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Kloster Rosenthal (Eifel)

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Lage

Die Ruine des Klosters Rosenthal (Vallis Rosarum) liegt im Pommerbachtal unterhalb der Gemeinde Binningen im Landkreis Cochem-Zell. Außer einem Muttergotteskapellchen an der Stelle des Hochaltars sind von den Gebäuden nur noch wenige Mauerreste erhalten.

Geschichte

Das wohl der Mutter Gottes geweihte Kloster wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts für adlige Nonnen gegründet. Über die Identität der Gründer herrscht Unklarheit. Es könnten Dietrich von Wesel, ein Graf von Virneburg oder ein Herr von Schönberg gewesen sein. Unter den Äbtissinnen waren mehrere Gräfinnen von Virneburg. 1241 stiftete Demude von Bell eine Messe im Kloster. Die Pfarrei Hambuch wurde ihm 1251 inkorporiert; im 13. und 14. Jahrhundert erhielt es weitere Schenkungen, arrondierte seinen Besitz aber auch durch Kauf. 1304 unterstellte sich das Kloster der Aufsicht und Seelsorge der Abtei Himmerod. 1322 stiftete die Familie Vrye von Treis einen Georgsaltar. Ein Muttergottesaltar wird 1422 erwähnt. 1455 bat der Konvent Kaiser Friedrich III. um Schutz gegen Übergriffe der benachbarten Burgherren. Seit 1587 stammten die Rosenthaler Äbtissinnen nicht mehr aus dem Adel. Die Vereinigung mit dem Oberweseler Allerheiligenkloster, die die trierische Verwaltung befürwortete, kam nicht zustande.

Klostergebäude

Schon im 16. Jahrhundert waren Teile der Klostergebäude baufällig und wurden erneuert. Auch zu Ende des 17. Jahrhunderts mußten Baumaßnahmen ergriffen werden. 1784 wurden die Kirche und der westlich anschließende Klosterflügel abgerissen. Ein Neubau wurde 1785 wegen Mangel an Mitteln, und weil nur noch neun oder 10 Nonnen im Kloster seien, eingestellt. Jedoch ermöglichte eine Schenkung dann doch die Neuerrichtung, die 1787 durch den Abt von Himmerod eingeweiht werden konnte. 1802, im Gefolge der Französischen Revolution und der Säkularisierungen durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde das Kloster aufgehoben und 1804 auf Abriß versteigert.

Das große Siegel des Klosters zeigt die thronende Muttergottes in Frontansicht mit dem Kind auf dem linken Knie und einer Lilie in der Rechten, das kleine Siegel die Muttergottes von der Seite mit stehendem Kind in Frontansicht. Den Hintergrund bildet ein mit Lilien belegter Schrägbalken.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz III, hg. Werner Bornheim gen. Schilling, Landkreis Cochem, bearb. Ernst Wackenroder, 1959, S. 697-699
  • Peter Brommer/ Achim Krümmel, Klöster und Stifte, (Wegweiser Mittelrhein 6), Koblenz 1998, S. 105