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Achim Müller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Achim Müller (* 1938 in Detmold) ist ein deutscher Chemiker und Professor für anorganische Chemie.

Leben

Müller promovierte 1965 bei Prof. Oskar Glemser an der Universität Göttingen mit einem Thema aus dem Bereich der experimentellen Thermochemie. Die Habilitation erfolgte 1967 über ein Thema aus dem Bereich der Schwingungsspektroskopie. 1977 erhielt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Anorganische Chemie an der Universität Bielefeld, den er bis zu seiner Emeritierung innehatte. Die Forschungsinteressen von Professor Müller sind sehr weit gespannt und reichen von der Spektroskopie über die Bio-Anorganische Chemie und Übergangsmetallchemie bis hin zu beeindruckenden Darstellungen chemischer und naturwissenschaftlicher Sachverhalte in allgemein verständlicher Form sowie der Beschäftigung mit wissenschaftsphilosophischen Fragestellungen.

Bis heute wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse in mehr als 800 Beiträgen in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften und einer grossen Anzahl von Buchbeiträgen dokumentiert.

Professor Müller erhielt eine Vielzahl hochrangiger nationaler und internationaler Auszeichnungen und wurde mit einer Reihe von Ehrenpromotionen gewürdigt. 2000 bekam er den Alfred-Stock-Gedächtnispreis der GdCh und 2006 die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur.

Müller's Entdeckung der Riesenkugeln des Typs (Durchmesser ca. 3 nm), der radförmigen Strukturen des Typs und der grossen "Zitrone" (grösste Ausdehnung ca. 6 nm) hat einen Paradigmenwechsel über die mögliche Grösse und Stabilität von Einzelmolekülen herbeigeführt. Diese Moleküle sind sehr gross verglichen mit der Länge eine Sauerstoff-Moleküls bestehend aus zwei Atomen und einer Länge von 0.12 nm als Massstab. ist 50 mal grösser und hat eine Raumerfüllung von 50 x 30 x 30 Nanometern. Seit dem 22. Dezember 2005 handelt es sich um das grösste, bekannte und charakterisierte Anorganische Molekül. Müller's jüngste Arbeiten zeigen auf, wie mit Hilfe der kugelförmigen Oxomolybdatkapseln zelluläre Prozesse wie z.B. Ionentransport durch die Zellmembran modelliert werden können. Alle diese Cluster gehören zu einem Verbindungstyp der gemeinhin unter dem Oberbegriff Polyoxometalate zusammengefasst wird.

Literatur

  • A. Müller, S. Roy, J. Mater. Chem. 15 (2005) 4673.
  • A. Müller, S. Roy, Co-ord. Chem. Rev. 245 (2003) 153.
  • A. Müller, C. Serain, Acc. Chem. Res. 33 (2000) 2.

zur Person und Forschung :

  • P. Gouzerh, M. Che, l’actualité chimique juin n° 298 (2006) 9.
  • L. Cronin, Angew. Chem. Int. Ed. 45 (2006) 3576.
  • N. Hall, Chem. Commun (2003) 803.