Exkrementophilie
Exkrementophilie - von lat. excrementum („Ausscheidung“, „Auswurf“) und griech. philia („Zuneigung“) - ist ein Sammelbegriff für ungewöhnliche sexuelle Neigungen (Paraphilien), bei denen Körperausscheidungen wie Kot, Urin und Winde sexuelle Erregung auslösen.
Sonderformen oder Teilaspekte der Exkrementophilie sind
- Urophilie (veraltet: Urolagnie), die sexuelle Vorliebe für Urin, evtl. verbunden mit einer Uropotie, dem Trinken von Urin
- Koprophilie, die Vorliebe für Kot, evtl. verbunden mit einer Koprophagie, dem Essen von Kot.
Bezüglich der Psychodynamik wird oft eine Nähe zum Sadomasochismus und hier oft zum Kompensations-Sadismus hergestellt, wobei der Wunsch, den Anderen über ein Auslösen von Ekelempfindungen zu demütigen, das Bedürfnis zur Ausübung des Geschlechtsverkehrs ersetzt.
Nicht zu verwechseln ist eine Exkrementophilie mit Harntänzen oder anderen kultischen Handlungen, bei denen Exkremente verwendet werden. Solche Riten beschrieb etwa John Gregory Bourke, ein US-amerikanischer Kavallerieoffizier, der diese erstmals 1881 bei Indianern Nordamerikas beobachtet hatte (siehe "Der Unrat in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitsrecht der Völker", auf Deutsch 1913 mit einem Geleitwort von Sigmund Freud in Leipzig erschienen).
Literatur
Donatien Alphonse François de Sades Hauptwerk Die 120 Tage von Sodom. schildert die Exkrementophilie in zahlreichen Spielarten, insbesondere das Berühren und Verspeisen von Kot, Urin und Erbrochenem sowie das Einatmen von Darmwinden.