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Portfoliomanagement

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Unter Portfoliomanagement versteht man die Verwaltung eines Portfolios, d.h. eines Bestandes an Investitionen, im Sinne der mit dem Investor vereinbarten Anlagekriterien, insbesondere durch Käufe und Verkäufe mit Blick auf die erwarteten Marktentwicklungen. Es können zwei Grundstrategien unterschieden werden:

Der Portfoliomanagementprozess beinhaltet die

  • Portfolioplanung (Anlegeranalyse, Finanzanalyse, Vermögensverwaltungsanalyse)
  • Portfoliorealisation (Asset Allokation, Monitoring, Revision)
  • Portfoliokontrolle (Performancemessung, Attribution)

Der Top-Down-Ansatz (von oben herab) geht von den Zielen aus und versucht auf deren Basis die Strategie festzulegen. Die Strategie ergibt sich aus der Analyse und der darauf aufbauenden Entscheidung. Daraus ergibt sich die Taktik, welche abschließend von der Performanceanalyse untersucht wird. Den umgekehrten Weg nennt man Bottom-Up-Ansatz.

Zielsetzung

Das Grundproblem des Portfoliomanagement ist der Abgleich von dem erwarteten Ertrag, dem Risiko und der Dividende. Hier handelt es sich um konkurrierende Ziele. Diese lassen sich abhängig von den Bedürfnissen des Investors festlegen. Sind die Investoren jedoch anonym spricht man von Publikumsfonds. Anders bei individuellen Privatkunden, für die private Vermögensanlage betrieben wird. Außerdem kann es sich bei Investoren um Spezialfonds handeln, die von Versicherungen aufgelegt werden und sich an einem Benchmark (bspw. dem Index für europäische Aktienmärkte) orientieren.

Bei den Wünschen der Anleger sind folgende Kategorien zu berücksichtigen:

  • Anlagemedium
  • Anlagepolitik
  • Risikoklassen
  • Streuung

Strategie

Strategisches Portfoliomanagement bedeutet die Festlegung der Portfoliostruktur und des Portfoliostils.

Portfoliostruktur

Entsprechend der Portfolioziele wird festgelegt welche Güter im Portfolio gehalten werden. Dies können Finanztitel (Aktien, Renten oder Derivate), Immobilien oder Waren sein. Hier erfolgt eine grobe Aufteilung der Strukturkomponenten, bspw. 60% Aktien und 40% Renten.

Die Streuung erfolgt qualitativ (eventuell auch quantitativ) nach Regionen, Branchen und zwischen Standard und Nebenwerten.

Wird die Struktur starr beibehalten, so bedeutet dies ein antizyklisches Verhalten, das eher spekulativen Charakter hat. Prozyklisches Verhalten gilt dagegen als konservativ (Beispiel: Stop-Loss-Strategie).

Portfoliostil

Aktive Strategie

Der aktiven Strategie liegt die Annahme informationsineffizienter Kapitalmärkte zugrunde. Folglich kann über überdurchschnittliche Prognose- bzw. Analyseverfahren ein Informationsvorsprung generiert werden. Ziel ist die Erreichung einer "Outperformance" (=Mehrertrag im Vergleich zu einer Benchmark). Dies erfordert gezielte Abweichungen von den Gewichtungen der Titel im Benchmark.

Passive Strategie

Die passive Strategie beruht auf der Annahme informationseffizienter Kapitalmärkte. Auf Basis dieser Überlegung kann es keine überdurchschnittlichen Prognosefähigkeiten geben und eine Outperformance ist nicht möglich. Ziel des passiven Portfoliomanagements ist daher die möglichst exakte Nachbildung der Benchmark während des Anlagezeitraums (Minimierung des Tracking Errors). So soll das vom Markt nicht vergütete unsystematische Risiko ausgeschlossen worden.

Taktik

Die Taktik beim Portfoliomanagement ist wahlweise die Wertpapieranalyse oder das Stock Picking. Bei der Wertpapieranalyse werden technische und Fundamentalanalysen vorgenommen. Beim Stock Picking erfolgt die Auswahl einzelner Instrumente.

Performanceanalyse

Die Performance-Analyse dient der Ermittlung des Erfolges eines Portfolios. Diese kann auf verschiedene Weise erfolgen:

  • durch Vergleich mit einem Benchmark
  • Abgleich von Ertrag und Risiko, etwa durch die Sharpe-Ratio, oder Jensens Alpha
  • Attributionsanalyse bedeutet die Zerlegung des Ergebnisses in Komponenten:
    • marktbedingt
  • taktisch bedingt
  • strukturell bedingt.


Siehe auch