Adolf Bacmeister (Germanist)

Adolf Bacmeister (* 1827 in Eßlingen, † 25. Februar 1873 in Stuttgart) war ein deutscher Germanist und Schriftsteller.

Adolf Bacmeister besuchte 1841–45 das Theologische Seminar in Blaubeuren, anschließend das Stift in Tübingen (wo er Mitglied der Verbindung Nordland wurde), beteiligte sich 1848 am Aufstand in Baden, wurde bei Dossenbach gefangen und erlitt infolgedessen mehrmonatliche Haft in Bruchsal und auf dem Hohenasperg. Nachdem er 1853 das philologische Examen abgelegt, wurde er zwei Jahre später Kollaborator in Weinsberg, dann Rektoratsverweser in Eßlingen. Schließlich wurde er 1857 Präzeptor in Reutlingen, gab aber 1867 seine Schulstellung auf, um in die Redaktion der Augsburger Allgemeinen Zeitung einzutreten. Er starb 25. Februar 1873 in Stuttgart.

Bacmeisters schriftstellerische Tätigkeit war zumeist auf Popularisierung altdeutscher Dichtwerke gerichtet. Es erschienen von ihm:

• Liederbuch für die Jugend (1856; 6. Auflage, Heilbronn 1876)
• Nibelungenlied für die Jugend bearbeitet (Stuttgart 1858)
• Gudrun (neudeutsch, Reutlingen 1860)
• Freidanks Bescheidenheit (neudeutsch, Reulingen 1861)
• Margaret Mores Tagebuch 1522-35 (entsprechend dem englischen Original im Stil des 16. Jahrhunderts; 3. Ausgage, Paderborn 1870).

Andere Werke von Bacmeister sind:

• Johann Fizion, Chronika der Stadt Reutlingen (Stuttgart 1862)
• Die Ortsnamen in Württemberg (1864)
• Alemannische Wanderungen (Stuttgart 1867)
• Germanistische Kleinigkeiten (Stuttgart 1870)
• Keltische Briefe (hgg. von Keller, Straßburg 1873)

Auch als Übersetzer lateinischer Autoren, so der Germania des Tacitus (Stuttgart 1868), der Oden des Horaz (Stuttgart 1871), des Agricola (De vita Iulii Agricolae) von Tacitus (Stuttgart 1872), der Satiren des Juvenal (das. 1873), war Bacmeister tätig.

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