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Die Krupps

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Die Krupps sind eine deutsche Band aus Düsseldorf.

Sie haben seit ihrer Gründung durch Jürgen Engler, Bernward Malaka (beide Ex-Male), Ralf Dörper, Eva-Maria Gößling Saxophon (Ex-ManiaD) bzw. Blässe und Frank Köllges im Jahre 1980 sehr viel Einfluss auf die deutsche, aber auch die internationale Elektro-Musikszene gehabt. Mit ihrer ersten Platte Stahlwerksinfonie ist den Krupps noch im Jahr ihrer Gründung der Durchbruch, in Form der Ernennung ihrer Scheibe zur LP der Woche im englischen NME (New Musical Express), gelungen.

War die Musik der Krupps zu Beginn noch eine Mischung von maschinellen - Schlagzeug, Bass, Sequenzen - und "Free"-Elementen (Gitarre, Saxophon), die den Arbeiteralltag in einer Stahlfabrik nachempfanden, dominierte ab dem zweiten Longplayer Volle Kraft voraus! der maschinelle Aspekt (Synthesizer-Sequenzen) in Verbindung mit agitatorischen Vocals. Dieses Album und insbesondere die Single Wahre Arbeit - Wahrer Lohn beeinflusste die Entstehung der Electronic Body Music wesentlich. Nach dem englisch-sprachigen Mini-Album Entering The Arena herrschte ab Mitte der 80er Jahre allerdings Funkstille. Jürgen Engler widmete sich als Produzent seinem Label Atom H, welches sich überwiegend auf Thrash Metal spezialisierte. Ralf Dörper, der schon nach Volle Kraft voraus! die Band verließ, hatte mit der Popband Propaganda international Charterfolge mit Hits wie Dr. Mabuse oder P-Machinery. 1989 initiierte Dörper die Zusammenarbeit mit dem englischen Projekt Nitzer Ebb und so die Reunion der Krupps. The Machineries Of Joy, eine Neuaufnahme des Klassikers Wahre Arbeit - Wahrer Lohn enterte als klassischer EBM Titel die US-Billboard-DanceCharts "punkt"

Nach diesem fulminanten Start steigerten die Krupps als Trio Jürgen Engler, Ralf Dörper und Rudy Esch ihre Aktivitäten. Auch die Single Germaniac - eine kritische Abrechnung mit der deutschen Wiedervereinigung - begeisterte die Anhänger von Electronic Body Music.

Im Jahre 1992 begann mit dem Erscheinen des Albums I, auf dem auch Gitarristen der Thrash-Band Accuser mitwirkten, ein Stilwechsel. Neben der Elektronik rückten zunehmend Gitarren in den Vordergrund. Der Titel Metal Machine Music verkörpert diese gelungene Fusion wohl am besten. Auch die darauf folgenden Alben der Band - und vor allem das Remix-Album The Final Remixes - zeigten die stilistische Annäherung an Heavy-Metal-Bands. Zuvor hatten die Krupps bereits Metallica mit einer voll elektronischen EP von Coverversionen ihren Tribut gezollt. Auf The Final Remixes sind Krupps-Klassiker von Bands wie den Sisters of Mercy, Biohazard, KMFDM oder Paradise Lost geremixt zu finden. Neben Oomph! entwickelten Die Krupps eine Art Elektronik-Crossover-Gemisch, das Elemente der Neuen Deutschen Härte vorweg nahm.

Nach dem Album Paradise Now (1997) schienen die Bandmitglieder Dörper, Engler, Esch getrennte Wege zu gehen, aber nach mehrjähriger Pause gaben die Krupps 2005 in neuer Besetzung, aber mit den Ur-Mitgliedern Dörper und Engler, einige Konzerte (u.a. in Moskau, Stockholm, Tallinn), um ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum zu feiern.

2006 erschien eine limitierte CD zur 25-Jahre-Tour mit einem Remake von "Machineries of Joy" (mit Gitarren und dem Gesang des Nitzer Ebb-Sängers Douglas McCarthy) und mit einer Coverversion des Visage-Klassikers "Der Amboss", in Kooperation mit der britischen Frauenband Client.

Diskografie

  • 1981: "Stahlwerksinfonie" LP/CD
  • 1981: "Wahre Arbeit, Wahrer Lohn" LP/CD
  • 1982: "Wahre Arbeit, Wahrer Lohn" 7"
  • 1982: "Volle Kraft voraus!" LP/CD
  • 1985: "Entering the Arena" LP/CD
  • 1989: "Machineries of Joy" 7"
  • 1989: "Machineries of Joy" 12"
  • 1989: "Machineries of Joy (Remix)" 12" (feat. Nitzer Ebb)
  • 1991: "Metall Maschinen Musik 91-81 Past Forward" 2LP/CD
  • 1991: "Germaniac" 12"/MCD
  • 1991: "Germaniac 2001" 12"/MCD
  • 1991: "Metall machine music" 12"/MCD (feat. Accuser)
  • 1992: "I" LP/CD
  • 1992: "The Power" 12"/MCD
  • 1992: "A Tribute To Metallica" CD
  • 1993: "Nothing else matters / Enter sandman" Promo-CD
  • 1993: "Enter sandman" 12"
  • 1993: "Fatherland" 12"/MCD
  • 1993: "II The Final Option" LP/CD
  • 1994: "Bloodsuckers" 12"/Double-MCD
  • 1994: "To the hilt" 12"/MCD
  • 1994: "The Final Remixes" 2LP/CD
  • 1994: "Fatherland/To the hilt (Final Remixes)" 12"
  • 1995: "Isolation" 12"/MCD
  • 1995: "Odyssey Of The Mind" LP/CD
  • 1995: "Scent" MCD
  • 1996: "Isolation" (US-Version) MCD
  • 1996: "The Remix Wars (vs. Frontline Assembly)" EP-CD
  • 1997: "Rise up" 12"/MCD
  • 1997: "Paradise Now" CD
  • 1997: "Fire (feat. Arthur Brown)" MCD
  • 1997: "Black beauty, white heat" MCD
  • 2005: "Wahre Arbeit Wahrer Lohn (Remix feat. Douglas McCarthy)" MCD

Hommage

Ralf Dörper soll einem Text der Band Die Ärzte zufolge einen "süßen Körper" haben. Wörtlich heißt es im Lied Meine Ex(plodierte Freundin):

"Sie hatte einen süßen Körper - so wie der Eine von den Krupps.
Wie hieß er noch? - Dörper."

(Wobei 'Dörper' laut Booklet von Ralf Dörper selbst gesprochen wird)

Und Jürgen Engler soll einem Text der Band Die Toten Hosen zufolge eine "Party" gegeben haben. Wörtlich heißt es im Lied Jürgen Engler gibt ne Party:

"Jürgen Engler gibt ne Party,
und - wir kommen nicht rein."

Einem Interview mit Jürgen Engler auf der Homepage der Toten Hosen zufolge entstand das Lied in Anspielung auf Englers damalige Umorientierung von Punk hin zu elektronischer Musik. Engler liefert zudem eine weitere Erklärung: "Campino hat mir letztens gestanden, dass er wohl zu der Zeit auf meine Freundin scharf war."