirhusin erstmals erwähnt. Heute heißt der Ort Schwickershausen und umfasst 553 Seelen.

Dombach: 366 Menschen können behaupten, im kleinsten Stadtteil von Bad Camberg zu wohnen. Dombach wurde 1281 erstmals erwähnt.

Geschichte

Ersterwähnung und Stadtrechte

Am 6. Februar.1000 schenkte Kaiser Otto III. dem Kloster Burtscheid den Besitz Cagenberg. Aus dem Namen Cagenberg entwickelten sich Cainburg, Camburg, Kamberg und Camberg. Im Jahre 1281 verlieh Rudolf I. von die Stadtrechte, die 1300, 1336 und 1365 bestätigt wurden.

Die Camberger Atzeln

Der Sage nach sollen Atzeln (hochdeutsch: Elstern), die im Gebüsch hausten, am 6. Januar.1357 einen Angriff Walsdorfer Raubritter verhindert haben. Nach einem Fest waren alle Camberger betrunken und schliefen, als Raubritter versuchten, die Stadt auszurauben. Dazu mussten sie allerdings über die Stadthecke und störten dadurch die Atzeln, die mit ihrem Alarmgebrüll die Camberger aufweckten. Der Angriff konnte abgewehrt werden und die Walsdorfer wurden nie wieder gesehen.

Zugehörigkeiten

Bis 1803 gehörte Camberg zum Kurfürstentum Trier, das es 1803 an Nassau abgab. Innerhalb von Nassau wurde das Amt Camberg 1816 ins Amt Idstein eingegliedert, mit dem es 1867 zum Untertaunuskreis und zu Preußen zur Provinz Hessen-Nassau kam. 1886 wurde es dem Kreis Limburg zugeteilt, der 1974 zu Limburg-Weilburg erweitert wurde. Seit 1945 gehört es zu Hessen.

Kurstadt

Kneippkurort ist Camberg seit 1927. 1937 stieg man auf zu Anerkanntes Heilbad. Seit 1977 ist Camberg ein Staatlich Anerkanntes Kneippheilbad. Die Bezeichnung "Bad" wurde Camberg 1981 verliehen. 1973 wurden die Hohenfeld-Kliniken fertiggestellt.

Eingemeindungen

Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurden am 1. Juli 1974 die bis dahin selbständigen Gemeinden Erbach, Würges, Oberselters, Schwickershausen und Dombach nach Camberg eingemeindet.

Religionen

Alle Bad Camberger Stadtteile waren schon immer mehrheitlich katholisch geprägt.

In Bad Camberg gibt es sechs katholische Gotteshäuser: St. Peter und Paul in Camberg, St. Mauritius in Erbach, St. Ferrutius in Würges, St. Antonius in Oberselters, St. Wendelin in Dombach und St. Georg in Schwickershausen.

1890 wurde die Evangelische Martinskirche in Camberg fertiggestellt, früher mussten die Protestanten die Kirchen in Niederselters und Walsdorf benutzen.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit April 2005 Wolfgang Erk, der die Wahl im dritten Wahlgang für sich entscheiden konnte.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften Anteil in % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,1 17
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 42,8 16
GRÜNE BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 7,0 3
FDP Freie Demokratische Partei 3,0 1
gesamt 48,2 37

Die nächste Kommunalwahl findet 2011 statt.

Partnerschaften

Bad Camberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Wahrzeichen Bad Cambergs ist die Kreuzkapelle, die auf einem Hügel über der Stadt steht.
  • Die beliebteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Fachwerkbautengruppe des Amthofes aus dem Jahr 1605. Er erstreckt sich über eine Frontlänge von 140 Metern.
  • Angrenzend an den Amthof findet man den Obertorturm, ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt, der auch im Stadtwappen erscheint.

Kerb

In Bad Camberg findet seit 1781 jedes Jahr gleichzeitig mit dem Herbstmarkt die Camberger Kerb statt. Zeitpunkt ist immer das zweite Wochenende im Oktober. Seit dem Jahr 2004 wird diese wieder traditionell im Festzelt in den Pfortenwiesen (Alter Sportplatz) abgehalten. Veranstaltet wird die Camberger Kerb vom Verein zur Förderung des Brauchtums Camberger Kerb e.V. und dem aktuellen Kerbejahrgang.

Wirtschaft

Mineralbrunnen

In Bad Camberg ist der Brunnenbetrieb „Oberselters“ beheimatet. Hier werden unter verschiedenen Namen Mineralwasser abgefüllt (z. B. Nassauer Land, Oberselters, Bad Camberger Taunusquelle).

Kurbetrieb

Das Kurangebot umfasst eine Kurklinik und eine Rehabilitationsklinik, mehrere Kurheime, das Kur-und Gesundheitszentrum (städtische Bäderabteilung mit Krankengymnastik) sowie mehrere Wassertretanlagen. Bad Camberg ist ein Staatlich Anerkannter Kneipp-Kurort.

Verkehr

Autobahn

Mit der gleichnamigen Anschlussstelle an der A3 ist Bad Camberg seit 1939 an das Fernstraßennetz angebunden.

Bundesstraße B8 - geplante Umgehungsstraße

Durch die Kernstadt, Würges und Erbach verläuft die B8. Seit über 30 Jahren ist eine Umgehungsstraße geplant, ein Baubeginn ist noch nicht in Sicht.

Bahnlinie

1876 wurde der Camberger Bahnhof sowie die Strecke Niederselters-Camberg in Betrieb genommen. Später wurde daraus die Main-Lahn-Bahn, RMV-Linie 20 Limburg-Bad Camberg-Niedernhausen-Frankfurt. Direkte Züge verkehren auch über Niedernhausen und die RMV-Linie 21 (Ländchesbahn) nach Wiesbaden.

Stadtbus

Seit Dezember 2004 fährt auch in Bad Camberg ein Stadtbus. Es fahren die zwei Linien LM-31 und LM-32. Bahnhof-Innenstadt-Erbach und Bahnhof-Innenstadt-Würges.

Beide Linien fahren über getrennte Wege vom Bahnhof in die Innenstadt und dann nach Erbach oder Würges.

Berühmte Persönlichkeiten

Karlheinz Weimar (* 30. Januar. 1950 in Kirberg) hessischer Finanzminister, lebt derzeit in Erbach.

Markus Mörl (* 27. August. 1959 in Camberg) deutscher Popsänger, geboren in Camberg.

Heinrich Held (* 6. Juni. 1868 in Erbach, †4. August. 1938 in Regensburg) bayrischer Politiker, geboren in Erbach.

Philipp Ernst Maria Lieber (* 16. November 1838 in Camberg, † 31. März 1902 in Camberg) Zentrumspolitiker, Abgeordneter des Preußischen Landtags und Deutschen Reichstags, Mitbegründern und zeitweise Präsident des Deutschen Katholikentags.


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