Ludwig Brunow
Ludwig Brunow (* 9. Juli 1843 in Lutheran, Landkreis Parchim, Mecklenburg, † 13. Januar 1913 in Berlin) deutscher Bildhauer.
Leben
Ludwig Brunow ist ein uneheliches Kind der Tochter des Küsters in Lutheran. Schon früh muss er als Hirtenjunge arbeiten, später absolviert er eine Tischlerlehre in Lübz. Als Geselle arbeitet er in Rostock, dort nimmt er auch Zeichenunterricht. Brunow geht 1866 nach Berlin, um an der dortigen Bauakademie in der Bildhauerklasse bei Eduard Lürssen zu studieren. 1867 wechselt er an die Akademie der Künste Berlin. 1871/73 arbeitet er als Gehilfe und Mitarbeiter bei Rudolf Siemering und Christian Genschow. Erste Auszeichnung ist 1876 die „Große Medaille“ der Weltausstellung in Philadelphia, es folgen das Verdienstkreuz in Gold des Hausordens der wendischen Krone Mecklenburg-Schwerin und 1893 die Ernennung zum „Großherzoglichen Professor“ mit Verleihung des Ritterkreuzes des Hausordens der wendischen Krone. 1901 löst Brunow sein großes Atelier auf und zieht sich von großen Aufträgen zuruck. In seiner Freizeit widmet er sich als Mitglied eines privaten kammermusikalischen Quartetts der klassischen Musik (u. a. mit Karl Eggers und Heinrich Seidel). Die Grabstätte auf dem Alten-12-Apostel-Kirchhof Berlin ist ohne Grabmal erhalten.
Werke


- 1871: Büste Helmuth von Moltke, ein 1875 datiertes Exemplar ist in der Moltke-Gedenkstätte Parchim erhalten
- 1873: "Der rechte Bote", verschollen
- 1874 Kriegerdenkmal 1870/71 „Segnender Engel“, Rostock (nach Entwurf von Architekt Richard Lucae)
- 1876: Denkmal mit Standbild Helmuth von Moltke in Parchim (erhalten)
- 1880: Figuren "Tag" und "Nacht" links und recht der Uhr auf dem Giebel des Anhalter Bahnhofs in Berlin (2004 durch Kopien ersetzt, die Originale im Deutschen Technikmuseum Berlin)
- 1880: "Pegasus" als Giebelbekrönung auf dem Opernhaus Frankfurt/Main
- 1881: Tafelaufsatz "Vater Rhein" für das sogenannte "Städtesilber" zur Hochzeit des Prinzen Wilhelm (II.) von Preußen (verschollen)
- 1880/82: Standbild König Friedrich I. in Preußen für die Ruhmeshalle Berlin, seit 1961 auf der Bastion der Burg Hohenzollern bei Hechingen
- 1880/82: Standbild König Friedrich Wilhelm II. von Preußen für die Ruhmeshalle Berlin, seit 1961 auf der Bastion der Burg Hohenzollern bei Hechingen
- 1885: Denkmal mit Bronzebüste des Afrikaforschers Paul Pogge in Rostock (zerstört)
- 1885: Denkmal mit Marmorbüste des Komponisten Friedrich Wilhelm Kücken in Schwerin (erhalten)
- 1886: Standbild Gustav Adolf, König von Schweden, am Rathaus Lützen (erhalten)
- 1892: Standbilder Herzog Herzog Johann Albrecht I. und Großherzog Friedrich Franz II. für Rostocker Ständehaus (erhalten)
- 1893: Reiterstandbild des Großherzogs Friedrich Franz II. für den Schlossgarten in Schwerin (erhalten)
- 1895: Brunnen "Wäscherin" am Inselplatz in Berlin (zerstört)
- 1898: Standbild Otto von Bismarck in Elberfeld (zerstört)
- 1900: Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. in Erfurt (zerstört)
- 1902: Denkmal mit Bronzebüste des Eisenbahn-Architekten Erich Dircksen in Berlin (zerstört)
- 1902: Büste Museumsdirektor Friedrich Schlie in Schwerin (erhalten)
- 1906: Denkmal mit Bronzerelief des Bürgermeisters Friedrich Stegemann in Parchim (erhalten)
- 1907: Büste Bankdirektor Otto Büsing in Schwerin (erhalten)
- 1910: Grabrelief Kammersänger Otto Drewes auf dem Alten Friedhof Schwerin (erhalten)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Brunow, Ludwig |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
| GEBURTSDATUM | 9. Juli 1843 |
| GEBURTSORT | Lutheran, Landkreis Parchim, Mecklenburg |
| STERBEDATUM | 13. Januar 1913 |
| STERBEORT | Berlin |