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Detlef Rost

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Detlef H. Rost (* 1945) ist ein Marburger Psychologie-Professor, der vor allem durch die sogenannte Rost-Studie, eine der größten Längsschnittstudien zur Entwicklung Hochbegabter und Hochleistender in Europa, bekannt wurde.

Rost studierte von 1965 bis 1968 Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abt. Münster, in Berlin und an der PH Ruhr, Abt. Hamm. 1968 machte er das Erste Staatsexamen an der Pädagogischen Hochschule Ruhr, Abt. Hamm und studierte im Anschluss daran Psychologie, Erziehungswissenschaften und Psychopathologie an den Universitäten Göttingen und Hamburg. 1973 machte er sein Diplom in Psychologie an der Universität Hamburg und promovierte drei Jahre später mit einer Arbeit über den Begabungsfaktor "Raumvorstellung", die ein Jahr später als erste deutschsprachige Monographie zu diesem Thema publiziert wurde.

1981 wurde er Professor für Pädagogische Psychologie am FB Psychologie der Philipps-Universität Marburg, an der er bis heute lehrt und forscht. Zwischenzeitliche Rufe an die Universität München und Humboldt-Universität Berlin hat er abgelehnt. 1989 hatte er einen Forschungsaufenthalt an der Universidad Nacional de Lomas de Zamora in Lomas de Zamora (BA) und an der Universidad Nacional de La Plata in La Plata, Argentinien. An der Universidad Nacional de La Plata wurde er 1990 Gastprofessor für Pädagogische Psychologie und Empirische Pädagogik. 1995 war er Gastprofessor an der staatlichen Yanka-Kupala Universität zu Grodno (Belarus); von dieser Universität erhielt er für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der empirischen Pädagogik und Pädagogischen Psycholgie einen Ehrendoktortitel.

1999 gründete er die "Begabungsdiagnostische Beratungsstelle BRAIN", die er seitdem leitet. Momentan ist er Gastprofessor für Pädagogische Psychologie und Empirische Pädagogik am Instituto de Investigaciones Educationales der Universidad Nacional de La Plata in La Plata, Argentinien.

Rost gehört zu den bekanntesten Pädagogischen Psychologen in Deutschland und ist der führende deutsche Hochbegabungsforscher. Er hat rund 200 Arbeiten (Aufsätze in Fachzeitschriften, Artikel in Büchern, Kapitel in Büchern) vor allem auf auf den Gebieten der Pädagogischen Psychologie, der Differentiellen Psychologie, der pädagogisch-psychologischen Diagnostik und der Forschungsmethoden publiziert. Zu seinen wichtigsten Werken zählen u.a. "Pädagogische Verhaltensmodifikation" (1975), "Raumvorstellung" (1977), "Psychologie für die Grundschule" (3 Bände, 1980-1982), "Lebensumweltanalyse hochbegabter Kinder" (1993), "Hochbegabte und hochleistende Jugendliche" (2000), "Handwörterbuch Pädagogische Psychologie" (3. Auflage 2006) und "Interpretation und Bewertung pädagogisch-psychologischer Studien" (2005).