Ilonka Petruschka
Ilonka Petruschka (*1973 in Berlin [1]) ist eine deutsche Schauspielerin und Transgender Media Consultant.
Leben
Ilonka Petruschka wuchs in Berlin auf. Mit 12 Jahren begann sie, durch Mary & Gordy inspiriert, mit ihrer eigenen Travestie Show und tingelte fast 10 Jahre durch Berlin. Kurz nach ihrere Zeit im Cabaret La Cage begann sie 1990 mit der Hormonersatztherapie und unterzog sich 1991 einer geschlechtsangleichenden Operation in London[2]. Die anschließende Personenstandsänderung musste sie sich mit 18 Jahren vor dem Bundesverfassungsgericht erklagen, da das damalige Transsexuellengesetz dies ursprünglich erst ab 21 Jahren erlaubte[2].
Ende 2009 begann sie regelmäßig Videos auf der Videoplattform Youtube zu veröffentlichen und probierte sich dort, mit dem Schwerpunkt Comedy und Makeup, aus. Ihre musikalische Parodie Lovemachine stand 2015 zur Wahl bei Unser Song für Österreich, im Rennen um eine Wildcard für den Eurovision Song Contest[3]. Hier wurde sie auch einerm größeren Publikum als Trash Queen mit russischem Akzent bekannt, die üblicherweise ihre Zuschauer mit "Chaaallo deutsches Land" begrüßte[4].
Für die Spielzeit von 2012 bis 2013 gastierte sie am Theater im Keller für die Produktion Camp unter der Regie und Choreografie von Roni Maciel[5].
Im Rahmen des Kongresses Stadt der Frauen von 2015, den die Bayerische Staatsoper während der Münchner Opernfestspiele ausrichtete, interpretierte sie die Schlussarie der Salome, neben 9 anderen Drag-Performer*innen, nach einem Konzept von Johannes Müller und Philine Rinnert[6].
Als Mitglied der Polyrealisten war sie von 2019 bis 2020 an der Schaubühne Berlin Teil des Projekts Geschlechtergerechtigkeiten (AT) unter der Leitung von Wiebke Nonne[7].
2019 hatte sie ihr Filmdebut im ARD/ORF Landkrimi Steirerkreuz, als Prostituierte Amanda, unter der Regie von Wolfgang Murnberger[2][5]. Es folgten die Kurzfilme, Männerbunker, in der Rolle Norma (2020, Regie: Lou Van Houtte), der von der FH Salzburg produzierte Clip be unbreakable, in dem sie sich selbst spielte (2020, Regie: Christoph Amort) und der von der Deutsche Film- und Fernsehakademie produzierte Kurzfilm The Hungerartist, in der Rolle D (2021, Regie: Oscar Zoche) einer Erzählung frei nach Kafka's Ein Hungerkünstler.
Für die Audible Produktion Der Moment (Staffel 5, Episode11), sprach sie 2020 die deutsche Stimme der Transaktivistin Lilit Martirosyan[5] und in der Sendung Breitband, des Senders Deutschland Funk Kultur, mit dem Thema Design Justice sprach sie die deutsche Stimme von Sasha Costanza-Chock[8].
Als Transgender Media Consultant beriet sie die 2021 produzierte Amazon Serie Luden (Staffel1)[5][9].
Theater (Auswahl)
- 1987 Strapsharry (Dream Boys Lachbühne)
- 1989 La Cage (Cabaret)
- 2013-2013 Camp (Theater im Keller)
- 2015: Call of Salomé (Bayrische Staatsoper)
- 2019-2020 Geschlechtergrechtigkeiten (Schauhbühne Berlin)
Filmografie (Auswahl)
- 2019: Landkrimi: Steirerkreuz (Fernsehreihe)
- 2020 be unbreakable (Werbefilm)
- 2020 Männerbunker (Kurzfilm)
- 2021 The Hungerartist (Kurzfilm)
Weblinks
- ↑ CASTFORWARD | e-TALENTA. Abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ a b c Trans-Frau im ARD-Krimi: Ilonka Petruschka gibt Film-Debüt. 12. Dezember 2019, abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ USFÖ-Perlen: die erste Ernte. In: aufrechtgehn.de. 14. September 2014, abgerufen am 20. November 2021 (deutsch).
- ↑ Ilonka Petruschka - Hallooo Deutsches Land. Abgerufen am 20. November 2021 (deutsch).
- ↑ a b c d Ilonka Petruschka bei Castupload. Abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Call of Salomé. Abgerufen am 20. November 2021 (deutsch).
- ↑ Premierenzeitung der Schaubühne / 2. Hälfte 2019/20 by Schaubühne Berlin - Issuu. Abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
- ↑ "Design Justice" - Der Kampf für diskriminierungsfreie Technologien. Abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Luden, TV-Serie, 2021 | Crew United. Abgerufen am 20. November 2021.