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Diskussion:Hans Globke

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Rücktritt

Weiß jemand wann Globke aus seinem Amt ausschied?

MfG --Florian.Keßler 23:41, 6. Jan 2005 (CET)

Rücktritt am 15. 10. 1963 --MMG 23:03, 14. Feb 2005 (CET)

Bundesverdienstkreuz

Weiß jemand denn zufällig, wann Globke das Bundesverdienstkreuz erhalten hat? Ich weiß, dass er es erhalten hat (aus Konkret-Artikel und Google-Suche), nur ein Datum ist nicht auffindbar... Leider hatte eine frühere Suche nach diesem netten Menschen wenig bis nichts gebracht, jedoch schien die Universitäts- und Landesbibliothek D'Dorf einiges zu haben, nur kostet ein Ausweis bei denen mittlerweile 10 Euro (und ich weiß nicht, ob ich dafür Zeit finden könnte) Danke, --Swoon 20:53, 26. Jan 2005 (CET)

Globke generell

Globke scheint mir eine schwierige Figur zu sein. Einerseits war er wohl wichtiges Rädchen im Innenministerium während der Nazizeit und an der juristischen 'Absicherung' der Nazi-Verbrechen beteiligt, andererseits ist er wohl auch dem Umkreis des nationalkonservativen Widerstands zuzurechnen und hat sich auch gegen das Regime gestellt. Schwierig, beiden Seiten gerecht zu werden. Ich habe zumindest versucht, den NPOV einzuhalten. Soll sich jeder selbst ein Urteil machen. --MMG 23:07, 14. Feb 2005 (CET)

mich würde mal interessieren, woher man so genau weiß daß er auch mit dem Widerstand verbandelt war, Informant gar usw. Kommt mir so in der jetzigen Form ein wenig "dahingestellt" vor. -- Hartmann Schedel 13:12, 8. Jun 2006 (CEST)
Nein, das Ganze ist gut dokumentiert. Abschriften entsprechender Ehrenerklärungen von Mitgliedern des christlichen Widerstandes wie Jakob Kaiser und Otto Lenz finden sich in dem von Klaus Gotto herausgegebenen Sammelband, der ja in der Literaturliste des Artikels aufgeführt ist. Hier ein Zitat aus einer entsprechenden Erklärung des Katholischen Bischofs von Berlin, Kardinal Konrad von Preysing, aus dem Jahr 1946: "Über [...] seine grundsätzliche Ablehnung [des Nationalsozialismus] hinaus war Herr Dr. Globke stets bemüht, Übergriffe, Ungerechtigkeiten und Gewaltakte des Nationalsozialismus zu verhindern und zu unterbinden, soweit es ihm innerhalb seines Arbeitsbereiches möglich war. [...] Eine Zeit hindurch mußten wir Herrn Dr. Globke fast täglich in Anspruch nehmen. Stets stand er uns in opferbereiter Weise zur Verfügung. Oft hat er auch selbst die Initiative ergriffen. Besonders unserer Hilfsarbeit für die verfolgten Juden und Halbjuden hat er durch seine Mitteilungen und rechtzeitigen Warnungen die wertvollsten Dienste geleistet. Wenn er auch umsichtig, besonnen und klug handelte, setzte er dabei doch jedesmal seine Freiheit, ja sein Leben aufs Spiel. So hat er in selbstloser Weise Verfügungen und Gesetzesvorlagen des Judendezernates im Innenministerium wirkungsvoll sabotiert." (Gotto, S. 266-7). - Man muß das gewiss nicht für bare Münze nehmen, vielleicht hat Globke sich durch entsprechende Hinweise (die ja nun wirklich nicht den Holocaust verhindert haben) auch nur persönlich absichern wollen. Aber bei einer Gesamtbewertung seiner Rolle im Dritten Reich müssen solche Wortmeldungen halt eben auch berücksichtigt werden. Übrigens hat auch Robert Kempner, bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen stellvertretender Anklagevertreter der Amerikaner, eine Globke sehr positiv charakterisierende Skizze zu dem Gotto-Sammelband beigesteuert (S. 213-229). Interessant ist dabei aus aktueller Sicht vor allem ein Zitat von Seite 226: „Als Adolf Eichmann in Jerusalem von dem Vernehmungsoffizier, Hauptmann Avner Less, über Globke befragt wurde, erklärte er, Globke sei ihm überhaupt kein Begriff im Zusammenhang mit der Judenausrottung.“ -- Beek100 16:02, 8. Jun 2006 (CEST)
ok -- Hartmann Schedel 17:10, 8. Jun 2006 (CEST)

Laut AFP vom 07.06.06 wußte der BND (spätestens) seit 1952 und der CIA seit 1958 den Tarnnamen Eichmanns, man war aber an einer Verfolgung Eichmanns nicht interessiert, angeblich um zu verhindern, daß Eichmann über Globke's (schlechter?) Vergangenheit im Dritten Reich zu plaudern. Ich meine, seine bekannte Mitwirkung an den Rassegesetzen ist doch schon schlimm. Daß man dennoch Eichmann fürchtete, läßt doch schlimmes ahnen. Aber natürlich ist dies bloß Vermutung. 87.193.64.34 18:29, 7. Jun 2006 (CEST)

Eichmann-Tagebuch

nun würden doch wirklich einmal diese bewußten Passagen in dem Eichmann-Tagebuch bzgl. Globke interessieren. So wie es bisher dasteht, sind es reine Behauptungen (die ich jetzt mal nicht anzweifle, die ich aber auch nicht für belegt halte solange es keine authorisierten Auszüge gibt). Könnte mal jemand entsprechende Auszüge nachreichen? Ich denke doch, daß dies in Hinblick auf die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte von enormer Wichtigkeit ist und irgendwo werden sich diese Dinger doch wohl finden lassen. Danke -- Hartmann Schedel 16:42, 7. Jun 2006 (CEST)

Hier zeigt sich mal wieder, wie problematisch es ist, Darstellungen in Wikipedia, die einen historischen Anspruch haben, aufgrund aktueller Pressemeldungen mit heißer Nadel zu überarbeiten. Denn die Journalisten, die entsprechende Artikel verfassen, haben sich ihr Halbwissen im Zweifelsfall oft selbst lediglich zusammen gegoogelt bzw. elementare Punkte falsch verstanden oder voneinander abgeschrieben.
So wie der Artikel im Moment formuliert ist, ist die Erklärung des Motivs warum „die deutsche Regierung“ Informationen über den Aufenthalt von Eichmann nicht veröffentlicht hat, vollkommener Schwachsinn. Eichmann hat seine Memoiren erst nach seiner Verhaftung 1960 als apologetische Schrift verfasst, warum hätte die Bundesregierung also im Zeitraum zwischen 1958 und 1960 „eine direkte Belastung Globkes durch Aufzeichnungen aus Adolf Eichmanns Tagebuch“ verhindern wollen? Die überparteiliche Widerspenstigkeit in der frühen Bundesrepublik, NS-Verbrecher selbst zu verfolgen oder zumindest dafür zu sorgen, dass sie im Ausland vor Gericht gestellt werden, ist allgemein bekannt, warum soll das ausgerechnet in diesem konkreten Fall etwas mit Globke zu tun haben? Hier handelt es sich wohl weniger um eine durch Quellen belegbare Tatsache als um eine recht windige Motiv-Spekulation (Online-SPIEGEL: „…nach Ansicht…“) des an der Herausgabe der neuen CIA-Dokumente beteiligten Historikers Timothy Naftali, der nach seiner Publikationsliste jedenfalls alles andere als ein Deutschland-Experte ist.
Und was hätte über Globkes reale Rolle im Dritten Reich auch von Eichmann enthüllt werden können, das in der Bundesrepublik nicht ohnehin hinlänglich bekannt gewesen und so etwa bereits 1950 kontroverses Thema einer Bundestagsdebatte gewesen war? Nämlich vor allem dass Globke als Ministerialrat im Reichinnenministerium an der Abfassung mehrerer „Rechtskommentare“ (vor allem zu den Nürnberger Gesetzen und zum Erbgesundheitsgesetz) beteiligt gewesen ist, welche versuchten, inhärentes Unrecht durch scheinjuristische Spitzfindigkeiten zu adeln. Man darf jedenfalls nicht übersehen dass eine mögliche Beschuldigung Globkes durch Eichmann NACH 1960 Teil der Verteidigungsstrategie des Letzteren war (Motto: „Wenn andere NS-Bürokraten in der Bundesrepublik Staatssekretäre werden dürfen, warum soll ich dann zum Tode verurteilt werden?“), dass sie also zweckgesteuert gewesen ist und deswegen mit Skepsis betrachtet werden muss.
Gibt es irgendwelche verlässlichen Erkenntnisse über Kontakte von Eichmann und Globke in der Nazi-Zeit? Soweit ich weiß nicht. Oder höchstens „Beweise“ aus der Anfang der 1960er Jahre hochproduktiven Stasi-Fälscherwerkstatt. Siehe etwa die hinlänglich bekannten Propagandaschriften „Globke und die Ausrottung der Juden“ (Ost-Berlin: Ausschuß für deutsche Einheit, 1960) und „Globke, der Bürokrat des Todes“ (Ost-Berlin: Ausschuß für deutsche Einheit, 1961), in welchen der wahnwitzige Versuch gemacht wurde, anhand gefälschter Dokumente zu beweisen, dass Globke die rechte Hand Eichmanns gewesen sei. - -- Beek100 20:09, 7. Jun 2006 (CEST)
wow was für eine schnelle und ausführliche Antwort - ein echtes Essay :-) - zugegeben das hat alles was (sofern ein nach 1960 geschriebenes Buch überhaupt "Tagebuch" genannt werden darf). Das ganze ist aus eben dem genannten Grund ein wenig seltsam, ein Tagebuch führt man doch schließlich so "tagesweise während der Ereignisse" oder nicht? Reden wir hier vielleicht von zwei verschiedenen Büchern? nach 1960 kann er ja höchstens sowas wie "Erinnerungen" verfasst haben und ob ihm soviel Zeit für solche Sperenzchen nach der Verhaftung durch die Israelis blieb, wage ich zu bezweifeln. Übrigens kenne ich keine der o.a. "hinlänglich bekannten" Propagandaschriften und ehrlich gesagt... eine Ostberliner Propagandaschrift der 60er Jahre würde ich eh nicht ernst nehmen (sorry) -- Hartmann Schedel 21:39, 7. Jun 2006 (CEST)
Von einem wirklichen Tagebuch Eichmanns weiß ich nichts, mir ist aber bereits öfters aufgefallen, dass seine Selbstverteidigungsschrift falsch als „Memoiren“ oder als „Tagebuch“ bezeichnet worden ist; es handelt es sich aber immer um das gleiche, ja auch online einsehbare Dokument, das definitiv nach 1960 entstanden ist. Vgl. http://www.nizkor.org/ftp.cgi/people/e/eichmann.adolf/memoire/Eichmann.txt -
Selbst wenn es ein regelrechtes Tagebuch gegeben hätte, stellte sich doch die Frage, warum ausgerechnet die Adenauer-Regierung vor 1960 von dessen Existenz oder gar vom Inhalt hätte wissen sollen. Diese ganzen Spekulationen scheinen mir recht unlogisch zu sein, ebenso nach wie vor die betreffenden Stellen im Wikipedia-Artikel zu Globke. Nahe liegend ist vielmehr die Annahme, dass die Bundesregierung (und nicht nur sie in Deutschland!) befürchtete, dass eine Ergreifung Eichmanns das Thema der scheinbar erfolgreich verdrängten deutschen Verbrechen wieder aufs Tapet bringen würde – was dann ja auch tatsächlich eintrat. Und dass verschiedene Dienststellen in Deutschland wussten, wo Eichmann sich befand, ist ja wohl kaum eine Neuigkeit. Wie hätte sonst der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer dem Mossad den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort von „Ricardo Klement“ geben können? -
Aus heutiger Sicht ist es sicher einfach, die DDR-Pamphlete als durchschaubare Propagandaschriften abzutun, aber für Zeitgenossen war es schon schwerer, auf Anhieb nachzuweisen, dass die betreffenden Dokumente tatsächlich gefälscht worden waren. Soweit ich weiß, war Globkes Personalakte aus dem Reichsinnenministerium den Sowjets als Kriegsbeute in die Hände gefallen, 1960 aber als nützliches Propagandawerkzeug gegen Adenauer an Ost-Berlin zurückgegeben worden. Diese Zugriffsmöglichkeit auf im Westen nicht bekannte Dokumente nährte auch bei vielen seriösen Journalisten und Historikern den Verdacht, an den Veröffentlichungen könnte doch was dran sein. Und sage niemand, die entsprechenden Kampagnen Albert Nordens hätten keinerlei Langzeitwirkungen hinterlassen! Beispielsweise war eine der Kernbehauptungen der DDR-Fälscherkolonne, natürlich mit „Dokumenten“ belegt, dass Globke die antisemitischen Nürnberger Gesetze nicht nur kommentiert, sondern sogar mitverfasst habe. Wie oft liest man auch heute noch Variationen dieser m.W. nicht belegbaren Beschuldigung (siehe beispielsweise weiter oben, wo von Globkes „bekannter Mitwirkung an den Rassegesetzen“ die Rede ist). -- Beek100 01:54, 8. Jun 2006 (CEST)
also mir fällt irgendwie auf, daß du immer extrem wortgewaltig in ganzen Sturzbächen antwortest. Natürlich verstehe ich grundsätzlich die Tendenz, sehr ausführlich alles darzustellen um nicht mißverstanden zu werden... aber dein Engagement ist doch irgendwie... auffällig. Es dürfte doch ohne besonderes Wissen um Dinge durch den Lauf der Geschichte belegt sein, daß eine ganze Menge Leute Aufzeichnungen über ihr Tun und Lassen führen. Wäre ich ein Bankräuber mit Komplizen würde ich alleine daher schon vermuten das einer von denen mit Sicherheit so etwas führt. Ohne es zu "wissen". In der Welt der Führungsschichten jeder Coleur sind Kontakte jeder Art unter "Führenden" in jedem Fall so normal wie das tägliche Brot. Ich lass mich freiwillig erschießen wenn Eichmann und Globke KEINE Kontakte gepflegt hätten. Deine Verteidigungsrede in allen Ehren... aber Tagebuchaufzeichnungen von Eichmann VOR 1960 dürften für die deutsche Geschichte ziemlich spannend werden - Globke hin oder her - Er war so oder so nur einer von vielen Tausenden, deren Fett nach 1945 wieder oben schwamm. Insofern wäre er gar nicht mal so wichtig wenn man sich die braune Latte anschaut, die bis heute aus dem Sumpf ragt (entschuldige bitte die Ausdrucksweise) -- Hartmann Schedel 02:19, 8. Jun 2006 (CEST)
"also mir fällt irgendwie auf [...] aber dein Engagement ist doch irgendwie...auffällig" Du liebe Güte! Womit aber wieder mal bewiesen wäre, dass man mit festem Willen selbst aus den harmlosesten Dingen etwas Obskures stricken kann ("Schreibt der aus der CDU-Parteizentrale?" - "Ist er ein Verwandter von Globke?" etc.etc.). Ich wünsche recht unauffällige Träume von Sturzbächen! -- Beek100 03:08, 8. Jun 2006 (CEST)
don't panic - ich stricke gar nichts obskures. Es war nur eben auffallend, daß Deine Antworten länger waren als der ganze Artikel - das ist alles. Das Wort "auffällig" war wohl auch unglücklich gewählt und "auffallend" wäre treffender gewesen -- Hartmann Schedel 12:11, 8. Jun 2006 (CEST)

Okay, inzwischen begreife ich, was mit Eichmanns "Memoiren" gemeint ist, nämlich seine Interviews mit dem Holländer Willem Sassen. Habe den Artikel demgemäß mal präzisiert und hoffe, dass er so dem Sachverhalt gerecht wird. -- Beek100 11:16, 8. Jun 2006 (CEST)

Time oder Life?

Im Artikel steht, dass es die Time war, die die Tagebücher veröffentlichen wollte. Heute habe ich einen Artikel bei Spiegel Online gelesen, der angibt, dass es Life war: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,420097,00.html Was ist richtig? --Christoph Schall

Life dürfte richtig sein. Hatte mich verlesen.--Coredump 13:06, 8. Jun 2006 (CEST)

Nachkriegspartei

also war er vor, während und nach dem Reich nie irgendwo in einer Partei? lediglich im 3.Reich "zentrumsnah"? passiert auch nicht so wahnsinnig oft -- Hartmann Schedel 14:27, 29. Jun 2006 (CEST)

ich wäre eigentlich immer noch an einer Antwort diesbezüglich interessiert. -- Hartmann Schedel 16:52, 18. Jul 2006 (CEST)
nach wie vor besteht mein Interesse an einer Antwort bzgl. etwaiger Parteizugehörigkeiten (und ich meine durchaus auch Nachkriegsparteien wie z.B. CDU), oder war er als Parteiloser Chef des Bundeskanzleramtes? Kommt mir irgendwie seltsam vor -- Hartmann Schedel Prost 20:08, 20. Sep 2006 (CEST)
Globke war von 1922 bis 1933 Mitglied der Zentrumspartei, über eine Parteimitgliedschaft nach dem Krieg (in Frage käme hier ja nur die CDU, allein weil Adenauer dem Mitglied einer anderen Partei nie so enges Vertrauen geschenkt hätte) ist mir nichts bekannt. Soweit ich mich erinnere, lautete einer der vielen gegen Globke in den 1950er Jahren erhobenen Vorwürfe, er habe sehr wohl im Dritten Reich einmal einen Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft gestellt, sei aber abgewiesen worden - vielleicht wegen der zeitweise gültigen Aufnahmesperren). Allerdings kann ich jetzt weder eine Quelle für diesen Vorwurf nennen noch verifizieren ob er berechtigt ist. Die Info zu seiner Mitgliedschaft im Zentrum ergänze ich im Artikel. --beek100 22:53, 20. Sep 2006 (CEST)
Danke Dir. Sein Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft vom 24.Okt.1940 wurde im Feb.1943 (nach reiflicher Prüfung offenbar) von Bormann abgelehnt - könnte natürlich mit seiner ehemaligen Zentrums-Zugehörigkeit zusammenhängen. Allerdings intressiert mich im Grunde genommen mehr die Nachkriegszeit. Aber so ganz nebenbei hast Du mich noch auf etwas Interessantes gestoßen: hast Du eine Ahnung von wann bis wann diese ominösen Aufnahmesperren dauerten und wodurch sie bedingt waren? Ich weiß leider nur, daß es sie gab aber sonst nichts darüber -- Hartmann Schedel Prost 09:37, 21. Sep 2006 (CEST)
Soweit ich mich erinnere, wurde die Mitgliedersperre bereits 1933 erlassen. Auslöser waren die so genannten "Märzgefallenen" oder "Märzhasen", also die Leute, die unmittelbar nach der Bestätigung der Hitler-Regierung durch die Reichstagswahlen vom März 1933 massenhaft in die Partei eingetreten waren. Die Nazis verstanden sich als nationale Elite, der man aus Überzeugung und nicht aus Opportunismus angehörte, daher waren alle Späteingetretenen zunächst mal suspekt und mußten ihre nationalsozialistische Gesinnung erst noch beweisen. Sie standen unter zweijähriger Bewährungsfrist und auch später haftete ihnen stets das 'Stigma' an, nicht zu den "Alten Kämpfern" (Mitglieder vor dem 1. März 1933) oder gar zur "Alten Garde" (Mitglieder mit Parteinummer unter 100.000), die ihren Status beispielsweise mit entsprechenden exklusiven Ehrennadeln am Revers zur Schau tragen durften, zu gehören. Die Sperre galt offiziell bis 1939, war aber dazwischen mal gelockert worden. Bzgl. Globke: Wenn sein Antrag 1940 abgelehnt wurde, kann die Sperre wohl keine Rolle mehr gespielt haben. Hast Du für die Info eine Quellenangabe? --beek100 20:10, 21. Sep 2006 (CEST)