Alfa Romeo Spider (916)
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Alfa Romeo | |
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![]() Alfa Romeo Spider (916) Phase 3
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Spider GTV | |
Produktionszeitraum: | 1994–2005 |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Cabriolet |
Motoren: | Ottomotoren: 2,0 bis 3,2 Liter (106–176PS) |
Länge: | 4285 mm |
Breite: | 1780 mm |
Höhe: | 1315 mm |
Radstand: | 2540 mm |
Leergewicht: | 1460–1545 kg
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Vorgängermodell | Alfa Romeo Spider (115) |
Nachfolgemodell | Alfa Romeo Spider (939) |
Der Alfa Romeo Spider der Baureihe 916 ist ein offener zweisitziger Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Alfa Romeo, der von 1994 bis 2004 gebaut wurde. Er löste den seit 1966 produzierten klassischen Spider der Baureihe 115 ab. Der Spider 916 ist das Schwestermodell des im gleichen Zeitraum gebauten Coupés Alfa Romeo GTV. Der Spider basiert ebenso wie der GTV auf der werksintern Tipo Due genannten Plattform des Fiat-Konzerns und ist damit unter anderem mit dem Fiat Tipo verwandt. Die Autos wurden anfänglich bei Alfa Romeo in Arese und später bei Pininfarina in Turin gebaut. Der Spider 916 wurde bei seiner Markteinführung vor allem wegen der Umstellung von Hinterrad- auf Frontantrieb vielfach kritisch gesehen. Alle Varianten zusammengenommen, entstanden etwa 38.000 Spider.
Entstehungsgeschichte

Die Modellpalette des seinerzeit noch zum Staatskonzern IRI gehörenden Mailänder Herstellers Alfa Romeo galt in den 1980er-Jahren als veraltet. Die Stufenhecklimousinen 75 und 90 waren stilistisch überarbeitete Varianten ihrer Vorgänger Giulietta bzw. Alfetta und nutzten technische Elemente, die auf die 1960er-Jahre zurückgingen. Das einzige offene Modell war in dieser Zeit der Spider, der 1966 eingeführt worden war und seit 1983 in der dritten, Aerodinamica genannten Version produziert wurde. Nachdem Fiat im Herbst 1986 Alfa Romeo übernommen hatte, bemühte sich Vittorio Ghidella, der Chef von Fiats Autosparte, darum, die Marke mit neuen Modellen attraktiver zu machen. Dem Spider sollte dabei künftig die Rolle eines Aushängeschilds zukommen. Gleichzeitig forcierte er die Einbindung Alfa Romeos in die Plattformstrategie des Fiat-Konzerns.[1] Im Frühjahr 1987 fiel die Entscheidung für die Entwicklung eines ganz neuen Spider und eines mit ihm verwandten Sportcoupés, die der auf Fiats Tipo-Due-Plattform basieren sollten. Fiat beauftragte die Turiner Studios Bertone und Pininfarina mit der Erarbeitung von Designentwürfen. Die Entscheidung fiel frühzeitig zugunsten Pininfarinas. Im September 1987 waren die grundlegenden Entwürfe fertiggestellt, im Juli 1988 – wenige Monate vor seinem Ausscheiden aus dem Konzern – genehmigte Ghidella auf der Basis eines Tonmodells im Maßstab 1:1 das Design. Die Entwicklung des Tipo 916 zog sich noch mehrere Jahre hin. Um die Zeit bis zur Serienreife der neuen Baureihe zu überbrücken, überarbeitete Alfa Romeo den klassischen Spider (Tipo 115) Ende 1989 ein weiteres – drittes – Mal. Um die Öffentlichkeit auf das Design des neuen Spider vorzubereiten, zeigte Alfa Romeo auf dem Genfer Automobilsalon 1991 das vom Centro Stile Alfa Romeo unter Walter de Silva gestaltete Show Car Proteo, das zentrale Gestaltungsmerkmale des Tipo 916, darunter das Scheinwerferarrangement, die ansteigende Lichtkante in den Flanken und die Einbindung des Alfa-Wappens an der Wagenfront, vorwegnahm.[2][3][4]
Der Spider 916 debütierte zusammen mit dem Schwestermodell GTV auf dem Pariser Autosalon im Oktober 1994. Die Serienfertigung begann Ende 1994 und dauerte bis 2004. Der Abverkauf der letzten Autos lief bis ins Frühjahr 2006. Im Sommer 2006 erschien der mit dem Spider Tipo 939 die dritte Spider-Generation. Sie baute ebenso wie ihr geschlossenes Schwestermodell, der als Alfa Romeo Brera verkauft wurde, auf dem 159 auf.
Modellbeschreibung
Design
Das Design des Spider 916 hat keine Bezüge zu den vorangegangenen Spider-Modellen. Der Entwurf der 916-Reihe ist eine Arbeit von Enrico Fumia, der ab 1989 Pininfarinas Abteilung für Design und Entwicklung leitete und 1982 unter Leonardo Fioravanti bereits den Alfa Romeo 164 gestaltet hatte. 1988 übernahm das Centro Stile Alfa Romeo den Pininfarina-Entwurf. Alfas eigene Designer entwickelten ihn unter der Leitung von Walter de Silva zur Serienversion weiter.
Ursprünge
Viele Beobachter sehen in der Karosserie des Tipo 916 eine Weiterentwicklung von Pininfarinas Show Car Audi Quattro Quartz aus dem Jahr 1981,[5] das Fumias erster kompletter Entwurf für Pininfarina war. Die 916-Reihe übernahm unter anderem die zurückversetzten Rundscheinwerfer vom Quattro Quartz, daneben hat sie wie der Quattro Quartz die Wagenflanken hineinreichende Motorhaube und die breite Sicke, die die Motorhaube von den Stoßfängern trennt. Schließlich war auch das waagerechte, über die gesamte Wagenbreite reichende hintere Leuchtenband, das seit dem 164 von 1987 ein Kernelement des Alfa-Romeo-Designs war, schon beim Quattro Quartz gezeigt worden.[Anm. 1] Fumia selbst relativierte allerdings rückblickend die Nähe zum Quattro Quartz. In einem Interview aus dem Jahr 2012 beschränkte er die Ähnlichkeiten des Alfa Romeo und des Quattro Quartz auf die Scheinwerfer; im Übrigen seien beide „völlig eigenständige Autos“.[6]
Einzelheiten


Die Karosserie Spider 916 wird im Allgemeinen als keilförmig beschrieben.[7] Dieser Eindruck entsteht vor allem durch eine Sicke an den Wagenflanken, die am vorderen Radkasten beginnt und von dort bis zum Abschluss des Dachs stark ansteigt. Die Gürtellinie folgt dem Verlauf der Sicke. Die große einteilige Motorhaube ist aus Kunststoff gefertigt. Sie ragt in die Wagenflanken hinein. Auf jeder Seite lässt sie vorn zwei kreisförmige Öffnungen für die Scheinwerfer. In der Mitte ist Alfa Romeos Scudetto positioniert, das unten in den Stoßfänger hineinragt. In den Stoßfängern befinden sich bei den den Baureihen 1 und 2 auf beiden Seiten des Scudetto schmale waagerechte Lufteinlässe; für die dritte Baureihe sind die Einlässe in den unteren Bereich des Stoßfängers verlegt. Die rahmenlosen Türen sind identisch mit denen des GTV.[8] Der Spider hat ein kurzes Stufenheck. Am Heckabschluss befindet sich ein schmales, über die ganze Wagenbreite reichendes Leuchtband, das die Blinker, die Bremslichter, die Schlusslichter, die Rückfahrscheinwerfer und die Nebelschlussleuchten beinhaltet. Das Kofferraumschloss ist unter dem runden Alfa-Romeo-Wappen versteckt, das zur Seite gedreht werden kann. Während der GTV einen Kofferraumdeckel mit Abrisskante hat, ist der Deckel beim Spider abgerundet. Der Spider hat keine hinteren Seitenfenster. An die rahmenlosen Türfenster schließt sich unmittelbar das faltbare Verdeck an. Ab Werk ist es von Hand zu betätigen, gegen Aufpreis war ein elektrisch betriebenes Verdeck erhältlich, das nur im Stand und bei angezogener Handbremse funktioniert. In zusammengeklapptem Zustand ruht das Verdeck unter einer in Wagenfarbe lackierten Kunststoffabdeckung. Zeitweise war ein Kunststoffhardtop erhältlich, das die Form des Stoffverdecks aufgreift.[9]
Sicherheitsmerkmale
Die Tipo-Due-Plattform wurde für den GTV und den Spider mit dem Ziel überarbeitet, die Steifigkeit und Sicherheit zu erhöhen. Der Tipo 916 wurde mit dem Ziel konstruiert, die US-amerikanischen Crashtests zu bestehen. Die seitlichen Schweller zwischen den Radkästen sind verstärkt und höher als bei den anderen Tipo-Due-Ablegern. In die Türen sind bei den bis 1998 produzierten Fahrzeugen zwei Streben als Aufprallschutz integriert; die jüngeren Modelle haben eine integrierte Strebe. Auf Fahrerseite gehörte ein Airbag von Beginn an zur Serienausstattung. Ein Beifahrerairbag war anfänglich noch eine aufpreispflichtige Zusatzausstattung; ab ... wurde auch er serienmäßig geliefert.
Fahrwerk
Der GTV und der Spider der 916-Reihe verwenden die Bodengruppe Tipo Due. Sie haben den gleichen Radstand wie die ebenfalls auf dieser Plattform aufbauenden Kompaktlimousinen Fiat Tipo, Lancia Delta und Alfa Romeo 145 und ihre Stufenheckableger. Die vordere Radaufhängung übernahmen der GTV und der Spider vom Alfa Romeo 155. Vorn kommen MacPherson-Federbeine mit Schraubenfedern und einem Querlenker zum Einsatz.
Motoren
Modell | Zylinder | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Bauzeit |
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1.8 TS | 4 | 1747 cm³ | 106 kW (144 PS) bei 6500/min | 169 Nm bei 3500/min | 05.1998–09.2000 |
2.0 TS 16V | 4 | 1970 cm³ | 110 kW (150 PS) bei 6300/min | 181 Nm bei 3800/min | 09.1994–05.1998 10.2000–12.2004 |
2.0 TS 16V | 4 | 1970 cm³ | 114 kW (155 PS) bei 6400/min | 187 Nm bei 3500/min | 05.1998–09.2000 |
2.0 JTS | 4 | 1970 cm³ | 122 kW (166 PS) bei 6400/min | 206 Nm bei 3250/min | 04.2003–10.2005 |
2.0 V6 TB * | 6 | 1996 cm³ | 148 kW (202 PS) bei 6000/min | 271 Nm bei 2400/min | 05.1995–09.2001 |
3.0 V6 12V | 6 | 2959 cm³ | 141 kW (192 PS) bei 5600/min | 260 Nm bei 4400/min | 05.1995–09.2000 |
3.0 V6 24V | 6 | 2959 cm³ | 160 kW (218 PS) bei 6300/min | 265 Nm bei 5000/min | 10.2000–04.2003 |
3.2 V6 24V | 6 | 3179 cm³ | 176 kW (240 PS) bei 6200/min | 289 Nm bei 4800/min | 04.2003–10.2005 |
*nicht auf dem deutschen Markt.
Die einzelnen Baureihen
Phase 1

Phase 2

Phase 3

Produktion
Produktionsorte
Von 1994 bis Ende 2000 wurde der Spider 916 in Alfa Romeos Stammwerk in Arese hergestellt. Danach verlagerte Fiat die Produktion zu Pininfarina, in dessen Werk in San Giorgio Canavese bei Turin die Autos bis zur Einstellung der Baureihe Ende 2004 zusammengebaut wurden. Die bei dort herstellten Fahrzeuge haben neben einem Pininfarina-Schriftzug auch ein entsprechendes Wappen auf den hinteren Kotflügeln.
Produktionsumfang
Motorisierung | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | Summe |
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2.0 Twin Spark | 32 | 4684 | 5918 | 4009 | 3309 | 2717 | 2589 | 2497 | 1676 | 383 | 229 | 28043 |
2.0 V6 Turbo | – | – | − | – | 109 | 321 | 14 | – | – | – | – | 444 |
3.0 12V | 30 | 925 | 955 | 619 | 591 | 325 | 293 | – | – | − | – | 3738 |
3.0 24V | – | – | – | – | – | – | 94 | 762 | 421 | 65 | − | 1342 |
1.8 Twin Spark | – | – | – | – | 1287 | 1134 | 430 | – | – | – | – | 2851 |
3.2 24V | – | – | – | – | – | – | – | – | 3 | 394 | 154 | 551 |
2.0 JTS | – | – | – | – | – | – | – | – | 1 | 1294 | 824 | 2119 |
Summe | 62 | 5609 | 6873 | 4628 | 6402 | 4497 | 3420 | 3259 | 2101 | 2136 | 1207 |
Literatur
- R.M. Clarke: Alfa Romeo Spider & GTV Performance Portfolio 1995-2005, Brooklands Books Ltd., 2006, ISBN 978-1855207042
- Robert Foskett: Alfa Romeo 916 GTV and Spider: The Complete Story, Crowood Press, ISBN 9781847975331
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Das Leuchtband geht auf ein Jaguar-Showcar von 1977 zurück, das Leonardo Fioravanti für Pininfarina entworfen hatte. Beim Quartz ist dieses Merkmal im Vergleich zum Jaguar vereinfacht.
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Luckner, Eckhard Eybl: „Auf hochklassige Autos spezialisieren“, Interview mit Vittorio Ghidella in: Auto Motor und Sport, Heft 15/1988 (15. Juli 1988), S. 34 ff.
- ↑ Geschichte des Alfa Romeo Spider und GTV 916 auf der Internetseite www.bozhdynsky.com (abgerufen am 14. November 2021).
- ↑ Enrico Fumia im Interview 2012 (abgerufen am 14. November 2021).
- ↑ Geschichte des Alfa Romeo Spider und GTV (Tipo 916) auf www.thinkersgarage.com (abgerufen am 17. November 2021).
- ↑ Beschreibung des Designs des Tipo 916 auf ww.bozhdynsky.com (abgerufen am 29. Oktober 2021).
- ↑ Zitate aus einem Interview mit Enrico Fumia von 2012 auf Internetseite www.bozdynsky.com (abgerufen am 22. September 2020).
- ↑ Alf Cremers: Spider-Spirit. Fahrbericht Alfa Romeo Spider 2.0 und 2.0 T-Spark in: Motor Klassik, Heft 1/2018, S. 62.
- ↑ Robert Foskett: Alfa Romeo 916 GTV and Spider: The Complete Story, Crowood Press, ISBN 9781847975331, S. 71.
- ↑ Abbildung eines Alfa Romeo 916 Spider mit Hardtop (abgerufen am 11. November 2021).