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Gemmingen (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen der von Gemmingen

Die Herren von Gemmingen waren ein reichsunmittelbares, schwäbisches Rittergeschlecht, das sich nach dem Ort Gemmingen im Kraichgau benannte und über ausgedehnte Besitzungen in Schwaben und Franken verfügte. Die Familie besteht bis heute fort, und die Mehrheit ihrer Mitglieder ist nach wie vor im Kraichgau ansässig.

Geschichte

Wappen derer von Gemmingen an der Kirche in Treschklingen

Die von Gemmingen entstammten dem Ministerialadel und werden mit Hertlieb und Albert de Gemmingen im August 1233 erstmals urkundlich erwähnt.

Als Stammvater der Familie wird Hans von Gemmingen gesehen, der 1259 als kaiserlicher Vogt in Sinsheim tätig war. Dessen Urenkel, Dietrich der Ältere und Dieter der Jüngere, teilten den Familienbesitz untereinander auf und begründeten so die Linien von Gemmingen-Guttenberg und von Gemmingen-Hornberg, die sich nach den beiden Besitzungen Burg Guttenberg und Burg Hornberg benannten. Dies sind nur zwei historisch bedeutende Bauwerke von insgesamt 20, die sich auch heute noch im Familienbesitz der von Gemmingen befinden.

Zwischen 1476 und 1538 erwarben die Herren von Gemmingen sukzessive das Lehen über die heutigen Bad Rappenauer Teilorte Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen von den Herren von Helmstatt. 1560 wurde die Familie von Kaiser Ferdinand I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. 1738 erwarben die Gemmingen auch den Ort Babstadt.

Wappen

Das Wappen der von Gemmingen ist ein viermal von Blau und Gold (bzw. Gelb) geteilter Schild. Einige regionale Ortswappen lassen heute noch durch ihre blau-gelbe Komposition den einstigen Gemminger Besitz erkennen.

Bedeutende Familienmitglieder

Bedeutende Mitglieder der Familie waren:

Das bekannteste lebende Familienmitglied ist Eberhard von Gemmingen-Hornberg, seit 1982 Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan.

Literatur

  • Kurt Andermann: Die Urkunden des freiherrlich von Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar (Regesten). 1353 - 1802. Sonderveröffentlichung Nr. 6 des Heimatvereins Kraichgau e.V., Sinsheim 2001, ISBN 3-89735-182-X (nicht eingesehen)
  • Gerhard Kiesow: Von Rittern und Predigern. Die Herren von Gemmingen und die Reformation im Kraichgau. Verlag Regionalkultur, 2001, ISBN 3-929366-57-6 (nicht eingesehen)
  • Carl Wilhelm Friedrich Stocker: Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen. 3 Bände. Heidelberg 1865 - 1881 (nicht eingesehen)
  • Carl Wilhelm Friedrich Stocker: Familien-Chronik der Freiherrn von Gemmingen. Heilbronn 1895 (nicht eingesehen)