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Nas (Rapper)

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Nas
Bürgerlicher Name Nasir Jones
Geboren 14. September 1973
Genres(s) Hip-Hop, Eastcoast Hip-Hop,

Hardcore Rap, Alternativ Rap

Karriere 1991 - aktiv
Label(s) Columbia Records (1994 - 2005)

Def Jam Records seit Januar 2005

Nasir bin Olu Dara Jones ( * 14. September 1973), in Long Island, New York, besser bekannt als Nas, ist ein bekannter US-amerikanischer Rap-musiker. Seine Karriere begann in Queensbridge, einem Brennpunkt in New York in dem größtenteils Farbige angesiedelt sind und eine hohe Kriminalitätsrate herrscht. Nas ist Sohn des Jazzmusikers Olu Dara, am besten bekannt ist er für sein Debutalbum Illmatic aus dem Jahr 1994 das in der Hip-Hop Szene als Klassiker gehandelt wird.

In den Jahren nach Illmatic musste Nas für seinen kommerziellen Erfolg oft Kritik einstecken. Erst nachdem das Album Stillmatic im Jahre 2001 veröffentlicht wurde, akzeptierten ihn seine Fans wieder und er wurde als glaubwürdig angesehen. Nas gehört zur Gruppe der Lyricists und sieht sich selbst als modernen Poeten. Nas steht sowohl als Abkürzung für seinen Vornamen Nasir, als auch für „Nigga Against Society“. Er zählt aufgrund seiner politischer Denkweise und seiner erbrachten Leistungen für den Hip-Hop zu den bedeutendsten zeitgenössischen Rappern.


Biografie

1973 - 1992: Kindheit und frühe Karriere

Nas bekam von seinen Eltern den Namen Nasir zugeteilt, der im Arabischen soviel wie "der Helfer und Beschützer" bedeutet. Familie Jones verbrachte die ersten fünf Jahre nach Nas Geburt in den Crown Heights, einer Wohngegend in Brooklyn. Sein Vater Olu Dara war Jazz-musiker und seine Mutter Ann Jones war Post-Beamtin. Nas hatte einen jüngeren Bruder namens Jabari der den Spitznamen "Jungle" bekam da er im Kongo auf die Welt kam. Im Alter von vier Jahren hörte Nas seinem Vater beim Trompete spielen auf der Veranda zu. Kurze Zeit später siedelte die Familie in einen Wohnblock nach Queensbridge um. Olu Dara verließ seine Frau 1986, als Nas 13 Jahre alt war. Ann Jones zog die beiden Söhne von da an alleine groß. Nach der 8. Klasse bricht Nas die Schule ab und begann auf der Straße Drogen zu verkaufen. Er vermittelte sich selber Wissen indem er Bücher studierte über Afrika und ihre Zivilisation, den Koran, der Bibel sowie der Five Percent Nation. Kurz nach der Trennung seiner Eltern tauchte er immer tiefer in die afrikanische Kultur ein, und verfasste darüber Kurzgeschichten. Außerdem befasste er sich mit dem Ursprung der Rap-musik und hörte sich täglich das lokale Radio für Jugendliche an. Der Wunschberuf als Kind vom Trompetenspieler ging nun immer weiter über zum Comiczeichner.

Als junger Teenager stand für Nas endgültig fest das er eine Karriere als Rapper einschlagen möchte. Er machte seinen Nachbarn und besten Freund Willie "Ill Will" Graham zu seinem DJ. Nas war anfangs unter dem Pseudonym Kid Wave bekannt, bis er sich schließlich in Nasty Nas umbenannte. Nas und Graham trafen bald den Produzenten und Queensbridge Bewohner Large Professor der die beiden Jungs mit seiner Gruppe der Main Source bekannt machte. 1991 bekam er die Chance an dem Main Source Album Breaking Atoms mitzuwirken, und durfte einige Strophen als Gast für den Song "Live at the Barbeque" rappen. Trotz der vorhandenen Begeisterung im direkten Umfeld wurde Nas von allen Major-Labeln abgelehnt, und bekam keinen Plattenvertrag. Nas und sein Partner begannen wieder mit der gemeinsamen Arbeit, die aber nicht von Dauer war da Graham am 23. Mai 1992 in Queensbridge auf offener Straße von einem Unbekannten Bewaffneten angeschossen wurde und starb.

1992 - 1995: die Aufnahme und Veröffentlichung von Illmatic

Von nun an nahm Nas Karriere ernsthaft seinen Lauf. Mitte des Jahres 1992 lernte Nas MC Serch von 3rd Bass kennen, der sein Manager wurde und ihm noch im selben Jahr einen Plattendeal bei Columbia Records verschaffen konnte. Nas machte sein Solo Debut mit der Single "Halftime" zum Soundtrack von dem Film Zebrahead. Nas steigerte sich in seinen Leistungen und er bekam einen weiteren Auftritt auf dem Song "Back To The Grill" von MC Serchs Solo Album, womit sich das Interesse für Nas kommendes Album enorm verstärkte. Es schien als ob ein zweiter Rakim geboren wäre. Nas Talent im Umgang mit Wörtern und Rheimen beeindruckte die gesamte Hip-Hop Gemeinschaft in New York und in der Umgebung.

1994 war es dann soweit - Illmatic wurde veröffentlicht. Das Album gilt heute als Meilenstein und die Kritik fiel damals ebefalls überwiegend positiv aus. Von vielen wurde es als Meisterwerk, oder sogar als "Blueprint" angesehen womit das Beispielmuster für andere Rapper gemeint ist. Illmatic beinhaltet Texte die überwältigende Bilder wiederspiegeln wie es sie in dieser Form noch nie zuvor gegeben hat. An den Reglern standen nur die besten Produzenten der damaligen Zeit, dazu zählen Large Professor, Q-Tip, Pete Rock, DJ Premier sowie L.E.S., ein langjähriger Freund und Begleiter. Es treten auf dem Album nur zwei Gäste auf, und zwar auf dem Song "Life's A Bitch" aufdem Nas Freund AZ den ersten Teil übernimmt, und sein Vater Olu Dara, der einige Stücke auf der Trompete spielt. Neben "Halftime" erschienen von Illmatic noch drei weitere Singleauskopplungen. Aufgrund der geringen kommerziellen Vermarktung wurde Illmatic kein Kassenschlager.

Nach Illmatic revanchierte sich Nas bei AZ indem er ihn auf seinem Debut Album Doe Or Die unterstützte. Er fing außerdem an erste Kontakte mit anderen Rappern zu knüpfen, und arbeitete mit dem Rap-duo Mobb Deep auf The Infamous und auf Raekwons Album Only Built 4 Cuban Linx zusammen. Nas war der erste fremde MC der es auf ein Album eines Wu-Tang Clan Mitglieds schaffte. An allen drei Projekten an denen Nas von 1994 bis 1995 beteiligt war, einschließlich seines eigenen Werkes erhielten von The Source "5 Mics" die höchste Auszeichnung für Alben die es in der Rap-musik gibt, und bis zum heutigen Tag insgesamt nur für 50 mal verliehen wurde. Der Gastauftritt auf Raekwons Debut war der Start seiner "Escobar" Phase, in der er sich selbst als Mafioso präsentiert und sich nach den Kolumbianischen Drogenbaron und Multi-Miliardär Pablo Escobar benennt.


1996 - 1998: von It Was Written zu The Firm

Columbia Records forderte Nas dazu auf von nun an Musik zu machen mit der mehr Gewinn auf dem Markt erzielt werden kann, wie in etwa The Notorious B.I.G. der dadurch erfolgreich wurde indem er Singles veröffentlichte die immer noch tauglich für die Charts waren. Nas tauschte seinen Manager MC Serch für Steve Stoute ein und begann mit den Vorbereitungen für sein zweites Album It Was Written, worin bewusst kein gemischter Stil angewandt wurde. Das Album wurde hauptsächlich von den Trackmasters produziert, und die Veröffentlichung fand im Sommer 1996 statt. Die beiden Singles "If I Ruled The World (Imagine That)" mit Lauryn Hill von The Fugees und "Street Dreams" ein Remix zusammen mit R. Kelly wurden sofort Hits. Für die Songs stand ein großes Budget zur Verfügung und die dazugehörigen Video Clips wurden von Hype Williams gedreht. Das Album spiegelt Nas in seiner Rolle als Escobar wieder, worin er ein Leben ähnlich wie Scarface führt, mit Zigarren, hübschen Frauen, und jeder Menge Casino-Besuche. Illmatic hingegen wird oft mit der Zeit von Nas in den Wohnprojekten als Teenager in Verbindung gebracht, und mit der Zeit von Scarface verglichen als er noch ein Tellerwäscher, und kein Drogenboss war. It Was Written war gleichzeitig die Geburt von The Firm, einer Gruppe bestehend aus Nas, Foxy Brown, AZ und Cormega.

The Firm wurde von Dr. Dre's Label Aftermath Entertainment vermarktet, und die Arbeiten für das anstehende Album nahmen ihren Lauf. Während den Produktionen wurde Cormega von Steve Stoute aus der Crew geworfen und durch Nature ersetzt, da Cormega keinen Plattenvertrag bekam. Queensbridge Kollege Cormega beschuldigte Nas nicht eingegriffen zu haben und zählte von diesem Zeitpunkt an zu seinen wichtigsten Gegnern. Es folgte eine regelrechte Diss-Welle von seiten Megas in der Nas, Steve Stoute und Nature attackiert wurden. Nachdem The Firm: The Album im Oktober 1997 veröffentlicht worden war und schlechte Verkaufszahlen erzielte, gingen alle Mitglieder getrennte Wege und konzentrierten sich auf ihre Solokarriere. 1998 spielte Nas in Hype Williams Kinofilm Belly die Hauptrolle, indem unter anderen auch DMX, Method Man und T-Boz von TLC vertreten waren. Im gleichen Zeitraum unterschreibt Nas einen Werbevertrag bei der Willie Esco Modemarke, der im Jahr 2000 wieder aufgelößt wird da Nas mit den Geschäftsbedingungen nicht weiter einverstanden war.



Datei:Nas konzert.jpg
Nas bei einem Live Auftritt 2004

Ein wichtiger Punkt in der Karriere von Nas war der Streit mit dem ebenfalls aus New York stammenden Rapper Jay-Z. Beide Rapper steigerten sich im Laufe der Auseinandersetzung zu technischer Perfektion. Jay-Z griff Nas im Track Takeover auf The Blueprint an, worauf Nas auf Stillmatic mit Ether antwortete. Nach Jay-Z's Radio-Freestyle "Supa Ugly" wurde eine Umfrage nach dem Sieger gestartet, die Nas mit 58% zu 42% für sich entschied. Der Streit demonstrierte den weit verbreiteten Wettkampf-Gedanken im Hip Hop, bei dem Konflikte, die teils persönlicher Natur, teils nur stilisiert aufgesetzt sind, in eine musikalische und poetische Kunst verwandelt werden. Dieser Streit wurde Ende Oktober 2005 beendet, Nas ist zusammen mit dem von ihm gegründeten Label „The Jones Experience“ bei Def Jam Records vom CEO Jay-Z unter Vertrag genommen worden. Nas ist an zahlreichen Projekten beteiligt, ob als Produzent, Gastrapper oder Songwriter. Er produziert u.a. die Bravehearts aus Queens/New York. Mitglied dieses Rap Duos ist sein kleiner Bruder Jabari der von allen "Jungle" genannt wird, da er im Kongo auf die Welt kam.

Anfang 2005 heiratete Nas die R`n`B-Künstlerin Kelis im engeren Freundes- und Familienkreis, seine Tochter Destiny stammt aus einer früheren Beziehung.

Diskographie

Alben

  • 1994 Illmatic - #12 US, 1x Platin
  • 1996 It Was Written - #1 US, 2x Platin
  • 1999 I Am... - #1 US, 2x Platin
  • 1999 Nastradamus - #7 US, 1x Platin
  • 2001 Stillmatic - #5 US, 1x Platin
  • 2002 God's Son - #12 US, 1x Platin
  • 2004 Street's Disciple - #5 US, 1x Platin
  • 2006 Hip Hop Is Dead - Release Date: voraussichtlich November 2006

Kollabo Alben

  • 1997 Nas, Foxy Brown, AZ, and Nature Present: The Firm - #1 US, 1x Platin
  • 2000 Nas and Ill Will Records Present: QB's Finest - #53 US, 1x Gold

Zusammenstellungen

  • 2002 The Best of Nas - Greatest Hits
  • 2002 The Lost Tapes - #10 US
  • 2002 From Illmatic to Stillmatic... The Remixes
  • 2004 10 Year Anniversary Illmatic Platinum Series

Underground Release & Remixe

  • 2003 God's Stepson (Album), produziert von 9th Wonder
  • 2003 SoulMatic (Album), produziert von Soul Supreme
  • 2003 NastraDoomus (Album), produziert von MF Doom
  • 2003 NastraDoomus Vol. 2 (Album), produziert von MF Doom
  • 2004 Hova's Son (Album), produziert von DJ Lt. Dan
  • 2004 Best of Nas (Album), produziert von DJ J. Period
  • 2005 Warrior Song (Remix) (Single), produziert von Dave Jonsen
  • 2005 I Can (Remix) (Single), produziert von Dave Jonsen
  • 2005 Nas & Jay-Z - God's Gift, produziert von Mick Boogie und Joey Fingaz

Singles

  • 1992 Halftime
  • 1994 It Ain't Hard To Tell
  • 1994 The World Is Yours
  • 1994 Life's A Bitch (featuring AZ)
  • 1995 One Love
  • 1996 If I Ruled The World (featuring Lauryn Hill)
  • 1996 Street Dreams
  • 1997 Firm Biz (featuring The Firm)
  • 1997 Head Over Heels (Allure featuring Nas)
  • 1999 Nas Is Like
  • 1999 Hate Me Now (featuring Puff Daddy)
  • 1999 K-I-S-S-I-N-G
  • 1999 Hot Boyz (Missy Elliott featuring Nas, Eve & Q-Tip)
  • 1999 Nastradamus
  • 2000 You Owe Me (featuring Ginuwine)
  • 2000 Da Bridge 2001 (featuring QB All-Stars)
  • 2000 Oochie Wally (Remix) (featuring The Bravehearts)
  • 2001 Ether
  • 2001 Got Ur Self A Gun
  • 2001 You're Da Man
  • 2002 One Mic
  • 2002 Rule (featuring Amerie)
  • 2002 I'm Gonna Be Alright (Remix) (Jennifer Lopez featuring Nas)
  • 2002 Made You Look (Remix) (featuring Ludacris und Jadakiss)
  • 2003 I Can
  • 2004 Thief's Theme
  • 2004 Bridging The Gap (featuring Olu Dara)
  • 2004 You Know My Style
  • 2005 Just A Moment (featuring Quan)
  • 2005 Virgo (featuring Ludacris und Doug E. Fresh)
  • 2005 Road To Zion (Damian Marley featuring Nas)
  • 2006 Both Eyez Open (featuring Jadakiss)

Filme

  • 1998 Belly (dt. Titel "White Lines")
  • 1999 In Too Deep
  • 2001 Ticker
  • 2001 Sacred Is the Flesh
  • 2003 Uptown Girls
  • 2003 Murda Muzik
  • 2005 Miracle's Boys

DVD-Konzerte & Dokus

  • 1999 Nas Video Anthology Vol. 1
  • 2000 Nas & Mobb Deep - Queensbridge Motherfuckers
  • 2000 East Coast Mix Vol. 1: Another Reason to Rhyme
  • 2002 Made You Look: God's Son Live
  • 2002 Hip-Hop VIP's

Pseudonyme

  • Nasty Nas
  • Nastradamus
  • God's Son
  • Nas Escobar
  • The Golden Child
  • QB's Finest