Zum Inhalt springen

Taihō Kōki

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. September 2006 um 21:26 Uhr durch 195.93.60.4 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Taiho Koki Monument.jpg
Taiho wird heute als einer der wichtigsten japanischen Ringer des 20. Jahrhunderts angesehen und entsprechend geehrt.

Taiho Koki, jap. 大鵬幸喜, eig. Naya Koki (* 29. Mai 1940 auf Sachalin) war einer der bedeutendsten japanischen Sumōringer der Nachkriegszeit. Er ist 1,87 m groß und wog als aktiver Ringer etwa 153 kg.

Taiho gehörte mit Kitanoumi Toshimitsu und Chiyonofuji Mitsugu zu den drei großen Yokozuna, die das Sumōringen von den 1960ern bis in die 1980er bestimmten und die alle von der Insel Hokkaido kamen. Zwar stammte Taiho nicht gebürtig von dort, war aber bereits als Kind mit seinen Eltern (Vater Russe, Mutter Japanerin) nach Hokkaido gelangt, als die japanisch okkupierte Insel Sachalin gegen Kriegsende an die UdSSR gefallen war.

1956 trat Taiho, dessen Kampfname "großer Phönix" bedeutet, zum ersten Mal für den Nishonoseki-beya an und wurde bereits 1961 zum 48. Yokozuna ernannt (den Altersrekord von 21 Jahren, den Taiho damit aufstellte, unterbot Kitanoumi 1974 um einen Monat). Taiho war zu seiner Zeit den meisten seiner Gegner weit überlegen und konnte beispielsweise als bisher einziger Yokozuna der Nachkriegsgeschichte gleich zweimal sechs Basho in Folge für sich entscheiden. Ebenso sensationell war sein Kampfrekord, der über viermal so viele Siege verzeichnet wie Niederlagen. Einen weiteren Rekord hält Taiho mit bis heute unerreichten 32 Turniersiegen. 1971 schied Taiho aus dem aktiven Sport aus. Überschattet wurde seine Karriere nur von gravierenden gesundheitlichen Problemen, die in einem Schlaganfall kulminierten, den er drei Jahre nach seinem Rücktritt im Alter von gerade einmal 35 Jahren erlitt.

Bei seinem Rücktritt aus dem aktiven Sport wurde Taiho als erstem Rikishi eine nicht anteilsgebundene Mitgliedschaft im japanischen Sumōverband gewährt. Er gründete den Stall Taiho-beya, den er bis 2004 führte, als er ihn seinem Schwiegersohn Otake Tadashige übergab. Im Jahr 2000 trat Taiho mit einer besonderen Zeremonie zum 60. Geburtstag eines ehemaligen Yokozuna, dem Kanreki Dohyo-iri, noch einmal in den Ring. 2005 nahm er schließlich altersbedingt seinen Abschied aus dem Geschäft.