Kraftwerk Heilbronn

Das Kraftwerk Heilbronn ist ein Steinkohlekraftwerk in Heilbronn.
Es wird von der Energie Baden Württemberg (EnBW, bis 1997 Energieversorgung Schwaben (EVS)) betrieben und verfügt über sieben Kraftwerksblöcke. Die elektrische Leistung der drei sich in Betrieb befindlichen Blöcke beträgt 950 MW, zwei Blöcke mit einer Leistung von ca. 200 MW befinden sich in Kaltreserve.
Die Anlage befindet sich im Heilbronner Industriegebiet am nördlichen Ende des Kanalhafens. Über den Neckar wird das benötigte Kühlwasser entnommen, gleichzeitig erfolgt die Anlieferung der Steinkohle per Binnenschiff über den Fluss.
Die Blöcke 1 bis 6 mit einer Leistung von jeweils ca. 100 MW wurden in den 1950er und 1960er Jahren gebaut, wobei die beiden ersten Blöcke zwischenzeitlich stillgelegt wurden und die Blöcke 3 und 4 die Kaltreserve bilden. Die zwischen 1964 und 1966 erbauten Blöcke 5 und 6 sind nach wie vor in Betrieb.
In den Jahren 1982 bis 1986 wurde der Block 7 mit einer Leistung von 750 MW als Mittellastkraftwerk gebaut, dafür entstand ein neuer, 140 m hoher Kühlturm und ein 250 m hoher Schornstein. Der Block verfügte von Anfang an über eine Rauchgasentschwefelung und -entstickung. Wegen der Novellierung der Großfeuerungsanlagenverordnung im Jahr 1983 musste beides auch für die Blöcke 5 und 6 nachgerüstet werden, damit ein Weiterbetrieb möglich war. Zusätzlich wurde für beide Blöcke ein zweiter Schornstein in gleicher Bauart und Höhe wie bei Block 7 erbaut. Die beiden Schornsteine sind die höchsten Bauwerke in Heilbronn und sind als Landmarke von weithin erkennbar.
Über eine Kraft-Wärme-Kopplung werden Industriebetriebe in Heilbronn und Neckarsulm durch das Kraftwerk zusätzlich mit Fernwärme versorgt. Seit 1998 verfügt die Anlage über eine Genehmigung für die Mitverbrennung von Klärschlamm, seit 2003 darf zusätzlich auch Petrolkoks verfeuert werden.
Ein stillgelegter Block des Kraftwerks wird seit 1988 als Veranstaltungszentrum (Block E) genutzt.
Siehe auch: Liste der Kraftwerke