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Camp Astrid

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Kirche des ehemaligen Camps

Camp Astrid [lies: kämp astrid] ist der Name einer ehemaligen belgischen Kaserne, welche nach dem Zweiten Weltkrieg von der damaligen belgischen Besatzungsmacht 1948 auf 37 Hektar im Propsteier Wald bei Eschweiler im Kreis Aachen eingerichtet wurde. Der offizielle Name war "Quartier Reine Astrid" auf Französisch bzw. "Quartier Koningin Astrid" auf Niederländisch.

Dort stationierten die belgischen Streitkräfte bis 1995

  • das 29. Logistikbataillon,
  • ein Instandsetzungsbataillon und
  • ein Unterstützungsbataillon
  • und betrieben ein Munitionsdepot.

des 1.(BE)Corps. Ihre Aufgabe und der Schwerpunkt der Tätigkeiten war der milit. Transport im Frieden und Spannungsfall, der Umschlag, das Lagern und Bewachen, das Sicherstellen der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und des Gerätes, die Ausbildung der zahlreichen Wehrpflichtigen.

Das 1.(BE)Corps war Teil des den Belgiern zugewiesenen Korridors, der auf 270km Länge und 190km Breite von Aachen bis Kassel reichte.

Das im Wald gelegene Camp hatte alle Einrichtungen, die den belgischen Soldaten < im Ausland > das Arbeiten und Leben für sie und ihren Familien angenehm machen sollten. Neben kaserneneigenen Einrichtungen, wie Kirche und Casino´s, neben Kino und Freibad, neben eigener Post und Einkaufsladen, neben Sportplatz, Sporthalle und Angelteich nutzen die jungen Wehrpflichtigen in ihrer Freizeit auch die Unterhaltungseinrichtungen, die in Stolberg und Umgebung der deutschen Jugend Unterhaltung und Abwechslung boten.

Die Familien der Zeit- oder der Berufssoldaten wohnten in eigenen Siedlungen außerhalb der Kaserne. Die Kinder gingen in eigene Schulen.

Mit Abzug der Soldaten nach fast 50 Jahren des Bestehens und dem Ende der militärischen Nutzung lag seit 1995 die Liegenschaft brach.

Während die Stadt Eschweiler den Propsteier Wald als Naherholungsgebiet erhalten möchte und mehrere Bereich als Biotope ausgewiesen hat, hat die Stadt Stolberg einen südlichen Teil des Kasernengeländes gekauft um auf 23 Hektar ein Gewerbegebiet einzurichten. Seit 2005 werden die baulichen Einrichtungen des Camp Astrid abgetragen und Teile des Waldgebietes gerodet. 2006 wurde eine neue Zufahrt in Form einer Brücke über die Trasse der Bundesbahnstrecke Köln-Aachen gebaut. Eine erste gewerbliche Bebauung wird 2007 erwartet.

Im Wald, im ehemaligen Bereich des umfangreichen Munitionsdepot auf Eschweiler Stadtgebiet, sind noch zahlreiche Bunker und Lagerräume vorhanden. Diese und weitere militärische Altlasten nebst zwischenzeitl. dort unvernünftigerweise privat "entsorgten" Müll´s sind noch zu beseitigen.