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Hülben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Hülben hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Reutlingen
Fläche: 6,40 km²
Einwohner: 2.891 (31.03.2004)
Bevölkerungsdichte: 452 Einwohner je km²
Höhe: 731 m ü. NN
Postleitzahl: 72584
Vorwahl: 07125
Geografische Lage: 48° 31' n. Br.
09° 24' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: RT
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 08 4 15 039
Gemeindegliederung: 1 Ortsteil
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 1
72584 Hülben
Offizielle Website: www.huelben.de
E-Mail-Adresse: info@huelben.de
Politik
Bürgermeister: Hans Notter

Hülben ist eine Gemeinde etwa 14 km östlich von Reutlingen.

Geografie

Geografische Lage

Hülben liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb.

Nachbargemeinden

(im Uhrzeigersinn von Norden; die Gemeinden gehören zum Landkreis Reutlingen, sofern nicht anders angegeben)
Neuffen ¹, Erkenbrechtsweiler ¹, Grabenstetten, Bad Urach und Dettingen an der Erms.
¹ Landkeis Esslingen


Geschichte

Gründung und territoriale Zugehörigkeit

Hülben wurde wahrscheinlich in der Zeit der alemannischen Landnahme zwischen 700 und 800 n. Chr. gegründet. Der Ortsname ist eine Wohnstättenbezeichnung nach den beiden Hülen oder Hülben (Teichen), an denen sich damals die ersten Siedler niedergelassen haben. 1137 wird Hülben in der Zwiefalter Chronik erstmals urkundlich erwähnt. 1265 kam Hülben als Teil der Grafschaft Urach zu Württemberg, das 1534 nach der Schlacht bei Lauffen evangelisch wurde.

Pietismus

Überregional wurde die Gemeinde vor allem durch die Lehrersfamilie Kullen bekannt. Von 1722 bis 1966 (bis 1939 ununterbrochen) waren Angehörige der Familie Kullen im Hülbener Schuldienst tätig. "In Hülben schlägt das Herz des Altpietismus": Aus der Familie Kullen ging auch die altpietistische Gemeinschaft hervor, die bis heute alljährlich die "Kirchweihmontagsstunde" abhält. Gemeinschaftsstunden sind seit 1784 nachweisbar.

Spitzenklöppeln

Das früher als Broterwerb ausgeübte, in Hülben seit 1835 nachgewiesene, Spitzenklöppeln wird dort heute wieder als Hobby betrieben.


Politik

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Die Amtszeit von Hans Notter endet am 16.03.2006.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Landesstaraße 230 verbindet die Gemeinde im Norden mit Bad Urach.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 221.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Johannes Kullen sen. (1787-1942), Institutsvorsteher in Korntal

Johannes Kullen jun. (1827-1905), seit 1850 Schulmeister in Hülben

Johanna Busch geb. Kullen (1869-1954), Ehefrau von Pfarrer Dr. Wilhelm Busch (Frankfurt am Main), Mutter der Evangelisten Wilhelm und Johannes Busch, Großmutter von Professor Dr. Eberhard Busch, D. D., dem letzten Assistenten Karl Barths.

Landeskonservator Professor Dr. Hans Schwenkel (1886-1957), 1922 erster Leiter der neu gegründeten "Staatlichen Stelle für Naturschutz" in Stuttgart, Landschaftschronist und Naturschützer, Initiator des Reichsnaturschutzgesetzes 1935, zeitweilig Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege

Theodor Dierlamm jun. (1912-2004), Rektor an der Heil- und Pflegeanstalt Stetten im Remstal (mit Titel "Direktor")


Berühmte Pfarrer der Gemeinde

Johann Ludwig Fricker (1729-1766), 1762-1764 Diakonus (d. h. Zweiter Pfarrer) von Dettingen an der Erms mit Filialgemeinde Hülben. Fricker war Anhänger des pietistischen Theosophen Friedrich Christoph Oetinger und wurde für die Einführung des Pietismus, für den er zuerst die Schulmeistersgattin Anna Katharina Kullen verwitwete Schilling geb. Buck gewann, in Hülben entscheidend

Wilhelm Zimmermann (1807-1878), 1840-1847 Diakonus (Zweiter Pfarrer) in Dettingen an der Erms und Pfarrer in Hülben, seit 1847 Professor für Deutsch und Geschichte an der Polytechnischen Schule in Stuttgart, 1848/1849 Abgeordneter der ersten deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche; Verfasser der "Allgemeinen Geschichte des großen Bauernkrieges" (1841-1843), Freund Eduard Mörikes

Literatur

Ortschronik

Hülben. Ein Gang durch die Geschichte. Herausgeber: Gemeinde Hülben. Redaktion: Kreisarchivarin Irmtraud Betz. Hülben 1987.


Pietismus

Busch, Dr. Wilhelm: Aus einem schwäbischen Dorfschulhause (Familie Kullen). 2. Aufl. Elberfeld 1906.

Lang, Gottlob: Das Schulhaus in Hülben - Gottes Hand über der Familie Kullen. Stuttgart-Hohenheim [1965].

Zweihundert Jahre Kullenstunde in Hülben (Altpietistische Gemeinschaftsstunde) 1768-1968, mit Beiträgen von Kuno Wanderer, Rolf Scheffbuch, Konrad Eißler u. a. Herausgegeben von Reinhard Breymayer und Karl Buck. 2. Aufl. Metzingen: Ernst Franz 1979.


Spitzenklöppeln

Gisela Noll, Elda Gantner, Marianne Stang: Freihandspitzen von der Schwäbischen Alb. Auswahl aus einem Klöppelspitzen-Musterbuch von Hülben. Hrsg.: Deutscher Klöppelverband e. V. Übach-Palenberg 2000.