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Rote Gewerkschafts-Internationale

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Die Rote Gewerkschafts-Internationale (RGI) (RILU/Red International of Labour Unions / oder in der russischen Abkürzung "Profintern") war ein internationaler kommunistischer Gewerkschaftsdachverband

Gründung

Die Rote Gewerkschafts-Internationale (RGI) (RILU/Red International of Labour Unions / oder in der russischen Abkürzung "Profintern") wurde in Moskau gegründet (Gründungskongresses, 3. bis 19.Juli 1921). Generalsekretär und bedeutender Theoretiker war S. A. Losowsky.

Aufgaben und Funktionen

Die RGI war in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein zentrales Instrument für die Ausbreitung des internationalen Kommunismus. Die RGI besaß zunächst eine hohe Eigenständigkeit gegenüber den Komintern und der sowjetischen Staats- und Parteiführung, wurde aber im Laufe der zwanziger Jahre immer mehr zum Anhängsel der sowjetischen Politik. Sie entstand als Bündnis von kommunistischen Gewerkschaften, kommunistischen Minderheiten in sozialdemokratisch dominierten Gewerkschaften und zunächst parteiunabhängigen Syndikalistischen Gewerkschaften. Sie integrierte den mit der Oktoberrevolution sympathisierenden revolutionären Teil der internationalen Gewerkschaftsbewegung und stand konträr zum sozialdemokratisch beeinflussten Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB). Der IGB wurde nach dem Sitz seiner Zentrale auch Amsterdamer Internationale genannt. Mit dem Abflauen der revolutionäre Welle nach Beendigung des 1.Weltkriegs traten viele Syndikalisten den kommunistischen Parteien bei, andere wurden Kritiker des Kommunismus. Die RGI engte sich in ihrer Aktionsbreite ein, und beschritt letztlich den Weg hin zu einem internationalen kommunistischen Gewerkschaftsapparat. Es gab Versuche die Gemeinsamkeit der großen Arbeiterorganistionen herzustellen, doch die Aufforderungen an den IGB zur "Einheit" Mitte der zwanziger Jahre scheiterten. Die Politik der Stalinisierung führte zur Gründung der "revolutionärer" Gewerkschaften (RGO) zu Beginn der dreißiger Jahre. Dieser Weg führte unmittelbar zur Isolation und Niederlage der Gewerkschaftsorganistion, wie sich 1933 herausstellte. Gleichzeitig verloren die bisher starken, der RGI angeschlossenen Gewerkschaftsbünde und organisierten Minderheiten in IGB-Gewerkschaften, so in der Tschechoslowakei, Frankreich und China beziehungsweise in Großbritannien beträchtlich an Mitgliedern und Einfluß, so dass die sowjetischen Gewerkschaften die einzige Mitgliedsorganisation von zahlenmäßigen Gewicht war.

Niedergang

Ab 1934 beginnend und unter dem Zeichen der Volksfront (VII. Weltkongress, 1935) wurde ein gemeinsamer antifaschistischer Abwehrkampf proklamiert. Die RGI war nun für die Bemühungen der kommunistischen Gewerkschafter um die Mitgliedschaft in den Verbänden des IGB zum Hindernis geworden. 1937 wurde die RGI faktisch aufgelöst, ein Großteil der Mitgliedsorganisationen außerhalb der Sowjetunion integrierte sich bis 1938 in IGB-Gewerkschaften. Eine formelle Auflösung der RGI hat nie stattgefunden.

Literatur:

  • Salomon Schwarz: Rote Gewerkschaftsinternationale (RGI) in: Internationales Handwörterbuch des Gewerkschaftswesens. Berlin 1931/1932, S. 1348-1359.
  • Aleksandr Lozovskij/Jakob Moneta/Pierre Frank/Leo Trotzki: Die Rote Gewerkschafts-Internationale (Beiträge zur Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung, 7). Frankfurt/Main 1978 ISBN 3-88332-043-9
  • SAPMO [[1]]Zentralkatalog: A1. RGI / B3. RGI

Zettelkataloge: B4. Rote Gewerkschaftsinternationale E1. Rote Gewerkschaftsinternationale ZBG Db 14.0 Rote Gewerkschaftsinternationale