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Compiz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Compiz ist ein ursprünglich von Novell entwickelter Composition- und Windowmanager, der den durch OpenGL beschleunigten X-Server Xgl oder die OpenGL-beschleunigte X-Erweiterung AIGLX verwendet. Er wird häufig genutzt, um zu demonstrieren, welche (grafischen) Möglichkeiten Xgl und AIGLX bieten und wohin der Unix-Desktop sich in Zukunft entwickeln wird.

Besonderheiten von Compiz

Im Gegensatz zu anderen Composition Managern ist Compiz nicht nur Composition-Manager, sondern gleichzeitig auch Windowmanager, d. h. es kümmert sich also auch um das Zeichnen von Fensterrahmen, Titelleisten, Minimier- und Maximierschaltflächen etc.

Da Compiz dem ICCCM-Standard entspricht, kann es hierzu den Windowmanager der Desktopumgebung, die auf dem Xgl-Server gestartet wird (wie beispielsweise Metacity bei Gnome oder KWin bei KDE) ersetzen.

Compiz ist außerdem modular aufgebaut. Alle Effekte, aber auch grundlegende Dinge wie die Möglichkeit, Fenster zu verschieben oder ihre Größe zu ändern, sind als Plugins realisiert. Hierdurch ist Compiz leicht erweiterbar.

Compiz liefert passende Windowmanager-Daemons derzeit für Gnome und KDE mit. Diese sorgen für das korrekte Darstellen von Fensterrahmen, Titelleisten und ähnlichen Elementen in diesen Desktop-Umgebungen beim Einsatz von Compiz.

Verfügbare Plug-Ins

  • animation – Effekte beim Minimieren/Wiederherstellen, Öffnen/Schließen von Fenstern sowie beim Fokus-Wechsel
  • benchmark – Plugin, um die Zeichenrate (fps) zu ermitteln
  • blur – stellt den Bereich hinter einer transparenten Titelleiste "verschwommen" dar.
  • bs – steuert Helligkeit und Farbsättigung der einzelnen Fenster
  • crashhandler – startet nach einem Absturz von Compiz automatisch einen Debugger
  • cube – platziert vier virtuelle Desktops auf den Seitenflächen (je nach persönlichen Vorlieben auf den Außen- oder Innenseiten) eines Würfels, der in 3D dargestellt wird und per Tastenkombination um einen Desktop vor- oder zurückgedreht werden kann. Mit einer anderen Tastenkombination kann das fokussierte Fenster beim Drehen auf die neue Arbeitsfläche mitgenommen werden. Auf Wunsch können auch mehr als vier Desktops verwaltet werden, wodurch aus dem Würfel ein entsprechendes Vieleck wird (z.B. extrudiertes Pentagon).
  • decoration – versieht Fenster mit Titelleisten, Rahmen und Buttons (Minimieren, Maximieren, Schließen).
  • enhanced switcher – Fenster wählen von allen Desktops
  • fade – lässt Fenster beim Öffnen einblenden und beim Schließen ausblenden.
  • gconf – die Einstellungen werden über gconf verwaltet
  • minimize – versieht das Minimieren und Maximieren von Fenstern mit einer Animation. Dies hat nicht nur kosmetischen Wert, sondern erleichtert u.U. das Verständnis der Metapher "Taskleiste" - der Anwender sieht, dass das Fenster in die Taskleiste verschwindet und kann es so leichter dem Taskleisten-Button zuordnen.
  • miniwin – Fenster zu Thumbnails minimieren
  • move – erlaubt das Verschieben von Fenstern per Tastendruck-Mauskombination.
  • neg – erlaubt es, einzelne Fenster oder den gesamten Desktop als Negativ darzustellen
  • opacity – erlaubt es, Fenster stufenweise transparent zu machen.
  • reflection – stellt einen Reflexionseffekt in der Titelleiste dar
  • resize – ermöglicht das Verkleinern und Vergrößern von Fenstern.
  • rotate – erlaubt das freie Drehen des mit cube erstellten Würfels mit der Maus.
  • place – verschiebt die offenen Fenster so, dass sie sich nicht mehr überschneiden und sorgt so für Übersichtlichkeit in sehr „vollen“ Desktops.
  • put – ermöglicht es Fenster per Tastenkombination zu positionieren
  • state – Fenster mit Transparenz, Sättigung und Helligkeit versehen. Fenster bzw. Programme auf bestimmten Arbeitsflächen (viewports) starten. Ähnlich der Funktion von Devilspie für Metacity.
  • scale – zoomt ein Stück heraus, um Fenster übersichtlich nebeneinander darzustellen; Erlaubt dann per einfachem Klick das gewünschte Fenster in den Fokus zu setzen. Diese Funktion gleicht „Exposé“ bei Mac OS X.
  • showdesktop – zeigt den Desktop ohne Fenster
  • switcher – „ALT+Tab“-Fensterwähler mit Live-Miniaturansicht der Fenster (Filme spielen in den Thumbnails weiter, Webseiten werden verkleinert dargestellt, etc.)
  • trailfocus – inaktive Fenster werden ausgegraut und/oder durchscheinend
  • transset – für verschiedene Anwendungen kann eine voreingestellte Transparenz vergeben werden
  • water – erlaubt es, den Mauszeiger Wellen auf dem Monitor ziehen zu lassen, oder es alternativ regnen zu lassen.
  • wobbly - führt dazu, dass Fenster sich beim Verschieben verformen - in etwa so, als bestünde das Fenster aus einem Stück Stoff.
  • zoom – zoomt auf Tastendruck in mehreren Zoomstufen in den Desktop hinein. Dies ist eine unter Barrierefreiheitsaspekten interessante Funktion.

Konfiguration

Die Konfiguration von Compiz bzw. seiner zahlreichen Plugins lässt sich über mehrere Tools vornehmen:

  • Die Standardmethode ist die Konfiguration über csm (Compiz Settings Manager)
  • Sofern Compiz mit dem Plugin gconf gestartet wird, lassen sich alle Einstellungen direkt über gconf-editor vornehmen
  • Nicht mehr weiterentwickelt wird gset-compiz, das eine ähnlich zu bedienende Konfigurationsmöglichkeit wie csm bietet

Bilder von einigen Compiz-Plugins